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William Gainsburgh auch Gainsborough oder of Gainsborough OFM um 1260 17 September 1307 in Beauvais war ein englischer Ordensgeistlicher und Diplomat Ab 1302 war er Bischof von Worcester Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Aufstieg zum Provinzialminister der Franziskaner 2 Dienst fur den englischen Konig 3 Bischof von Worcester 3 1 Ernennung zum Bischof 3 2 Tatigkeit als Bischof 3 3 Weiterer Dienst fur den Konig und Tod 4 Ruf als Gelehrter 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft und Aufstieg zum Provinzialminister der Franziskaner BearbeitenDie Herkunft von Gainsburgh ist ungeklart doch vermutlich stammte er aus Gainsborough in Lincolnshire 1300 setzte er sich beim Konig fur einige Einwohner der Stadt ein die wegen eines Verbrechens in York verhaftet worden waren was seine Verbundenheit mit der Stadt zeigt Erstmals wird Gainsburgh als Student in der Franziskanerniederlassung in Oxford erwahnt Sein Studium schloss er vermutlich 1284 oder 1285 als Magister ab Am 1 August 1285 wurde er Generalvikar des Provinzialministers der Franziskaner in England Bereits am 8 September 1285 wurde er vom Ordenskapitel in Cambridge zum zwolften Provinzialminister des Ordens gewahlt In dieser Funktion nahm er 1289 am Generalkapitel des Ordens in Assisi teil Dazu forderte er die Karriere von Duns Scotus ohne dass es aber zu einer engeren Beziehung zwischen den beiden kam Vor 1292 hatte er den Grad eines Doktors der Theologie erworben und von 1292 bis 1294 diente er als Regens der Franziskaner in Oxford Dienst fur den englischen Konig BearbeitenSeite Tatigkeit als Regens wurde durch seinen Dienst fur den englischen Konig Eduard I unterbrochen Bereits 1297 hatte er den Feldzug des Konigs nach Flandern begleitet Am 5 Februar hatte der Konig Gainsburgh und John Lovel zuruck nach England geschickt um dort weitere finanzielle Unterstutzung einzufordern 1 Im Oktober und November 1292 begleitete er den Konig nach Berwick wo er einer Kommission angehorte die die Oberherrschaft des englischen Konigs uber Schottland begrunden sollte 1294 protestierte er zusammen mit dem fruheren Provinzial des Dominikanerordens Hugh of Manchester als der franzosische Konig Philipp IV die unter englischer Herrschaft stehende Gascogne besetzte 1295 nahm er erneut am Generalkapitel in Assisi teil doch dabei diente er auch als Bote des englischen Konigs der dafur fur seine Reisekosten aufkam Er gehorte nun dem Kronrat an und nahm 1295 und 1297 an Parlamenten in Westminster teil In den nachsten Jahren verhandelte er zusammen mit John de Pontoise dem Bischof von Winchester mit Frankreich uber eine Beendigung des Krieges um die Gascogne 1299 konnten sie den Vertrag von Montreuil aushandeln nach dem Eduard I Margarete eine Schwester des franzosischen Konigs heiratete Gainsburgh wurde spater Testamentsvollstrecker von John de Pontoise 1299 begleitete er auch Hugh of Hartlepool den neuen Provinzialminister der Franziskaner zu einem Generalkapitel des Ordens nach Lyon 1300 gehorte er der englischen Gesandtschaft an die den Schlichtungsspruch von Papst Bonifatius VIII entgegennahm um den Krieg zwischen England und Frankreich endgultig zu beenden Der Papst behielt Gainsborough anschliessend in Rom wo er im Papstpalast theologische Vortrage hielt 2 Dabei diente er aber auch als Gesandter des englischen Konigs der ihm 68 fur seine Kosten in Rom zahlte Bischof von Worcester BearbeitenErnennung zum Bischof Bearbeiten Nach dem Tod von Bischof Giffard im Januar 1302 wahlten die Monche des Kathedralpriorats von Worcester John of St Germans zum neuen Bischof der Diozese Worcester Robert Winchelsey der Erzbischof von Canterbury lehnte aber die Wahl von St Germans ab worauf die Kurie diesen anwies auf das Amt zu verzichten 3 An seiner Stelle ernannte der Papst am 24 Oktober 1302 Gainsburgh zum neuen Bischof Er wurde am 25 November in Rom von Kardinal Leonardo Patrasso zum Bischof geweiht Im Februar 1303 erschien Gainsborough vor Eduard I in Windsor Castle Der Konig zwang ihn die Klauseln der papstlichen Ernennungsbulle zu widerrufen nach der der Papst die Temporalien der Diozese vergab Dazu wurde Gainsburgh zur Zahlung einer Strafe von 1000 Mark verurteilt weil er die Klauseln der papstlichen Bulle akzeptiert hatte Die Strafe wurde ihm aber 1306 erlassen 2 Aus Geldmangel musste Gainsborough seine Inthronisation in Worcester verschieben Er versuchte sich Geld vom Kathedralpriorat zu leihen dass ihm aber nur 20 anstelle der gewunschten 50 leihen konnte 4 Schliesslich konnte die feierliche Inthronisation erst am 9 Juni 1303 in Anwesenheit der Bischofe Richard Swinfield von Hereford und John Monmouth von Llandaff stattfand Tatigkeit als Bischof Bearbeiten Trotz seines Amtes als Bischof stand Gainsburgh haufig weiter im Dienst des Konigs so dass er seinen Aufgaben als Bischof nicht nachkam Am 26 und 27 September 1303 fuhrte er eine Visitation des Kathedralpriorats durch 5 und erliess Vorschriften die spater im Urkundenregister von seinem Nachfolger Bischof Montagu aufgenommen wurden Er ahndete mehrere Falle in denen Geistliche aus Worcester Absolutionen missbrauchlich erteilten 6 Sonst sind aber nur wenige Aktivitaten von ihm in Worcester bekannt Er kundigte im September 1306 eine weitere Visitation an die aber wahrscheinlich nicht mehr erfolgte 7 Auch besuchte er offenbar kaum die Gemeinden seiner Diozese und von ihm sind nur siebzehn Ordinationen bekannt 8 Dazu diente er als Vertreter der Rechte der Orden der Franziskaner und Dominikaner in England Weiterer Dienst fur den Konig und Tod Bearbeiten Stattdessen nahm Gainsburgh im Februar und September 1305 an zwei Parlamenten in Westminster teil Von Herbst 1305 bis Mitte Marz 1306 unternahm er eine Reise zum neu gewahlten Papst Clemens V dabei musste er diesen um einen Dispens bitten damit die zahlreichen Ordinationen seines Amtsvorgangers Giffard fur gultig erklart wurden 9 Fur die Zeit seiner Abwesenheit ernannte er am 17 Oktober 1305 seinen Kanzler Master Walter Wotton zum Generalvikar der damit der erste bekannte Generalvikar der Diozese Worcester ist 10 Wotton legte am 21 Oktober ein eigenes Urkundenregister an Als Gainsburgh nach funfmonatiger Reise nach Worcester zuruckkehrte war er in solcher Geldnot dass er den Prior des Kathedralpriorats bitten musste ihm ein Pferd zur Verfugung zu stellen Der Prior uberliess ihm ein Hoel genanntes kleines und dunnes Pferd Von Weihnachten 1306 bis Ostern 1307 war Gainsburgh erneut unterwegs da er im Januar an einem nach Carlisle einberufenen Parlament teilnahm Wahrend des Parlaments brachte er zwei Petitionen ein mit denen er die geistliche Hoheit uber St Oswald s eine konigliche Eigenkirche bei Gloucester beanspruchte 11 Wahrend dieser und seiner folgenden Abwesenheit hatte Gainsburgh allerdings anstelle des verstorbenen Wotton keinen neuen Generalvikar ernannt sondern seinem Offizial John de Rodberrow besondere Vollmachten erteilt 12 Im Juli 1307 brach Gainsburgh zu einer erneuten Reise zur Kurie auf doch auf der Ruckreise starb er in Beauvais 13 Er wurde im dortigen Franziskanerkonvent beigesetzt Ruf als Gelehrter BearbeitenGainsburghs Ruf als bekannter und angesehener Gelehrter kann nicht uberpruft werden da kaum Schriften von ihm erhalten sind Aus seiner Zeit als Regens in Oxford stammt eine Predigt die in der Bibliothek der Kathedrale von Worcester verwahrt wird Nach John Bale einem Altertumsforscher des 16 Jahrhunderts hatte er Schriften wie Questiones subtiles Disceptationes quaedam und mehrere Predigten verfasst doch er liefert keine Incipit Nach dem Altertumsforscher John Leland stammen von Gainsburgh mehrere Questiones die vor der Reformation in Buckfast Abbey verwahrt wurden Weblinks BearbeitenRoy Martin Haines Gainsburgh Gainsborough William c 1260 1307 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 Eintrag zu Bishop Walter Gainsborough auf catholic hierarchy org abgerufen am 23 November 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Michael Prestwich Edward I Berkeley University of California Press 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 394 a b Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 76 Katherine Harvey The first entry of the Bishop Epispocal adventus in fourtheenth century England In J S Hamilton Hrsg Fourteenth century England 8 Boydell Woodbridge 2014 ISBN 978 1 84383 917 0 S 50 Katherine Harvey The first entry of the Bishop Epispocal adventus in fourtheenth century England In J S Hamilton Hrsg Fourteenth century England 8 Boydell Woodbridge 2014 ISBN 978 1 84383 917 0 S 54 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 151 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 180 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 153 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 166 Roy Martin Haines Archbishop John Stratford Political revolutionary and champion of the liberties of the English Church ca 1275 80 1348 Pontifical Institute of Mediaeval Studies Toronto 1986 ISBN 0 88844 076 6 S 2 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 101 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 16 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 110 Roy Martin Haines The administration of the diocese of Worcester in the first half of the fourteenth century S P C K London 1965 S 77 VorgangerAmtNachfolgerGodfrey GiffardBischof von Worcester 1302 1307Walter ReynoldsNormdaten Person GND 10247849X lobid OGND VIAF 64397354 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gainsburgh WilliamALTERNATIVNAMEN Gainsborough William William of GainsboroughKURZBESCHREIBUNG englischer Ordensgeistlicher und DiplomatGEBURTSDATUM um 1260STERBEDATUM 17 September 1307STERBEORT Beauvais Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Gainsburgh amp oldid 216709369