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Die Philosophenherrschaft ist ein zentrales Element der politischen Philosophie des antiken griechischen Philosophen Platon 428 427 348 347 v Chr Platon vertritt in seinem Dialog Politeia Der Staat die Auffassung ein Staat sei nur dann gut regiert wenn seine Lenkung in der Hand von Philosophen sei Daher fordert er ein uneingeschranktes Machtmonopol der Philosophen und begrundet dies ausfuhrlich Fur die Umsetzung sieht er theoretisch zwei Moglichkeiten entweder dass die Herrscher Philosophen werden oder dass die Herrschaft Philosophen ubergeben wird Die Einzelheiten legt er in seinem Entwurf fur die Verfassung eines von Philosophen regierten idealen Staates dar Platon romische Kopie des griechischen Platonportrats des Silanion Glyptothek MunchenDa Platon in diesem Zusammenhang das Wort basileus Herrscher verwendet das gewohnlich Konige spater auch Kaiser bezeichnet ist in der modernen Literatur oft von Philosophenkonigen die Rede Inhaltsverzeichnis 1 Platons Konzept 1 1 Die Frage nach der Gerechtigkeit 1 2 Philosophenherrschaft als Verwirklichung der Gerechtigkeit 1 3 Auswahl Ausbildung und Motivation der Philosophenherrscher 1 4 Die Kunst des Staatsmanns 1 5 Ein alternatives Staatsmodell 1 6 Programm oder Utopie 2 Rezeption 2 1 Antike 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 Moderne 2 3 1 Epistokratie 3 Literatur 4 AnmerkungenPlatons Konzept BearbeitenPlaton lasst im Dialog Politeia seinen Lehrer Sokrates als Hauptgesprachspartner auftreten In dem fiktiven literarisch gestalteten Dialog vertritt der platonische Sokrates Platons eigene Position die nicht mit der des historischen Philosophen Sokrates identisch ist Die Frage nach der Gerechtigkeit Bearbeiten Den Ausgangspunkt der Diskussion bildet die Frage was Gerechtigkeit ist Verschiedene Definitionsmoglichkeiten werden erortert Schliesslich tragt Sokrates die aus Platons Sicht richtige Begriffsbestimmung vor Er bestimmt Gerechtigkeit als das angemessene Verhaltnis zwischen den Teilen einer Ganzheit Gerechtigkeit liegt innerhalb eines Ganzen vor wenn jeder Teil nur genau die Funktion erfullt die ihm gemass seiner besonderen Beschaffenheit zukommt Wichtig ist dabei vor allem dass der von Natur aus zur Lenkung des Ganzen befahigte Teil tatsachlich die Fuhrung ubernimmt Die ubrigen Teile haben sich ihm willig unterzuordnen Wenn ein Teil sich etwas anmasst was ihm von Natur aus nicht zusteht und sich in fremde Zustandigkeiten einmischt resultiert Zerwurfnis Unordnung und Verwirrung Das ist Ungerechtigkeit Wenn jeder Teil seiner spezifischen Bestimmung nachkommt erhalt das Ganze einen harmonischen Charakter und kann seinerseits seine Bestimmung als Ganzes optimal erfullen Im Kosmos dessen Bestandteile ein weiser Schopfer der Demiurg umsichtig geordnet hat ist das bereits auf vorbildliche Weise der Fall 1 Dem Menschen obliegt es in seinem Zustandigkeitsbereich ebenfalls die optimale Ordnung unter den einzelnen Elementen zu verwirklichen Dies gilt sowohl fur das Verhaltnis der verschiedenen Teile der menschlichen Seele untereinander als auch fur die Beziehungen zwischen den Staatsburgern in der Polis 2 Gerechtigkeit als Tugend einer einzelnen Person ist individuell in deren Seele auszubilden Dies geschieht durch Herstellung der naturgemassen Ordnung unter den drei Seelenteilen Die Vernunft hat als hochster Seelenteil die Leitung zu ubernehmen Sie weist den beiden anderen Seelenteilen dem Muthaften und dem Triebhaften deren Rollen und Aufgaben zu 3 Analog dazu erfordert im Staat die Gerechtigkeit einen vernunftgemassen hierarchischen Aufbau der Staatsordnung mit einem dreiteiligen Standesystem Dieser Aufbau bezweckt dass jeder Burger im Auftrag der Gemeinschaft das Seine tut das was seiner Begabung entspricht Idiopragie Forderung Im Rahmen der Standeordnung soll jeder die Aufgabe ubernehmen fur die er am besten geeignet ist Das Staatsgefuge ist optimal strukturiert wenn der Staat dafur sorgt dass alle Burger die ihren jeweiligen Fahigkeiten entsprechenden Tatigkeiten ausuben und Ubergriffe in fremde Zustandigkeiten unterbleiben 4 Philosophenherrschaft als Verwirklichung der Gerechtigkeit Bearbeiten Das Prinzip der naturgemassen zweckmassigen und damit gerechten Zuteilung der Aufgaben hat insbesondere fur die Staatsfuhrung zu gelten denn von einer vernunftigen Auswahl des Fuhrungspersonals hangen die Fortexistenz des gesamten Gemeinwesens und das Wohl der Burger ab Wenn die Fuhrungsaufgaben nach einem rationalen Prinzip zugewiesen werden ist jemand fur eine Lenkungsfunktion nicht dadurch qualifiziert dass er sich in einem Machtkampf durchgesetzt hat oder sich durch seinen Reichtum Einfluss verschafft Es ist aber auch nicht vernunftig die Fuhrung demjenigen anzuvertrauen der die Zustimmung der Mehrheit findet denn demokratische Mehrheiten sind irrtumsanfallig Der Masse der ungebildeten Burger fehlt der Durchblick sie sind leicht verfuhrbar und ihre Entscheidungen hangen von irrationalen Motiven ab Die Fuhrung darf aber nur den Bestqualifizierten uberlassen werden die sich ausschliesslich durch ihre Kompetenz dafur legitimieren und nur das Wohl des Gemeinwesens im Blick haben 5 Daher setzt der platonische Sokrates der attischen Demokratie einen utopischen vom Gerechtigkeitsprinzip geleiteten Idealstaat entgegen Dessen Burgerschaft gliedert er analog zur dreiteiligen Struktur der Seele in drei Stande den Handwerker und Bauernstand den Stand der Wachter und den Stand der Herrscher der dem vernunftigen Seelenteil entspricht Zur Erfullung seiner standesspezifischen Aufgaben benotigt jeder Burger eine der Grundtugenden Besonnenheit Tapferkeit und Weisheit Die Besonnenheit ist die Grundtugend des untersten Standes der Handwerker und Bauern die Tapferkeit die der Wachter die Weisheit die der Herrscher In der Qualifikation der Herrscher sind auch die Grundtugenden der beiden anderen Stande inbegriffen Nur der Philosoph der sein Leben der Weisheit widmet ist von Natur aus zur Herrschaft berufen Diesen Gedanken formuliert Platon in einer zentralen Passage der Politeia Wenn nicht in den Staaten entweder die Philosophen Konige werden oder die welche man jetzt Konige und Herrscher nennt echte und grundliche Philosophen werden und wenn nicht diese beiden die politische Macht und die Philosophie in eines zusammenfallen und all die vielen Naturen die heute ausschliesslich nach dem einen oder dem anderen streben zwingend ausgeschlossen werden dann mein lieber Glaukon gibt es kein Ende der Ubel fur die Staaten und wie ich meine auch nicht fur die Menschheit 6 Die einzigartige Stellung des Philosophen unter den Menschen begrundet Platon damit dass der Philosoph seine Aufmerksamkeit auf Wohlgeordnetes sich immer gleich Bleibendes und Vernunftiges richte auf den Bereich der vollkommenen und unwandelbaren Ideen dem er sich bewundernd und nachahmend angleiche Indem er sich mit dem Gottlichen und Wohlgeordneten befasse nehme er selbst dessen Beschaffenheit an soweit das einem Menschen moglich sei 7 Platons Gerechtigkeitsprinzip erfordert dass der Staat eine harmonische Einheit bildet dass also unter den Burgern keine politische Zwietracht aufkommen kann Vor allem dadurch soll sich der platonische Idealstaat von den durch innere Konflikte zerrissenen griechischen Staaten der damaligen Zeit unterscheiden Die Einheit setzt voraus dass sich die Beherrschten den Herrschern freiwillig unterordnen da sie einsehen dass dies zu ihrem eigenen Vorteil ist 8 Auswahl Ausbildung und Motivation der Philosophenherrscher Bearbeiten Die Standeszugehorigkeit ist im platonischen Staat nicht erblich sondern von der Qualifikation abhangig Nur die Tuchtigsten werden in den Stand der Herrscher eingereiht Ihre Befahigung wird in einem langen schon in der Kindheit beginnenden Aussiebungsverfahren ermittelt und gepruft Daher konnen sie erst in reiferem Alter Herrschermacht ausuben Erforderlich ist dass sie zunachst grundlegende Charaktereigenschaften entwickeln Sie mussen ihre Beharrlichkeit und Unbeirrbarkeit unter Beweis stellen indem sie sich weder durch Gefahren noch durch Verlockungen von ihrer Selbstbeherrschung und Pflichterfullung abbringen lassen 9 Zum philosophischen Wissen gelangen die kunftigen Herrscher auf einem Bildungsweg der grosse Anstrengungen erfordert Er umfasst zunachst den weniger wichtigen Unterricht in Gymnastik und Musik dann das Studium der fur die philosophische Propadeutik benotigten Facher in der Reihenfolge Arithmetik ebene Geometrie raumliche Geometrie Astronomie und Harmonielehre Erst danach beginnt die Ausbildung in der Dialektik der methodischen philosophischen Wahrheitssuche 10 Wesentlich ist dabei dass diese Studien keine bloss intellektuelle Betatigung sind Philosophie bedeutet nicht nur Nachdenken sondern ist eine Lebensweise Aus den philosophischen Einsichten ergeben sich weitreichende Konsequenzen fur die Lebensfuhrung Der platonische Sokrates betont dass das Organ der Seele mit dem sie begreift nicht fur sich allein sondern nur zusammen mit der ganzen Seele die Hinwendung zu den Erkenntnisobjekten der Philosophie vollziehen kann Auch die irrationalen Seelenteile bedurfen einer entsprechenden Orientierung Das Endziel der philosophischen Bestrebungen ist die Erkenntnis des schlechthin Guten 11 Auf dieser Erkenntnis basiert die Fahigkeit zu vernunftigem Handeln die den Herrschaftsanspruch des Philosophen legitimiert 12 Nach Platons Uberzeugung gibt es keine spezifisch mannliche oder weibliche Tugend sondern die Tugend ist fur alle Menschen dieselbe Hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit besteht kein Unterschied zwischen den Geschlechtern Daher sollen den Frauen im Staat alle Turen offenstehen Auch ihrer Aufnahme in den Herrscherstand steht grundsatzlich nichts entgegen 13 Platon betont dass die Philosophen keineswegs begierig seien die ihnen in einem guten Staat zustehende Herrschaft auszuuben Vielmehr empfanden sie die politische Betatigung als unerwunschte Ablenkung von der Philosophie und als unwillkommene Last In einem Staat mit lauter guten Burgern wurde man sich um das Nichtregieren ebenso streiten wie normale Politiker sich um das Regieren streiten 14 Das Regieren sei fur die Philosophen ein Opfer zu dem sie durch Hinweis auf einen bestehenden Sachzwang gezwungen werden mussten Dieser Sachzwang ergibt sich fur Platon aus der Erkenntnis dass das Individuum sein eigenes Wohl letztlich nur in Verbindung mit dem Allgemeinwohl sichern kann Der Philosoph der im Staat fur Gerechtigkeit d h das angemessene Verhaltnis der Teile untereinander und zum Ganzen sorgt folgt damit einer Forderung seiner eigenen Gerechtigkeit Durch sein ordnendes Eingreifen ahmt er das Walten des Schopfergottes Demiurgen nach Zugleich erweist er seine Dankbarkeit fur seine vom Gemeinwesen erhaltene Ausbildung 15 Bei der Erfullung der politischen Aufgaben im Idealstaat losen die Philosophen einander ab sodass keiner kontinuierlich mit der Staatslenkung befasst sein muss Die Philosophenherrscher sind ebenso wie die Angehorigen des Wachterstandes gegenuber den Erwerbstatigen privilegiert da sie sich nicht um ihren Lebensunterhalt sorgen mussen Andererseits unterliegen sie Einschrankungen die fur die Erwerbstatigen nicht gelten Privatbesitz ist ihnen untersagt Gutergemeinschaft und sie verzichten auch auf ein Familienleben denn sie heiraten nicht und die Kinder sind nicht ihren Eltern zugeordnet sondern werden gemeinsam erzogen Frauen und Kindergemeinschaft Durch den Verzicht auf Eigentum und familiare Bindungen soll die Gemeinschaft gefestigt werden Die Kunst des Staatsmanns Bearbeiten Platon erortert die Frage nach der Qualifikation der Regierenden auch in seinem Dialog Politikos Der Staatsmann wo er die Aufgaben des Staatsmanns unter anderem mit Hilfe des Weber Gleichnisses erlautert Er schildert die Staatskunst in Analogie zur Weberei als eine konigliche Zusammenflechtung die ein Gewebe liefert 16 Damit ist gemeint dass der Staatsmann die aus unterschiedlichen Eigenschaften und Neigungen gemischten Charaktere der Menschen durch Prufung erkennt jedem die gemass seiner besonderen Veranlagung optimale Ausbildung und passende Aufgabe zuweist und die Aufsicht uber alle fuhrt Mit der richtigen Verflechtung fur die er sorgt ist sowohl das konstruktive Zusammenwirken der unterschiedlichen Naturelle im Staat gemeint als auch die richtige Ausformung und Harmonisierung der Qualitaten in den Seelen der einzelnen Staatsburger 17 Im Politikos wird der Unterschied zwischen angeblichen und wirklichen Staatsmannern herausgearbeitet Ein echter Staatsmann verdankt seine Macht nicht seinem Reichtum weder beruht seine Herrschaft auf Gewalt und Willkur noch besteht ihre Legitimation in der Einhaltung von Bestimmungen einer bestehenden Verfassung oder in der Zustimmung der Regierten Was ihn zur Staatsfuhrung befahigt ist vielmehr seine Kenntnis der Wissenschaft von der richtigen Ausubung der Herrschaft uber Menschen Seine Kompetenz ist mit der eines Arztes vergleichbar Ein Arzt ist als solcher nicht qualifiziert weil er uber Reichtum verfugt oder weil unwissende Patienten ihn fur kompetent halten und sich daher von ihm behandeln lassen oder weil er bestimmte geschriebene Vorschriften einhalt sondern seine Qualifikation besteht ausschliesslich in seiner Sachkenntnis dank der er heilt 18 Von diesem Konzept ausgehend zieht Platon eine radikale und nach damaligen Massstaben anstossige Konsequenz Er behauptet der echte Staatsmann stehe sogar uber dem Gesetz Gesetze seien zu starr keine gesetzliche Bestimmung konne jeder eintretenden Situation gerecht werden Der Staatsmann hingegen sei in der Lage stets situationsbezogen optimal zu entscheiden Daher konne er auch ohne Gesetze regieren oder durfe bestehende Gesetze nach Bedarf andern 19 Ein alternatives Staatsmodell Bearbeiten In seinem Alterswerk Nomoi Die Gesetze wandelt Platon das Staatskonzept der Politeia das er nun als allzu utopisch betrachtet stark ab und entwirft das Modell des zweitbesten Staates das leichter zu verwirklichen sei Dabei verzichtet er unter anderem auf das uneingeschrankte Machtmonopol der Philosophenherrscher In einem System ohne solche Herrscher die uber dem Gesetz stehen und aufgrund ihrer uberlegenen Weisheit situationsbedingt entscheiden muss die Rolle der massgeblichen Instanz unflexiblen Gesetzen zufallen damit der Staat nicht zugrunde geht Da in einem solchen Modell Regeln fur alle denkbaren Falle benotigt werden ist ein sehr umfangreiches Gesetzeswerk erforderlich 20 Aus den Nomoi geht hervor dass Platon im Alter zur Uberzeugung gelangt ist dass uneingeschrankte Macht jeden Menschen uberfordert weil keine einzige Menschennatur imstande ist wenn sie alle menschlichen Angelegenheiten in unumschrankter Macht verwaltet dabei nicht von Ubermut und Ungerechtigkeit erfullt zu werden 21 Dieser Gedanke fuhrt ihn zu folgenden Uberlegungen Keines Menschen Natur ist so veranlagt dass er nicht nur erkennt was fur das Zusammenleben in der staatlichen Gemeinschaft forderlich ist sondern zugleich auch jederzeit die Kraft und den Willen aufbringt seine Erkenntnisse umzusetzen und das Beste zu tun Auch wenn jemand erkannt hat dass das Gemeinwohl und der Vorteil des Einzelnen untrennbar sind wird er diesem Grundsatz zwangslaufig untreu werden falls er absolute Macht erlangt Er wird nicht imstande sein sein ganzes Leben hindurch in erster Linie das Gemeinwohl zu fordern Vielmehr wird jeden mit unumschrankter Macht Ausgestatteten seine sterbliche Natur stets zur Selbstsucht verleiten Er wird seine eigenen Interessen die er mit Erlangung von Lust und Vermeidung von Schmerz gleichsetzt dem Gerechteren und Besseren vorziehen und damit sich selbst und den Staat ruinieren Nur wenn eines Tages durch gottliche Fugung ein Mensch geboren wurde der das benotigte Wissen erlangen konnte tatsachlich an die Macht kame und dann der Versuchung des Machtmissbrauchs gewachsen ware brauchte er keine Gesetze sondern konnte alles nach seinem Ermessen entscheiden Eine solche Regierung ware der unflexiblen Bindung an den Buchstaben des Gesetzes uberlegen Die dafur erforderliche Konstellation ist aber in der Realitat nirgends in ausreichendem Masse gegeben Daher muss man mit Gesetzen als zweitbester Losung vorliebnehmen und deren Starrheit in Kauf nehmen 22 Im Spatwerk Nomoi erklart es Platon somit nicht nur fur moglich sondern sogar vorbehaltlich einer theoretisch moglichen gottlichen Intervention fur unausweichlich dass der Besitz absoluter Macht einen Philosophen korrumpiert Damit unterstellt er auch dem bestausgebildeten Philosophen eine Akrasia Fahigkeit wider besseres Wissen zu handeln Die Unmoglichkeit der Akrasia des richtig ausgewahlten und geschulten Philosophenherrschers ist aber Voraussetzung fur die Realisierung der Philosophenherrschaft 23 Programm oder Utopie Bearbeiten Ein in der Forschungsliteratur oft erortertes Thema ist die Frage nach dem Praxisbezug von Platons Forderung die Philosophenherrschaft einzufuhren Einer Forschungshypothese zufolge war er sich des utopischen Charakters seines Konzepts weitgehend bewusst und hat darin ein Gedankenexperiment eine Anregung zu staatsphilosophischer Reflexion oder einen Wunschtraum gesehen Ein prominenter Vertreter dieser Meinung ist Hans Georg Gadamer 24 Die gegenteilige Auffassung lautet dass Platon eine zumindest teilweise Verwirklichung fur moglich hielt und zumindest zeitweilig erhoffte 25 Von den zwei theoretisch moglichen Wegen zu einer philosophischen Staatslenkung freiwillige Ubergabe der Macht an Philosophen oder Bekehrung eines bereits regierenden Herrschers zur Philosophie hat er nur den zweiten ernstlich in Betracht gezogen 26 In diesem Zusammenhang wird oft auf seine Reisen nach Sizilien verwiesen In Syrakus hoffte er seine politischen Vorstellungen durch Einflussnahme auf den jungen Tyrannen Dionysios II zur Geltung bringen und erproben zu konnen Diese Bemuhungen scheiterten vollig Hierfur ist der Siebte Brief Platons dessen Echtheit freilich nicht gesichert ist eine wichtige Quelle In dem Brief wird Platons Aktivitat in Sizilien vor dem Hintergrund der Philosophenherrscherthese erlautert 27 Rezeption BearbeitenAntike Bearbeiten Aristoteles ubt eingehende Kritik am Staatsideal der Politeia Er wendet sich auch direkt gegen die Forderung ein Herrscher solle philosophieren Nach seiner Auffassung soll der Herrscher sich darauf beschranken Philosophen zu konsultieren 28 Die Neuplatoniker griffen Platons Forderung auf dass ein Philosoph nicht nur in Zuruckgezogenheit die Ideenwelt betrachten sondern auch politische Verantwortung ubernehmen solle Im 3 Jahrhundert fasste Plotin der Begrunder des Neuplatonismus den Plan der Neubesiedlung einer verlassenen Stadt in Kampanien Sie sollte nach Platons Vorstellungen regiert werden und Platonopolis heissen Er selbst wollte mit seinen Schulern dorthin ziehen 29 Auch im spatantiken Neuplatonismus blieb der Gedanke eines wunschenswerten politischen Engagements des Philosophen lebendig Seiner Verwirklichung stand allerdings zunehmend der Umstand entgegen dass sich die Neuplatoniker meist als Anhanger der alten Religion in einem Spannungsverhaltnis zum christlich gewordenen Staat befanden Auch an Platons Forderung in einem von Philosophen regierten Staat die Frauen zur Herrschaft zuzulassen hielten die Neuplatoniker fest 30 Im fruhen 6 Jahrhundert nahm der christliche Neuplatoniker Boethius in seinem spater beruhmten Werk Der Trost der Philosophie ausdrucklich auf Platons Konzept der Philosophenherrschaft Bezug Er erklarte diese Forderung Platons habe ihn zu seiner politischen Karriere die ihn in hohe Amter fuhrte bewogen 31 Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Gottfried Wilhelm Leibniz Portrat von Christoph Bernhard Francke um 1700 Herzog Anton Ulrich Museum BraunschweigDer beruhmte Universalgelehrte Leibniz 1646 1716 ist ein entschiedener Befurworter massgeblicher Einflussnahme von Philosophen auf Politik Gesellschaft und Wirtschaft Diese Uberzeugung spiegelt sich in seinem intensiven politischen Engagement Er bekennt sich zu dem platonischen Ideal der Einheit von Wissenschaft und Macht und vertritt eine abgewandelte Version des Konzepts der Philosophenherrschaft Allerdings hat er keine philosophische Staatslehre systematisch ausgearbeitet Leibniz strebt einen autoritaren Wohlfahrtsstaat an der im Idealfall von einem weisen Herrscher regiert oder wenn ein solcher fehlt von Philosophen aus dem Hintergrund gelenkt wird Die Philosophen und Staatenlenker sollen sich nicht nur mit Fragen der Ethik und Staatskunst befassen sondern auch als Naturalisten Naturwissenschaftler und Naturphilosophen uber ein Verstandnis von Naturzusammenhangen verfugen Durch die Forderungen nach rationaler Politik und nach naturwissenschaftlich technischer Kompetenz der Entscheidungstrager erhalt Leibniz Ideal einer Philosophenherrschaft technokratische Zuge Die Philosophen sollen sich in einem internationalen Bund der Societas Philadelphica zusammenschliessen als Ratgeber der Herrscher tatig sein und weltweit politische Schlusselstellungen in die Hand bekommen Das von Leibniz entworfene nicht detailliert ausgearbeitete Konzept weist wie dasjenige Platons utopische Aspekte auf und beruht ebenfalls auf der Vorstellung einer schlechthin wahren Erkenntnis Auch in der Einschatzung der politischen Wirklichkeit als unvernunftig und im Ziel sie durch eine rationale philosophisch begrundete Ordnung zu ersetzen sowie in der Idee einer Harmonie der Stande stimmt Leibniz grundsatzlich mit Platon uberein 32 Im 18 Jahrhundert stimmte Christian Wolff Platons Forderung nach Philosophenherrschaft ausdrucklich zu Seine staatsphilosophische Denkweise zeigt erhebliche Ahnlichkeit mit derjenigen Platons Er hielt es fur unerlasslich dass ein guter Regent philosophiert Da die Ersetzung der Erbmonarchie durch ein Philosophenkonigtum ausgeschlossen war trat Wolff dafur ein dass die Regenten sich von Philosophen beraten lassen und die Philosophen einen massgeblichen Einfluss auf die Gesetzgebung gewinnen 33 Immanuel Kant lehnt in seiner Schrift Zum ewigen Frieden die Herrschaft der Philosophen ab und tritt fur eine strikte Trennung von philosophischer Betatigung und Machtausubung ein Dass Konige philosophiren oder Philosophen Konige wurden ist nicht zu erwarten aber auch nicht zu wunschen weil der Besitz der Gewalt das freie Urtheil der Vernunft unvermeidlich verdirbt Dass aber Konige oder konigliche sich selbst nach Gleichheitsgesetzen beherrschende Volker die Classe der Philosophen nicht schwinden oder verstummen sondern offentlich sprechen lassen ist Beiden zu Beleuchtung ihres Geschafts unentbehrlich 34 Moderne Bearbeiten Nietzsche hielt die Philosophenherrschaft fur ein Projekt das Platon verwirklichen wollte Er meinte Platon habe in Sizilien versucht fur die Griechen das zu tun was Mohammed spater fur die Araber tat und sei nur zufallig erfolglos geblieben Ein paar Zufalle weniger und ein paar andere Zufalle mehr und die Welt hatte die Platonisirung des europaischen Sudens erlebt 35 Im 20 Jahrhundert wurde Platons Staatsideal in den Auseinandersetzungen um die Demokratie und die als totalitar gebrandmarkten nichtdemokratischen Herrschaftssysteme von verschiedenen Seiten auf unterschiedliche Weise instrumentalisiert kritisiert oder gelobt Zahlreiche Interpreten beurteilten den Gedanken der Philosophenherrschaft unter dem Gesichtspunkt moderner Fragestellungen und ihrer eigenen weltanschaulichen und politischen Uberzeugungen 36 nbsp Karl PopperIm Rahmen seiner fundamentalen Kritik an Platons politischer Philosophie setzte sich Karl Popper mit der Philosophenherrschaft auseinander Er widmete ihr zwei Kapitel im ersten Band seiner Schrift Die offene Gesellschaft und ihre Feinde die 1945 erschien und grosses Aufsehen erregte Popper knupfte an Kants Kritik an Er schrieb Platon sei von der Frage Wer soll herrschen ausgegangen Schon der Ansatz diese Frage als das Grundproblem der Politik zu betrachten sei verfehlt Damit sei die politische Philosophie grundlich verwirrt worden Es sei unrealistisch eine Herrschaft der Besten oder Weisesten zu fordern Vielmehr musse man immer mit schlechten oder inkompetenten Herrschern rechnen Herrscher seien moralisch oder intellektuell selten uber und oft unter dem Durchschnitt Daher komme es darauf an Institutionen zu schaffen die schlechte Herrscher daran hindern allzu grossen Schaden anzurichten 37 Platons Forderung die Philosophenherrscher mit einer keiner Kontrolle unterworfenen Macht auszustatten sei verhangnisvoll da absolute Macht ihren Trager korrumpiere Der ideale Philosoph Platons sei fast allwissend und allmachtig und als Machthaber ein totalitarer Halbgott 38 Platon habe jede Veranderung im Staat gehasst und daher nicht gewunscht dass die Herrscher Originalitat und Initiative besitzen Das Erziehungswesen das den Herrschernachwuchs heranbilden sollte habe er mit der unmoglichen Aufgabe der Auswahl der Besten belastet Er habe die Mittelschulen und die Universitaten erfunden indem er das Grundprinzip des modernen verheerenden Erziehungssystems erdachte 39 Die Standeordnung sei in Wirklichkeit nicht sozial durchlassig sondern rassistisch Platon habe sich selbst fur den koniglichen Philosophen gehalten und in der Politeia seinen eigenen Anspruch auf die Konigsherrschaft formuliert 40 Ahnlich urteilte Bertrand Russell der sich Poppers Sichtweise anschloss Poppers Interpretation hat zahlreiche Altertumswissenschaftler und Philosophiehistoriker zu kritischen Stellungnahmen veranlasst 41 1953 veroffentlichte Ronald B Levinson eine umfangreiche Entgegnung 42 im selben Jahr erschien eine Poppers Darstellung zuruckweisende Untersuchung von John Wild 43 Die vielfaltige Kritik der Fachwelt an Poppers Thesen richtet sich unter anderem gegen seine Annahmen Platon habe keine geistige Selbststandigkeit der Philosophenherrscher gewunscht 44 die Politeia sei als politisches Programm gemeint gewesen 45 Platon habe den Wert der Individualitat missachtet und sei ein Vorlaufer des modernen Totalitarismus 46 und er habe grundsatzlich jede mogliche Veranderung als Verschlechterung betrachtet und daher verhindern wollen 47 Leo Strauss trug eine Deutung vor die derjenigen Poppers radikal entgegengesetzt ist Er meinte die Politeia sei ein anti utopisches Werk mit dem Platon dem Leser die Realitatsferne utopischen Denkens vor Augen fuhren wollte 48 Thanassis Samaras akzeptiert einen erheblichen Teil von Poppers Thesen betont aber dass Popper den prinzipiellen Fehler begehe die Positionen von Sokrates und Platon unhistorisch nach einem modernen Kriterium zu bewerten statt sie vor dem Hintergrund der allgemeinen Uberzeugungen ihrer Zeitgenossen zu betrachten und mit diesen zu vergleichen 49 Susan Sara Monoson betont den asketischen Charakter des Lebens der Philosophenherrscher das den Angehorigen des untersten Standes der von politischen Entscheidungen ausgeschlossenen Masse der Bevolkerung nicht attraktiv erscheinen wurde Sowohl die Regierenden als auch die Regierten wurden in einem solchen Staat politische Macht nicht als Gut sondern als Last betrachten Anteil an der Macht wurde nur denen gewahrt die sie nicht erstreben 50 Epistokratie Bearbeiten Zu Beginn des 21 Jahrhunderts ist der Gedanke politisches Mitbestimmungsrecht an einen bildungsbezogenen Kompetenznachweis zu binden in einer philosophischen Debatte aufgegriffen worden In diesem Zusammenhang wird der Begriff Epistokratie griechisch episteme Wissen und kratia kratia Herrschaft englisch epistocracy Wissensherrschaft verwendet Gemeint ist ein System in dem das Wahlrecht vom Bestehen einer Kompetenzprufung abhangig ist oder zumindest die Stimmen von nachweislich kompetenten Burgern starker gewichtet werden In dieser Debatte wird auch auf Platons Konzept der Philosophenherrschaft verwiesen Fur eine gemassigte Epistokratie pladiert Jason Brennan 51 dagegen argumentiert u a David Estlund 52 von dem die Wortschopfung epistocracy stammt Literatur BearbeitenJacob Frederik M Arends Die Einheit der Polis Eine Studie uber Platons Staat Brill Leiden 1988 ISBN 90 04 08785 0 Rafael Ferber Das Paradox von der Philosophenherrschaft im Staat Staatsmann und in den Gesetzen Platonische Aufsatze Berlin Boston De Gruyter 2020 S 239 256 Jorn Muller Zwischen Portrat und Karikatur Das Platon Bild Friedrich Nietzsches Nietzscheforschung Band 28 Heft 1 2021 S 289 310 Robert Spaemann Die Philosophenkonige In Otfried Hoffe Hrsg Platon Politeia 3 Auflage Akademie Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 05 005202 1 S 121 133 Rosamond Kent Sprague Plato s Philosopher King A Study of the Theoretical Background University of South Carolina Press Columbia 1976 ISBN 0 87249 336 9 Thomas Alexander Szlezak Platon und die Schriftlichkeit der Philosophie Teil 2 Das Bild des Dialektikers in Platons spaten Dialogen De Gruyter Berlin 2004 ISBN 3 11 018178 9 S 1 58 Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Franz Steiner Stuttgart 1994 ISBN 3 515 06453 2 S 153 283 Anmerkungen Bearbeiten Zum kosmischen Vorbild siehe Platon Timaios 89d 90d Platon Politeia 443b 444d Vgl Thomas Szlezak Psyche Polis Kosmos In Enno Rudolph Hrsg Polis und Kosmos Darmstadt 1996 S 26 42 Fur Einzelheiten der Analogie zwischen Polis und Seele siehe Norbert Blossner Dialogform und Argument Stuttgart 1997 S 152 213 und Otfried Hoffe Zur Analogie von Individuum und Polis Buch II 367a 374d In Otfried Hoffe Hrsg Platon Politeia 3 Auflage Berlin 2011 S 51 69 Fur den Zusammenhang zwischen kosmischer und menschlicher Ordnung siehe Tatjana Alekniene Kosmios kai theios In Freiburger Zeitschrift fur Philosophie und Theologie 46 1999 S 369 387 Siehe dazu Markus Arnold Von der gottlichen Logik zur menschlichen Politik Frankfurt am Main 1999 S 36 39 Christopher Bobonich Plato s Utopia Recast Oxford 2002 S 219 257 Platon Politeia 433a 435a Platon Politeia 412b 414b Platon Politeia 473c d Platon Politeia 500b d Siehe dazu Jacob Frederik M Arends Die Einheit der Polis Leiden 1988 S 218 220 Platon Politeia 412b 414b Zum Erziehungsprogramm siehe Klitos Ioannides Le roi philosophe spectateur et acteur d apres Platon In Philosophia Athen Bd 13 14 1983 1984 S 163 188 hier 163 181 Platon Politeia 518b 541b Vgl zur ganzheitlichen Hinwendung Thomas Alexander Szlezak Die Idee des Guten in Platons Politeia Sankt Augustin 2003 S 35f 104 Norbert Delhey Periagwgὴ ὅlhs tῆs psyxῆs Bemerkungen zur Bildungstheorie in Platons Politeia In Hermes 122 1994 S 44 54 hier 45 47 Platon Politeia 517b c Platon Politeia 540c Platon Politeia 347d Siehe dazu David Sedley Philosophy the Forms and the Art of Ruling In Giovanni R F Ferrari Hrsg The Cambridge Companion to Plato s Republic Cambridge 2007 S 256 283 hier 271 281 Thomas C Brickhouse The Paradox of the Philosophers Rule In Apeiron 15 1981 S 1 9 Christoph Jermann Philosophie und Politik Stuttgart Bad Cannstatt 1986 S 197 212 Stefan Schenke Logik des Ruckstiegs In Philosophisches Jahrbuch 104 1997 S 316 335 Platon Politikos 305e 306a Siehe hierzu Jacob Frederik M Arends Survival War and Unity of the Polis in Plato s Statesman In Polis 12 1993 S 154 187 hier 165 179 Hans Joachim Kramer Arete bei Platon und Aristoteles Heidelberg 1959 S 148 154 164f 172f Mitchell Miller The Philosopher in Plato s Statesman 2 Auflage Las Vegas 2004 S 106 110 Platon Politikos 292b 293e Platon Politikos 293a 297b Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 221 223 Platon Nomoi 713c Platon Nomoi 875a d Siehe dazu Christopher Bobonich Plato s Utopia Recast Oxford 2002 S 264 273 Hans Georg Gadamer Platos Denken in Utopien In Hans Georg Gadamer Gesammelte Werke Band 7 Tubingen 1991 S 270 289 hier 275 289 Hans Georg Gadamer Die Idee des Guten zwischen Platon und Aristoteles In Hans Georg Gadamer Gesammelte Werke Band 7 Tubingen 1991 S 128 227 hier 165 169 Siehe zu dieser Debatte Malcolm Schofield Plato Political Philosophy Oxford 2006 S 194 249 George Klosko The Development of Plato s Political Theory New York 1986 S 173 180 Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 278 283 Hartmut Erbse Platons Politeia und die modernen Antiplatoniker In Gymnasium 83 1976 S 169 191 hier 188 Dirk Otto Das utopische Staatsmodell von Platons Politeia aus der Sicht von Orwells Nineteen Eighty Four Ein Beitrag zur Bewertung des Totalitarismusvorwurfs gegenuber Platon Berlin 1994 S 217 222 239 253 Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 210 215 263 George Klosko The Development of Plato s Political Theory New York 1986 S 174 179 Siehe dazu Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 255 277 Zur Auffassung des Aristoteles siehe Otfried Hoffe Vier Kapitel einer Wirkungsgeschichte der Politeia In Otfried Hoffe Hrsg Platon Politeia 3 Auflage Berlin 2011 S 259 280 hier 264 271 besonders 270f Porphyrios Vita Plotini 12 Dominic J O Meara Platonopolis Oxford 2003 S 73 86 Boethius Consolatio philosophiae 1 pr 4 5 7 Fur Einzelheiten siehe Werner Schneiders Sozietatsplane und Sozialutopie bei Leibniz In Studia Leibnitiana 7 1975 S 58 80 Christoph Bohr Erkenntnisgewissheit und politische Philosophie Zu Christian Wolffs Postulat des philosophus regnans In Zeitschrift fur philosophische Forschung 36 1982 S 579 598 Kant s Werke Akademie Ausgabe Bd 8 Berlin 1912 S 369 Zu Kants Position siehe Otfried Hoffe Vier Kapitel einer Wirkungsgeschichte der Politeia In Otfried Hoffe Hrsg Platon Politeia 3 Auflage Berlin 2011 S 259 280 hier 271 275 Friedrich Nietzsche Morgenrothe 496 Ubersichtsdarstellungen bieten Melissa Lane Plato s Progeny How Socrates and Plato Still Captivate the Modern Mind London 2001 S 97 134 Marc Schlette Der Zauber Poppers Duisburg 2001 S 26 29 und Konstantin Schimert Die Platonkritik Karl Poppers Neuried 2003 S 13 40 Karl R Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band 1 Der Zauber Platons 8 Auflage Tubingen 2003 S 144 147 Karl R Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band 1 Der Zauber Platons 8 Auflage Tubingen 2003 S 158 Karl R Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band 1 Der Zauber Platons 8 Auflage Tubingen 2003 S 161f Karl R Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band 1 Der Zauber Platons 8 Auflage Tubingen 2003 S 182 185 Eine Zusammenstellung alterer Stellungnahmen bietet Renford Bambrough Hrsg Plato Popper and Politics Cambridge 1967 Ronald B Levinson In Defense of Plato Cambridge 1953 Eine 1961 verfasste relativ knappe Erwiderung Poppers ist in spateren Auflagen des ersten Bandes von Die offene Gesellschaft und ihre Feinde enthalten John Wild Plato s Modern Enemies and the Theory of Natural Law Chicago 1953 George Klosko The Development of Plato s Political Theory New York 1986 S 166 173 Malcolm Schofield Plato Political Philosophy Oxford 2006 S 195f 239f Kai Trampedach Platon die Akademie und die zeitgenossische Politik Stuttgart 1994 S 278 283 Dirk Otto Das utopische Staatsmodell von Platons Politeia aus der Sicht von Orwells Nineteen Eighty Four Ein Beitrag zur Bewertung des Totalitarismusvorwurfs gegenuber Platon Berlin 1994 S 253 255 Gregory Vlastos The Theory of Social Justice in the Polis in Plato s Republic In Gregory Vlastos Studies in Greek Philosophy Bd 2 Princeton 1995 S 69 103 vgl dazu die differenzierte Stellungnahme von Lesley Brown How Totalitarian is Plato s Republic In Eric Nis Ostenfeld Hrsg Essays on Plato s Republic Aarhus 1998 S 13 27 Hartmut Erbse Platons Politeia und die modernen Antiplatoniker In Gymnasium 83 1976 S 169 191 hier 176 184 188 siehe dazu aber die Kritik von Andreas Graeser Bemerkungen zu Platons Politeia und die modernen Antiplatoniker In Gymnasium 84 1977 S 493 501 Robert W Hall Plato and Totalitarianism In Polis 7 1988 S 105 114 Otfried Hoffe Vier Kapitel einer Wirkungsgeschichte der Politeia In Otfried Hoffe Hrsg Platon Politeia 3 Auflage Berlin 2011 S 259 280 hier 277 279 Christopher C W Taylor Plato s Totalitarianism In Richard Kraut Hrsg Plato s Republic Critical Essays Lanham 1997 S 31 48 hier 35f Zur Deutung von Strauss und ihrer Rezeption siehe Malcolm Schofield Plato Political Philosophy Oxford 2006 S 196 239 und S 241 Anm 12 Thanassis Samaras Plato on Democracy New York 2002 S 77 94 Vgl Dorothea Frede Platon Popper und der Historizismus In Enno Rudolph Hrsg Polis und Kosmos Darmstadt 1996 S 74 107 hier 102 104 Susan Sara Monoson Plato s Democratic Entanglements Princeton 2000 S 127 129 Jason Brennan The Right to a Competent Electorate In The Philosophical Quarterly 61 2011 S 700 724 David M Estlund Democratic Authority Princeton 2008 S 206 222 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philosophenherrschaft amp oldid 237986670