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Gerechtigkeitstheorien dienen der systematischen Bestimmung was Gerechtigkeit ist und der Begrundung wie Gerechtigkeit in einer gesellschaftlichen Ordnung wirksam werden soll Mit Gerechtigkeitstheorien befassen sich vor allem die Philosophie die Volkswirtschaftslehre und die Soziologie Gerechtigkeitstheorien haben normativen Charakter Empirische Aussagen zur Gerechtigkeit sind hingegen abgeleitet aus den Ergebnissen der Gerechtigkeitsforschung Der Gerechtigkeitsbrunnen inmitten der Gerechtigkeitsgasse in Bern Die Darstellung der Gerechtigkeit im westlichen Kulturkreis ist die urteilende Justitia mit Waage abwagend Schwert strafend und einer Binde vor den Augen ohne Ansehen der Person Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Klassifizierungen 3 Einzelpositionen 3 1 Sokrates 3 2 Platon 3 3 Aristoteles 3 4 Epikur 3 5 Cicero 3 6 Augustinus 3 7 Thomas von Aquin 3 8 Martin Luther 3 9 Thomas Hobbes 3 10 John Locke 3 11 David Hume 3 12 Jean Jacques Rousseau 3 13 Immanuel Kant 3 14 Karl Marx 3 15 Utilitarismus 3 16 Walter Benjamin 3 17 Friedrich August von Hayek 3 18 John Rawls 3 19 Ronald Dworkin 3 20 Robert Nozick 3 21 Kommunitarismus 3 22 Bruce Ackerman 3 23 David Gauthier 3 24 Thomas M Scanlon 3 25 Jurgen Habermas 3 26 Jacques Derrida 3 27 Axel Honneth 3 28 Amartya Sen 3 29 Reinhold Zippelius 3 30 Dennis Hindenburg 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie Frage nach der Natur der Gerechtigkeit ist seit der griechischen Antike Gegenstand philosophischer Erorterungen Fruhe Erklarungen griffen dabei auf metaphysische Begrundungen zuruck So wurde Gerechtigkeit als eine in der Natur vorhandene Ordnung oder als gottlichen Ursprungs verstanden Dabei wurde Gerechtigkeit zunachst nicht vorrangig an kodifiziertem Recht gemessen sondern als Ausdruck einer personlichen Lebenshaltung betrachtet Sowohl Sokrates und Platon als auch Aristoteles sahen das Gluck als den hochsten anzustrebenden Wert an Gerechtigkeit war fur sie die oberste Tugend um diese Gluckseligkeit zu erreichen Gerechtigkeit war so eine grundlegende Charaktereigenschaft In der romischen Gesellschaft bildeten sich allmahlich die kodifizierten Rechtsvorschriften starker aus Gerechtigkeit wurde zwar immer noch mit einer personlichen Haltung verbunden war aber zum Beispiel bei Cicero schon starker an der gesellschaftlichen Ordnung orientiert So beginnt die Rechtssammlung des Kaisers Justinian I 527 565 das Corpus Juris Civilis mit der Definition des Rechts aus allgemeinen Prinzipien Die Vorschriften des Rechts sind diese ehrenhaft leben den anderen nicht verletzen jedem das Seine gewahren 1 Im Alten Testament wird die Gerechtigkeit als Ideal dargestellt das zwar unerreichbar bleibt um das sich der Mensch aber trotzdem bemuhen soll Der Gerechtigkeit und nur der Gerechtigkeit sollst du nachjagen damit du leben wirst Dt 16 20 EU Beginnend in der Spatantike und bis ins spate Mittelalter reichend dominierten in der Folge christliche Vorstellungen die Debatte Die Gerechtigkeit Gottes hatte Vorrang und daraus folgend konnte der Mensch Gerechtigkeit nur durch die Gnade Gottes erlangen Mit der Neuzeit kam es schrittweise zu der Losung von der Vorstellung einer gottgegebenen Ordnung Gerechtigkeit wurde bei Thomas Hobbes als notwendiges Prinzip aus der Natur der Menschen begrundet In der Folge der neuen Weltsicht entstanden von Hobbes uber John Locke bis zu Jean Jacques Rousseau verschiedene Konzepte des Gesellschaftsvertrages die auch die neuen Gesellschaftsordnungen wie die Verfassung der Vereinigten Staaten pragten Einen weiteren Schritt vollzogen der Empirist David Hume und Immanuel Kant die auf die Unmoglichkeit einer Verknupfung des Seins mit dem Sollen Humes Gesetz verwiesen Kant wies das Naturrecht als metaphysisch zuruck und entwickelte die Idee des Vernunftrechts Anknupfend an Hume entstand im englischsprachigen Raum der Utilitarismus als dominierendes ethisches Prinzip das die allgemeine Wohlfahrt den gesamtgesellschaftlichen Nutzen in den Mittelpunkt der Werte stellte und die Gerechtigkeit auf die Ebene einer Rahmenbedingung verwies Die Erkenntnis dass Gerechtigkeit nicht aus einem hoheren Prinzip abzuleiten ist fuhrte zu einer Kritik an den burgerlich liberalen Gerechtigkeitsauffassungen die von Karl Marx uber Friedrich Nietzsche Walter Benjamin bis hin zu Jacques Derrida reicht Ein neuer Ansatz in der Diskussion entstand mit der Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls die allgemeine Prinzipien fur die gerechte Gestaltung der Gesellschaft in der Fortentwicklung kantischer Vorstellungen bietet Auch die Diskursethik von Jurgen Habermas liefert Ansatzpunkte Gerechtigkeitsfragen rational zu losen Einen Weg weg von der alleinigen Dominanz okonomischer Kriterien weist Amartya Sen der den sehr verschiedenen Bedurfnissen der Menschen mit dem Prinzip der Teilhabe in seinem Befahigungsansatz Rechnung tragt und vor allem in sein Konzept auch das Problem der internationalen Gerechtigkeit aufnimmt Klassifizierungen BearbeitenEine klassische Unterscheidung von Gerechtigkeitstheorien ist die ob ihre Begrundung auf Naturrecht oder Vernunftrecht beruht Die Naturrechtslehren besagen dass Gerechtigkeit als Massstab durch etwas bedingt ist was unabhangig vom Menschen aber auch unabhangig von Raum und Zeit Gultigkeit hat Ein solches ubergeordnetes Prinzip ist eine gottlich bestimmte oder kosmologisch verankerte Ordnung Diese Sicht findet sich vor allem in der Philosophie der Antike Platon Aristoteles und im christlichen Mittelalter Augustinus Thomas von Aquin bis hin zu Martin Luther Mit dem Ubergang vom Mittelalter zur Renaissance wurde das Naturrecht starker anthropozentrisch begriffen als dem Wesen des Menschen innewohnend Entsprechende Vorstellungen finden sich bei Jean Bodin Thomas Hobbes John Locke Hugo Grotius und Friedrich Pufendorf Im Verlaufe der Aufklarung trat immer mehr die Vernunft als gestaltendes Moment fur Gerechtigkeitsauffassungen in den Vordergrund bis hin zum kritischen Vernunftrecht bei Immanuel Kant Eine andere Ebene der Einteilungen von Gerechtigkeitstheorien ist die nach empirischen und normativen Theorien Empirische Theorien beruhen auf Verfahren der Gerechtigkeitsforschung Diese bieten keine aus logischen Argumenten abgeleitete Prinzipien sondern praktische in den Gesellschaften schon vorhandene Begrundungen Normative Theorien werden weiter unterteilt in deontologische und teleologische Theorien Bei ersteren wird auf das Prinzip der Handlung abgestellt geboten erlaubt verboten wie bei Kants Pflichtethik oder bei religiosen Geboten In der teleologischen Ethik ist hingegen der Handlungserfolg der Bewertungsmassstab In der Debatte der Gegenwart werden vor allem Utilitarismus Liberalismus Kommunitarismus und Diskursethik als gegensatzliche philosophische Positionen unterschieden Diese Sammelbegriffe kennzeichnen bestimmte Aspekte der jeweiligen Gerechtigkeitstheorien Sie sind jedoch nicht geeignet eine systematische Unterscheidung vorzunehmen da die mit diesen Begriffen verbundenen Prinzipien keine durchgangig vergleichbaren Massstabe ermoglichen So kann man sich einen liberalen Kommunitaristen denken der als Prinzip der Verfahrensgerechtigkeit eine Diskursethik vertritt In der Rechtsphilosophie gibt es Bemuhungen eine systematische Klassifizierung von Gerechtigkeitstheorien auszuarbeiten Ziel ist es eine vergleichende Grundlage fur einen analytischen Theorienvergleich zu schaffen 2 Eine mogliche Unterscheidung nimmt Axel Tschentscher in Anlehnung an Robert Alexy vor wobei er die jeweilige Position nach einem herausragenden Vertreter des jeweiligen Merkmals benennt 3 Grundpositionen der Gerechtigkeitstheorien Skepsis Konzept des Guten Rationalitat Universelle MoralitatPlaton Aristoteles Epikur CiceroHume Rousseau Hobbes LockeNietzsche Hegel Utilitarismus KantKelsen Kommunitarismus Nozick RawlsHayek Nussbaum Buchanan Dworkin NagelTopitsch Sen Gauthier Habermas AlexyLuhmann Honneth Hoffe Ackerman1 Die nietzscheanische Grundposition Als nietzscheanisch kennzeichnet Tschentscher Positionen die die Begrundbarkeit ethischer Werte ablehnen Hierunter sind alle Auffassungen der Gerechtigkeitsskepsis eines Nonkognitivismus und eines reinen Rechtspositivismus zusammengefasst 2 Die aristotelische Grundposition Fur Vertreter der aristotelischen Grundposition ist eine materielle Bestimmung des Guten moglich Richtiges Handeln kann am Massstab der Gerechtigkeit beurteilt werden Zu dieser Position zahlen alle Tugendlehren und der Werterealismus 3 Die hobbeseanische Grundposition Allen hobbeseanischen Auffassungen ist gemeinsam dass sie ein Kriterium der Rationalitat ihren Gerechtigkeitstheorien zugrunde legen Massstab dieser Theorien ist ob richtiges Handeln sich fur den Menschen als vorteilhaft erweist Gerecht sind Handlungen die mit einem positiven Nutzen verbunden sind 4 Die kantische Grundposition In einer kantischen Position wird der Rationalitat die praktische Vernunft gegenubergestellt die ein allgemeingultiges Motiv moralischen Handelns beinhaltet Ein Vertreter der kantischen Position berucksichtigt was universell und damit auch fur den anderen gerecht ist Die kantische Position beinhaltet die Vorstellung der autonomen Selbstgesetzgebung Die Klassifizierung von Tschentscher ist zwar nicht identisch aber ahnlich zur Unterscheidung von Jurgen Habermas in pragmatischen ethischen und moralischen Vernunftgebrauch 4 Pragmatischer Vernunftgebrauch ist die Verfolgung von Klugheitsregeln Dies kann auf der individuellen Ebene geschehen Egoismus oder als Sozialpragmatismus auf das Gemeinwohl ausgerichtet sein Utilitarismus Der pragmatische Vernunftgebrauch entspricht in etwa der hobbeseanischen Position Dem ethischen Vernunftgebrauch liegt eine Konzeption des Guten zugrunde also ein Wertegerust das es zu verfolgen und umzusetzen gilt Das zu verfolgende Prinzip entspricht vorrangig der aristotelischen Grundposition Massstab des moralischen Vernunftgebrauchs ist die Sittlichkeit des Handelns Der Einzelne verfolgt allgemeine Handlungsregeln und stellt seine individuellen Neigungen und Ziele hinter diese zuruck Hier besteht weitgehend Ubereinstimmung mit der Position des kantischen Typs Einzelpositionen BearbeitenSokrates Bearbeiten Sokrates hat selbst nichts Schriftliches hinterlassen Gemass der Uberlieferung seiner Schuler Platon und Xenophon 5 stand die Gerechtigkeitsfrage im Vordergrund seiner Ethik Er sah gerechtes Handeln als Voraussetzung fur das anzustrebende Gute das er mit dem Gluck gleichsetzte Dies betraf sowohl den Einzelnen wie auch die demokratische Polis die auf von freien Burgern errichtetem Recht und Gesetz beruhte Rechtes Handeln ist Folge von rechter Einsicht Unrecht zu tun so zitiert Platon ihn zustimmend sei schlimmer als Unrecht zu erleiden Wer Unrecht tut schadet sich selbst Der sich selbst erkennende Mensch wird das Unrecht freiwillig meiden 6 Seine Einsichten entwickelte Sokrates in der Offentlichkeit auf der Agora mit seinen Schulern oder Gegnern in der Volksversammlung und vor Gericht mit seiner dialogischen philosophischen Methode der Maeutik Geburtshilfe ausgehend von einem lebenspraktischen Thema wie Beruf Kriegsfuhrung oder sonstige Politik versuchte er durch geschickte Fragen den jeweiligen Gesprachspartner davon zu uberzeugen die eigenen Positionen selbst zu revidieren Schrittweise werden gemeinsame Auffassungen erzielt im Idealfall die Erkenntnis das Gute zu tun das Bose aber zu lassen und der Frage nachzugehen was das Gute sei Nicht jedes uberlieferte Gesprach zeitigte Ergebnisse Dialoge werden vom Kontrahenten ergebnislos beendet Fragen bleiben haufig offen Zweifel bestehen gemass Sokrates von Platon uberkommenem Grundsatz Ich weiss dass ich nicht weiss Dieses Nichtwissen ist jedoch einem scheinbaren Wissen uberlegen denn es enthalt das Bewusstsein daruber dass absolutes Wissen fur den Menschen nicht erreichbar ist Dennoch sollte der freie Burger sich der Einsicht durch moglichst viel Selbst Erkenntnis annahern als Grundlage fur gutes vor allem gerechtes Handeln So wird er nicht nur der Gemeinschaft dienen sondern auch glucklich werden und Seelenheil erlangen In den Dialogen zeigt sich Sokrates immer wie Platon und Xenophon aufzeigen wollen seinen Adressaten moralisch uberlegen Berichtet wird daher auch daruber dass er haufig als Sophist bezeichnet und als Besserwisser und Wortverdreher Aristophanes betrachtet wurde der seine Gesprachspartner in die Enge trieb und daher von vielen gemieden wurde Wahrend seines Prozesses wegen Gotteslasterung und Verbreitung von Lehren die die Jugend verderben und bei seinem Tod uber beide Ereignisse gibt es teilweise voneinander abweichende Texte Platons Apologie und Xenophons Apologie forderte er ein Urteil nach Recht und Gesetz ein Das schliesslich ergangene ungerechte Todesurteil kritisierte er zwar scharf akzeptierte es aber dennoch mit der Begrundung er unterwerfe sich dem bestehenden Gesetz Ein falsches Gesetz muss demgemass so lange befolgt ein ungerechter Schuldspruch angenommen werden bis das Gesetz auf demokratischem Weg in der Polis geandert wird Dazu dient die Redefreiheit der freien Burger in der Volksversammlung Diese Loyalitat gilt aber nicht der Tyrannis die auf Unrecht beruht und dem Burger seine Freiheit beschneidet Sokrates hatte sich laut Platons Apologie nach der Eroberung Athens durch Sparta gegen die Gesetzesbruche wahrend der Herrschaft der dreissig Tyrannen gewandt die die attische Demokratie vorubergehend zerstort hatten Aufschlusse uber die Person und das Denken des Sokrates sind nur indirekt moglich die Zeugnisse bewegen sich zwischen Apologie und Ressentiment so dass sokratische Positionen nicht mehr vollstandig zu rekonstruieren sind Platon Bearbeiten nbsp Platon im Museo Pio ClementinoPlaton setzt sich an verschiedenen Stellen seiner Werke mit der Frage nach der Definition der Gerechtigkeit auseinander Dabei diskutiert und verwirft er zunachst Gerechtigkeitsdefinitionen einzelner Sophisten die in seinen Dialogen als literarische Gesprachspartner auftreten Im Dialog Gorgias 482c 481b vertritt der Politiker Kallikles die Auffassung dass die Gesetze vor allem den Schwachen und der breiten Masse dienen Das von Natur Gerechte to tes physeos dikaion bestehe hingegen in Privilegien fur die Starksten und Besten Er kritisiert damit die beruhmte These Platons dass Unrecht leiden besser sei als Unrecht tun 469b c da das Tun von Unrecht die Seele schadige Fur Thrasymachos hingegen ist Gerechtigkeit ein Instrument der Machtigen durch das sie die Regeln im Staat festlegen und damit ihre Interessen durchsetzen Politeia I 338c 339b 343b 344c Sokrates halt dem seine Uberzeugung entgegen dass die Gerechtigkeit zu dem Schonsten gehort namlich zu dem was sowohl um seiner selbst willen wie wegen der daraus entspringenden Folgen von jedem geliebt werden muss der glucklich werden will Politeia II 358a Ein anonymer Sophist fasst Gerechtigkeit als Vereinbarung zum Besten aller Beteiligten auf Politeia II 358e 362c Hippias von Elis soll das Gesetz einen Tyrannen genannt haben durch den die naturliche Verwandtschaft der Weisen zerstort wird Protagoras 337c e Nach Protagoras sind der Respekt vor dem Anderen aidōs und das Gerechtigkeitsgefuhl dike der von Zeus den Menschen zugeteilte Ausgleich fur ihre Mangelnatur Protagoras 320c 328d Im Dialog Kriton lehnt Sokrates der im Gefangnis auf die Vollstreckung seines Todesurteils wartet die Flucht ab weil es nicht gerecht sei die Gesetze des Staates mit dem man sich identifiziert zu brechen In den Nomoi VI 5 757b 758a unterschied Platon zwischen arithmetischer Gerechtigkeit der Gleichverteilung von Freiheiten Wahlrecht und Abgeordnetenentgelt sowie der geometrischen Gerechtigkeit der Verteilung im angemessenen Verhaltnis ohne die die notwendigen Hierarchien in einem Staat nicht zu begrunden sind ahnlich in Sophistes 236dff und 255cff sowie Parmenides 139bff Vor dem Hintergrund der zu seiner Zeit offensichtlich intensiven Debatte um die Gerechtigkeit entwickelt Platon in seinem Werk Politeia eine eigene Konzeption der Gerechtigkeit als Seelenvermogen Gerechtigkeit ist eine Funktion der Seele so wie Augen und Ohren die Funktion des Sehens und Horens fur den Leib haben Daher besteht Gerechtigkeit darin dass man das Seine tut und nicht vielerlei Dinge treibt to ta hautou prattein kai me polypragmonein dikaiosyne Politeia IV 433a Jeder soll das Seine fur die Gemeinschaft den Staat tun und zwar in Art und Umfang so wie es seinem Wesen seinen Moglichkeiten und den individuellen Umstanden entspricht sog Idiopragie Ungerecht handelt wer sich in den Zustandigkeitsbereich eines anderen einmischt Fur Platon hat die Seele die drei Grundvermogen Begehren epithymetikon Muthaftigkeit thymoeides und Vernunft logistikon denen die drei Tugenden Besonnenheit Tapferkeit und Weisheit entsprechen Um diese Tugenden richtig einsetzen zu konnen bedarf es als vierter Kardinaltugend der Gerechtigkeit die wegen ihrer Ordnungsfunktion die hochste Tugend ist Fur Platon erreicht der Gerechte ein hoheres Gluck als der Ungerechte Platon teilt die allgemeine Uberzeugung dass im Falle von Rechtsstreitigkeiten jeder das Seine bekommen soll und dass niemandem das Seine genommen werden soll Politeia 433e Er lehnt es aber nachdrucklich ab dieses Prinzip Suum cuique wonach jedem das ihm Gebuhrende zukommen soll und Gutes mit Gutem Boses mit Bosem zu vergelten ist als Definitionsmerkmal der Gerechtigkeit zu akzeptieren Dem steht unter anderem seine Uberzeugung entgegen dass Gerechtigkeit eine innere Haltung der Seele ist und als innerseelische Angelegenheit nicht aus einem Bezug zu anderen Personen denen gegenuber man sich gerecht verhalt zu erschliessen ist Gerechtigkeit ist fur Platon eine ewige unveranderliche uberweltliche Idee an der die Seele Anteil hat 7 Struktur des gerechten Staates nach Platons Politeia Seelenvermogen Begehren Mut VernunftTugend Besonnenheit Tapferkeit WeisheitHandlungsweise Erwerbskunst Mutigkeit WissbegierAufgabe im Staat HandwerkerBauer Kaufmann Wachter PhilosophenherrscherDer Philosoph erlautert sein auf die Einzelperson bezogenes Gerechtigkeitskonzept mit dem Modell eines idealen gerechten Staates in Verbindung Die Gerechtigkeit im Staat ist derjenigen in der einzelnen Seele analog Im Staat gibt es drei Klassen von Burgern die uber unterschiedliche Fahigkeiten und Qualifikationen verfugen In einem gerechten Staat ubernimmt jeder eine Funktion die seinen Fahigkeiten entspricht Diejenigen bei denen das Begehren vorherrscht sollen sich der Erwerbskunst widmen und Handwerker Bauern oder Kaufleute werden Mutige sollen ihre Tapferkeit ausbilden und die Aufgabe des Wachters ubernehmen Wer uber genugend Vernunft verfugt und mit Wissbegier nach Weisheit strebt ist geeignet zu den Philosophenherrschern zu gehoren die den Staat leiten Dabei soll er sich an der Idee des Guten orientieren Politeia 505a Der trefflichste gerechteste und zugleich glucklichste Mensch ist der der am meisten koniglich gesinnt ist und sich selbst koniglich beherrscht Politeia IX 580b c Aristoteles Bearbeiten nbsp Struktur der Gerechtigkeit bei AristotelesAristoteles hat zum Thema Gerechtigkeit im 5 Buch der Nikomachischen Ethik seinem ethischen Hauptwerk eine systematische Analyse vorgelegt 8 Er versteht unter Gerechtigkeit Tugend in vollkommener Auspragung Denn sie sei nicht nur auf den Einzelnen selbst sondern auf den Mitburger bezogen Und deshalb gilt die Gerechtigkeit als oberster unter den Vorzugen des Charakters und weder Abend noch Morgenstern sind so wundervoll Und im Sprichwort heisst es In der Gerechtigkeit ist jeglicher Vorzug beschlossen NE V 3 1129b In dieser Bestimmung der Gerechtigkeit als umfassender personlicher Rechtschaffenheit stimmte Aristoteles mit Platon uberein Als ungerecht bezeichnete er den Gesetzesubertreter den Unersattlichen pleonektes oder den Ungleichen anisos Wer mehr wolle als ihm zusteht und damit Ungleichheit schafft verstosse gegen die Gerechtigkeit Allerdings ist die Gerechtigkeit im Gegensatz zu Platon keine abstrakte am Ende nicht vollstandig erreichbare Idee sondern fur Aristoteles ist das Gerechte etwas Menschliches NE 1137a 30 das sich aus den konkreten Beziehungen der Menschen untereinander ergibt Die Intersubjektivitat ist ein wesentliches Element der Gerechtigkeit Entsprechend stellte Aristoteles neben den allgemeinen legalen moralischen Begriff von Gerechtigkeit lat iustitia generalis universalis noch einen weiteren der sich auf das bezieht was in besonderen Situationen zwischenmenschlicher Beziehungen geregelt werden muss griechisch he kata meros dikaiosyne lat iustitia specialis particularis Fur letztere unterschied er vgl NE 1131b 25 28 zwischen Verteilungsgerechtigkeit griechisch to dianemetikon dikaion lat iustitia distributiva und Tauschgerechtigkeit bzw ausgleichende Gerechtigkeit griechisch to diorthotikon dikaion lat iustitia commutativa correctiva 9 Die Verteilungsgerechtigkeit betrifft Guter wie Ehre Geld oder Amter Die Verteilung dieser Guter richtet sich nach den Verdiensten kann also zwischen Personen ungleich sein Aristoteles nannte sein Verteilungsprinzip bezuglich der distributiven Gerechtigkeit eine geometrische Methode nach der jemand bei hohem Verdienst auch einen hohen Anteil bekommt Diese Methode sei gerecht solange der Besitzer beim Erwerb nicht gegen Gesetze verstossen habe Zur geometrischen Methode gehort zudem die Anforderung an jeden freien Burger der Polis seinen Beitrag in der Gemeinschaft zu leisten nbsp Aristoteles BusteBei der Tauschgerechtigkeit bzw ausgleichenden Gerechtigkeit trennte Aristoteles die freiwillige zivilrechtliche Tauschgerechtigkeit die es im Wirtschaftsleben gibt Kauf Miete Lohn von der unfreiwilligen korrigierenden Gerechtigkeit lat iustitia correctiva des Strafrechts das der Wiedergutmachung und Kompensation dient Das Prinzip der Tausch bzw ausgleichenden Gerechtigkeit bezeichnet er als arithmetische Methode d h Leistung oder Schaden entsprechen unmittelbar der Gegenleistung bzw dem Schadensersatz Ungerechtigkeit entstehe hier immer dann wenn jemand mehr will als ihm nach gerechten Massstaben eigentlich zusteht Zudem verwies Aristoteles auf weitere Aspekte die nach seiner Auffassung zur Gerechtigkeit gehoren Um moglichst viel Gerechtigkeit zu erreichen ist die beste Staatsform notig Darunter versteht er einen Staat in dem freie und gleiche Burger sich abwechselnd regieren und regieren lassen Im Vergleich zu Platons Philosophenaristokratie entwickelte Aristoteles eine tendenziell partizipative Herrschaftsform Auch wenn die Gesetze Massstab und Grundlage der partikularen einen Teil betreffenden Gerechtigkeit sind werden sie manchmal schlecht angewandt Dann stehen sie im Gegensatz zur naturlichen Gerechtigkeit dikaion physikon die der Zustimmung von Personen nicht bedarf und die man durch Ablehnung nicht verwerfen kann Aristoteles lehnte also eine Vertragstheorie als Urgrund der Gerechtigkeit ab erkannte aber an dass die konkrete Ausgestaltung des Rechts auf menschlichen Festlegungen beruht Bedeutsam fur die Position des Aristoteles ist der Begriff der Billigkeit epieikeia die er der Gerechtigkeit 1137a 1138a gegenuberstellte Gesetze sind dementsprechend allgemeine Regelungen deren Befolgung im konkreten Einzelfall zu unbefriedigenden Wirkungen fuhren kann Erganzt man in solch einem Fall die besondere Gerechtigkeit z B mit Gute kann die allgemeine Gerechtigkeit umfassender verwirklicht werden als wenn man sich bloss formal an die Gesetze halt Wie schon Platon merkte Aristoteles an dass Unrecht tun noch schlechter ist als Unrecht leiden da ersteres von minderem Wert sei Epikur Bearbeiten nbsp Epikur Louvre Epikur vertrat eine zu Aristoteles und Platon hochst unterschiedliche Auffassung von Gerechtigkeit Die wichtigste Quelle sind seine zentralen Lehrsatze kyriai doxai 10 Gerechtigkeit beruht nach Epikur auf Ubereinkunft zwischen den Menschen 33 Gerechtigkeit ist nicht etwas an und fur sich Seiendes sondern ein im Umgang miteinander an jeweils beliebigen Orten abgeschlossener Vertrag einander nicht zu schadigen und nicht geschadigt zu werden Die Bindung an das Recht erfolgt ausschliesslich durch die Gefahr bei einem Verstoss entdeckt zu werden Der Sinn dieser Vereinbarung liegt vor allem im gesellschaftlichen Nutzen Dabei ist der Gehalt des Rechts relativ bezogen auf den Kreis der beteiligten Personen 36 In Hinblick auf das Gemeinwesen ist das Recht fur alle dasselbe denn es ist etwas Nutzbringendes in der wechselseitigen Gemeinschaft Im Hinblick auf die jeweilige Besonderheit eines Landes und der sonstigen Bedingungen erweist sich nicht fur alle dasselbe als rechtsverbindlich Man kann Epikur aufgrund dieser Thesen als einen fruhen Vertreter des Utilitarismus und des ethischen Relativismus sowie des Kontraktualismus ansehen Cicero Bearbeiten Cicero bezeichnete die Gerechtigkeit als die vernunftgemasse Verhaltensweise die am ehesten geeignet sei die Zusammengehorigkeit der Menschen und die Bewahrung der Lebensgemeinschaft zu fordern Damit in Verbindung brachte er die Gute Die erste Aufgabe der Gerechtigkeit aber ist es dass keiner dem anderen schadet nemo neminem laede es sei denn herausgefordert durch Unrecht sodann dass er Gemeingut als Gemeingut Privates als das Seine behandelt De officiis 20 11 Auch Cicero 12 vertrat die Forderung Jedem das Seine suum cuique De officiis 1 15 Fur ihn war Gerechtigkeit allerdings mehr als nur ein sozialer Ausgleich und die Vermeidung von Unrecht Weil die Menschen um ihrer Mitmenschen willen gezeugt sind damit sie einer dem anderen von sich aus gegenseitig nutzen konnen so mussen wir darin der Natur als Fuhrerin folgen den gemeinsamen Nutzen communis utilitates in den Mittelpunkt stellen und durch Gegenseitigkeit der Leistungen durch Geben und Nehmen durch Fachkenntnisse Opferbereitschaft und Mittel das Band zwischenmenschlicher Zusammengehorigkeit festigen De officiis 22 Der neue Aspekt den Cicero einbrachte ist die Verantwortung gegenuber der Gemeinschaft und die Pflicht an deren Forderung mitzuwirken Als weitere Grundanforderung an die Gerechtigkeit sah Cicero die Verlasslichkeit fides also Wahrhaftigkeit und das Einhalten von Versprechen Gerechtigkeit als Tugend geht nach Cicero uber das formale Einhalten von Gesetzen hinaus Auch er bemerkt dass Gesetzestreue im Einzelfall schadlich sein kann Dem vom Menschen geschaffenen Recht ist ein Naturrecht ubergeordnet Das wahre Gesetz ist die rechte Vernunft in Ubereinstimmung mit der Natur Es gilt uberall ist unveranderlich und ewig Seine Vorschriften fordern zur Pflichterfullung auf und seine Verbote halten davon ab Boses zu tun In Rom und Athen heute und zu allen Zeiten werden dieselben immergultigen und unveranderlichen Gesetze gelten De re publica III 22 Augustinus Bearbeiten Augustinus war der Philosoph der das philosophische Gedankengut des Platonismus mit den Grundgedanken des Christentums in der Tradition der Kirchenvater systematisch zusammenfuhrte Vollkommene Gerechtigkeit im judisch christlichen Sinne ist die Gerechtigkeit die der Mensch allein durch die Gnade Gottes erhalt Rom 3 25 EU Rom 4 5 EU Gal 2 16 EU Gegenuber der gottlichen Gerechtigkeit ist die menschliche Gerechtigkeit durch den Sundenfall immer unvollkommen De civitate Dei XIX 27 Dennoch sind die Tugenden und hier insbesondere die Kardinaltugenden fur das irdische Leben wichtig da es erst hierdurch eine naturliche Ordnung erhalt 13 Die Gerechtigkeit deren Aufgabe es ist jedem das Seinige zuzuteilen wodurch im Menschen selbst eine gewisse Ordnung der Natur aufgerichtet wird so dass die Seele Gott und das Fleisch der Seele unterworfen wird iustitia cuius munus est sua cuique tribuere unde fit in ipso homine quidam iustus ordo naturae ut anima subdatur deo et animae caro De civitate dei XIX 4 Augustinus sieht Gerechtigkeit dabei aber auch als Anforderung an die weltliche Herrschaft welche ohne Gerechtigkeit lediglich eine grosse Freibeuterei ist Iustitia remota quid sunt regna nisi magna latrocinia De civitate Dei IV 4 1 14 Thomas von Aquin Bearbeiten Die Lehre von der Vollkommenheit und dem Primat der Gerechtigkeit Gottes als vorherrschendes Bestimmungsmerkmal der Gerechtigkeit reicht bis in die Hochscholastik des Mittelalters Thomas von Aquin verband sie mit der Barmherzigkeit Das Werk der gottlichen Gerechtigkeit setzt immer das Werk der Barmherzigkeit voraus und grundet in ihr Summa theologica I 21 4 c Bei der Behandlung der Gerechtigkeit als sittliche Tugend knupfte Thomas an Aristoteles an Einerseits nennt er als Kardinaltugend die iustitia generalis die sich vor allem auf den anderen richtet iustitia ad alterum Diese ist die iustitia legalis welche das Gemeinwohl im Blick hat 15 Davon unterschied er die iustitia particularis die spezielle Tugend welche sich auf den einzelnen Menschen bezieht Thomas zufolge existieren zwei spezielle Tugenden die iustitia commutativa fur Vertragsbeziehungen und die iustitia distributiva welche er als austeilende Gerechtigkeit als Gabe eines Herrschers betrachtet Wie Aristoteles hob auch Thomas die Bedeutung der Billigkeit als individueller Ausgleich zu den naturgemass allgemeinen und insofern starren gesetzlichen Regelungen hervor Martin Luther Bearbeiten Fur Martin Luther war es die zentrale reformatorische Erkenntnis sein so genanntes Turmerlebnis dass man den Genitiv Gerechtigkeit Gottes Rom 1 17 ganz anders verstehen muss als es lange verstanden wurde Nicht distributiv strafend sondern effektiv Der Mensch der auf Gott vertraut ist in Gottes Augen gerecht obwohl er es nicht verdient hat So sehr Luther den Ausdruck Gerechtigkeit Gottes vorher gehasst hatte so sehr hat er ihn nachher geliebt 16 Thomas Hobbes Bearbeiten nbsp Thomas HobbesVon Thomas Hobbes wurde eine neue Sichtweise auf die Frage der Gerechtigkeit eingebracht Hobbes loste sich von der Vorstellung einer von Gott gegebenen Ordnung und betrachtete in einem Gedankenmodell den Menschen in einem fiktiven Naturzustand In diesem gibt es weder Eigentum noch Gerechtigkeit oder eine gesetzgebende Obrigkeit mit der Moglichkeit des Zwanges Der Mensch ist des Menschen Wolf Homo homini lupus est De Cive Widmung Es findet ein Krieg aller gegen alle statt Bellum omnium contra omnes Leviathan Kap 13 17 Das einzige naturliche Recht ius naturale des Menschen ist das auf Selbsterhaltung Er ist sich selbst sein eigener Richter der sich an seinen eigenen Zwecken orientiert De Cive 9 Hierdurch gerat er notwendig in Konflikt mit anderen Aus diesem Zustand der Angst kann sich der Mensch nur durch vernunftige Klugheit recta ratio befreien die ihn dazu bringt naturlichen Geboten leges naturae zu folgen Diese sind Suche nach dem Frieden Bereitschaft zugunsten des Friedens das eigene naturliche Recht einzuschranken Einhaltung von Vertragen Dankbarkeit und Entgegenkommen statt Rache und NachtragenDer eigene vernunftige Wille fordert die Anerkennung einer Herrschaft die den Frieden auch mit Zwangsgewalt durchsetzt Als Konsequenz wird das naturliche Recht im Wege eines Gesellschaftsvertrags eines zeittypischen Gedankenexperiments zu legitimatorischen Zwecken 18 auf einen Souveran ubertragen Aus dem Gesetz der Natur das uns verpflichtet auf einen anderen solche Rechte zu ubertragen deren Beibehaltung den Frieden der Menschheit verhindert folgt ein drittes namlich Abgeschlossene Vertrage sind zu halten Leviathan 15 Die Konsequenz dieser Uberlegungen ist ein absoluter Rechtspositivismus Durch die unwiderrufliche Ubertragung des naturlichen Rechtes auf den Staat ist der Mensch uneingeschrankt an die Einhaltung bestehender Gesetze gebunden Andererseits entsteht kein Unrecht das nicht durch einen Gesetzesverstoss oder einen Vertragsbruch begrundet ist Ebenso fugt im Staate der welcher einen anderen schadigt mit dem er keinen Vertrag geschlossen hat diesem zwar einen Schaden zu aber ein Unrecht verubt er nur gegen den der die Staatsgewalt besitzt denn wenn der welcher geschadigt worden sich uber das Unrecht beschwerte so konnte der Tater sagen Was geht mich das an De Cive 4 Wo keine allgemeine Gewalt ist ist kein Gesetz und wo kein Gesetz keine Ungerechtigkeit Leviathan 13 Bei Hobbes ist der Gesellschaftsvertrag gedanklich so konstruiert dass jeder seine Freiheitsrechte an den Staat abtritt Hierdurch wird der Staat zu nichts verpflichtet da dieser nicht unmittelbar am Vertrag beteiligt ist Der Staat kann selbst kein Unrecht begehen da er die uneingeschrankte Macht der Rechtsetzung hat Der Staat bzw der Inhaber der Macht ist sein eigener Souveran Hobbes legitimierte damit den absoluten Herrscher dem die Burger und selbst die Kirche uneingeschrankt unterworfen sind Diese Sicht wird verstandlich vor dem Hintergrund dass Hobbes sich im englischen Burgerkrieg 1642 1649 auf die Seite der Monarchisten stellte De Cive entstand 1642 und der Leviathan wurde 1651 wahrend der Herrschaft Oliver Cromwells veroffentlicht Auch im Verhaltnis der Burger untereinander ist der Vertrag der Massstab der die Gerechtigkeit bestimmt weil er auf Freiwilligkeit der Beteiligten beruht Der Wert aller Gegenstande eines Vertrages bemisst sich nach dem Verlangen der Vertragspartner und deshalb ist der gerechte Wert der den sie zu zahlen bereit sind 19 John Locke Bearbeiten nbsp John LockeIm Gegensatz zu Hobbes unterstellte John Locke ein gottliches Naturrecht Als Schopfer hat allein Gott ein Recht am Leben Der Mensch darf daher weder sein eigenes noch das Leben eines Anderen beeintrachtigen Demgemass ist der Naturzustand ein Zustand vollkommener Freiheit Der Mensch ist berechtigt innerhalb der Grenzen des Naturgesetzes seine Handlungen zu lenken und uber seinen Besitz und seine Person zu verfugen wie es einem am besten scheint ohne jemandes Erlaubnis einzuholen und ohne von dem Willen eines anderen abhangig zu sein Two Treatises of Government II 4 Eigentum entsteht durch Arbeit Niemand darf sich mehr aneignen als er selbst verbrauchen kann Geld allerdings ist ein abstrakter Gegenstand von dem beliebig viel angesammelt werden darf da es nicht verderblich ist Leben Freiheit und Besitz sind die elementaren Naturrechte des Menschen Sie existieren anders als bei Hobbes bereits vorstaatlich Jeder Einzelne ist fur die Vollstreckung des naturlichen Gesetzes zustandig und berechtigt die Ubertreter dieses Gesetzes in einem Masse zu bestrafen wie es notwendig ist um eine erneute Verletzung zu verhindern II 7 Da der Naturzustand unsicher ist und die Naturrechte nicht gesichert sind schliesst der Mensch einen Gesellschaftsvertrag Die einzige Moglichkeit mit der jemand diese naturliche Freiheit aufgibt und die Fesseln burgerlicher Gesellschaft anlegt liegt in der Ubereinkunft mit anderen sich zusammenzuschliessen und in eine Gemeinschaft zu vereinigen mit dem Ziel eines behaglichen sicheren und friedlichen Miteinanderlebens in dem sicheren Genuss ihres Eigentums und in grosserer Sicherheit gegenuber allen die nicht zu dieser Gemeinschaft gehoren II 95 Staatsgewalt ist fur Locke nichts als die vereinigte Gewalt aller Glieder der Gesellschaft die jener Person oder Versammlung ubertragen wurde die der Gesetzgeber ist II 135 Das besondere an Lockes Konzeption ist dass die Gesetze und die staatliche Verfasstheit durch den Willensakt der Burger gerechtfertigt werden Der Staat ist nicht mehr durch Gott oder einen absoluten Herrscher wie bei Hobbes begrundet sondern reprasentiert den Willen seiner Burger Daraus ergibt sich das Recht der Burger die staatliche Gewalt aufzuheben und zu verandern wenn diese nicht mehr ihrem Willen entspricht Die Macht des Staates dient der Verwirklichung des menschlichen Daseins und darf sich nicht gegen den Menschen richten Gewaltenteilung ist fur Locke nicht mit Naturrecht begrundet sondern ein Gebot der Klugheit Der Gesetzgeber ist vom Volk eingesetzt und an stehende Gesetze eine Verfassung gebunden Die vollstreckende Gewalt ist ihrerseits an die Gesetze gebunden Wer immer deshalb die legislative oder hochste Gewalt eines Staatswesens innehat ist verpflichtet nach eingefuhrten stehenden Gesetzen zu regieren die dem Volk verkundet und bekannt gemacht wurden und nicht durch Massnahmeverordnungen durch unparteiische und aufrechte Richter die Streitfalle nach ebenjenen Gesetzen entscheiden mussen und die Macht der Gemeinschaft im Inland nur zur Vollziehung dieser Gesetze und nach aussen zur Verhutung oder Vergeltung fremden Unrechts und zum Schutz der Gemeinschaft vor Uberfallen und Angriffen zu verwenden Und mit all dem darf kein anderes Ziel verfolgt werden als der Friede die Sicherheit und das offentliche Wohl des Volkes II 131 David Hume Bearbeiten nbsp David Hume 1766 Portrat von Allan Ramsay David Hume unterschied zwischen naturlichen Tugenden wie Wohlwollen Milde oder Freundschaft gegenuber Kindern und kunstlichen Tugenden artificial virtues wie Treue Ehrlichkeit und Gerechtigkeit Alle Tugenden beruhen auf Neigungen Kunstliche Tugenden auch im Sinne von Kunstfertigkeit 20 sind im Gegensatz zu naturlichen Tugenden Ausdruck der Verstandestatigkeit des Menschen die allerdings im Sinne seines radikalen Empirismus wiederum letztlich wie das gesamte Sein auf Sinneswahrnehmungen zuruckzufuhren ist Aus diesem Sein ergibt sich kein Sollen Urteile hinsichtlich Gerechtigkeit sind Werturteile die auf keine moralische Grundlage bezogen werden konnen vielmehr entgegen dem Schein logisch nicht zu erschliessen sondern der Gewohnheit durch mehrmalige Erfahrungen zuzuordnen sind Dennoch betrachtete er Gerechtigkeit als eine uberaus wichtige Tugend deren Zweck und Nutzen darin liegt die Ordnung im menschlichen Zusammenleben zu gewahrleisten 21 Oberstes Prinzip der Gerechtigkeit ist Hume zufolge der Schutz des menschlichen Eigentums der durch das Vertragsprinzip sichergestellt werden kann Bei der Verteilung des Eigentums vertrat Hume das Leistungsprinzip weil hierdurch das Gesamtwohl der Gesellschaft am besten gefordert werde Hume begrundete seine Skepsis mit der menschlichen Lebenssituation die durch Knappheit aber nicht durch extremen Mangel an Gutern gekennzeichnet sei Wurde der Mensch im Schlaraffenland leben bedurfte es der Gerechtigkeit nicht da jeder bekommt was er mochte Auch die reine Liebe die man zum Teil in der Ehe und der Familie vorfinden kann ist als Ersatz fur die Gerechtigkeit nicht geeignet da Menschen diese in grosseren Gruppen nicht durchhalten Die Idee eines vertragslosen Naturzustandes bei Hobbes kritisierte Hume als Fiktion da die erste Lebensgemeinschaft des Menschen die Familie ist in der es bereits Regeln und Erziehung gab als noch keine Staaten existierten Staaten bilden sich erst wenn es soziale Ordnungen bereits gibt Auch extremer Mangel fuhrt aus Humes Sicht zur Abwesenheit von Gerechtigkeit weil in einer solchen Situation nur der uberleben kann der egoistisch handelt Jean Jacques Rousseau Bearbeiten Jean Jacques Rousseau formulierte seine Begrundung eines Gesellschaftsvertrages ebenfalls ausgehend von einem Naturzustand des Menschen Im Gegensatz zu Hobbes sind seine Uberlegungen zwar auch hypothetisch aber stark anthropologisch unterlegt also kein reines Gedankenmodell Worum prazise handelt es sich also in diesem Diskurs Darum im Fortschritt der Dinge den Augenblick zu bezeichnen in dem das Recht die Stelle der Gewalt einnahm und die Natur somit dem Gesetz unterworfen wurde 22 Insbesondere sah Rousseau den Urzustand des Menschen nicht als Krieg sondern er entwickelte ahnlich wie vor ihm Seneca das Urbild eines friedfertigen sich selbst genugenden und von Mitleid gepragten Menschen In diesem Zustand ist der Mensch frei ohne soziale Bindungen und hat keine Sprache Er kennt weder gut noch bose weder Dein noch Mein noch hat er eine Vorstellung von Gerechtigkeit Die Vernunft als Fahigkeit zur Reflexion entsteht erst im Entwicklungsprozess des Menschen Der Mensch kommt schrittweise zur Sprache und damit zu Allgemeinbegriffen Hierdurch entsteht ein wesentlicher Unterschied zum Tier Es entstehen zunachst der Huttenbau und als erste soziale Einheit die Familie Die naturliche Selbstliebe amour de soi wandelt sich allmahlich in Eigenliebe amour propre auch Egoismus Es entstehen Neid und Grausamkeit Erst durch den Eintritt in eine Gesellschaft wird der Mensch bose und es folgt der Kampf aller gegen alle Ein grundlegender Schritt in diesem Entwicklungsprozess ist der Ubergang zur Landwirtschaft Durch die Landwirtschaft entstehen Zuordnungen und Eigentum Sobald aber Eigentum existiert entstehen die ersten Regeln des Rechts durch die die Ungleichheiten festgeschrieben und immer weiter verstarkt werden nbsp Jean Jacques Rousseau Pastell von Maurice Quentin de La Tour 1753 Der erste der ein Stuck Land einzaunte kam auf den Gedanken zu sagen das gehort mir da er die Leute vorfand die beschrankt genug waren ihm das zu glauben wurde er zum wahren Begrunder der societe civile Wieviel Verbrechen Krieg Mord und Elend ware dem menschlichen Geschlecht erspart geblieben wenn einer die Pfahle herausgerissen hatte den Graben zugeschuttet und seinesgleichen zugeschrien hatte Hutet Euch vor diesem Betruger Ihr seid verloren wenn Ihr vergesst dass die Fruchte allen gehoren und dass der Boden niemandem gehort 23 Dieser Ubergang vom Naturzustand in den burgerlichen Stand bewirkt im Menschen einen sehr bemerkenswerten Wandel indem er die Gerechtigkeit anstelle des Instinktes in sein Verhalten setzt und seinen Handlungen die Sittlichkeit aufpragt die ihm zuvor gefehlt hatte 24 Eigentum ist fur Rousseau nichts Schlechtes solange es auf eigener Arbeit beruht Erst wenn es zu sozialen Ungleichheiten kommt und der Reiche seinen Besitz durch die Arbeit der Armen vermehrt gehen Freiheit und Gleichheit der Burger verloren Erst dann dominieren Habgier und Herrschsucht Als Ausweg aus den Widerspruchen einer so verdorbenen Gesellschaft sah Rousseau einen Staat in dem die Burger frei sind und gleich behandelt werden Hierzu bedarf es eines Gesellschaftsvertrages Contrat sociale Dieser enthalt die totale Ubereignung jedes Teilhabers mit all seinen Rechten an die gesamte Gemeinschaft 25 Dadurch dass jeder im Staat seine Rechte uneingeschrankt ubertragt wird die Gleichheit innerhalb der Gemeinschaft gewahrleistet und weil niemand Rechte an einem anderen hat auch die Freiheit zumindest in Form der burgerlichen Freiheit Der Staat wird durch diesen Akt zur Verkorperung des Gemeinwillens volonte generale Gemeinsam stellen wir alle jeder von uns seine Person und seine ganze Kraft unter die oberste Richtschnur des Gemeinwillens und wir nehmen als Korper jedes Glied als untrennbares Ganzes auf 26 Weil der Staat als Souveran den Gemeinwillen seiner Burger reprasentiert ist er gegenuber dem Einzelnen zu nichts verpflichtet Die Burger als Einzelne sind hingegen Untertanen und an den Gemeinwillen gebunden Daher hat der Staat das Recht den Gemeinwillen auch mit Zwang durchzusetzen Die Summe aus dem Willen der Einzelnen ist nicht identisch mit dem Gemeinwillen denn die Burger verfolgen ihre Privatinteressen Der Gemeinwille ist aber auf das Wohl aller ausgerichtet Er kommt dann zum Ausdruck wenn das ganze Volk uber das ganze Volk eine Bestimmung erlasst 27 Gesetze mussen allgemeingultig sein und sich auf jeden Burger beziehen So zustande gekommene Gesetze konnen nicht unrecht sein weil sie den Gemeinwillen ausdrucken Die Burger werden zur Rechtsgemeinschaft Ahnlich wie Hobbes vertrat Rousseau damit eine positivistische Rechtsauffassung Eine vom Volk eingesetzte Regierung hat lediglich die Aufgabe die beschlossenen Gesetze auszufuhren Parteien oder Reprasentationssysteme storen den unmittelbaren Gemeinwillen Anders als bei den britischen Empiristen ist bei Rousseau die Verwirklichung des Gesellschaftsvertrages nur in einer Republik denkbar Er lehnte explizit das parlamentarische System Englands mit einem Monarchen an der Spitze ab Aus seinem Postulat der Gleichheit folgerte Rousseau dass kein Staatsburger so reich sein darf um sich einen andern kaufen zu konnen noch so arm um sich verkaufen zu mussen 28 Das Konzept des Sozialvertrages beruhte auch auf dem Prinzip der sozialen Gerechtigkeit Wo individuelle Vorteile zu gross werden muss der Gesetzgeber ausgleichend eingreifen Wenn jedoch der Missbrauch unvermeidlich ist folgt daraus dass man ihn nicht wenigstens eindammen muss Weil der Lauf der Dinge stets auf die Zerstorung der Gleichheit ausgeht deshalb muss die Kraft der Gesetzgebung stets auf ihre Erhaltung ausgehen 29 Mit der Forderung nach einer Sozialgesetzgebung stand Rousseau im Gegensatz zu liberalen Auffassungen wie der Lockes fur den der Schutz und die uneingeschrankte Gewahrleistung des Eigentums grundlegend waren Immanuel Kant Bearbeiten nbsp Immanuel KantGerechtigkeit ist fur Immanuel Kant ein unverzichtbarer Wert denn wenn die Gerechtigkeit untergeht so hat es keinen Werth mehr dass Menschen auf Erden leben MdS RL AA VI 332 Er ersetzte den Gedanken des Naturrechts durch ein Vernunftrecht Ein Naturrecht als uberpositives Recht zum Beispiel ein gottliches Recht kann der Mensch nicht erkennen Der Mensch ist mit den Mitteln der Vernunft fur jede Erkenntnis auf empirische Anschauungen auf seine Sinne angewiesen Ihm bleibt als Faktum nur die praktische Vernunft die die theoretisch nicht zu entscheidende Frage ob es eine Freiheit gibt so beantwortet dass es die Freiheit gibt Aus dem Gebot der praktischen Vernunft die Freiheit des Menschen als regulative Idee anzunehmen folgerte Kant die Autonomie des Menschen Die Selbstbestimmung des Menschen macht ihn zum grundlegenden Zweck seines Handelns Hiergegen zu verstossen verbietet der kategorische Imperativ Menschenrechtsformel Handle so dass du die Menschheit sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck niemals bloss als Mittel brauchst GMS AA IV 429 Der Mensch ist aus seiner Vernunft heraus verpflichtet die Personlichkeit und in ihr die Wurde des Menschen zu achten Dies gilt gegenuber jedem Menschen und ist somit ein Gebot der Gleichheit Die Freiheit des Menschen ist nicht nur eine innere Freiheit in der der Mensch gegenuber seiner Vernunft sich selbst verantwortlich ist und hieraus die innere Pflicht zur Sittlichkeit hat sondern sie gilt auch im ausseren Verhaltnis der Menschen zueinander 30 Als Instrument der praktischen Umsetzung der Gerechtigkeit betrachtete Kant das Recht in dem das Prinzip der Freiheit durch eine wechselseitige Bindung gewahrleistet wird Hierzu formulierte er den Kategorischen Rechtsimperativ Otfried Hoffe Das Recht ist also der Inbegriff der Bedingungen unter denen die Willkur des einen mit der Willkur des anderen nach einem allgemeinen Gesetze der Freiheit zusammen vereinigt werden kann 31 Die Freiheit des Einzelnen und seine Autonomie wird zwar durch das Recht gewahrleistet aber durch die fur alle geltende Bindung des Rechts wird die Freiheit auch beschrankt Die vom Recht gewahrleisteten Handlungsfreiheiten sind also wechselbezuglich Die Freiheiten eines jeden finden ihre Grenzen an den Freiheiten anderer Das Recht insgesamt ist ein System vernunftiger Ordnung der Freiheit 32 Diese Bestimmung der iuridischen Gerechtigkeit ist rein formal Doch hat die Freiheit nicht nur formale sondern auch materielle Komponenten und erfordert auch reale Entfaltungsmoglichkeiten 33 Fur die materiale Gerechtigkeit bedarf es nach Kant der empirischen Erfahrung Nach Fichte der hinsichtlich der Wechselbezuglichkeit der Freiheiten mit Kant ubereinstimmt 34 musse jedem die Chance geboten werden durch personliche Leistung etwas zu erwerben und es solle nur an ihm selber liegen wenn einer unangenehmer lebt 35 Karl Marx Bearbeiten nbsp Karl Marx 1861 Fur Karl Marx 1818 1883 existiert keine uberzeitliche oder absolute Gerechtigkeit vielmehr ist sie wie andere ideologische Formen auch stets an bestimmte historische und okonomische Voraussetzungen gebunden Marx hatte uber die Philosophie Epikurs promoviert und dessen Theorie des Vertrages als die der Natur des Menschen angemessene Rechtsform kennengelernt Bereits seit seinen politischen Fruhschriften kritisiert er zum einen das Recht als Kategorie der burgerlichen Gesellschaft und verfolgt zugleich das normative Ziel menschlicher Emanzipation 36 Wahrend des Vormarz erkannte er 1844 eine besondere Situation Deutschlands gegenuber anderen Nationen wie Frankreich und England in welchen bereits burgerliche Revolutionen und nachfolgende Restaurationen stattgefunden hatten Fur ihn war die Auseinandersetzung mit der wesentlich von Georg Wilhelm Friedrich Hegel entwickelten deutschen Staats und Rechtsphilosophie sowohl die kritische Analyse des modernen Staats und der mit ihm zusammenhangenden Wirklichkeit als auch die entschiedene Verneinung der ganzen bisherigen Weise des deutschen politischen und rechtlichen Bewusstseins dessen vornehmster universellster zur Wissenschaft erhobener Ausdruck eben die spekulative Rechtsphilosophie selbst ist 37 Die positive Moglichkeit der Emanzipation in Deutschland sieht er im Proletariat als einer Klasse mit radikalen Ketten einer Klasse der burgerlichen Gesellschaft welche keine Klasse der burgerlichen Gesellschaft ist eines Standes welcher die Auflosung aller Stande ist einer Sphare welche einen universellen Charakter durch ihre universellen Leiden besitzt und kein besondres Recht in Anspruch nimmt weil kein besondres Unrecht sondern das Unrecht schlechthin an ihr verubt wird welche nicht mehr auf einen historischen sondern nur noch auf den menschlichen Titel provozieren kann welche in keinem einseitigen Gegensatz zu den Konsequenzen sondern in einem allseitigen Gegensatz zu den Voraussetzungen des deutschen Staatswesens steht einer Sphare endlich welche sich nicht emanzipieren kann ohne sich von allen ubrigen Spharen der Gesellschaft und damit alle ubrigen Spharen der Gesellschaft zu emanzipieren welche mit einem Wort der vollige Verlust des Menschen ist also nur durch die vollige Wiedergewinnung des Menschen sich selbst gewinnen kann 38 Im allgemeineren theoretischen Rahmen des von Marx im Zusammenwirken mit Friedrich Engels 1820 1895 formulierten historischen Materialismus bildet das Recht einer Gesellschaft gemeinsam mit Staat Religion Wissenschaft und Kunst den Uberbau uber die Basis aus materieller Produktion und Verkehr 39 Dadurch erscheine die Gesellschaft vom burgerlichen Standpunkt aus als gerecht Solange man Bourgois ist kann man nicht umhin in diesem Klassen Gegensatz einen Zustand der Harmonie und ewigen Gerechtigkeit zu erblicken 40 Die notwendige Voraussetzung fur eine Anderung sei die Entwicklung der Produktivkrafte weil ohne sie nur der Mangel verallgemeinert also mit der Notdurft auch der Streit um das Notwendige wieder beginnen und die ganze alte Scheisse sich herstellen musste weil ferner nur mit dieser universellen Entwicklung der Produktivkrafte ein universeller Verkehr der Menschen gesetzt ist daher einerseits das Phanomen der Eigentumslosen Masse in Allen Volkern gleichzeitig erzeugt allgemeine Konkurrenz jedes derselben von den Umwalzungen der andern abhangig macht und endlich weltgeschichtliche empirisch universelle Individuen an die Stelle der lokalen gesetzt hat 41 An Stelle dieser burgerlichen Gesellschaft soll eine Assoziation worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung fur die freie Entwicklung aller ist treten 42 In seinen Untersuchungen ab 1850 zur Kritik der politischen Okonomie gelangte Marx zu einer genaueren Klarung des Privateigentums als Rechtsform der Ware ein Ansatz der in den 1920er Jahren von Eugen Paschukanis weiterentwickelt worden ist Marx lobt Aristoteles der bereits erkannte dass der Austausch von Waren ihre Gleichheit und diese ihre Kommensurabilitat voraussetzt Die Kommensurabilitat der Werte unterschiedlicher Waren halt Aristoteles aber fur in Wahrheit unmoglich und einen lediglich praktischen Notbehelf Diese Auffassung erklart Marx aus dem antiken Entwicklungsstand der Produktionsverhaltnisse Dass aber in der Form der Warenwerte alle Arbeiten als gleiche menschliche Arbeit und daher als gleichgeltend ausgedruckt sind konnte Aristoteles nicht aus der Wertform selbst herauslesen weil die griechische Gesellschaft auf der Sklavenarbeit beruhte daher die Ungleichheit der Menschen und ihrer Arbeitskrafte zur Naturbasis hatte 43 Gerecht sei im Kapitalismus somit der Austausch von Waren entsprechend ihrem Wert Die Gerechtigkeit der Transaktionen die zwischen den Produktionsagenten vorgehn beruht darauf dass diese Transaktionen aus den Produktionsverhaltnissen als naturliche Konsequenz entspringen Die juristischen Formen worin diese okonomischen Transaktionen als Willenshandlungen der Beteiligten als Ausserungen ihres gemeinsamen Willens und als der Einzelpartei gegenuber von Staats wegen erzwingbare Kontrakte erscheinen konnen als blosse Formen diesen Inhalt selbst nicht bestimmen Sie drucken ihn nur aus Dieser Inhalt ist gerecht sobald er der Produktionsweise entspricht ihr adaquat ist Er ist ungerecht sobald er ihr widerspricht Sklaverei auf Basis der kapitalistischen Produktionsweise ist ungerecht ebenso der Betrug auf die Qualitat der Ware 44 Marx unterscheidet zwischen dem revolutionaren und reformistischen Weg zum Kommunismus Als die Fuhrung der Sozialdemokratischen Partei 1875 im Entwurf des Gothaer Programmes die Einfuhrung von Genossenschaften propagiert weist Marx sie in seiner Kritik darauf hin dass die individuelle Emanzipation der Arbeiter in Genossenschaften durch die notwendigen Rechtsverhaltnisse noch stark eingeschrankt ist Er schreibt In einer hoheren Phase der kommunistischen Gesellschaft nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit damit auch der Gegensatz geistiger und korperlicher arbeit verschwunden ist nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben sondern das erste Lebensbedurfnis geworden nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihr Produktivkrafte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fliessen erst dann kann der enge burgerliche Rechtshorizont ganz uberschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben Jeder nach seinen Fahigkeiten jedem nach seinen Bedurfnissen 45 Der Kommunismus ist oft als unrealisierbar kritisiert worden weil die vorausgesetzte Entwicklung der Produktivkrafte nicht moglich sei Deutsche Fruhsozialisten die nach Frankreich gefluchtet waren und fur die Ideale Freiheit Gleichheit und Gerechtigkeit eintraten organisierten sich seit den 30er Jahren des 19 Jahrhunderts im Bund der Gerechten Nachdem Marx und Engels dort eine Fuhrungsposition eingenommen hatten wurde dieser 1847 in Bund der Kommunisten umbenannt Die Umbenennung markierte einen neuen Akzent Ob die Gerechtigkeit ein selbstandiger zentraler Wert oder dem Marx schen Postulat entsprechend ausschliesslich Ausdruck objektiver Verhaltnisse und damit ein abgeleiteter ist diese Kontroverse existiert in sozialistischen Zusammenhangen bis heute Ein Beispiel ist die Geschichte der SPD in der bis 1918 beide Standpunkte vertreten waren In nahezu allen politischen sozialen und kulturellen Bewegungen die sich mit Fragen der Gerechtigkeit auseinandergesetzt haben wie der Arbeiterbewegung der antikolonialistischen Bewegung und der Frauen Emanzipationsbewegung spielten marxistische Stromungen unterschiedlicher Ausrichtung eine Rolle Bis in die Gegenwart gibt es marxistische oder neomarxistische Ansatze zur Gerechtigkeitsdebatte beispielsweise in der Befreiungstheologie Utilitarismus Bearbeiten Der Utilitarismus ist ein Konsequentialismus das heisst eine ethische Position die die beabsichtigten Folgen von Handlungen bewertet Konsequenzprinzip Er steht damit im Gegensatz zu einer deontologischen Ethik wie der Kants deren Massstab Handlungszwecke sind Die Utilitaristen knupfen an die Auffassung Humes an dass ethische Werte nicht von sich aus bestehen sondern erklaren sie aus der menschlichen Praxis Der Massstab fur das ethisch Gute ist allein der Nutzen den eine Handlung stiftet Wertprinzip Insofern spielt Gerechtigkeit ahnlich wie bei Hume im Utilitarismus nur eine sekundare Rolle namlich insofern sie zu einem positiven Nutzen fuhrt Fur den Utilitarismus ist all das gerecht was den Nutzen vermehrt und den Schaden vermindert Verteilungen von Gutern und Handlungen werden anhand ihres Nutzens vorgenommen Haufig wird der Utilitarismus mit einer egoistischen Ethik gleichgesetzt in der eine individuelle Nutzenmaximierung verfolgt wird Dies ist jedoch nicht der Fall Bereits Jeremy Bentham der als Begrunder des Utilitarismus gilt formulierte als Ziel das grosste Gluck der grossten Zahl Utilitaristen verfolgen als Hauptziel die Maximierung des gesamtgesellschaftlichen Nutzens Maximumprinzip Daraus ergeben sich Pflichten gegenuber der Gemeinschaft an denen sich der Einzelne orientieren muss Probleme entstehen dann wenn das Nutzenstreben mit ethischen Werten wie der Gerechtigkeit kollidiert Im Laufe der Geschichte haben die Utilitaristen die Formulierung und Begrundung ihrer Theorie immer weiter verfeinert und Einwande berucksichtigt nbsp John Stuart MillWahrend noch Bentham den Nutzen rein quantitativ nach Umfang Dauer und Intensitat eines Glucksgefuhls pleasure also rein hedonistisch aufgefasst hatte brachte bereits John Stuart Mill qualitative Massstabe ein Die Hohe des Nutzens bestimmte er anhand der Praferenzen die ein Einzelner einem Gegenstand oder einer Tatsache beimisst Dabei bewertete er geistige Lust hoher als sinnliche Lust Es ist besser ein unzufriedener Mensch als ein zufriedenes Schwein zu sein lieber ein unzufriedener Sokrates als ein zufriedener Dummkopf sein Henry Sidgwick ein spaterer Klassiker des Utilitarismus wandte sich gegen die rein hedonistischen Auffassungen Benthams und ebenso gegen Mills modifizierte Form In Hinblick auf die Alltagsmoral sei das reine Lustprinzip ungeeignet weil der normale Burger es nicht auf die Gesellschaft sondern seine eigene Person beziehe Er entwickelte stattdessen den Regelutilitarismus Danach sind allgemein anerkannte moralische Werte und Tugenden sekundare Prinzipien zur Orientierung deren Einhaltung dazu fuhrt dass das Normalverhalten des Einzelnen der Nutzenmaximierung der Gesellschaft dient Eine moderne Fassung der Zwei Ebenen Theorie findet sich bei Richard Mervyn Hare 46 Eine weitere Variante ist der Durchschnittsutilitarismus der zum Beispiel von John Harsanyi vertreten wurde 47 Massstab ist der Nutzen pro Kopf und nicht mehr der absolute Nutzenbetrag der Gesellschaft Hierdurch wird vor allem auch ein qualitatives Wachstum bei einer schrumpfenden Gesellschaft fur den Utilitaristen beurteilbar Harsanyi verwies darauf dass in unreflektierten Situationen keine rationalen Nutzenbetrachtungen stattfinden Erst wenn man eine ideale Situation herstellt kann man den eigentlichen wahren Nutzen feststellen Hierzu gehoren vollstandige empirische Kenntnisse des Sachverhalts grosstmogliche Sorgfalt bei der Bewertung rationale psychisch ungestorte Entscheidungen 48 Alle Versionen des Utilitarismus konnen den moglichen Konflikt zwischen Gerechtigkeit und Nutzenkalkul nicht vollstandig auflosen Grundsatzlich kann ein Utilitarist nicht sagen ob ein bestimmter gesellschaftlicher Zustand gerecht ist oder nicht sondern nur ob dieser Zustand es gegenuber einem anderen ist Vergleichsabhangigkeit Nutzenrechnungen konnten individuelle Wertvorstellungen nicht erfassen Auch sei der Begriff des Nutzens nur schwer quantifizierbar und vor allem konnten Utilitaristen die grundlegende Werte wie die Verwirklichung der Menschenrechte nicht sicherstellen Im Extremfall konnte das dahin fuhren die Sklaverei mit Nutzenbetrachtungen zu begrunden Schon Mill und auch Sidgwick versuchten die Frage der Gerechtigkeit in ihr Konzept zu integrieren 49 So fuhrte Mill den Unterschied verschiedener Gerechtigkeitskonzepte darauf zuruck dass diesen unterschiedliche Nutzenbewertungen Praferenzen zugrunde liegen Entsprechendes gilt fur Fragen der Entlohnung des Strafrechts oder der Besteuerung Gerechtigkeit kennzeichnete Mill als eine vollkommene Pflicht weil sie eingefordert werden kann Andere Tugenden wie Grossmut und Wohltatigkeit sind unvollkommen weil sie nicht obligatorisch sind Die Einhaltung der vollkommenen Pflicht ist durch Strafen sanktionierbar Durch die Bewertung der Strafen ergab sich fur Mill ein unmittelbarer Zusammenhang zum Nutzenthema In der aktuellen Debatte hat Rainer Trapp einen unmittelbaren Gerechtigkeitsutilitarismus entwickelt 50 Er erganzt die Maximierung des Nutzenvolumens mit einer Gleichheit der Nutzenverteilung und stellt eine Relation zwischen Nutzenniveau und moralischem Verdienst her Walter Benjamin Bearbeiten Walter Benjamin schrieb 1921 den Aufsatz Zur Kritik der Gewalt 51 KdG in dem er sich mit dem Verhaltnis von Gewalt Recht und Gerechtigkeit auseinandersetzte Benjamin fragte wie Gewalt legitimiert werden kann Anknupfend an Kant unterschied er Zwecke und Mittel Gerechte Zwecke konnen durch berechtigte Mittel erreicht werden berechtigte Mittel an gerechte Zwecke gewendet werden KdG 180 Gewalt kann nur als Mittel dienen nicht aber als durch Vernunft bestimmter Selbstzweck Unrechtmassige Gewalt bedroht jede Rechtsordnung Daraus folgt dass paradoxerweise im Recht die Befugnis zur Gewalt enthalten sein muss um das Recht mit Gewalt durchzusetzen Zugleich kann Gewalt ausserhalb des Rechts niemandem zugestanden werden Die Sanktionierung von Gewalt im Recht ist fur Benjamin daher die historische Anerkennung ihrer Zwecke KdG 182 Gewalt ist allgemein betrachtet entweder rechtsetzend oder rechtserhaltend Rechtsetzend ist einerseits die Gewalt des Angreifers im Krieg und andererseits der Generalstreik der entweder als politischer Streik neues Recht schaffen oder als proletarischer Streik Recht auflosen will und damit in die angestrebte Anarchie fuhrt Dadurch dass jede Rechtsetzung danach strebt auf Dauer zu bestehen erzeugt sie in sich die Rechtserhaltung Diese ist eine Bestatigung und damit eine Wiederholung der Rechtsetzung Gerechtigkeit kann nicht dem gesetzten Recht entspringen da ihre Gultigkeit sonst vom Paradox von gesetzter und erhaltender Gewalt abhinge Gerechtigkeit ist aber im Verhaltnis zum Recht transzendent Um dieses zu fassen unterschied Benjamin zwischen mythischer und gottlicher Gewalt Das positive Recht ist eine Errungenschaft des Menschen Es entspringt der Macht und ist daher im Mythos begrundet Im Mythos manifestiert sich Gewalt spontan aber dennoch rechtsetzend Die Gerechtigkeit liegt jenseits der menschlichen Macht Sie kann daher nur von einer Gewalt herruhren die Schuld und Suhne uberwindet Die gottliche Gewalt ist Benjamins Symbol fur die in der Gerechtigkeit liegende Kraft sich der menschlichen Gewalt zu entziehen Funktion der gottlichen Gewalt ist es der rechtsetzenden Gewalt Einhalt zu gebieten Ist die mythische Gewalt rechtsetzend so die gottliche rechtsvernichtend setzt jene Grenzen so vernichtet diese grenzenlos ist die mythische verschuldend und suhnend zugleich so die gottliche entsuhnend ist jene drohend so diese schlagend jene blutig so diese auf unblutige Weise letal KdG 199 Fur Benjamin hat Gerechtigkeit eine sittliche ausserhalb des Rechts liegende Dimension ohne das dialektische Auf und Ab KdG 202 des durch die Gewalt bestimmten Rechts Sie ist das Prinzip aller gottlichen Zwecksetzung KdG 198 Friedrich August von Hayek Bearbeiten Fur Friedrich August von Hayek ist das Recht der Gesellschaften in einem komplexen Evolutionsprozess des gemeinsamen Zusammenlebens entstanden Entsprechend kann man eine Moralordnung nicht erkennen sondern nur erlernen Eine Gesellschaft wird umso stabiler je mehr sich die Moralordnung in der Rechtsordnung abbildet Die Rechtsordnung gibt den Rahmen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in dem sich die einzelnen Menschen spontan nach ihren eigenen Vorstellungen ob vornehmlich egoistisch oder altruistisch organisieren Der Mensch kann sich umso mehr selbst verwirklichen je mehr Freiheit ihm die Rechtsordnung gewahrt Freiheit ist deshalb der grundlegende Wert des Zusammenlebens In einer freien Gesellschaft wird durch Kreativitat und Initiative Einzelner im Markt Wohlstand und Fortschritt erzeugt Weil Einzelne das gesamte vorhandene Wissen niemals auch nur annahernd auf sich vereinigen konnen ist der Markt einer gelenkten Wirtschaft immer uberlegen Eine Beurteilung der Verteilungsergebnisse des Marktes mit dem Massstab der Gerechtigkeit ist ein Missverstandnis Wie ein Spiel ist auch der Markt ein System mit Regeln Gerecht ist ein Ergebnis wenn die Spielregeln eingehalten werden In diesem Sinne ist ein 1 1 im Fussball genauso gerecht wie ein 6 0 52 Eine Umverteilung kommt einer nachtraglichen Korrektur eines Spielergebnisses gleich wenn sie im Namen der Gerechtigkeit geschieht Was jemand im Rahmen bestehender Regeln in einem freien Markt erworben hat ist legitimes Eigentum Ein Ruckgangigmachen durch die Politik ist nach Hayeks Verstandnis ungerecht Entsprechend sind die Rede von sozialer Gerechtigkeit und das Ziel einer vom Verdienst abhangigen Einkommensgleichheit ein Kategorienfehler Der Begriff soziale Gerechtigkeit gehort nicht in die Kategorie des Irrtums sondern in die des Unsinns wie der Ausdruck ein moralischer Stein 53 Dieses Verstandnis bedeutet nicht dass Hayek eine Sozialpolitik ablehnte und einen Nachtwachterstaat forderte Er betrachtete vielmehr Nothilfe als eine Pflicht der Gemeinschaft 54 Da der Markt nicht nur auf Leistung und Geschicklichkeit beruht sondern in hohem Mass auch von Gluck und Pech bestimmt ist ist ein Ausgleich gegen Armut berechtigt soweit der Markt versagt Gegenstand von Politik kann nur ein auskommliches Leben nicht aber Verteilungsgerechtigkeit sein Alle modernen Regierungen haben Fursorge fur die Bedurftigen vom Missgeschick Betroffenen und die Arbeitsunfahigen geschaffen und haben sich mit Fragen des Gesundheitswesens und der Verbreitung von Wissen befasst Es besteht kein Grund aus dem der Umfang dieser reinen Dienstleistungen mit dem allgemeinen Wachstum nicht erweitert werden sollte Es kann kaum geleugnet werden dass mit zunehmendem Reichtum jenes Existenzminimum das die Gemeinschaft fur die die sich nicht selbst erhalten konnen immer geboten hat und dass das ausserhalb des Marktes geboten werden kann allmahlich steigen wird oder dass die Regierung nutzlicher Weise und ohne Schaden anzurichten in solchen Bemuhungen hilfreich oder sogar fuhrend sein kann 55 Wogegen sich Hayek massiv wehrte sind die Eingriffe des Staates in den Markt selbst Gelenkte Wirtschaft das ist sein Hauptargument verhindert Kreativitat und Eigeninitiative und ist damit notwendig weniger produktiv erzeugt weniger Fortschritt und fuhrt damit zu weniger Wohlstand als der Markt es kann Deshalb lehnte er grundsatzlich jede Form von Subventionen ab Bezogen auf den Markt darf es nur Verfahrensgerechtigkeit durch Festlegung von Spielregeln geben Eine marktkonforme Sozialpolitik kann hingegen die Sicherheit und Zufriedenheit befordern und damit ihrerseits zur Entfaltung der Produktivitat des Marktes beitragen Vor diesem Hintergrund halt Hayek die Forderung nach einer Gleichheit im Einkommen fur nicht legitim Zu respektieren ist lediglich die rechtliche und politische Gleichheit jeder Person 56 In diesem Sinne darf Politik das Recht nicht instrumentalisieren sondern muss nach Prinzipien handeln 57 Gesetzgebung sollte nicht auf Interessenausgleich beruhen sondern sich an allgemeinen Gerechtigkeitsuberzeugungen orientieren John Rawls Bearbeiten John Rawls hat mit der Theorie der Gerechtigkeit TG 1971 eine grundlegende Diskussion uber die Frage der Gerechtigkeit in der politischen Philosophie ausgelost Seine Gerechtigkeitstheorie ist eine Vertragstheorie die in ihren Grundgedanken an Locke und Kant anknupft zugleich aber die Frage der sozialen Gerechtigkeit und moderne Methoden der Entscheidungs und Spieltheorie mit einbezieht Nach Rawls hat eine Gesellschaft zwei Grundfunktionen Die Forderung der Interessenharmonie und die Bewaltigung von Konflikten Um diese Aufgaben zu losen bedarf es der Gerechtigkeit Diese ist die erste Tugend sozialer Institutionen TG 19 Als Beispiele fur solche Institutionen nennt Rawls die Verfassung Gedanken und Gewissensfreiheit Markte mit Konkurrenz Privateigentum an Produktionsmitteln oder die monogame Familie Es sind Grundsatze notig um zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Regelungen der Guterverteilung zu entscheiden und eine Einigung daruber zu erzielen Das sind die Grundsatze der sozialen Gerechtigkeit sie ermoglichen die Zuweisung von Rechten und Pflichten in den grundlegenden Institutionen der Gesellschaft und sie legen die richtige Verteilung der Fruchte und Lasten der gesellschaftlichen Zusammenarbeit fest TG 21 22 Der Gerechtigkeitsbegriff ist also fur mich definiert durch seine Grundsatze fur die Zuweisung von Rechten und Pflichten und die richtige Verteilung gesellschaftlicher Guter Eine Gerechtigkeitsvorstellung ist eine Ausdeutung dieser Funktion TG 26 Dem Grundgedanken des Utilitarismus den Gesamtnutzen der Gesellschaft ohne Rucksicht auf die Belange und Befindlichkeit des Einzelnen zu maximieren stand Rawls kritisch gegenuber Vor allem berucksichtige der Utilitarismus die Verschiedenheit der einzelnen Menschen nicht Die Gesellschaft bestimmte er als ein Kooperationssystem aus dem jeder Einzelne der daran teilnimmt einen moglichst grossen Vorteil ziehen kann Einem solchen System treten freie und vernunftige Menschen bei wenn die Prinzipien der Gerechtigkeit in einer Ausgangssituation der Gleichheit festgelegt werden Diese Betrachtungsweise der Gerechtigkeitsgrundsatze nenne ich Theorie der Gerechtigkeit als Fairness TG 28 Rawls skizzierte diese Theorie durch eine fiktive Ausgangssituation als Urzustand mit folgenden Elementen Gleichheit Jeder hat bei der Wahl der Grundsatze die gleichen Rechte Verbindlichkeit Jeder stimmt zu dass beschlossene Grundsatze eingehalten werden mussen Schleier des Nichtwissens Niemand weiss welche Rolle er nach Verabschiedung der Grundsatze in der neuen Ordnung einnehmen wird Neutralitat Jeder verhalt sich bei der Festlegung der Grundsatze neutral in Bezug auf alle anderen Beteiligten Anerkennung von gesellschaftlichen Grundgutern Hierzu zahlen insbesondere Rechte Freiheiten und Chancen Einkommen und Vermogen sowie die sozialen Grundlagen der Selbstachtung Wenn diese Grundlagen gegeben sind konnen sich die Beteiligten nach Rawls auf zwei Grundprinzipien einigen Jede Person hat ein gleiches Recht auf das umfassende System gleicher Grundfreiheiten das mit demselben System von Freiheiten fur alle vereinbar ist Soziale und okonomische Ungleichheiten sind zulassig wenn siea mit Positionen und Amtern verbunden sind die allen unter Bedingungen fairer Chancengleichheit zur Verfugung stehen b zu einem grosseren zu erwartenden Vorteil fur die am wenigsten Begunstigten fuhren Differenzprinzip dd Als Nebenbedingungen formulierte Rawls zwei Vorrangregeln Vorrang der Freiheit Die Gerechtigkeitsprinzipien stehen in lexikalischer Ordnung gelten der Reihe nach das heisst dass die Freiheit nur eingeschrankt werden kann wenn diese Einschrankung die Freiheit im Gesamtsystem starkt und alle dieser Einschrankung zustimmen konnen Vorrang der Gerechtigkeit Die Chancengleichheit hat einen Vorrang gegenuber dem Differenzprinzip solange die Chancenungleichheit nicht die Situation der Schlechtergestellten verbessert Das Gerechtigkeitskonzept von Rawls hat als Leitbild die Freiheit und Gleichheit aller Beteiligten in einer Gesellschaft Es wird daher auch als egalitarer Liberalismus bezeichnet Zu den uneinschrankbaren Grundrechten zahlt Rawls das Recht zu wahlen und offentliche Amter zu bekleiden die Rede und Versammlungsfreiheit die Gewissens und Gedankenfreiheit die personliche Freiheit zu der der Schutz vor psychischer Unterdruckung und korperlicher Misshandlung sowie der Schutz vor willkurlicher Festnahme und Haft gehoren sowie das Recht auf Eigentum TG 82 Ungleichheit kann fur Rawls nur durch das Differenzprinzip gerechtfertigt werden Sie ist dann zulassig wenn auch die nicht so Begunstigten davon profitieren Wer von der Natur begunstigt ist sei es wer es wolle der darf sich der Fruchte nur so weit erfreuen wie das auch die Lage der Benachteiligten verbessert Die von der Natur Bevorzugten durfen keine Vorteile haben bloss weil sie begabter sind sondern nur zur Deckung der Kosten ihrer Ausbildung und zu solcher Verwendung ihrer Gaben dass auch den weniger Begunstigten geholfen wird Niemand hat seine besseren naturlichen Fahigkeiten oder einen besseren Startplatz in der Gesellschaft verdient TG 122 Mit diesem Argument trat Rawls fur einen Sozialstaat ein in dem eine Korrektur der Verteilung zugunsten weniger Begunstigter zum Beispiel im Bereich der Bildung legitim ist Er verlangte vor allem eine angemessene Sparrate um die Chancen der nachfolgenden Generationen zur Gestaltung ihres Lebens zu gewahrleisten Forderungen nach einer Generationengerechtigkeit und einer Umweltethik werden teilweise mit Rawls Uberlegungen begrundet Ronald Dworkin Bearbeiten Ronald Dworkin vertritt ahnlich wie Rawls einen egalitaren Liberalismus Seine an Kant angelehnte Grundthese lautet dass jeder Burger den Anspruch auf gleiche Rucksicht und gleichen Respekt equal concern and respect hat Eine Regierung muss gegenuber verschiedenen oft gegensatzlichen Uberzeugungen ihrer Burger uber die richtige Lebensweise neutral sein Aus dem Prinzip der Gleichheit schliesst Dworkin dass es Aufgabe des Staates ist Gleichheit auch aktiv durch sozialen Ausgleich herzustellen In der Gleichheit druckt sich die Anerkennung der Autonomie der Person aus Konkret nennt Dworkin zwei Prinzipien die Voraussetzung fur eine gerechte Gesellschaft sind 58 Jeder soll ein erfolgreiches nicht vergeudetes Leben fuhren konnen Die Verantwortung fur den Erfolg des eigenen Lebens ist nicht delegierbar Ein auf Gleichheit aufgebauter Liberalismus erkennt an dass die Menschen in einer Gesellschaft unterschiedliche Praferenzen haben Der beste Ort zur Verwirklichung dieser Praferenzen ist der Markt und eine reprasentative Demokratie mit Mehrheitsentscheidungen Allerdings fuhren diese Institutionen in der Praxis zu Diskriminierungen und Ungleichheiten So findet der Liberale bezogen auf den okonomischen Markt und die politische Demokratie aus verschiedenen Grunden dass diese Institutionen ungleiche Ergebnisse erzeugen solange er nicht seinem System scheme verschiedene Arten individueller Rechte hinzufugt Diese Rechte dienen dem Einzelnen als Trumpfkarte sie ermoglichen dem Einzelnen bestimmten Entscheidungen zu widerstehen entgegen der Tatsache dass diese Entscheidungen durch die normalen Funktionsweisen allgemeiner Institutionen die keinen Selbstzweck haben entstehen 59 Die Einfuhrung von schutzenden Rechten dient der Gewahrleistung der gleichen Rucksicht und des gleichen Respekts fur alle Moralisch neutral darf der Staat nur sein soweit er die Gleichheit sicherstellt Da der Mensch fur sein Handeln verantwortlich ist kann der Ausgleich durch den Staat nicht auf der Ebene der Wohlfahrt stattfinden denn diese ist wesentlich auch abhangig von den Handlungen der Betroffenen Der Ausgleich hat vielmehr auf der Ebene der Ressourcen zu erfolgen denn diese bestimmen was der Mensch aus seinem Leben machen kann Zur Begrundung nach welchen Kriterien der Ausgleich erfolgen soll entwickelt Dworkin ahnlich wie andere Gerechtigkeitstheoretiker ein fiktives Gedankenmodell in dem Schiffbruchige auf einer Insel die verfugbaren Ressourcen untereinander aufteilen 60 Als Verfahren schlagt er eine Versteigerung vor weil auf diesem Wege die Praferenzen am besten berucksichtigt werden Die Versteigerung fuhrt zu einem Gleichgewicht wenn der von ihm so bezeichnete Neid Test envy test negativ ausfallt das ist der Moment bei dem keiner der Beteiligten mehr lieber die Position eines anderen Beteiligten einnehmen mochte Zum Ausgleich von naturlichen Nachteilen ebenso wie des Einflusses von Schicksalsschlagen entwickelt Dworkin im Gedankenmodell ein mehrstufiges Konzept von Versicherungen Da in der Praxis niemand derartige Versicherungen abschliesst schlagt er fur die reale Welt ein differenziertes Besteuerungssystem vor das den entsprechenden Risiken Rechnung tragt Robert Nozick Bearbeiten Schon bald nach Rawls Theorie der Gerechtigkeit erschien 1974 als Werk der politischen Philosophie Anarchy State and Utopia dt Ubers Anarchie Staat Utopie ASU des US Amerikaners Robert Nozick Es gilt als die radikal liberale libertare Antwort auf Rawls Nozick stellte seine Uberlegungen auf der Grundlage moglichst weniger Interventionen des Staates in die Gesellschaft an Er halt den Menschen fur ein rationales Wesen dessen naturliche Rechte das Recht auf Leben Freiheit und Eigentum gewahrleistet werden mussen und nicht durch zu viele verbindliche Vorschriften eingeschrankt werden durfen Rawls berucksichtige vor allem nicht die Ungleichheit der Interessen der Menschen Seine Annahme alle Menschen seien in einem fiktiven Anfangszustand gleich gewesen halt Nozick aufgrund unterschiedlicher Interessen der Individuen fur falsch Auch die These dass Menschen unter dem Schleier des Nichtwissens neutral entscheiden und sich zu einer gleichen Verteilung der Guter motivieren lassen lehnt er ab Dies begrundete er mit unterschiedlicher Risikobereitschaft der Handelnden die stets ihren eigenen voneinander abweichenden Praferenzen folgen ASU 206ff Nozick stellte als kontrares Konzept eine Anspruchstheorie auf die auf der Grundidee eines unverletzlichen gerechten Eigentums beruht Dieses ist gegeben wenn der Besitz a selbst geschaffen oder angeeignet wurde ohne bereits zuvor jemandes Eigentum zu sein b durch eine rechtmassige Transaktion erworben wurde also durch freiwillige und gerechte Handelsgeschafte eine Schenkung oder ahnliches oder c durch die Korrektur einer unrechten Transaktion entstanden ist ASU 144 Jede Verteilung ist gerechtfertigt solange sie auf freiwilligen Handlungen aller Beteiligten beruht Eine zwangsweise Umverteilung durch einen Wohlfahrtsstaat lehnte Nozick ab weil dazu die Zustimmung aller Beteiligten fehle Der Staat darf nur eingreifen wenn der Prozess des freiwilligen Austausches gestort ist Die Kritiker der libertaren Auffassung bemangeln dass bei ungleichen Verteilungen kein fairer und gerechter Austausch stattfinden kann Aufgrund ungleicher Machtpositionen kommt es zu einem Versagen des Marktes das dieser nicht selbst korrigieren kann und aus demselben Grund konnen die Menschenrechte nicht gewahrt werden Kommunitarismus Bearbeiten Vertreter der sozialphilosophischen Stromung des Kommunitarismus bringen gegen liberale Positionen vor dass sie zu einer Uberbetonung des Eigennutzes fuhren und die Wertvorstellungen der verschiedenen gesellschaftlichen Gemeinschaften vernachlassigen 61 Gerechtigkeit konne aber nur erreicht werden wenn die Gesellschaft auf vielfaltige kulturelle und religiose Strukturen Rucksicht nimmt Sie entsteht nach dieser Auffassung erst durch soziale Akzeptanz in der Gemeinschaft Als ein Hauptwerk des Kommunitarismus gilt das Buch After Virtue Titel der deutschen Ubersetzung Der Verlust der Tugend des schottisch amerikanischen Moralphilosophen Alasdair MacIntyre aus dem Jahre 1981 62 Verbreitet wird auch Michael Walzer als ein Hauptvertreter dieser Denkrichtung angesehen Insbesondere durch eines seiner Hauptwerke Spheres of Justice deutsch Spharen der Gerechtigkeit hat er der als Reaktion auf John Rawls Gerechtigkeitstheorie entstandenen Liberalismus Kommunitarismus Debatte entscheidende Impulse geliefert In diesem Werk gliedert er die Gesellschaft in elf Teilbereiche Jeder gesellschaftliche Teilbereich auch Sphare genannt ist durch ihm eigene Dominanzen und Monopole gekennzeichnet aus denen jeweils sehr spezifische Gerechtigkeitsarrangements hervorgehen Diese den Spharen immanenten Gerechtigkeitsarrangements sind nicht verallgemeinerungsfahig In der Sphare Mitgliedschaft und Zugehorigkeit etwa zu Nachbarschaften Familien und Vereinen kommt besonders klar zum Vorschein dass erst die Art der Zugehorigkeit zu einer bestimmten Gemeinschaft festlegt ob und wie viele Guter man zugeteilt bekommt Hinzuweisen ist jedoch darauf dass Walzer selbst sich stets dagegen verwahrt hat als Kommunitarist bezeichnet zu werden Bruce Ackerman Bearbeiten Eine weitere Fassung des politischen Liberalismus formulierte Bruce Ackerman in seinem Buch Social Justice in a Liberal State SJ 63 Auch Ackerman verwendet ein Gedankenexperiment zur Verdeutlichung seiner Ideen In einem Raumschiff wird beratschlagt wie die Kolonisten fur einen Planeten mit der allgemeinen Ressource manna ausgestattet werden sollen Die einzig uberzeugende Verteilung ist fur Ackerman die Gleichverteilung Manna steht dabei als Symbol fur Geld in der realen Welt und das Gedankenexperiment dient der Begrundung fur die Zulassigkeit einer Umverteilung Ziel der Verteilung ist es eine unabhangige Unterschiedlichkeit undominated diversity SJ 116 sicherzustellen Wenn jemand ein Lebensprojekt verfolgt das allgemein fur gut gehalten wird so hat er einen Anspruch dass Behinderungen in der naturlichen Ausstattung ausgeglichen werden Zur Regelung von Konflikten entwickelt Ackerman ein eigenes Konzept des Diskurses zur Legitimation von Macht in der Gesellschaft Jeder der Macht ausubt also nicht nur die Regierung muss sie gegenuber seinen Mitburgern legitimieren Eine solche Legitimation ist uberhaupt akzeptabel wenn sie drei Prinzipien erfullt Rationalitat Es mussen sachliche Grunde vorliegen SJ 4 Konsistenz Die Grunde durfen in sich nicht widerspruchlich sein SJ 7 Neutralitat Die Grunde durfen nicht auf einer Werthaltung Religion Weltanschauung beruhen SJ 10 Legt man diese Massstabe fur den liberalen Dialog liberal conversation zugrunde darf sich nach Ackerman zum Beispiel der Staat nicht in die Religion einmischen SJ 111 sind Abtreibungen legitim SJ 126 127 ist Zensur nicht erlaubt SJ 153 oder haben Privatschulen keinen Anspruch auf offentliche Forderung SJ 160 Begrundet ist es auch wenn eine Gesellschaft Immigration nur solange zulasst solange die politische Stabilitat nicht gefahrdet ist SJ 95 Die Moglichkeit Konflikte zu solchen Themen zu losen sieht Ackerman in der Ausrichtung der Teilnehmer im Rahmen des liberalen Dialogs auf pragmatische Losungen Die ideale Sprechsituation von Habermas lehnt er als kontrafaktisch ab 64 Eine neue Diskussion unter dem Stichwort Teilhabegesellschaft hat Ackerman gemeinsam mit Anne Alstott angestossen als beide in dem Buch The Stakeholder Society 65 den schon auf Thomas Paine zuruckgehenden Vorschlag einer Grundrente aufgriffen und fur jeden aus einem zu schaffenden Fonds eine bedingungslose Einmalzahlung in Hohe von 80 000 USD den ublichen Kosten eines Studiums zum 18 Lebensjahr vorschlugen So lassen sich soziale Notlagen von vornherein zumindest teilweise vermeiden und jeder bekommt eine grossere Chance sich selbst zu verwirklichen Die Finanzierung des Fonds soll zunachst aus Erbschaft und Vermogensteuern erfolgen und im zweiten Schritt aus Ruckzahlungen der Begunstigten am Ende des Lebens d h dann durch Zahlung des Grundbetrages einschliesslich Zinsen aus dem zu vererbenden Vermogen Burger Erbschaft Lohnzuschusse betrachten Ackerman Alstott als reine Wohltatigkeit die keinen unmittelbaren Bezug zur geforderten Chancengleichheit hat Aufgabe des Staates ist es Marktversagen zu korrigieren nicht aber in individuelle Lebensplane einzugreifen 66 Die Einmalzahlung und deren freie Verwendung richtet sich daher auch gegen eine immer starker zunehmende Fursorge Mentalitat Mit der Einmalzahlung erhalt der Einzelne eine hohere Verantwortung fur das eigene Leben David Gauthier Bearbeiten Einen vertragstheoretischen Ansatz der auf das Prinzip der Rationalitat abstellt entwickelt David Gauthier in seinem Buch Morals by Agreement Moral durch Vereinbarung Seine Theorie beschrankt sich auf okonomische Rationalitat gilt also nur fur Fragen der Verteilungsgerechtigkeit Ahnlich wie der Utilitarismus betrachtet er Gerechtigkeit als Realisierung eines wechselseitigen individuellen Vorteils Moralitat beruht auf rationalen Entscheidungen Gauthier schliesst Annahmen uber objektive Werte oder individuelle Affekte aus seiner Betrachtung aus Das Instrument seiner Gerechtigkeitstheorie ist die Spieltheorie weil in dieser Losungen fur strategische Abhangigkeiten untersucht werden Dabei versucht er zu zeigen dass moralisches Verhalten grundsatzlich gegenuber einer ausschliesslich auf Eigeninteresse ausgerichteten Strategie vorteilhaft ist weil das Ergebnis fur alle Beteiligten zu einem hoheren Nutzen fuhrt Im Gefangenendilemma ist Kooperation grundsatzlich vorteilhafter als Nichtkooperation Dies gilt insbesondere wenn die Kooperationsfrage mehrfach in Folge iteriert auftritt Voraussetzung fur kooperatives Verhalten ist allerdings dass in einer Verhandlungslosung gegenseitiges Vertrauen zu einer kooperativen Einstellung der Gegenseite besteht Ansonsten wurde sich jeder auf die Minimallosung der Nichtkooperation zuruckziehen Die Menschen mussen zudem bereit sein unvollkommene Marktbedingungen durch faire Verhandlungslosungen zu ersetzen faire Ausgangsbedingungen fur ihre Verhandlungen zu schaffen und von einer Interessenmaximierung absehen konnen Die Kooperationsverhandlung darf nicht an unrealistischen Maximalforderungen scheitern und jeder Beteiligte muss aus der Verhandlung einen Nutzen ziehen konnen also besser gestellt werden als ohne Kooperation Als Optimum bezeichnet Gauthier einen Kompromiss bei dem alle Beteiligten im Vergleich zu einer fur sie realistisch erreichbaren Maximallosung ein gleich hohes Zugestandnis machen Minimaxprinzip Gerade durch das gleich hohe Zugestandnis wird nach Gauthier eine gerechte Losung erreicht Thomas M Scanlon Bearbeiten Ausgangspunkt fur Thomas M Scanlon ist eine intuitionistische und individualistische Moralphilosophie Fur ihn ist eine Handlung dann annehmbar wenn sie niemand mit vernunftigen Grunden zuruckweisen kann 67 Er unterscheidet sich damit von der Vertragsauffassung von John Rawls da dessen Theorie nicht auf das Individuum sondern ausschliesslich auf die Gestaltung gesellschaftlicher Institutionen abstellt Zugleich steht Scanlons Auffassung auch im Gegensatz zu David Gauthier weil er einen abweichenden Vernunftbegriff zu Grunde legt Bei Gauthier ist die egoistische Vernunft die Vorstellung dass der Einzelne nur seine individuellen Interessen verfolgt fur moralische Entscheidungen massgeblich Moralische Prinzipien werden dann akzeptiert wenn sie langfristig dem Eigennutz dienen Scanlon setzt gegen die den Nutzen kalkulierende Vernunft ratio den Begriff einer universalen Vernunftigkeit reason nach der auch andere als auf Eigennutz beruhende Werte Grunde fur das Handeln geben Diese Grunde ergeben sich in der Selbstreflexion aus der Abwagung verschiedener Faktoren und ihr Gewicht ist wesentlich durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Anerkennung moralischer Regeln wie der Toleranz beeinflusst 68 Schon aufgrund des Vernunftbegriffs ergibt sich eine grosse Nahe Scanlons zu Rawls Scanlon nennt seine Auffassung Kontraktualismus weil sie einerseits auf dem Prinzip der Begrundbarkeit aufbaut das die Bereitschaft Grunde zu akzeptieren voraussetzt Andererseits gehort dazu dass sich diese Grunde nicht auf ein abstraktes Prinzip beziehen sondern zumindest hypothetisch von anderen Personen als nicht abweisbar anerkannt werden mussen Es kommt auf die inhaltliche Argumentation an Scanlon halt die Grunde mit denen Rawls den Utilitarismus ablehnt fur plausibel 69 Auch Scanlon ist ein Befurworter des Egalitarismus Als Begrundung fuhrt er funf Argumente an die gegen die Ungleichheit sprechen 70 Umverteilung verbessert die Lage von Menschen in grosser Not Bei diesem Argument steht eher der Humanismus als der Egalitarismus im Vordergrund Grosse Ungleichheit hat demutigende Statusunterschiede zur Folge Diese Demutigungen konnen durch Verbesserung der Gleichheit verringert werden Okonomische Besserstellung fuhrt zu inakzeptabler Macht Indem die okonomische Freiheit gefordert wird wird auch die Macht begrenzt Ohne Chancengleichheit entstehen ungleiche Ausgangsbedingungen an den Moglichkeiten der Gesellschaft Eine durch Macht bedingte hierarchische Ordnung in einem Produktionssystem fuhrt zu ungleicher Entlohnung und damit zu ungleichen Anteilen an einer gemeinsamen Wertschopfung der Gleichheitsgedanke bezieht demnach seine Uberzeugungskraft aus verschiedenen anderen moralischen Ideen von denen nicht alle spezifisch egalitarer Natur sind 71 Scanlon hat zwar einen anderen Begrundungsansatz kommt aber im Ergebnis der Position von Rawls sehr nahe Er halt sogar das Argument Dworkins dass im Sinne der Ressourcengleichheit auch naturliche Benachteiligungen auszugleichen sind und die Forderung Sens dass eine Kompensation zur Herstellung von gleichen Verwirklichungschancen erfolgen soll in der Theorie von Rawls fur abbildbar Rawls Liste der sozialen Grundguter umfasst die sozialen Grundlagen der Selbstachtung und seine Theorie beinhaltet die Idee der Chancengleichheit als eigenstandige Forderung Die beiden Punkte auf die ich Wert lege hatten folglich eine Basis in seiner Gesamttheorie 72 Eine gerechte Struktur einer Gesellschaft hangt nicht von den Zielen der Menschen ab sondern davon ob die Gesellschaft die Grundlagen fur die Verwirklichung der Ziele bereitstellt Die Menschen mussen aber ihr Leben selbst gestalten und sind fur die Qualitat ihres Lebens selbst verantwortlich Jurgen Habermas Bearbeiten nbsp Habermas 2007 an der Hochschule fur Philosophie MunchenJurgen Habermas hat keine eigenstandige Rechtsphilosophie entwickelt sondern seine grundlegenden Uberlegungen zu diesem Thema in seine Theorie des kommunikativen Handelns und die Diskursethik eingebettet Diese sind im Werk Faktizitat und Geltung FuG zusammengefasst Bereits der Titel dieses Werkes weist darauf hin dass Habermas von einer faktischen historischen Rechtswirklichkeit ausgeht Metaphysische Begrundungen des Rechts wie ein gottgegebenes Recht ein Naturrecht den Ruckgriff auf das Wesen des Menschen aber auch eine hohere Einsicht der Vernunft lehnt Habermas ab Im Gegensatz zum Historismus und zum Rechtspositivismus die sich ihrerseits auf die Untersuchung des empirisch vorhandenen Rechts beziehen verweist Habermas andererseits darauf dass das Recht fur seine Geltung einer Legitimation bedarf Eine Reduzierung auf die Faktizitat reicht nicht aus Ohne Legitimation fehlen dem Recht die Akzeptanz der Adressaten und damit deren Bereitschaft es einzuhalten Rechtsgemeinschaften versteht er als Assoziationen von gleichen und freien Rechtsgenossen deren Zusammenhalt gleichzeitig auf der Androhung ausserer Sanktionen wie auf der Unterstellung eines rational motivierten Einverstandnisses beruht FuG 23 Zur Geltung des Rechts tragt nicht nur die objektive Wirklichkeit bei sondern auch die subjektive Einstellung die der Burger zum Recht einnimmt Recht umfasst nicht nur Grenzen der Handlungsfreiheit sondern auch Vorgaben eines Spielraums zur selbstbestimmten Entfaltung von Freiheit Im Gegensatz zum systemtheoretischen Positivismus Niklas Luhmanns ist Recht fur Habermas nicht nur ein Subsystem der Gesellschaft das der Einzelne aus der Beobachterperspektive wahrnimmt und das fur ihn ein ausseres Element seiner Umwelt darstellt Der Einzelne steht vielmehr als Teilnehmer in einer Interaktion mit den geltenden Normen und akzeptiert diese nur wenn er ihnen einen Sinn entnehmen kann und von ihrer Richtigkeit uberzeugt ist Damit ist das positive Recht kein leerer Formalismus sondern sein Geltungsanspruch hangt von seiner Ausgestaltung ab auch das positive Recht muss legitim sein FuG 49 In der Geschichte findet sich eine Vielzahl von Beispielen unzureichender Akzeptanz bestehender Rechtsverhaltnisse so in Staaten mit Sklaverei im Absolutismus aber auch im liberalen Kapitalismus des 19 Jahrhunderts Wie ein Blick auf die europaische Arbeiterbewegung und die Klassenkampfe des 19 Jahrhunderts lehrt sind ja die politischen Ordnungen die den Modellrechnungen von einer formal rechtlich rationalisierten Herrschaft noch am nachsten kommen keineswegs per se als legitim empfunden worden sondern allenfalls von seiten der nutzniessenden Sozialschichten und ihrer liberalen Ideologien FuG 546 Da gesellschaftliche Entwicklungen dynamisch und komplex sind erscheint es Habermas nicht moglich bestimmte Rechtsverhaltnisse philosophisch als ideal auszuweisen Naturrecht und Vertragstheorien konnen die Lebensverhaltnisse sowie die Mobilitat und Pluralitat der modernen Gesellschaft nicht abbilden Bald wurde klar dass sich die Dynamik einer uber Markte integrierten Gesellschaft in den normativen Begriffen des Rechts nicht mehr einfangen und im Rahmen eines apriorisch entworfenen Rechtssystems erst recht nicht sicherstellen liessen Jeder Versuch die Grundlagen des privaten und des offentlichen Rechts theoretisch ein fur allemal aus obersten Prinzipien abzuleiten musste an der Komplexitat der Gesellschaft scheitern FuG 592 Allerdings kann man laut Habermas auf den Zusammenhang von Recht und Moral fur eine Legitimierung des Rechts nicht verzichten ohne dem Recht das ihm wesentlich innewohnende Moment der Unverfugbarkeit zu nehmen FuG 594 Der Ausweg ist fur Habermas eine Legitimation durch das Verfahren eines demokratischen Diskurses Der Ruckgriff auf positives Recht allein reicht nicht Denn positives Recht ist im Extremfall auch im Totalitarismus funktionsfahig Zur Legitimation bedarf es einer demokratischen Verfasstheit Dies bedeutet dass die rechtsetzende Macht selbst an rechtliche Verfahren gebunden ist und die von den Gesetzen Betroffenen durch Beteiligung an deren Entstehung mitwirken Denn ohne religiose oder metaphysische Ruckendeckung kann das auf das legale Verhalten zugeschnittene Zwangsrecht seine sozialintegrative Kraft nur noch dadurch bewahren dass sich die einzelnen Adressaten der Rechtsnorm zugleich in ihrer Gesamtheit als vernunftige Urheber dieser Normen verstehen durfen FuG 51f Die Forderung wird erfullt wenn die Festlegung der Rechtsnormen sich letztlich auf das Diskursprinzip stutzt Durch den Diskurs kann deren Geltung gerechtfertigt werden In einer gegenuber Recht und Moral noch neutral en FuG 138 Fassung lautet es Gultig sind genau die Handlungsnormen denen alle moglicherweise Betroffenen als Teilnehmer an rationalen Diskursen zustimmen konnten FuG 138 Infolge der modernen Differenzierung von Recht und Moral vgl FuG 137 spaltet sich das Diskursprinzip in zwei Formen auf die einander erganzend fur unterschiedliche Diskurstypen gelten Als Moralprinzip bezieht es sich auf alle Handlungsnormen und Diskurse in denen allein moralische Grunde den Ausschlag geben FuG 677 Es fungiert als Argumentationsregel und bedeutet einen Universalisierungsgrundsatz FuG 140 dem zufolge gultige Normen im gleichmassigen Interesse aller moglicherweise betroffenen Personen liegen FuG 676 f Als Demokratieprinzip findet es Anwendung auf Rechtsnormen und besagt dass nur diejenigen Gesetze legitime Geltung beanspruchen durfen die in einem ihrerseits rechtlich verfassten diskursiven Rechtssetzungsprozess die Zustimmung aller Rechtsgenossen finden konnen FuG 141 Als Voraussetzung fur einen solchen Diskurs fordert Habermas FuG 157 160 fur jeden ein grosstmogliches Mass an gleicher subjektiver Handlungsfreiheit die Bestimmtheit der betroffenen Rechtsgenossen garantierte Rechtswege zur Durchsetzung von Anspruchen Diese allgemeinen Rechtsprinzipien dienen der Orientierung und mussen durch konkrete Regelungen materiell ausgefullt werden Fur die Theorie der Gerechtigkeit ergibt die Spaltung zwischen Recht und Moral eine Spezialisierung der Vernunft moral auf Fragen der Gerechtigkeit aus universalistischer Sicht FuG 145 Rechtsnormen dagegen gelten fur ein konkretes Gemeinwesen FuG 190 f der ihnen zugrundeliegende Diskurs betrifft daher zusatzlich Fragen der Zweckmassigkeit des Interessensausgleichs und der kulturellen Lebensformen Identitaten FuG 196 ff Habermas diskursethischer Ansatz als reines Formprinzip der Verfahrensgerechtigkeit geht von einer idealen Situation sachkundiger und vernunftiger Teilnehmer am Diskurs aus ideale Sprechsituation Aufgrund der tatsachlichen Lebensverhaltnisse wird die praktische Umsetzbarkeit bezweifelt 73 In der diskursiven Praxis die sich in ihren Bedingungen oftmals sehr stark von den Bedingungen einer idealen Sprechsituation unterscheidet ist nicht sichergestellt dass Konsens Gerechtigkeit und Dissens Ungerechtigkeit bedeutet Der Rechtsphilosoph Robert Alexy hat in seiner Theorie der juristischen Argumentation 1 Auflage 1978 versucht die Grundsatze von Habermas diskurstheoretischer Gerechtigkeitskonzeption auf die Situation des gerichtlichen Entscheidungsfindungsprozesses zu ubertragen Jacques Derrida Bearbeiten Jacques Derrida vertritt in seiner Arbeit Gesetzeskraft die These dass man nicht unmittelbar auf direkte Weise von der Gerechtigkeit sprechen kann man kann die Gerechtigkeit nicht thematisieren oder objektivieren man kann nicht sagen dies ist gerecht und noch weniger ich bin gerecht ohne bereits die Gerechtigkeit ja das Recht zu verraten 74 Er dekonstruiert in diesem Werk Walter Benjamins Zur Kritik der Gewalt Zu Derridas Konzept gehort die Aussage dass die Philosophie keine allgemeine normative Theorie aufstellen kann Wenn man uber Gerechtigkeit spricht muss man daher die unendliche Gerechtigkeit von der sprachlichen Untersuchung als einem kodifizierten System unterscheiden Den Nachweis seiner These versucht Derrida mit drei Aporien zu erbringen Positives Recht besteht im Gegensatz zur Gerechtigkeit aus allgemeinen Regeln Bei der Anwendung auf Einzelfalle kann es diese niemals voll erfassen Durch die Allgemeingultigkeit wirkt das Recht immer auf den in unterschiedlichem Ausmass Einzelfall als Repression Die Gegenwartigkeit des Rechts bestimmt bereits den Einzelfall Obwohl Gerechtigkeit im Einzelfall gegeben ist bleibt sie auf das allgemeine Recht angewiesen Aufgrund dieser Aporien sind fur Derrida alle Gerechtigkeitstheorien unzulanglich Ziel seiner Dekonstruktion ist es zu zeigen dass man nicht allein die theoretischen Grenzen anzeigt sondern auch konkrete Ungerechtigkeiten denunziert solch Ungerechtigkeiten die dort geschehen und deren Wirkungen dort besonders sinnfallig sind wo das gute und ruhige Gewissen dogmatisch bei dieser oder jener uberkommenen Bestimmung der Gerechtigkeit stehen bleibt 41 Es geht ganz im Sinne Kants um die Befragung der Grundlagen und der Grenzen unseres begrifflichen theoretischen normativen Apparates der um die Gerechtigkeit kreist 41 Gewalt hat fur Derrida einen Differentiellen Charakter 15 Er zeigt dies durch den Vergleich des deutschen Wortes mit den Begriffen violence und force aus dem Franzosischen bzw Englischen Das eine verweist auf ungerechte Gewalttatigkeit das andere auf legitime Gewalt Diese Unterscheidung fuhrt zu der Frage wann Gewalt als gerecht bezeichnet werden kann Einen ahnlich differentiellen Zwiespalt enthalt Benjamins Unterscheidung von Rechtsetzung und Rechtserhaltung Die Rechtsetzung enthalt bereits das Versprechen ihrer Erhaltung und ist damit gleichen Ursprungs Derrida interpretiert Gerechtigkeit nicht wie Benjamin als gottliche Gewalt sondern als Dekonstruktion des Rechts Sie hat selbst keinen Ursprung Sie ist selbst etwas Undekonstruierbares 31 Gerechtigkeit ist immer schon im Recht enthalten tritt aber selbst nicht unmittelbar zu Tage Gerechtigkeit ist immanent und dadurch Bedingung der Moglichkeit von Recht Axel Honneth Bearbeiten Axel Honneth kritisiert ahnlich wie die Vertreter des Kommunitarismus dass die liberalen Gerechtigkeitstheorien als Pramisse von einer Vorstellung ausgehen nach der die Beteiligten ihre Lebensplane auf der Grundlage isolierter individueller Freiheitsvorstellungen realisieren wollen Unter Bezugnahme auf Hegel entwickelt er dagegen ein Bild sozialer Gerechtigkeit das dadurch bestimmt ist dass die Beteiligten in Rechnung stellen dass sie ihre Freiheit nur im Zusammenspiel mit Anderen und deren Freiheitsspielraumen verwirklichen konnen Daraus ergibt sich fur Honneth dass Gerechtigkeit nicht anhand zu verburgender Guter sondern durch die Ausgestaltung gegenseitiger Verpflichtungen zu bestimmen ist Honneth fuhrt aus dass das Bild vom Schleier des Nichtwissens das Rawls zur Darstellung der Forderung nach Unparteilichkeit verwendet das Faktum der menschlichen Intersubjektivitat verschwinden lasst Wurden die Beteiligten im Urzustand eine elementare Kenntnis von ihrer Bedurftigkeit nach Anerkennung besitzen dann wurden sie sich vermutlich auf Gerechtigkeitsprinzipien einigen die im Unterschied zum Rawlschen Vorschlag dieser sozialen Bedurftigkeit Rechnung tragen wurde 75 Die Ausstattung der Individuen mit subjektiven Rechten ist nicht das Ergebnis einer fairen Distribution sondern ergibt sich aus dem Umstand dass sich die Gesellschaftsmitglieder als freie und gleiche anerkennen 76 Intersubjektive Beziehungen werden so zu notwendigen Bedingungen individueller Autonomie Fehlende Anerkennung fuhrt zum Gefuhl der Ungerechtigkeit Dies wird nach Honneth durch empirische Ergebnisse der soziologischen und historischen Forschung ebenso wie durch die Entwicklungspsychologie bestatigt Fur Honneth verschiebt sich damit die Konzeption der Gerechtigkeit von einer Frage der Verteilung hin zu Grundsatzen die sich auf die staatliche Gewahrleistung von sozialen Voraussetzungen der wechselseitigen Anerkennung beziehen 77 Voraussetzung fur eine stabile Beziehung ist die Anerkennung gemeinsamer moralischer Normen die in einer habituell eingeubten Handlungspraxis wie zum Beispiel der Freundschaft erworben wird Die Selbstachtung die bei Rawls ein Grundgut ist entsteht fur Honneth als das Ergebnis einer gestaffelten Einbeziehung in unterschiedliche Kommunikationsspharen die alle durch eine spezifische Form der wechselseitigen Anerkennung gepragt sind 78 Gerechtigkeit ist nicht die Gewahrung von individuellen Grundfreiheiten sondern die egalitare Ermoglichung von Anerkennungsverhaltnissen Insofern tritt neben die auf dem Recht beruhenden Verteilungsgerechtigkeit auch die Bedurfnisgerechtigkeit abgeleitet aus dem Prinzip der Liebe sowie die Leistungsgerechtigkeit die auf einer fairen Arbeitsteilung basiert und Ausdruck sozialer Wertschatzung ist Amartya Sen Bearbeiten nbsp Amartya Sen wahrend einer Vorlesung an der Universitat zu Koln 2007 anlasslich der Verleihung des Meister Eckhart PreisesEine vertiefende Darstellung des Ansatzes findet sich im Hauptartikel Capability Approach Der indische Okonom Amartya Sen legt seinem Gerechtigkeitskonzept einen differenzierten Freiheitsbegriff zugrunde 79 Freiheit ist demnach ein intrinsischer Wert weil sie es dem Menschen ermoglicht selbstbestimmt zu leben Sie umfasst neben der Abwesenheit von Hindernissen passive Freiheit vor allem auch die Moglichkeit nach eigenen Wunschen zu handeln aktive Freiheit Freiheit ist daher ein normatives Ziel ein Zweck an sich Eine Gesellschaft ist umso gerechter je mehr ihre Mitglieder uber Verwirklichungschancen capabilities verfugen Von der konstitutiven grundsatzlichen Funktion der Freiheit sind ihre instrumentellen Funktionen zu unterscheiden Letztere dienen den Menschen als Mittel den Grundwert der Freiheit und damit die Verwirklichungschancen sicherzustellen Zu den instrumentellen Freiheiten zahlt Sen 80 politische Freiheiten Kritik Widerspruch Wahlrecht etc okonomische Institutionen Ressourcen Bedingungen des Tausches Verteilung soziale Chancen Bildung Gesundheit Transparenzgarantien Pressefreiheit Informationspflichten z B gegen Korruption soziale Sicherheit Arbeitslosenversicherung Sozialhilfe Mindestlohne Lebenserwartung und Einkommenausgewahlter Lander 1994 81 Land Einkommenin US Dollar Alterin JahrenKerala 400 73China 500 71Sri Lanka 600 73Namibia 1 900 60Brasilien 2 800 65Sudafrika 3 000 65Gabun 3 900 55Laut Sen hangt die konstitutive Freiheit von dem Umfang der instrumentellen Freiheit ab Er zeigt anhand von empirischen Untersuchungen dass Wechselbeziehungen und Komplementaritaten zwischen den instrumentellen Freiheiten bestehen Demnach ist Einkommen zwar ein grundlegender Faktor fur Wohlstand und damit fur Verwirklichungschancen Jedoch sind andere Faktoren ebenfalls wichtig So korreliere die Lebenserwartung nicht eindeutig mit dem Einkommen Denn es gibt Staaten mit einer durchschnittlich vergleichsweise hohen Lebenserwartung deren durchschnittliches Pro Kopf Einkommen deutlich niedriger ist als dasjenige in anderen Staaten mit geringerer Lebenserwartung Zur Bewertung der Gerechtigkeit in einer konkreten Konstellation schlagt Sen vor den Grad der als objektive Moglichkeit bestehenden Verwirklichungschancen zu messen capability Ansatz Eine Verwirklichungschance Handlungsmoglichkeit bezeichnet Sen als Funktion functioning Da Menschen an die Person gebundene Voraussetzungen mitbringen sich jeweils in unterschiedlichen Situationen befinden in einen jeweils anderen sozialen Zusammenhang eingebunden sind und jeweils unterschiedliche personliche Praferenzen haben sind auch die Verwirklichungschancen fur jedes Individuum verschieden Gemessen wird ein Bundel an objektiv verfugbaren Handlungsmoglichkeiten agencies die dem Einzelnen zur Verfugung stehen So hat der in einer reichen Gesellschaft fastende Mensch andere Handlungsmoglichkeiten im Vergleich zu dem hungernden Menschen in einer armen Gesellschaft Um festzulegen welche Verwirklichungschancen in einer Gesellschaft als wertvoll angesehen werden und den Wohlstand well being ausmachen bedarf es partizipativer sozialer Entscheidungen aufgrund eines demokratischen Diskurses Auf diese Weise werden die nur fur das Individuum festzumachenden Verwirklichungschancen in den gesellschaftlichen Zusammenhang eingebunden Reale Freiheit fordert somit auch den aktiven Burger der seine Chancen durch Teilnahme wahrnimmt Sen formuliert damit ein republikanisch liberales Politikverstandnis 82 Der partizipative Diskurs stellt sicher dass der Capability Ansatz sich mit der fortschreitenden Entwicklung einer Gesellschaft stetig erneuert und fortgeschrieben wird Sen dessen Ausgangspunkt Uberlegungen zur Entwicklungspolitik und zur Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt sind untersucht Gerechtigkeit unter dem Aspekt ob sie universell fur alle Menschen oder nur partikular bezogen auf einzelne Nationen angesehen wird Je nach Perspektive ergeben sich unterschiedliche Politikansatze Universalistisch sind argumentiert Sen der Utilitarismus oder die Vernunftethik Kants Partikularistisch ist hingegen der Kommunitarismus der noch innerhalb einer Nation auf die verschiedenen Perspektiven sozialer Gemeinschaften und gesellschaftlicher Gruppen abhebt Auch wenn der Universalismus fur eine globale Gerechtigkeit eine klare nicht von der Hand zu weisende Konzeption zu ermoglichen scheine so sei er mit dem Problem konfrontiert dass es fur seine Durchsetzung einer globalen Institution etwa einer Weltregierung mit entsprechender Macht und entsprechenden Ressourcen bedarf Die hierfur infrage kommenden Vereinten Nationen verfugen jedoch nicht uber adaquate Moglichkeiten Stattdessen schlagt Sen ein Konzept vor das er plurale Einbindung nennt 83 Zur Weiterentwicklung einer globalen Gerechtigkeit sollen alle transnationalen Institutionen von zwischenstaatlichen Vertragen uber multinationale Unternehmen beispielsweise in Fragen einer gerechten Entlohnung bis hin zu sozialen Gruppen und Nichtregierungsorganisationen beitragen Der Capability Ansatz von Sen hat breite internationale Anerkennung gefunden So betont der Bericht Lebenslagen in Deutschland Der 2 Armuts und Reichtumsbericht der Bundesregierung dass das Konzept wesentlichen Eingang in den Bericht gefunden hat 84 Reinhold Zippelius Bearbeiten Reinhold Zippelius schlagt vor die letztzugangliche Begrundung der Gerechtigkeit im vernunftgeleiteten Gewissen und im Konsens zu suchen 85 Seine Uberlegungen gehen von einer historischen Erfahrung aus Zu Beginn der Neuzeit war zumal durch die konfessionellen Burgerkriege das Vertrauen auf autoritativ vorgegebene weltanschauliche und moralische Orientierungen erschuttert worden Aus der daraus entstandenen Skepsis gegen solche heteronomen Moralen erwuchs insbesondere die Forderung Kants sich des eigenen Verstandes zu bedienen sapere aude 86 Dies habe in ethischen Fragen in moralischer Autonomie zu geschehen 87 So erscheinen vernunftgeleitete Entscheidungen die vom individuellen Gewissen getroffen werden als letzte Instanz zu der das Bemuhen um moralische Einsicht vordringen kann 88 Das gilt nach Zippelius auch von Entscheidungen des Rechtsgefuhls 89 d h von gewissensbestimmten Entscheidungen die in vernunftgeleiteter oft juristisch geschulter Suche nach Gerechtigkeit gewonnen werden Es gibt hierbei aber keinen Durchgriff vom Rechtsgefuhl also von Bewusstseinsinhalten auf eine an sich bestehende Gerechtigkeit so wenig wie einen Durchgriff vom Wertempfinden auf eine absolute Wertordnung wie sie von der Materialen Wertethik angenommen wurde Kurz Was unser Gewissen nach bestmoglichem Vernunftgebrauch fur gerecht befindet bildet die letzte Grundlage zu der unser Bemuhen um Gerechtigkeit vordringen kann 90 Was das vom Gewissen geleitete Urteil fur gerecht oder ungerecht befindet richtet sich dabei nicht nur nach den von Kant genannten formalen Kriterien 91 sondern auch nach individuellen Wertungsdipositionen die teils als inclinationes naturales naturgegeben teils durch personliche Erfahrungen durch Traditionen und den Zeitgeist mitbestimmt sind 92 In diesen Fragen ist jeder Einzelne eine dem anderen gleich zu achtende moralische Instanz Das fuhrt fur den Bereich des Staates und des Rechts zu dem demokratischen Anspruch dass alle in einem freien Wettbewerb der Uberzeugungen auch uber die Fragen des Rechts und der Gerechtigkeit mitbestimmen und mitentscheiden sollten 93 Auch wenn Einsichten uber Inhalte der Gerechtigkeit eine subjektive Grundlage haben kann man sich mit anderen uber die Ubereinstimmung solcher Einsichten verstandigen und vergewissern Diese Ubereinstimmung muss nicht Allgemeingultigkeit beanspruchen sondern wird oft nur einen geringeren Grad der Konsensfahigkeit erreichen So muss man sich in Gerechtigkeitsfragen wie in anderen ethischen Fragen mit dem Grad an Bestimmtheit bescheiden den die gegebene Materie zulasst 94 Unter diesen Voraussetzungen gibt es nach Zippelius nur eine rational strukturierte experimentierende Suche nach Gerechtigkeit bei der fur die konkreten Situationen der Lebenswirklichkeit Entscheidungen zu finden sind die vom Gewissen der Entscheidenden getragen und vom Konsens der Rechtsgemeinschaft gebilligt werden konnen Diesen Weg ging insbesondere die fallrechtliche Entwicklung des romischen und des angelsachsischen Rechts 95 Rechtsphilosophisch entspricht er der Methode des Kritischen Rationalismus Dieser Weg fuhrt also zu einer rationalen Verstandigung uber Rechts und Gerechtigkeitsfragen und damit auch zu ihrer rationalen Strukturierung Ihr dienen zahlreiche Schlusselbegriffe z B Auslegungs und Abwagungsgrundsatze die am Ende aber nicht selten an unuberschreitbare Grenzen der Gerechtigkeitserkenntnis fuhren Dennis Hindenburg Bearbeiten Aus der gleichen kontraktualistischen Ausgangssituation des Urzustandes wie sie John Rawls in Eine Theorie der Gerechtigkeit gewahlt hat unternimmt Dennis Hindenburg mit Vom Urzustand zum Gesellschaftsvertrag einen Neuentwurf Einerseits verarbeitet er Kritikpunkte die an Rawls Theorie ausgesetzt wurden Andererseits lasst er Erkenntnisse aus den empirischen Wissenschaften in die Gerechtigkeitstheorie einfliessen Hierzu zahlen vor allem Forschungsergebnisse aus den Sozialwissenschaften insbesondere der Ungleichheitsforschung und der Psychologie aber auch Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften Der Untertitel seines Werks Eine Theorie der sozialen Gerechtigkeit ist aus diesem Grund eine Anspielung auf Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Denn im Vergleich zu Rawls sind die Menschen im Urzustand uber ihre grundlegenden menschlichen Bedurfnisse sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen materieller Ungleichheit in Kenntnis 96 Im Ergebnis fallen Hindenburgs teils bedurfnisorientierte Gerechtigkeitsgrundsatze weit egalitarer aus als Rawls Zudem distanziert er sich deutlich von Rawls liberalem Konstrukt der Chancengleichheit Dieses halt er aufgrund einer zumindest hinreichenden neuronalen Determiniertheit erstens fur nicht erreichbar und zweitens aus Perspektive des Urzustandes fur nicht sonderlich erstrebenswert Weitaus wichtiger sei vielmehr ein genereller egalitarer Zugang zu Gutern den er in Form seiner Gerechtigkeitsgrundsatze expliziert 97 Literatur BearbeitenPhilosophiebibliographie Gerechtigkeit Zusatzliche Literaturhinweise zum ThemaKlassiker historisch geordnet Platon Politeia Insel Frankfurt Main 1991 ISBN 3 458 33105 0 Aristoteles Nikomachische Ethik dtv 7 Aufl Munchen 2006 ISBN 978 3 423 30126 8 online Epikur Philosophie der Freude Briefe Hauptlehrsatze Spruchsammlung Fragmente Insel 10 Aufl Frankfurt 2004 ISBN 978 3 458 32757 8 Cicero Vom pflichtgemassen Handeln De officiis Reclam Stuttgart 1992 ISBN 978 3 15 001889 7 Augustinus Vom Gottesstaat Buch 1 10 Dtv 1997 ISBN 3 423 30123 6 Thomas von Aquin Uber sittliches Handeln Summa theologiae I II q 18 21 Reclam Stuttgart 2001 ISBN 978 3 15 018162 1 Thomas Hobbes Leviathan ubers von Jutta Schlosser hrsg v Hermann Klenner Meiner Hamburg 1996 ISBN 978 3 7873 1303 7 John Locke Zwei Abhandlungen uber die Regierung ubers von Hans Jorn Hoffmann hrsg und eingeleitet von Walter Euchner Suhrkamp Frankfurt M 1977 ISBN 3 518 27813 4 David Hume Uber Moral Kommentiert von Herlinde Pauer Studer Suhrkamp Frankfurt 2007 ISBN 978 3 518 27006 6 Jean Jacques Rousseau Uber Ungleichheit ubersetzt und kommentiert von Heinrich Meier Schoningh Paderborn 5 Aufl 2001 ISBN 978 3 8252 0725 0 Immanuel Kant Metaphysische Anfangsgrunde der Rechtslehre Meiner Hamburg 1998 ISBN 978 3 7873 1360 0 John Stuart Mill Der Utilitarismus 5 Kapitel Reclam Ditzingen 1976 ISBN 3 15 009821 1 Walter Benjamin Zur Kritik der Gewalt 1921 Suhrkamp 10 Aufl Frankfurt 1965 ISBN 978 3 518 10103 2 Josef Pieper Uber die Tugenden Klugheit Gerechtigkeit Tapferkeit Mass Kosel Munchen 2004 ISBN 978 3 466 40172 7 enthalt die Schriften Vom Sinn der Tapferkeit 1935 Traktat uber die Klugheit 1937 Zucht und Mass 1939 Uber die Gerechtigkeit 1953 Hans Kelsen Was ist Gerechtigkeit Reclam Stuttgart 2000 Erstausgabe Verlag Franz Deuticke Wien 1953 ISBN 3 15 018076 7 Gustav Radbruch Rechtsphilosophie Nachdruck der dritten Auflage 1932 mit erganzenden Aufsatzen und einer Einfuhrung von Ralf Dreier und Stanley L Paulson Muller 2 Aufl Heidelberg 2003 ISBN 3 8252 2043 5 H L A Hart Der Begriff des Rechts Suhrkamp Frankfurt 1973 ISBN 3 518 06379 0 John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Frankfurt am Main 1975 Original A Theory of Justice 1971 Robert Nozick Anarchie Staat Utopia mvg Munchen 1976 Original Anarchy State and Utopia 1974 Neuauflage Olzog 2006 ISBN 978 3 7892 8098 6 David Gauthier Morals by Agreement Oxford University Press Oxford 1986 Jacques Derrida Gesetzeskraft Der mystische Grund der Autoritat Suhrkamp Frankfurt 1991 Jurgen Habermas Faktizitat und Geltung Beitrage zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaates Suhrkamp Frankfurt 1992 ISBN 3 518 28961 6 Alasdair MacIntyre Der Verlust der Tugend Suhrkamp Frankfurt 1995 ISBN 3 518 28793 1 Otfried Hoffe Politische Gerechtigkeit Grundlegung einer kritischen Philosophie von Recht und Staat Suhrkamp 4 Aufl Frankfurt 2003 ISBN 978 3 518 28400 1 Michael Walzer Spharen der Gerechtigkeit Ein Pladoyer fur Pluralitat und Gleichheit Campus Verlag Frankfurt New York 2006 ISBN 3 593 38035 8 Reinhold Zippelius Rechtsphilosophie 6 neubearbeitete Auflage C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 61191 9 Dennis Hindenburg Vom Urzustand zum Gesellschaftsvertrag Eine Theorie der sozialen Gerechtigkeit Oekom Verlag Munchen 2022 ISBN 978 3 96238 347 3 Mitherausgegeben von Marc Buttner Kommentierte Textsammlungen Norbert Hoerster Hrsg Recht und Moral Texte zur Rechtsphilosophie Reclam Stuttgart 2002 ISBN 3 15 008389 3 Christoph Horn und Nico Scarano Hrsg Philosophie der Gerechtigkeit Texte von der Antike bis zur Gegenwart Suhrkamp Frankfurt 2002 ISBN 3 518 29163 7 Angelika Krebs Hrsg Gerechtigkeit oder Gleichheit Texte der neuen Egalitarismuskritik Suhrkamp Frankfurt 2 Aufl 2002 ISBN 978 3 518 29095 8 Dietmar von der Pfordten Rechtsphilosophie Alber Munchen 2002 ISBN 3 495 48012 9Einfuhrungen Norbert Blum Gerechtigkeit Eine Kritik des Homo oeconomicus Herder Freiburg 2 Aufl 2006 ISBN 978 3 451 05789 2 Otfried Hoffe Gerechtigkeit Eine philosophische Einfuhrung Beck 2 Aufl Munchen 2004 ISBN 3 406 44768 6 Bernd Ladwig Gerechtigkeitstheorien zur Einfuhrung Junius Hamburg 2011 ISBN 978 3 88506 693 4 Thomas Ebert Soziale Gerechtigkeit Ideen Geschichte Kontroversen Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung Band 1088 Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2010 ISBN 978 3 8389 0088 9 FAZ Rezension PDF Gisbert Roloff Barbara Zoeke Hrsg 10 Gerechtigkeit Unterwegs mit Sisyphos Pabst Science Lengerich u a 2007 ISBN 978 3 89967 348 7 Aufsatzsammlung Uwe Wesel Recht Unrecht Gerechtigkeit Von der Weimarer Republik bis heute Beck Munchen 2003 ISBN 978 3 406 50354 2Vertiefung Michel Balinski Die Mathematik der Gerechtigkeit In Spektrum der Wissenschaft Marz 2004 S 90 97 ISSN 0170 2971 Felix Ekardt Das Prinzip Nachhaltigkeit Generationengerechtigkeit und globale Gerechtigkeit Beck Munchen ISBN 978 3 406 52798 2 Arthur Kaufmann Winfried Hassemer und Ulfried Neumann Hrsg Einfuhrung in die Rechtsphilosophie und die Rechtstheorie der Gegenwart 7 Auflage Muller utb Heidelberg 2004 ISBN 3 8252 0593 2 Jurgen Maes Manfred Schmitt Gerechtigkeit und Gerechtigkeitspsychologie In Gert Sommer Albert Fuchs Hrsg Krieg und Frieden Handbuch der Konflikt und Friedenspsychologie Beltz Verlag Weinheim Basel Berlin 2004 S 182 194 mit Literaturubersicht zur Gerechtigkeitspsychologie ISBN 3 621 27536 3 Thomas Pogge Gerechtigkeit in der Einen Welt Kultur in der Diskussion Band 15 Klartext Verlag Essen 2009 ISBN 978 3 8375 0153 7 John Rawls Gerechtigkeit als Fairness ein Neuentwurf 2 Auflage Suhrkamp Frankfurt 2007 ISBN 978 3 518 29404 8 Jorg Reitzig Gesellschaftsvertrag Gerechtigkeit Arbeit Verlag Westfalisches Dampfboot Munster 2005 ISBN 3 89691 611 4 Judith N Shklar Uber Ungerechtigkeit Erkundungen zu einem moralischen Gefuhl Rotbuch Berlin 1992 ISBN 3 88022 780 2Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiquote Gerechtigkeit Zitate nbsp Wikiversity Projekt Praxen der Gerechtigkeit Kursmaterialien Wayne P Pomerleau Western Theories of Justice In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy International Justice Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Distibutive Justice Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Justice as a Virtue Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Intergenerational Justice Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Justice and Bad Luck Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Christoph Lumer Gerechtigkeit PDF In H J Sandkuhler Hrsg Enzyklopadie Philosophie Bd 1 Hamburg 1999 PDF 58 kB Thomas Ebert Was ist soziale Gerechtigkeit Bonn 2010 Michael Sandel Justice What s the Right Thing to Do 12 teilige Vorlesungsreihe an der Harvard University Amartya Sen Globale Gerechtigkeit Mehr als internationale Fairness Gunther Teubner Selbstsubversive Gerechtigkeit Kontingenz oder Transzendenzformel des Rechts PDF In Zeitschrift fur Rechtssoziologie 1 2008 zu Derrida und Luhmann Soziale Gerechtigkeit Stimmen aus dem Suden Positionen von Philosophen aus Landern des Sudens Einzelnachweise Bearbeiten Juris praecepta sunt haec honeste vivere alterum non laedere suum cuique tribure Digesten 1 1 10 Hoffe Gerechtigkeit 49 Axel Tschentscher Prozedurale Theorien der Gerechtigkeit Nomos Baden Baden 2000 80 Axel Tschentscher Prozedurale Theorien der Gerechtigkeit Nomos Baden Baden 2000 82 83 Jurgen Habermas Vom pragmatischen ethischen und moralischen Gebrauch der praktischenVernunft in Erlauterungen zur Diskursethik Suhrkamp Frankfurt 1991 100 118 Xenophon Memorabilia dt Erinnerungen an Sokrates Leipzig 1973 siehe weiter unten Platon Die Auffassungen Platons und Sokrates lassen sich nicht scharf voneinander abgrenzen Zur Argumentation Platons siehe Christian Schafer Gerechtigkeit In Christian Schafer Platon Lexikon Darmstadt 2007 S 132f Vgl einfuhrend Gunther Bien Gerechtigkeit bei Aristoteles in Otfried Hoffe Hrsg Aristoteles Die Nikomachische Ethik Berlin 1995 S 135 164 Otfried Hoffe Aristoteles C H Beck Munchen 3 Auflage 2006 S 228 ff Weiterfuhrend R Bambrough Aristotle on Justice A Paradigm of Philosophy In Ders Hrsg New Essays on Plato and Aristotle London 1965 S 159 174 Friedo Ricken Aristoteles uber Gerechtigkeit und Gleichheit in Theologie und Philosophie 73 1998 161 172 Peter Trude Der Begriff der Gerechtigkeit in der aristotelischen Rechts und Staatsphilosophie de Gruyter Berlin 1955 W Von Leyden Aristotle on Equality and Justice His Political Argument London 1985 Bernard Williams Justice as Virtue In Amelie Oksenberg Rorty Hrsg Essays on Aristotle s Ethics University of California Press Berkeley 1980 S 189 199 Zu den terminologischen und sachlichen Modifikationen des Thomas von Aquin vgl z B Wolfgang Huber Gerechtigkeit und Recht Grundlinien christlicher Rechtsethik Chr Kaiser Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 1996 S 151 ff Epikur Briefe Spruche Werksfragmente hrsg von H W Kraus Reclam Stuttgart 1980 Cicero De officiis Vom pflichtgemassen Handeln Reclam Stuttgart 1992 21 Vgl zu Hintergrund und Vermittlung der Formel insb uber Panaitios von Rhodos Wolfgang Waldstein Entscheidungsgrundlagen der klassischen romischen Juristen in Hildegard Temporini Wolfgang Haase Hrsg Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Bd 2 Principat 15 Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung de Gruyter Berlin New York 1976 S 3 100 bes VI Zur Gerechtigkeit S 89 98 hier S 91 S 91 bei Google Books Augustinus De libero arbitrio I 27 Der freie Wille Schoningh Paderborn 2006 U Schondorfer E Latzke W Kantner Einfuhrung in die Philosophie 3 Teil 2 Auflage Wilhelm Braumuller Universitats Verlagsbuchhandlung Wien 1975 S 67 Summa Theologiae 2 2 1 q 11 a 3 Antwort sive sit particularis iustitia quae ordinat actum hominis secundum rectitudinem in comparatione ad alium singularem hominem sive sit iustitia legalis quae ordinat secundum rectitudinem actum hominis in comparatione ad bonum commune multitudinis Reinhard Schwarz Luther Vandenhoeck amp Ruprecht Stuttgart 1 Aufl 1986 S 30 f mittlerweile 3 Aufl 2006 ISBN 978 3 8252 1926 0 Thomas Hobbes Leviathan 9 Auflage Frankfurt 1999 96 Otfried Hoffe Gerechtigkeit 63 Thomas Hobbes Leviathan 1651 Frankfurt 1984 115 John Rawls Geschichte der Moralphilosophie Frankfurt 2004 89 David Hume Abhandlung uber die menschliche Natur III Buch 2 Teil Abschn 1 sowie Untersuchung uber die Prinzipien der Moral 3 Abschnitt Jean Jacques Rousseau Uber Ungleichheit 68 Rousseau Uber Ungleichheit 74 Rousseau Gesellschaftsvertrag I 8 Rousseau Gesellschaftsvertrag 18 Rousseau Gesellschaftsvertrag 18 Rousseau Gesellschaftsvertrag 41 Rousseau Gesellschaftsvertrag 59 Rousseau Gesellschaftsvertrag 59 Immanuel Kant Uber den Gemeinspruch Das mag in der Theorie richtig sein taugt aber nicht fur die Praxis AA VIII 289 Immanuel Kant Metaphysische Anfangsgrunde der Rechtslehre Einleitung in die Rechtslehre B Schlusssatz Reinhold Zippelius Rechtsphilosophie 26 Reinhold Zippelius Rechtsphilosophie 26 II 2 3 Rechtsphilosophie 26 Johann Gottlieb Fichte Grundlage des Naturrechts 8 Johann Gottlieb Fichte Der geschlossne Handelsstaat 1800 I Buch Kap 1 II Zippelius Rechtsphilosophie 26 II 2 3 Justice Memento des Originals vom 30 November 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www inkrit org PDF 397 kB 25 Seiten In Historisch kritisches Worterbuch des Marxismus englische Ausgabe Band 3 S 351 K Marx Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie Einleitung 1844 In MEW Bd 1 S 383 384 K Marx Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie Einleitung 1844 In MEW Bd 1 S 390 K Marx et al Die deutsche Ideologie 1845 In MEW Bd 3 Karl Marx Das Elend der Philosophie In MEW Bd 4 Dietz Berlin 1972 S 104 K Marx et al Die Deutsche Ideologie 1845 In MEW Bd 3 S 34f Kommunistisches Manifest 1848 Das Kapital 1872 In MEW Bd 23 S 74 Das Kapital III In MEW Bd 25 S 351 352 Karl Marx Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei In MEW Bd 19 Dietz Berlin 1972 15 32 hier 31 Richard M Hare Moralisches Denken Frankfurt 1972 John C Harsanyi Morality and the theory of rational behavior In Amartya Sen Bernad Williams ed Utilitarism and Beyond Cambridge Paris 1982 39 62 Harsanyi Morality and the theory of rational behavior 55 John Stuart Mill Utilitarismus Kapitel 5 Reclam Stuttgart 1976 72 112 und Henry Sidgwick Die Methoden der Ethik III Buch 5 Kapitel Klinkhardt Leipzig 1909 75 108 Rainer W Trapp Nicht Klassischer Utilitarismus Eine Theorie der Gerechtigkeit Klostermann Frankfurt 1988 Walter Benjamin Zur Kritik der Gewalt und andere Aufsatze mit einem Nachwort von Herbert Marcuse Suhrkamp Frankfurt 1965 ebenfalls in ders Sprache und Geschichte Reclam Stuttgart 1992 104 131 hier zitiert nach Gesammelte Schriften Band II 1 Suhrkamp Frankfurt sciacchitano it PDF 235 kB Reinhard Zintl Friedrich A von Hayek die Verfassung der Freiheit In Manfred Brocker Hrsg Geschichte des politischen Denkens Suhrkamp Frankfurt 2007 S 635 650 hier S 642 Friedrich August von Hayek Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit Landsberg 1981 112 Friedrich August Hayek Die Verfassung der Freiheit Mohr Siebeck Tubingen 1971 361 Friedrich August Hayek Die Verfassung der Freiheit Mohr Siebeck Tubingen 1971 328 329 Friedrich August Hayek Die Verfassung der Freiheit Mohr Siebeck Tubingen 1971 100 ff Friedrich August Hayek Die Verfassung der Freiheit Mohr Siebeck Tubingen 1971 299 ff Ronald Dworkin Sovereign Virtue The Theory and Practice of Equality Cambridge MA 2002 240 Ronald Dworkin A Matter of Principle Cambridge MA 1985 hier 198 zitiert nach Wolfgang Kersting Theorien der sozialen Gerechtigkeit Metzler Paderborn 2000 179 eigene Ubersetzung Ronald Dworkin What is Equality Part 2 Equality of Resources In Philosophy and Public Affairs 1981 194 206 Mattias Proske Kommentierte Bibliographie Memento vom 5 Oktober 2007 im Internet Archive PDF zum Kommunitarismus PDF 2 Auflage 1984 Bruce Ackerman Social Justice in a Liberal State Yale University Press New Haven 1980 Bruce Ackerman Warum Dialog In Bert van den Brink Willen van Reijen Hrsg Burgerschaft Recht und Demokratie Frankfurt 1995 S 385 410 Bruce Ackerman Anne Alstott The Stakeholder Society Yale University Press New Haven 1999 deutsch Die Stakeholder Gesellschaft Ein Modell fur mehr Chancengleichheit Frankfurt Main 2001 siehe auch den Aufsatz Bruce Ackerman Argumente fur das Stakeholding Memento vom 31 Januar 2012 im Internet Archive PDF 73 kB Kapitalismus fur alle In brand eins Ausgabe 02 2005 brand eins Verlag GmbH amp Co oHG archiviert vom Original am 15 Dezember 2013 abgerufen am 14 Dezember 2013 Interview Thomas M Scanlon What We Owe to Each Other Harvard University Press Cambridge MA 1998 Thomas M Scanlon What We Owe to Each Other Harvard University Press Cambridge MA 1998 6 Thomas Scanlon Der Kontraktualismus und was wir einander schulden Interview in Herlinde Pauer Studer Hrsg Konstruktionen praktischer Vernunft Suhrkamp Frankfurt 2000 S 67 96 hier S 92 The Diversity of Objections to Inequality The Lindley Lectures University of Kansas 1997 Thomas Scanlon Der Kontraktualismus und was wir einander schulden Interview in Herlinde Pauer Studer Hrsg Konstruktionen praktischer Vernunft Suhrkamp Frankfurt 2000 S 67 96 hier S 91 Thomas Scanlon Der Kontraktualismus und was wir einander schulden Interview in Herlinde Pauer Studer Hrsg Konstruktionen praktischer Vernunft Suhrkamp Frankfurt 2000 S 67 96 hier S 96 Vittorio Hosle Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie Beck Munchen 3 Aufl 1997 248f und Johann Braun Rechtsphilosophie im 20 Jahrhundert Beck Munchen 2001 254 264 Jacques Derrida Gesetzeskraft Der mystische Grund der Autoritat Frankfurt 1991 21 Axel Honneth Gerechtigkeit und kommunikative Freiheit Uberlegungen im Anschluss an Hegel Memento vom 19 Januar 2012 im Internet Archive PDF 53 kB S 5 6 zuerst veroffentlicht in Barbara Merker Georg Mohr Michael Quante Hrsg Subjektivitat und Anerkennung mentis Paderborn 2004 Axel Honneth Gerechtigkeit und kommunikative Freiheit Uberlegungen im Anschluss an Hegel Memento vom 19 Januar 2012 im Internet Archive PDF 53 kB S 4 Axel Honneth Gerechtigkeit und kommunikative Freiheit Uberlegungen im Anschluss an Hegel Memento des Originals vom 19 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eurozine com PDF 53 kB S 7 Axel Honneth Gerechtigkeit und kommunikative Freiheit Uberlegungen im Anschluss an Hegel Memento des Originals vom 19 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eurozine com PDF 53 kB S 7 Amartya Sen Okonomie fur den Menschen Wege zu Gerechtigkeit und Solidaritat in der Marktwirtschaft Hanser Munchen 2000 zum Freiheitsbegriff insbesondere die ersten beiden Kapitel 24 70 Sen Okonomie 52 Sen Okonomie 63 Peter Ulrich Integrative Wirtschaftsethik Haupt Bern 2001 S 296 Ahnlich Hannah Arendt hinsichtlich allerdings rein politischer Partizipation Sen Globale Gerechtigkeit Nr 20 21 Lebenslagen in Deutschland 1 2 Vorlage Toter Link www bmas de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF S 9 Fussnote 17 PDF S 61 Reinhold Zippelius Wege und Irrwege zur Gerechtigkeit Akademieabhandlung Mainz 2003 ISBN 3 515 08357 X Immanuel Kant Beantwortung der Frage Was ist Aufklarung 1784 Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten 2 Aufl 1786 S 87 Ahnlich Immanuel Kant Metaphysik der Sitten Tugendlehre 1797 Einl XII b und 13 Ausfuhrlich Zippelius Rechtsphilosophie 6 Aufl 18 ff Reinhold Zippelius Wege und Irrwege zur Gerechtigkeit 2003 ISBN 3 515 08357 X S 6 ff ders Das Wesen des Rechts 6 Aufl 2012 Kap 7 b Immanuel Kant Kritik der praktischen Vernunft 1788 S 48 f Zippelius Rechtsphilosophie 6 Aufl 15 II 17 19 IV 21 III Reinhold Zippelius Wege und Irrwege zur Gerechtigkeit S 6 ff vgl auch dens Das Wesen des Rechts 6 Aufl Kap 7 b c Rechtsphilosophie 6 Aufl 18 So schon Aristoteles Nikomachische Ethik 1094b Topik 100b 104a Reinhold Zippelius Rechtsphilosophie 18 II Dennis Hindenburg Vom Urzustand zum Gesellschaftsvertrag Eine Theorie der sozialen Gerechtigkeit Oekom Verlag Munchen 2022 ISBN 978 3 96238 347 3 S 17 27 52 ff 233 f Dennis Hindenburg Vom Urzustand zum Gesellschaftsvertrag Eine Theorie der sozialen Gerechtigkeit Oekom Verlag Munchen 2022 ISBN 978 3 96238 347 3 S 54 97 195 233 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerechtigkeitstheorien amp oldid 233691031