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Ronald Myles Dworkin 11 Dezember 1931 in Worcester Massachusetts 14 Februar 2013 in London 1 war ein US amerikanischer Rechtswissenschaftler und Philosoph der in erster Linie durch seine Beitrage zur Rechtsphilosophie politischen Philosophie und Moralphilosophie bekannt ist Seine Theorie des law as integrity gehort zu den anerkannten zeitgenossischen Theorien uber die Natur des Rechts Ronald Dworkin 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Biografische Ubersicht 2 Rechtsphilosophie 2 1 Kritik des Positivismus 2 2 Rechtsregeln und Prinzipien 2 3 Eindeutigkeit der Urteile 2 4 Ziviler Ungehorsam 3 Gerechtigkeitstheorie 3 1 Egalitarer Liberalismus 3 2 Ressourcengleichheit 4 Praktische Ethik 5 Veroffentlichungen 5 1 Monografien 5 2 Aufsatze 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBiografische Ubersicht BearbeitenDworkin wurde 1931 in Worcester Massachusetts geboren Er erwarb einen Bachelor an der Harvard Universitat und einen weiteren an der Universitat Oxford an der er Student von Sir Rupert Cross 1912 1980 am Magdalen College war Dworkin besuchte anschliessend die Harvard Law School an der Harvard Universitat wo er bei Lon Fuller studierte Nach seiner Anstellung bei Sullivan and Cromwell einer prominenten Anwaltskanzlei in New York City wurde Dworkin 1962 Associate Professor of Law an der Yale Law School 1965 dann Professor of Law 1968 wurde er auf den Wesley N Hohfeld Lehrstuhl fur Rechtswissenschaft an der Yale University berufen 1969 wurde Dworkin Nachfolger von H L A Hart auf dem Lehrstuhl fur Rechtswissenschaft der Universitat Oxford 1994 ubernahm er zudem die Position eines Frank Henry Sommer Professor of Law an der New York University Law School Spater unterrichtete Dworkin auch am University College London und der New York University Dworkin war Fellow of the British Academy und Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der American Philosophical Society 2 1995 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 3 Er erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen unter anderem 2006 den von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedachtnis an Niklas Luhmann verliehenen Bielefelder Wissenschaftspreis im Jahr 2007 den Holberg Preis im Jahr 2012 den Balzan Preis fur Theorie und Philosophie des Rechts Er wurde mit folgender Begrundung mit dem Balzan Preis ausgezeichnet fur seine grundlegenden Beitrage zur Rechtstheorie die sich auszeichnen durch profunde Analyse originelle Fragestellungen und Klarheit der Argumentation und die aus der produktiven Wechselwirkung mit politischen und ethischen Theorien sowie der Rechtspraxis hervorgehen 4 Das Buch Religion ohne Gott erschien nach seinem Tod Rechtsphilosophie BearbeitenDworkin vertritt eine interpretative Theorie des Rechts welches danach nicht nur kodifizierte Regeln sondern auch allgemeine Prinzipien umfasst Das allen seinen Arbeiten zugrunde liegende Prinzip ist die Anerkennung der Menschen als Gleiche Seine Rechtsphilosophie war von Anfang an als ein Gegenentwurf zur rechtspositivistischen Lehre H L A Harts gedacht Programmatisch verkundet er 1977 in seinem grundlegenden Werk Taking Rights Seriously dt Titel Burgerrechte ernstgenommen im Fliesstext abgekurzt als BE Ich mochte einen allgemeinen Angriff auf den Positivismus unternehmen und ich werde H L A Harts Version als Zielscheibe benutzen wenn eine bestimmte Zielscheibe erforderlich ist Burgerrechte ernstgenommen S 54 In Anlehnung an Immanuel Kant nimmt Dworkin eine Position des Vernunftrechts ein fur das die Moral den unabloslichen Hintergrund bildet Kritik des Positivismus Bearbeiten Der Rechtspositivismus verwirft die Auffassung dass juristische Rechte vor irgendeiner Form der Gesetzgebung existieren konnten das heisst er verwirft die Vorstellung dass Individuen oder Gruppen Rechte bei der richterlichen Entscheidung haben konnten die verschieden von den Rechten sind welche explizit in der Sammlung der expliziten Rechte angegeben sind die das gesamte Recht einer Gemeinschaft ausmachen Burgerrechte ernstgenommen S 13 Wenn Recht nur aus kodifiziertem Recht besteht kann es dem Burger vom Gesetzgeber genommen werden Der Burger ist nach Dworkin damit der Willkur des Gesetzgebers ausgesetzt Tatsachlich ist dies aber nach seiner Auffassung insbesondere im Bereich der Burger und Menschenrechte nicht gegeben Aus der Erfahrung der Rechtsprechung verweist er darauf dass in der Rechtsanwendung der Burger immer ein subjektives Recht geltend machen kann Dieses Recht ist begrundet in der Wurde des Menschen und seinem Anspruch auf rechtliche und politische Gleichheit Rechtsregeln und Prinzipien Bearbeiten Nach Auffassung des Rechtspositivismus so Dworkin erfolgen rechtliche Bewertungen durch Anwendung von Rechtsregeln Diese sind Wenn Dann Beziehungen die deduktiv ermittelt werden Wenn ein Sachverhalt gegeben ist dann lost er eine bestimmte Rechtsfolge aus Aufgabe eines Richters ist die Analyse des Sachverhalts und die logische Zuordnung Subsumtion unter eine Regel Diese kann in einem gultigen Gesetz oder in vergleichbarer Rechtsprechung bestehen Dworkin fuhrt dagegen an dass es in der Praxis oftmals schwierige Falle gibt fur die keine klaren Rechtsregeln vorhanden sind BE 56 57 und es selbst in einfacheren Fallen einer Auslegung durch den Richter bedarf um zu einer Entscheidung zu kommen Dies ist schon deshalb der Fall weil Gesetze oftmals auslegungsbedurftige Begriffe wie angemessen fahrlassig verhaltnismassig oder gute Sitten enthalten Urteile beruhen auf richterlichem Ermessen Dieses Ermessen ist nach Dworkin aber nicht frei sondern muss allgemeinen Prinzipien des Rechts folgen Ein Rechtsprinzip gibt einen Grund an der ein Argument in eine bestimmte Richtung ist der aber nicht eine bestimmte Entscheidung notwendig macht BE 60 Solche Prinzipien konnen die Achtung der Person Berucksichtigung der besonderen Umstande Gleichheit vor dem Gesetz oder Schaffung eines fairen Ausgleichs sein Prinzipien fuhren anders als Regeln nicht zu Entweder oder Entscheidungen sondern mussen bei ihrer Anwendung fallweise abgewogen und gewichtet werden Als oberstes dieser Prinzipien kann man die Gerechtigkeit auffassen 5 In Deutschland knupfte der Rechtsphilosoph Robert Alexy in seiner Theorie der Grundrechte 1985 an Dworkins Unterscheidung von Rechtsregeln und Rechtsprinzipien an Rechtsregeln und Prinzipien sind nach Dworkin jeweils parallel und zusammen gultige Bausteine des Rechts Sie folgen nicht einem gesellschaftlichen Nutzen sondern sind ein Massstab dessen Befolgung ein Gebot der Gerechtigkeit oder Fairness oder einer anderen moralischen Dimension ist BE 55 Dworkin stellt sich damit gezielt gegen eine utilitaristische oder okonomische Interpretation des Rechts Eindeutigkeit der Urteile Bearbeiten Dworkin vertritt die Auffassung dass es fur einen Richter nur ein einziges richtiges Urteil in einem konkreten Fall gibt Um dieses zu verdeutlichen arbeitet er mit dem Bild eines richterlichen Herkules der mit ausserordentlichen Fahigkeiten ausgestattet ist umfassendes Fachwissen besonderer Scharfsinn und Einfuhlungsvermogen BE 105 Herkules ist in der Lage Rechtsfragen immer korrekt zu beurteilen und aus den Regeln und Prinzipien des Rechts nach einer selbst entwickelten Fortschreibung der bestehenden Rechtslage eine koharente Entscheidung zu treffen Ein Richter in der Rechtspraxis muss sich bemuhen mit seiner Entscheidung dem Ideal des Herkules so nahe wie moglich zu kommen Wenn er dies tut gibt es fur ihn nur ein Urteil das fur ihn richtig sein kann Jedes andere Urteil wurde einer Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen widersprechen Er muss sich also an einem bestimmten Punkt auf die Substanz seines eigenen Urteils stutzen um uberhaupt urteilen zu konnen BE 210 Entsprechend halt Dworkin eine Trennung von Rechtstheorie und rechtlicher Praxis fur falsch Ein Richter kann Prinzipien nur berucksichtigen und anwenden wenn er rechtsphilosophische Uberlegungen in seine Urteilsbildung einbezieht Die Eindeutigkeit des individuellen Urteils fuhrt zu dem Phanomen der subjektiven Objektivitat Denn es kann durchaus sein dass ein anderer Richter mit einem anderen Hintergrund zu einem abweichenden Urteil kommt obwohl er ebenso Gesetzeslage Rechtsprechung und Rechtsprinzipien ohne Willkur zu einem koharenten Urteil fuhrt Objektiv sind beide Urteile dann wenn die Richter jeweils von personlichen Meinungen absehen und versuchen die Position des Herkules einzunehmen Dworkin wendet sich ausdrucklich gegen eine diskursive Theorie des Rechts wie sie von Habermas und Alexy vertreten wird Auch in einem Diskurs kann man die Rechtsprinzipien nicht besser begrunden Dazu musste man die Position die man im Diskurs einnimmt mit anderen Argumenten begrunden konnen Die Kritik von Habermas sein Konzept des Richters Herkules sei monologisch weist Dworkin zuruck Das Gedankenmodell des Herkules schliesst nicht aus dass ein Richter sich in der Rechtspraxis umfassend informiert und auch den Gedankenaustausch mit anderen kompetenten Personen sucht 6 Ziviler Ungehorsam Bearbeiten Fur Dworkin ist zwar jede Forderung nach einem Vorrecht zur Nichtbefolgung geltender Gesetze unzulassig weil sie unfair ist Es ist aber fur ihn denkbar dass jemand gegenuber dem Gesetz ungehorsam ist und dabei seinem Gewissen folgt und dafur gute Argumente hat 7 Manchmal kann ein Individuum selbst nach einer gegenteiligen Entscheidung des Obersten Gerichtshofes immer noch der begrundeten Meinung sein dass es das Recht auf seiner Seite hat solche Falle sind selten die grosste Wahrscheinlichkeit fur ihr Auftreten besteht jedoch in Auseinandersetzungen uber das Verfassungsrecht in denen es um den burgerlichen Ungehorsam geht Es hat sich dann als eher wahrscheinlich erwiesen dass der Gerichtshof seine eigenen vergangenen Entscheidungen umstosst wenn diese wichtige personliche oder politische Rechte beschrankt haben und gerade diese Entscheidungen sind es die ein Andersdenkender vielleicht in Frage stellen mochte Burgerrechte ernstgenommen S 345 In dieser Einschatzung kommt die Auffassung einer eigenstandigen Geltung der Moral innerhalb des Rechts der Unterschied von Legalitat und Legitimitat zum Ausdruck Ziviler Ungehorsam ist ein legitimes Instrument in einer demokratischen pluralistischen Gesellschaft wenn er verantwortungsbewusst wahrgenommen wird Er dient dazu uber die Richtigkeit der bestehenden Gesetzeslage nachzudenken und wirkt so positiv auf die institutionelle Fortentwicklung des Rechtssystems ein Die Legitimitat positiven Rechts ist erst dann gegeben wenn es anerkennungswurdig ist Gerechtigkeitstheorie BearbeitenEgalitarer Liberalismus Bearbeiten Vorrangiger Massstab fur Dworkins Liberalismus ist die Gleichheit Jeder Burger hat den Anspruch auf gleiche Rucksicht und gleichen Respekt equal concern and respect Es ist eine grundlegende nahezu definierende Eigenschaft des Liberalismus dass die Regierung einer politischen Gemeinschaft gegenuber verschiedenen oft gegensatzlichen Uberzeugungen ihrer Burger uber die richtige Lebensweise tolerant sein sollte dass sie zum Beispiel neutral sein sollte zwischen Burgern fur die ein gutes Leben notwendig religios ist und anderen Burgern die Religion als einzig gefahrlichen Aberglauben furchten 8 Mit dem Prinzip der Gleichheit als Grundlage des Rechts schliesst Dworkin an Kant an und grenzt sich bewusst vom libertaren Liberalismus ab dessen Leitprinzip die Freiheit ist Wahrend Kant aber nur ein negatives Prinzip formulierte das Ungleichbehandlung verbietet fordert Dworkin dass es Aufgabe des Staates ist das Prinzip der Gleichheit auch aktiv durch sozialen Ausgleich herzustellen In der Gleichheit druckt sich die Anerkennung der Autonomie der Person aus Konkret nennt Dworkin zwei Prinzipien die Voraussetzung fur eine gerechte Gesellschaft sind 9 Jeder soll ein erfolgreiches nicht vergeudetes Leben fuhren konnen Die Verantwortung fur den Erfolg des eigenen Lebens ist nicht delegierbar Ein auf Gleichheit aufgebauter Liberalismus erkennt an dass die Menschen in einer Gesellschaft unterschiedliche Praferenzen haben Der beste Ort zur Verwirklichung dieser Praferenzen ist der Markt und eine reprasentative Demokratie mit Mehrheitsentscheidungen Allerdings fuhren diese Institutionen in der Praxis zu Diskriminierungen und Ungleichheiten So findet der Liberale bezogen auf den okonomischen Markt und die politische Demokratie aus verschiedenen Grunden dass diese Institutionen ungleiche Ergebnisse erzeugen solange er nicht seinem System scheme verschiedene Arten individueller Rechte hinzufugt Diese Rechte dienen dem Einzelnen als Trumpfkarte sie ermoglichen dem Einzelnen bestimmten Entscheidungen zu widerstehen entgegen der Tatsache dass diese Entscheidungen durch die normalen Funktionsweisen allgemeiner Institutionen die keinen Selbstzweck haben entstehen 10 Die Einfuhrung von schutzenden Rechten dient der Gewahrleistung der gleichen Rucksicht und des gleichen Respekts fur alle Moralisch neutral darf der Staat nur sein soweit er die Gleichheit sicherstellt Dworkin vertritt damit einen wertgebundenen Liberalismus der nicht wie bei Rawls oder Habermas auf Verfahrensgerechtigkeit abstellt sondern substanziell gehaltvoll ist Ressourcengleichheit Bearbeiten Aus der Gleichheitsforderung ergibt sich fur Dworkin dass in einer Gesellschaft moralisch ungerechtfertigte Ungleichheiten ausgeglichen werden mussen Da der Mensch fur sein Handeln verantwortlich ist kann aber der Ausgleich nicht auf der Ebene des Wohlergehens stattfinden denn dieses ist wesentlich auch abhangig von den Handlungen der Betroffenen Der Ausgleich hat vielmehr auf der Ebene der Ressourcen zu erfolgen denn diese bestimmen was der Mensch aus seinem Leben machen kann Dworkin lehnt sowohl Rawls Differenzprinzip als auch das Konzept der Verwirklichungschancen von Sen ab soweit diese auf subjektive Ziele Rucksicht nehmen Ich glaube nicht dass eine Verteilungstheorie oder eine Theorie der okonomischen Gerechtigkeit daruber nachzudenken hat wie die Menschen in gleicher Weise befahigt werden konnen glucklich zu sein denn eines der Momente die meine Fahigkeit zum Glucklichsein beeinflussen ist mein Ehrgeiz meine Vorstellung davon wie ich mein Leben gestalten mochte 11 Zur Begrundung nach welchen Kriterien der Ausgleich erfolgen soll entwickelt Dworkin ahnlich wie andere Gerechtigkeitstheoretiker ein fiktives Gedankenmodell in dem Schiffbruchige auf einer Insel die verfugbaren Ressourcen untereinander aufteilen 12 Als Verfahren schlagt er eine Versteigerung vor weil auf diesem Wege die Praferenzen am besten berucksichtigt werden Die Versteigerung fuhrt zu einem Gleichgewicht wenn die von ihm so bezeichnete Neid Probe envy test negativ ausfallt das heisst in dem Moment wenn keiner der Beteiligten mehr lieber die Position eines anderen Beteiligten einnehmen mochte Zum Ausgleich von naturlichen Nachteilen ebenso wie des Einflusses von Schicksalsschlagen entwickelt Dworkin im Gedankenmodell ein mehrstufiges Konzept von Versicherungen Da in der Praxis niemand derartige Versicherungen abschliesst schlagt er fur die reale Welt ein differenziertes Besteuerungssystem vor das den entsprechenden Risiken Rechnung tragt Praktische Ethik BearbeitenRonald Dworkin ist einer der Philosophen die sich immer wieder zu aktuellen Grundsatzfragen der Gesellschaft geaussert haben Seit 1968 kommentierte er in der Zeitschrift The New York Review of Books die amerikanische Rechtspolitik und insbesondere die Rechtsprechung des Supreme Court seine letzten Beitrage galten der Auseinandersetzung um Obamas Gesundheitsreform 13 Insbesondere zum Thema Abtreibung und Euthanasie hat er sich in dem Buch Life s Dominion Die Grenzen des Lebens 14 geaussert Er vertritt in diesen Fragen die Position dass der Wert des Lebens ein Wert ist der mit anderen Werten in Konflikt stehen kann Dementsprechend sind Entscheidungen in diesem Bereich Gewissensentscheidungen Ein liberaler Staat hat in solche Wertentscheidungen eigenverantwortlicher Burger nicht einzugreifen Zur Frage eines unterstutzten Suizids hat er im Jahr 1997 gemeinsam mit funf anderen bekannten Moralphilosophen Thomas Nagel Robert Nozick John Rawls Thomas M Scanlon und Judith Jarvis Thomson einen offenen Brief veroffentlicht 15 in dem die sechs vor einer massgeblichen Entscheidung des Supreme Court Stellung bezogen In diesem Brief wurden folgende Grundsatze entwickelt Jede kompetente Person hat das Recht aufgrund grundlegender religioser oder philosophischer Uberzeugungen uber das eigene Leben zu entscheiden Es kann sein dass in einer spontanen Situation unter emotionalem Druck Entscheidungen im Widerspruch zu langfristigen Einstellungen stehen Es kann daher gerechtfertigt werden dass der Staat Burger gegen sich selbst vor einem spontanen Selbstmord schutzt Daraus folgt nicht dass ein sterbenskranker Patient zu einer Verlangerung seines Lebens gezwungen werden sollte Fur die Praxis setzten sich die Philosophen fur einen Ausbau der Palliativmedizin und fur eine allgemein bessere Beratung und Versorgung sterbenskranker Patienten ein Bezogen auf die Meinungsfreiheit vertritt Dworkin die Auffassung dass eine demokratische Gesellschaft selbst die antidemokratischen Hetzreden Radikaler dulden und schutzen muss Er halt das Verbot neonazistischer Ausserungen in Deutschland und Osterreich fur falsch auch wenn er hierfur vor dem historischen Hintergrund Verstandnis hat Die Einschrankung der freien Meinungsausserung behindert die freie Meinungsbildung der Burger 16 In Analogie lehnt er auch das von manchen Feministinnen geforderte Verbot der Pornografie ab Zensur sei ein Zeichen fur einen totalitaren Staat mit einer Gedankenpolizei und einer Gleichschaltung des Denkens und Handelns Die Gleichstellung der Frau musse auf andere Weise sichergestellt und herbeigefuhrt werden 17 Veroffentlichungen BearbeitenMonografien Bearbeiten Taking Rights Seriously London 1977 Deutsche Ausgabe Burgerrechte ernstgenommen Ubersetzt von Ursula Wolf Suhrkamp Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 518 57650 X A Matter of Principle London 1985 Law s Empire Cambridge Mass 1986 Philosophical Issues in Senile Dementia 1987 A Bill of Rights for Britain 1990 Life s Dominion 1993 Deutsche Ausgabe Die Grenzen des Lebens Abtreibung Euthanasie und personliche Freiheit Ubersetzt von Susanne Hobel Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1994 ISBN 3 498 01297 5 Freedom s Law 1996 Sovereign Virtue 2000 Deutsche Ausgabe Was ist Gleichheit Suhrkamp Berlin 2011 ISBN 978 3 518 29486 4 Justice for Hedgehogs 2011 Deutsche Ausgabe Gerechtigkeit fur Igel Ubersetzt von Robin Celikates und Eva Engels Suhrkamp Berlin 2012 ISBN 978 3 518 58575 7 Religion without God 2013 Deutsche Ausgabe Religion ohne Gott Ubersetzt von Eva Engels Suhrkamp Berlin 2014 ISBN 978 3 518 58606 8 Aufsatze Bearbeiten Umgekehrte Diskriminierung In Beate Rossler Hrsg Quotierung und Gerechtigkeit Eine moralphilosophische Kontroverse Frankfurt New York 1993 74 95 Gleichheit Demokratie und die Verfassung Wir das Volk und die Richter In Ulrich K Preuss Hrsg Zum Begriff der Verfassung Die Ordnung des Politischen Fischer Frankfurt am Main 1996 S 171 209 ISBN 3 596 12246 5 Assisted Suicide The Philosophers Brief The New York Review of Books Volume 44 Number 5 March 27 1997 Die falsche Angst Gott zu spielen Die Zeit 38 1999 Moral und Recht und die Probleme von Gleichheit und Freiheit In Herlinde Pauer Studer Hrsg Konstruktionen praktischer Vernunft Suhrkamp Frankfurt 2000 153 182 Folter Amerika zerstort seine Selbstachtung Die Lager in Guantanamo haben die Vereinigten Staaten weltweit in Verruf gebracht Zu Recht Die Zeit Nr 28 vom 7 Juli 2005 Is Democracy Possible Here Principles for a New Political Debate Princeton University Press 2006 ISBN 0 691 12653 4 vgl die Weblinks BBC Horfunksendung Hart s Postscript und das Wesen der politischen Philosophie In M Becker R Zimmerling Hrsg Politik und Recht PVS Sonderheft 36 Wiesbaden VS Verlag 2006 S 33 75 Hart and the Concept of Law Memento vom 5 September 2008 im Internet Archive Harvard Law Review Forum 2006 PDF 88 kB Wenn Skepsis todlich wird Die Zeit Nr 2 vom 4 Januar 2007 S 34 The Supreme Court Phalanx The New York Review of Books Volume 54 Number 14 September 27 2007 A Fateful Election New York Times 6 November 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ronald Dworkin Sammlung von Bildern Literatur von und uber Ronald Dworkin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Professor Dworkin s Home Page at New York University Julie Dickson Interpretation and Coherence in Legal Reasoning In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Nicos Stavropoulos Interpretivist Theories of Law In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Veronique Zanetti Ronald Dworkin In Information Philosophie Auszuge aus der Laudatio von Jurgen Habermas anlasslich der Verleihung des Bielefeld Science Award FAZ vom 18 Dezember 2006 Multimedia Laurie Taylor talks to one of the world s most eminent legal and political philosophers Ronald Dworkin aus der Horfunkreihe Thinking Allowed BBC Radio 4 18 Oktober 2006 30 Min RealAudio Einzelnachweise Bearbeiten The Guardian Member History Ronald Dworkin American Philosophical Society abgerufen am 26 Juli 2018 englisch mit Kurzbiographie Mitgliedseintrag von Ronald Dworkin bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 29 Januar 2017 Ronald Dworkin Fondazione Internazionale Premio Balzan abgerufen am 16 September 2023 Johann Braun Rechtsphilosophie im 20 Jahrhundert Beck Munchen 2001 S 201 Ronald Dworkin Moral und Recht und die Probleme von Gleichheit und Freiheit Interview in Herlinde Pauer Studer Hrsg Konstruktionen praktischer Vernunft Suhrkamp Frankfurt 2000 S 153 182 hier 162 und 166 Ronald Dworkin Burgerrechte ernstgenommen Abschnitt Burgerlicher Ungehorsam S 337 363 Ronald Dworkin Foundations of Liberal Equity In Stephen Darwall Hrsg Equal Freedom Selected Tanner Lectures on Human Values Ann Arbor Mass 1995 S 190 306 hier 191 eigene Ubersetzung Ronald Dworkin Sovereign Virtue The Theory and Practice of Equality Cambridge Mass 2002 S 240 Ronald Dworkin A Matter of Principle Cambridge Mass 1985 hier S 198 zitiert nach Wolfgang Kersting Theorien der sozialen Gerechtigkeit Metzler Paderborn 2000 S 179 eigene Ubersetzung Ronald Dworkin Moral und Recht und die Probleme von Gleichheit und Freiheit Interview in Herlinde Pauer Studer Hrsg Konstruktionen praktischer Vernunft Suhrkamp Frankfurt 2000 S 153 182 hier 173 Ronald Dworkin What is Equality Part 2 Equality of Resources in Philosophy and Public Affairs 1981 S 194 206 Alexandra Kemmerer Von der Pflicht zum guten Leben Zum Tod des Rechtsphilosophen Ronald Dworkin Suddeutsche Zeitung 14 Februar 2013 http www sueddeutsche de kultur zum tod des rechtsphilosophen ronald dworkin von der pflicht zum guten leben 1 1600595 Ronald Dworkin Life s Dominion An Argument about Abortion Euthanasia and Individual Freedon Vintage New York 1993 dt Die Grenzen des Lebens Abtreibung Euthanasie und personliche Freiheit Rowohlt Reinbek 1994 Assisted Suicide The Philosophers Brief The New York Review of Books Volume 44 Number 5 March 27 1997 Ronald Dworkin Moral und Recht und die Probleme von Gleichheit und Freiheit Interview in Herlinde Pauer Studer Hrsg Konstruktionen praktischer Vernunft Suhrkamp Frankfurt 2000 S 153 182 hier 166 Ronald Dworkin Moral und Recht und die Probleme von Gleichheit und Freiheit Interview in Herlinde Pauer Studer Hrsg Konstruktionen praktischer Vernunft Suhrkamp Frankfurt 2000 S 153 182 hier 168 69 Trager des Balzan Preises 1961 Nobelstiftung 1962 Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow Karl von Frisch Johannes XXIII Paul Hindemith Samuel Eliot Morison 1978 Mutter Teresa 1979 Ernest Labrousse Giuseppe Tucci Jean Piaget Torbjorn Caspersson 1980 Enrico Bombieri Hassan Fathy Jorge Luis Borges 1981 Dan McKenzie Drummond Hoyle Matthews Frederick Vine Josef Pieper Paul Reuter 1982 Jean Baptiste Duroselle Kenneth Vivian Thimann Massimo Pallottino 1983 Edward Shils Ernst Mayr Francesco Gabrieli 1984 Jan Hendrik Oort Jean Starobinski Sewall Wright 1985 Ernst Gombrich Jean Pierre Serre 1986 Hoher Fluchtlingskommissar der Vereinten Nationen Jean Rivero Otto Neugebauer Roger Revelle 1987 Jerome Bruner Phillip Tobias Richard W Southern 1988 Michael Evenari Otto Ludwig Lange Rene Etiemble Shmuel N Eisenstadt 1989 Emmanuel Levinas Leo Pardi Martin Rees 1990 J Freeman Gilbert Pierre Lalive d Epinay Walter Burkert 1991 Abbe Pierre Gyorgy Ligeti John Maynard Smith Vitorino Magalhaes Godinho 1992 Armand Borel Ebrahim M Samba Giovanni Macchia 1993 Jean Leclant Lothar Gall Wolfgang H Berger 1994 Fred Hoyle Martin Schwarzschild Norberto Bobbio Rene Couteaux 1995 Alan J Heeger Carlo M Cipolla Yves Bonnefoy 1996 Arno Borst Arnt Eliassen Internationales Komitee vom Roten Kreuz Stanley Hoffmann 1997 Charles Gillispie Stanley Jeyaraja Tambiah Thomas Wilson Meade 1998 Andrzej Walicki Harmon Craig Robert May 1999 John Huxtable Elliott Luigi Luca Cavalli Sforza Michail Gromow Paul Ricœur 2000 Abdul Sattar Edhi Ilkka Hanski Martin Litchfield West Michael Stolleis Michel Mayor 2001 Claude Lorius James Sloss Ackerman Jean Pierre Changeux Marc Fumaroli 2002 Anthony Grafton Dominique Schnapper Walter Gehring Xavier Le Pichon 2003 Eric Hobsbawm Reinhard Genzel Serge Moscovici Wen Hsiung Li 2004 Colin Renfrew Gemeinschaft Sant Egidio Michael Marmot Nikki R Keddie Pierre Deligne 2005 Lothar Ledderose Peter Hall Peter Raymond Grant Barbara Rosemary Grant Russell J Hemley Ho kwang Mao 2006 Ludwig Finscher Quentin Skinner Paolo de Bernardis Andrew E Lange Elliot Meyerowitz Christopher R Somerville 2007 Rosalyn Higgins Sumio Iijima Michel Zink Jules Hoffmann Bruce Beutler Karlheinz Bohm 2008 Maurizio Calvesi Thomas Nagel Ian H Frazer Wallace Broecker 2009 Terence Cave Michael Gratzel Brenda Milner Paolo Rossi Monti 2010 Manfred Brauneck Carlo Ginzburg Jacob Palis Shin ya Yamanaka 2011 Peter Brown Bronislaw Baczko Russell Scott Lande Joseph Silk 2012 Ronald Dworkin Reinhard Strohm Kurt Lambeck David Baulcombe 2013 Alain Aspect Manuel Castells Pascale Cossart Andre Vauchez 2014 Mario Torelli Ian Hacking David Tilman Dennis Sullivan Vivre en Famille 2015 Hans Belting Joel Mokyr Francis Halzen David M Karl 2016 Piero Boitani Reinhard Jahn Federico Capasso Robert O Keohane 2017 Aleida Assmann Jan Assmann Bina Agarwal Robert D Schreiber James P Allison Michael Gillon 2018 Eva Kondorosi Detlef Lohse Jurgen Osterhammel Marilyn Strathern terre des hommes 2019 Jacques Aumont Michael Cook Luigi Ambrosio Erika von Mutius Klaus F Rabe Werner Seeger Tobias Welte 2020 Susan Trumbore Joan Martinez Alier Jean Marie Tarascon Antonio Augusto Cancado Trindade 2021 Saul Friedlander Jeffrey Gordon Alessandra Buonanno Giorgio Buccellati Marilyn Kelly Buccellati 2022 Robert Langer Dorthe Dahl Jensen Johannes Oerlemans Martha Nussbaum Philip Bohlman 2023 David Damrosch Jean Jacques Hublin Eske Willerslev Heino Falcke Fondazione Francesca Rava Normdaten Person GND 118844768 lobid OGND AKS LCCN n50051675 NDL 00438497 VIAF 108173876 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dworkin RonaldALTERNATIVNAMEN Dworkin Ronald Myles vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer PhilosophGEBURTSDATUM 11 Dezember 1931GEBURTSORT Worcester Massachusetts Vereinigte StaatenSTERBEDATUM 14 Februar 2013STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ronald Dworkin amp oldid 237382761