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John Maynard Smith ˈdʒɒn ˈmeɪned ˈsmɪ8 6 Januar 1920 in London 19 April 2004 in Lewes East Sussex war ein britischer Theoretischer Biologe der auf dem Gebiet der Evolutionaren Spieltheorie einem mathematisch gepragten Bereich der Evolutionsbiologie forschte und mehrere richtungsweisende Arbeiten publizierte Auf Maynard Smith geht das Konzept der Evolutionar Stabilen Strategie zuruck John Maynard Smith Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Ein zweiter Abschluss 1 3 An der Universitat von Sussex 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten John Maynard Smith wurde in London als Sohn eines Arztes geboren Nach dem Tod seines Vaters zog die Familie nach Exmoor wo Smith sich fur Naturkunde zu interessieren begann Er studierte am Eton College fuhlte sich dort aber nicht wohl Sein Interesse fur den Darwinismus und die Mathematik wurde geweckt als er sich mit dem Werk von J B S Haldane befasste Nach Abschluss der Schule trat er der Communist Party of Great Britain bei und nahm ein Ingenieurstudium am Trinity College an der Universitat Cambridge auf Als der Zweite Weltkrieg 1939 ausbrach widersetzte er sich der Parteilinie und meldete sich als Freiwilliger beim Militar Er wurde wegen eingeschrankter Sehkraft nicht angenommen und ihm wurde geraten sein Ingenieurstudium zu beenden was er 1941 tat Er witzelte spater daruber dass seine schlechten Augen ein Selektionvorteil gewesen seien Sie verhinderten dass ich im Krieg umkam 1941 heiratete er Sheila Matthew mit der er spater zwei Sohne und eine Tochter Tony Carol und Julian hatte Zwischen 1942 und 1947 arbeitete er als Luftfahrtingenieur Ein zweiter Abschluss Bearbeiten Der Biologie wandte sich Maynard Smith erst nach dem Kriege zu als er Genetik bei J B S Haldane am University College in London studierte Zwischen 1952 und 1965 bekleidete er dort eine Dozentenstelle 1958 veroffentlichte er The Theory Of Evolution weitere Ausgaben erschienen 1966 1975 1993 Nach der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstandes durch sowjetische Truppen 1956 trat er aus der kommunistischen Partei aus An der Universitat von Sussex Bearbeiten John Maynard Smith war einer der Begrunder der biologischen Fakultat an der Universitat Sussex im Jahr 1965 der er von der Grundung bis zu seiner Emeritierung 1985 als Dekan vorstand 1977 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewahlt In seinem Buch The Evolution of Sex 1978 Die Evolution der geschlechtlichen Fortpflanzung beschaftigte sich Maynard Smith mit den doppelten Kosten der geschlechtlichen Fortpflanzung Er versuchte zu erklaren warum sich die meisten Arten geschlechtlich fortpflanzen wo es doch so viele Vorteile fur das egoistische Gen in der ungeschlechtlichen Fortpflanzung Parthenogenese gibt Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung werden alle Gene weitergegeben wahrend bei der geschlechtlichen Fortpflanzung nur die Halfte der Gene bei den Nachkommen zur Wirkung kommen Nach Maynard Smith werden die Gene bei der geschlechtlichen Vermehrung besser gemischt die Variabilitat wird vergrossert Die Population ist dadurch besser angepasst und widerstandsfahiger gegen Krankheiten oder Parasiten Eine wesentliche Leistung von Maynard Smith war die Anwendung der Spieltheorie um die Evolutionsstrategien zu verstehen Er fuhrte 1973 gemeinsam mit George R Price das Konzept der Evolutionar stabilen Strategie ESS ein 1 die er in Evolution and the Theory of Games 1983 und Evolutionary Genetics 1989 deutsch Evolutionsgenetik 1992 ausfuhrlich darstellte Die evolutionar stabile Strategie kann nicht durch die anderen in einer Population vorhandenen Strategien verdrangt werden und bleibt somit uber die Zeit erhalten Zusammen mit dem Biochemiker Eors Szathmary verfasste er 1995 ein einflussreiches Buch The Major Transitions in Evolution deutsch Evolution Prozesse Mechanismen Modelle 1996 Eine popularwissenschaftliche Version des Buches erschien 1999 unter dem Titel The Origins of Life From the birth of life to the origin of language Sein letztes Buch Animal Signals Tiersignale bei dem er mit David Harper als Co Autor zusammenarbeitete erschien 2003 Auszeichnungen Bearbeiten1977 wurde er als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt die ihm 1986 die Darwin Medaille 1997 die Royal Medal und 1999 die Copleymedaille verlieh 1998 erhielt er den Weldon Memorial Prize Als weitere Auszeichnungen erhielt er 1985 die Mendel Medal der Genetics Society 1991 den Balzan Preis fur Genetik und Evolution 1995 die Linne Medaille der Linnean Society of London 1999 zusammen mit Ernst Mayr und George C Williams den Crafoord Preis 2001 den Kyoto Preis und 2008 posthum die Darwin Wallace Medaille Ausserdem war er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1977 der American Philosophical Society 1980 und der National Academy of Sciences 1982 Zu seinen Ehren hat die European Society for Evolutionary Biology 1997 den John Maynard Smith Preis gestiftet der an herausragende Nachwuchswissenschaftler der Evolutionsbiologie verliehen wird Schriften Auswahl BearbeitenThe Theory of Evolution Penguin Books London 1958 ISBN 0 14 020433 4 1993 ISBN 0 521 45128 0 Mathematical Ideas in Biology Cambridge University Press 1968 ISBN 0 521 07335 9 On Evolution Edinburgh University Press 1972 ISBN 0 85224 223 9 Models in Ecology Cambridge University Press 1974 ISBN 0 521 20262 0 The Evolution of Sex Cambridge University Press 1978 ISBN 0 521 29302 2 Evolution Now Macmillan London 1981 ISBN 0 7167 1426 4 Evolution and the Theory of Games Cambridge University Press 1982 ISBN 0 521 28884 3 In Haldane s Footsteps In Donald A Dewsbury Studying Animal Behavior Autobiographies of the Founders Chicago University Press Chicago und London 1985 ISBN 978 0 226 14410 8 S 346 354 The Problems of Biology Oxford University Press Oxford 1986 ISBN 0 19 289198 7 Did Darwin Get it Right Essays on Games Sex and Evolution Chapman amp Hall London 1988 ISBN 0 412 03821 8 Evolutionary Genetics Oxford University Press Oxford 1989 ISBN 0 19 850231 1 mit Eors Szathmary The Major Transitions in Evolution Oxford University Press New York 1995 ISBN 0 19 850294 X mit Eors Szathmary Evolution Spektrum Akademischer Verlag November 1996 ISBN 3 8274 0022 8 mit Eors Szathmary The Origins of Life From the Birth of Life to the Origin of Language Oxford University Press Oxford ISBN 0 19 286209 X Marz 2000 ISBN 3 931265 08 0 mit D Harper Animal Signals Oxford University Press 2003 ISBN 0 19 852685 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber John Maynard Smith im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John Maynard Smith Kommunikation unter Tieren Vortrag am 22 November 1993 in der Carl Friedrich von Siemens Stiftung deutsch Obituary John Maynard Smith 1920 2004 Nachruf von Brian Charlesworth in Current Biology Bd 14 Nr 10 englisch John Maynard Smith 1920 2004 Nachruf von Richard Dawkins Edge org englisch Einzelnachweise Bearbeiten John Maynard Smith George R Price The Logic of Animal Conflict Nature Band 246 1973 S 15 18 doi 10 1038 246015a0Normdaten Person GND 122546369 lobid OGND AKS LCCN n79110564 NDL 00471264 VIAF 98043225 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maynard Smith JohnKURZBESCHREIBUNG britischer Genetiker EvolutionsbiologeGEBURTSDATUM 6 Januar 1920GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 19 April 2004STERBEORT Lewes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Maynard Smith amp oldid 237703714