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John Burdon Sanderson Haldane 5 November 1892 in Oxford 1 Dezember 1964 in Bhubaneswar im Bundesstaat Orissa Indien war ein theoretischer Biologe und Genetiker Neben Ronald Fisher und Sewall Wright war er in den 1920er Jahren einer der Begrunder der Populationsgenetik J B S Haldane Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften und Ehrungen 3 Bibliographie 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenLeben Bearbeiten nbsp FamilienstammbaumJohn Burdon Sanderson Haldane war der Sohn von John Scott Haldane Professor fur Physiologie in Oxford und Louisa Kathleen Trotter Seine Schwester war Naomi Mitchison Bereits als Junge assistierte er bei den Arbeiten seines Vaters Mit 13 Jahren tauchte er erstmals mit einem Helmtauchgerat Er studierte Geisteswissenschaften in Oxford wechselte aber danach zur Naturwissenschaft Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges ging er zur britischen Armee wo er sich vorrangig mit Sprengstoffen beschaftigte Er war begeisterter Soldat und wurde mehrmals verwundet Nach dem Krieg kehrte er zu seinen Forschungen an der Universitat Oxford zuruck 1919 1922 Von 1922 bis 1930 war er Lektor fur Biochemie an der Universitat Cambridge Er verstand es ausgezeichnet Ergebnisse der Naturwissenschaften popular darzustellen Sein bemerkenswerter Aufsatz Daedalus or Science and the Future 1923 sagte viele wissenschaftliche Fortschritte voraus wurde aber als zu idealistisch kritisiert Er forschte uber Enzyme und uber mathematische Methoden zur naturlichen Selektion Nach einem Skandal wegen Ehebruchs wurde er wegen Unsittlichkeit seiner Stelle in Cambridge enthoben Er heiratete seine Geliebte Charlotte Burghes 1926 von der er sich 1945 scheiden liess Haldane ist ebenfalls bekannt fur eine Beobachtung aus seinem Aufsatz On Being the Right Size welche Jane Jacobs und andere als das Haldane Prinzip bezeichneten Es besagt Die blosse Grosse bestimmt wie die korperliche Ausstattung eines Tieres sein muss Insekten haben keinen Blutkreislauf um den Sauerstoff zu verteilen weil sie so klein sind Der wenige Sauerstoff den ihre Zellen benotigen kann durch einfache Diffusion in ihren Korper aufgenommen werden Wenn ein Tier aber grosser ist braucht es ein kompliziertes Sauerstoffverteilungssystem um alle Zellen zu erreichen Von 1930 bis 1933 war er Professor fur Physiologie an der Royal Institution in London 1932 wurde er zum Mitglied der Royal Society gewahlt Sein beruhmtes Buch The Causes of Evolution 1932 war das erste Hauptwerk das als die Synthetische Evolutionstheorie bekannt wurde In dem Buch wurde die naturliche Selektion wieder als der Hauptmechanismus der Evolution eingefuhrt und mathematisch mit den Mendelschen Regeln begrundet Haldane unterstutzte die Idee von der naturlichen Entstehung des Lebens auf der Erde Abiogenese wie sie bereits von Alexander Oparin vertreten wurde 1 In jungen Jahren war Haldane Kommunist Er schrieb in den 1930er Jahren zahlreiche Artikel in der kommunistischen Zeitung The Daily Worker 1938 trat er der Communist Party of Great Britain CPGB bei Trotz der Moskauer Prozesse und anderer Exzesse stalinistischen Terrors blieb er zunachst ein fellow traveller 1950 brach er mit der Kommunistischen Partei 2 Von 1933 bis 1937 arbeitete er als Professor fur Genetik am University College in London UCL 1937 zeigte er zusammen mit Julia Bell die genetische Verbindung zwischen der Bluterkrankheit und der Farbenblindheit auf Haldane untersuchte auch den Einfluss von Kohlendioxid im Blut auf das Atmungsverhalten insbesondere auch unter hohen Drucken Dabei fuhrte er mit seinen Mitarbeitern auch Selbstversuche in einer Druckkammer durch welche die Beteiligten nicht selten bis zur Besinnungslosigkeit brachten Er verwendete fruh Helium als Atemgas um die negativen Folgen des Stickstoffs unter hohem Druck zu vermindern 1937 erhielt er einen Lehrstuhl fur Biometrie am University College in London den er bis 1957 innehatte 1952 wurde ihm die Darwin Medaille der Royal Society verliehen Aus Protest gegen das Verhalten der britischen Regierung wahrend der Sueskrise wanderten Haldane und seine zweite Frau Helen Spurway 1957 nach Indien aus Er nahm 1961 die indische Staatsangehorigkeit an 1957 bis 1961 war er Professor am Indian Statistical Institute und leitete das Orissa State Government Genetics and Biometry Laboratory Haldane war befreundet mit dem Autor Aldous Huxley und diente als Vorlage fur den Biologen Shearwater in Huxleys Novelle Antic Hay Narrenreigen Ideen aus Haldanes Daedalus wie die Entwicklung von Foten in kunstlichen Gebarmuttern beeinflussten Huxleys Schone neue Welt 3 Er hatte viele Studenten der beruhmteste war John Maynard Smith mit dem er wohl am meisten gemein hatte In einer seiner letzten Reden Biological Possibilities for the Human Species of the Next Ten Thousand Years 1963 fuhrte Haldane den Begriff Klon ein ein Wort aus dem Griechischen fur Zweig Mitgliedschaften und Ehrungen Bearbeiten1932 wurde er als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt die ihm 1952 die Darwin Medaille verlieh Ebenfalls im Jahr 1932 wurde er auch Mitglied der Leopoldina 1938 erhielt er den Weldon Memorial Prize 1942 wurde er zum Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR gewahlt 4 1961 wurde er mit dem internationalen Antonio Feltrinelli Preis und dem Kimber Genetics Award ausgezeichnet 1964 wurde Haldane in die National Academy of Sciences gewahlt Der Mondkrater Haldane und der Marskrater Haldane sowie der Asteroid 36061 Haldane sind nach ihm benannt Bibliographie BearbeitenOrganism and Environment as illustrated by the Physiology of Breathing New Haven Yale University Press London Oxford University Press 1917 Silliman Lectures an der Yale University 1916 Sex ratio and unisexual sterility in hybrid animals In J Genet 12 1922 S 101 109 Haldane Regel Daedalus or Science and the Future 1923 Daedalus oder Wissenschaft und Zukunft Drei Masken Verlag Munchen 1925 A mathematical theory of natural and artificial selection 1924 1932 Animal Biology 1927 Possible Worlds and Other Essays 1928 On Being the Right Size 1928 Enzymes 1930 mit Kurt G Stern Allgemeine Chemie der Enzyme Mit einem Geleitwort von L Michaelis Verlag Theodor Steinkopff Dresden Leipzig 1932 The Inequality of Man 1932 Science and the Supernatural A correspondence between Arnold Lunn and J B S Haldane 1933 If 1934 Human Biology and Politics 1934 My Friend Mr Leakey 1937 Kindergeschichten Mein Freund der Zauberer Otto Maier Ravensburg 1974 ISBN 3 473 39290 1 A Dialectical Account of Evolution 1937 mit Julia Bell The linkage between the genes for colour blindness and haemophilia in man 1937 The Causes of Evolution 1937 ISBN 0 691 02442 1 The Marxist Philosophy and the Sciences 1938 Heredity and Politics 1938 Reply to A P Lerner s Is Professor Haldane s Account of Evolution Dialectical 1938 Preface to Engels Dialectics of Nature 1939 From The Marxist Philosophy and the Sciences 1939 Lysenko and Genetics 1940 Why I am a Materialist 1940 The Laws of Nature 1941 New Paths in Genetics 1941 Dialectical materialism and modern science Labour Monthly 1942 Der dialektische Materialismus und die moderne Wissenschaft Dietz Berlin 1948 What is Life 1949 The Origin of Life 1954 Biochemistry of Genetics 1954 The cost of natural selection 1957 The Man with Two Memories 1976 Science Fiction Roman SammlungKrishna R Dronamraju Selected Genetic Papers of J B S Haldane Routledge 2015 ISBN 978 1 138 78343 0 Literatur BearbeitenRonald W Clark JBS The Life and Work of J B S Haldane Coward McCann 1968 ISBN 0 340 04444 6 David Langford Brian M Stableford Haldane J B S In John Clute Peter Nicholls The Encyclopedia of Science Fiction 3 Auflage Online Ausgabe Version vom 4 April 2017 Krishna R Dronamraju Haldane and Modern Biology Johns Hopkins University Press 1968 ISBN 978 0 8018 0177 8 Krishna R Dronamraju Haldane the Life and Work of J B S Haldane with Special Reference to India Aberdeen University Press Aberdeen 1985 ISBN 978 0 08 032436 4 Vorwort von Naomi Mitchison Krishna R Dronamraju Haldane Mayr and Beanbag Genetics Oxford University Press New York 2011 ISBN 978 0 19 981334 6 Georg Ruppelt Keiner den ein Weib geboren Von schonen neuen Menschen und Klonen in der Literatur Niemeyer Hameln 2002 ISBN 3 8271 8801 6 Samanth Subramanian A Dominant Character The radical Science and restless Politics of J B S Haldane W W Norton amp Company New York 2020 ISBN 978 0 3936 3424 2 Gavan Tredoux Comrade Haldane is too busy to go on holiday JBS Haldane communism and espionage Encounter Books 2017 ISBN 978 1 59403 984 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons J B S Haldane Sammlung von Bildern und Videos Literatur von und uber J B S Haldane im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Daedalus or Science and the Future freie Kopie The Causes of Evolution moderne Nachbearbeitung Experiments in the Revival of Organisms sowjetischer Film 1940 Einfuhrung von J B S Haldane J B S Haldane in der Internet Speculative Fiction Database englisch J B S Haldane im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendetFussnoten Bearbeiten Michael Marshall The secret of how life on earth began auf BBC Earth vom 31 Oktober 2016 Stefan Klein Der Sinn des Gebens Warum Selbstlosigkeit in der Evolution siegt und wir mit Egoismus nicht weiter kommen S Fischer Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 10 039614 3 S 36 Bill Bryson Eine kurze Geschichte von fast allem Goldmann Verlag 2005 ISBN 3 442 46071 9 Kapitel 16 Seite 308 Ehrenmitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Holdejn Dzhon Berdon Sanderson Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 19 Marz 2021 russisch Normdaten Person GND 119013436 lobid OGND AKS LCCN n50018602 NDL 00522327 VIAF 61606828 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haldane J B S ALTERNATIVNAMEN Haldane John Burdon Sanderson vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG indischer Genetiker britischer HerkunftGEBURTSDATUM 5 November 1892GEBURTSORT OxfordSTERBEDATUM 1 Dezember 1964STERBEORT Bhubaneswar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title J B S Haldane amp oldid 233863828