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Julia Bell 28 Januar 1879 in Sherwood Nottinghamshire 26 April 1979 in Westminster war eine britische Mathematikerin Arztin und Humangenetikerin und Mitentdeckerin des nach ihr benannten Martin Bell Syndroms Fragiles X Syndrom Leben BearbeitenBell wurde 1879 in Mittelengland als zehntes von vierzehn Kindern geboren Ihre Mutter Katharine entstammte der englischen Oberschicht hatte aber unstandesgemass einen Freund eines Bediensteten geheiratet der ein erfolgreicher Geschaftsmann wurde und auf die Ausbildung aller Kinder Wert legte So schaffte sie 1898 die Aufnahmeprufung ins erste Frauen College das Girton College der Universitat von Cambridge wo sie Mathematik studierte Aufgrund von Mannerprotesten durfte jedoch bis 1948 kein Abschlusszeugnis ausgestellt werden so dass sie wie viele Studentinnen dieser Zeit als sog Steamboat Lady nach Dublin ans Trinity College wechseln musste wo sie ihr Abschlusszeugnis erhielt das wiederum dann auch in Cambridge anerkannt wurde Anschliessend promovierte sie in Cambridge Ab 1914 arbeitete sie bei Karl Pearson einem der Mitbegrunder der modernen Statistik am Galton Laboratory des University College in London der ihr nahelegte auch Medizin zu studieren Sie schloss ihr Studium an der London School of Medicine for Women Royal Free Hospital und am St Mary s Hospital 1922 ab und wurde 1926 Mitglied des Royal College of Physicians Ihre Arbeit im Galton Laboratory wo sie familiare Erkrankungen Treasury of Human Inheritance dokumentierte gilt als erste systematische Langzeitdokumentation menschlicher Erbkrankheiten Zusammen mit John Burdon Sanderson Haldane 1892 1964 publizierte sie 1937 einen Artikel uber genetische Koppelung zwischen Hamophilie und Rot Grun Sehschwache Eine Genkoppelung war bisher nur bei Tieren aber nicht bei Menschen bekannt Es folgte 1940 ein wichtiger Artikel zu Konsanguinitatsraten Inzucht Mit J Purdon Martin beschrieb sie erstmals 1943 das Fragile X Syndrom auch als Martin Bell Syndrom bekannt Ein weiterer bahnbrechender Artikel erschien 1959 zu Roteln in der Schwangerschaft und der resultierenden gravierenden Roteln Embryopathie Nach ihr sind auch funf Formen der Brachydaktylie benannt Erst im Alter von 86 Jahren wurde sie 1965 pensioniert und hatte drei Professoren am Galton Laboratory uberlebt Auch danach verfolgte sie kritisch und engagiert die Arbeit ihrer Kollegen Erst mit 96 Jahren ging sie ins Altersheim wo sie mit 100 Jahren starb Sie war nicht verheiratet und hatte keine Kinder 1941 erhielt sie den Weldon Memorial Prize Publikationen BearbeitenJ Bell J B S Haldane The linkage between the genes for colour blindness and haemophilia in man In Proc Roy Soc London Band 123B 1937 S 119 150 J P Martin J Bell A pedigree of mental defect showing sex linkage In J Neurol Psychiat Band 6 1943 S 154 157 Literatur BearbeitenG Jones Julia Bell In H Matthew B Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography Bd 4 Sabine Schuchert Julia Bell die streitbare kluge Streamboat Lady In Deutsches Arzteblatt Jahrgang 115 Heft 46 16 November 2018 S 64 Normdaten Person GND 1131196147 lobid OGND AKS LCCN no2015124539 VIAF 54546445 Wikipedia Personensuche Letzte Uberprufung 7 Oktober 2018 GND Namenseintrag 102801487 AKS PersonendatenNAME Bell JuliaKURZBESCHREIBUNG britische HumangenetikerinGEBURTSDATUM 28 Januar 1879GEBURTSORT Sherwood NottinghamshireSTERBEDATUM 26 April 1979STERBEORT Westminster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julia Bell amp oldid 235576153