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Claude Lorius 25 Februar 1932 in Besançon 21 März 2023 1 war ein französischer Glaziologe in der Antarktis 2008 Inhaltsv

Claude Lorius

Claude Lorius (* 25. Februar 1932 in Besançon; † 21. März 2023) war ein französischer Glaziologe.

Claude Lorius in der Antarktis (2008)

Leben Bearbeiten

Von 1983 bis 1988 war Claude Lorius Direktor des Laboratoire de glaciologie et geophysique de l'environnement (Labor für Glaziologie und Umwelt-Geophysik) im französischen Grenoble, zuletzt war er emeritierter Forschungsdirektor des französischen Centre national de la recherche scientifique (CNRS, Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung).

Er war Teilnehmer von mehr als 22 Polarexpeditionen, meist in die Antarktis und wirkte beim Aufbau vieler internationaler Forschungskooperationen mit, vor allem dem Eisbohrprogramm bei der Station Wostok. In Summe hielt er sich ab 1957 6 Jahre seines Lebens in Antarktika auf.

1957 begann er seine Forschungen in der winzigen französischen Station Charcot mitten im antarktischen Inlandseis in 2400 m Höhe. Nach mehreren weiteren Projekten im Sommer leitete er 1965 das Winterlager in der Küstenbasisstation bei Terre Adélie und begann Erfahrung mit Eisbohrkernen zu sammeln. Dabei fielen ihm ins Eis eingeschlossene Luftbläschen auf. Er berichtete: „Als ich beobachtete, wie sie zerplatzten, als ein Eisstück in einem Glas Whisky zerschmolz, hatte ich plötzlich die Eingebung, dass diese Luftbläschen einzigartige und zuverlässige Zeugnisse für die Zusammensetzung der Luft darstellen. In den darauffolgenden Jahren haben wir das bewiesen.“

Dieser Forschungsansatz führte zu vielen grundlegenden Arbeiten Lorius und gewaltigen nationalen und internationalen Forschungsprogrammen, um das Erdklima der letzten Jahrtausende durch Untersuchung von Eisbohrkernen zurückzuverfolgen.

Reichte das erste internationale Greenland Ice Core Project (GRIP) 1989 mit einem Bohrkern von insgesamt 3027 m Länge und das amerikanische Projekt Greenland Ice Sheet Project (GISP) II mit einem Bohrkern von 3053 m (davon 1,55 m Felsuntergrund) nur etwa 105.000 Jahre zurück, so reichten beim Dome Fuji im Jahr 2003 die Schichten des Eisbohrkerns 350.000 Jahre zurück, nachdem 1999 das von Lorius aufgebaute Programm der Bohrung bei Wostok mit 400.000 Jahren einen Rekord aufgestellt hatte.

Die 1995 auf den Weg gebrachte und 2004 vollendete Bohrstelle der Station Dome Concordia (Dome C) des europäischen Projektes EPICA verschaffte der Wissenschaft sogar 900.000 Jahre altes Eis.

Ab 1989 war er ordentliches Mitglied der Academia Europaea. 1994 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.

Auszeichnungen, Ehrungen Bearbeiten

Rezeption Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Claude Lorius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Klimaforschungspionier Claude Lorius mit 91 Jahren gestorben. In: stern.de, 23. März 2023, abgerufen am 23. März 2023.
  2. lgge.ujf-grenoble.fr (Memento vom 24. August 2008)
  3. (Memento vom 19. Juni 2004 im Internet Archive) (englisch)
  4. Mitgliederverzeichnis: Claude Lorius. Academia Europaea, abgerufen am 8. September 2017 (englisch).
  5. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Claude Lorius. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 1. Oktober 2015 (englisch).
  6. Balzan Preis 2001 für Klimatologie - Claude Lorius. auf balzan.org
  7. Vladimir Ivanovich Vernadsky Medal 2006 bei egu.eu
  8. Zwischen Himmel und Eis. auf: weltkino.de
Personendaten
NAME Lorius, Claude
KURZBESCHREIBUNG französischer Glaziologe
GEBURTSDATUM 25. Februar 1932
GEBURTSORT Besançon
STERBEDATUM 21. März 2023
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Veröffentlichungsdatum:
Claude Lorius 25 Februar 1932 in Besancon 21 Marz 2023 1 war ein franzosischer Glaziologe Claude Lorius in der Antarktis 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen Ehrungen 3 Rezeption 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon 1983 bis 1988 war Claude Lorius Direktor des Laboratoire de glaciologie et geophysique de l environnement Labor fur Glaziologie und Umwelt Geophysik 2 im franzosischen Grenoble zuletzt war er emeritierter Forschungsdirektor des franzosischen Centre national de la recherche scientifique CNRS Nationales Zentrum fur wissenschaftliche Forschung 3 Er war Teilnehmer von mehr als 22 Polarexpeditionen meist in die Antarktis und wirkte beim Aufbau vieler internationaler Forschungskooperationen mit vor allem dem Eisbohrprogramm bei der Station Wostok In Summe hielt er sich ab 1957 6 Jahre seines Lebens in Antarktika auf 1957 begann er seine Forschungen in der winzigen franzosischen Station Charcot mitten im antarktischen Inlandseis in 2400 m Hohe Nach mehreren weiteren Projekten im Sommer leitete er 1965 das Winterlager in der Kustenbasisstation bei Terre Adelie und begann Erfahrung mit Eisbohrkernen zu sammeln Dabei fielen ihm ins Eis eingeschlossene Luftblaschen auf Er berichtete Als ich beobachtete wie sie zerplatzten als ein Eisstuck in einem Glas Whisky zerschmolz hatte ich plotzlich die Eingebung dass diese Luftblaschen einzigartige und zuverlassige Zeugnisse fur die Zusammensetzung der Luft darstellen In den darauffolgenden Jahren haben wir das bewiesen Dieser Forschungsansatz fuhrte zu vielen grundlegenden Arbeiten Lorius und gewaltigen nationalen und internationalen Forschungsprogrammen um das Erdklima der letzten Jahrtausende durch Untersuchung von Eisbohrkernen zuruckzuverfolgen Reichte das erste internationale Greenland Ice Core Project GRIP 1989 mit einem Bohrkern von insgesamt 3027 m Lange und das amerikanische Projekt Greenland Ice Sheet Project GISP II mit einem Bohrkern von 3053 m davon 1 55 m Felsuntergrund nur etwa 105 000 Jahre zuruck so reichten beim Dome Fuji im Jahr 2003 die Schichten des Eisbohrkerns 350 000 Jahre zuruck nachdem 1999 das von Lorius aufgebaute Programm der Bohrung bei Wostok mit 400 000 Jahren einen Rekord aufgestellt hatte Die 1995 auf den Weg gebrachte und 2004 vollendete Bohrstelle der Station Dome Concordia Dome C des europaischen Projektes EPICA verschaffte der Wissenschaft sogar 900 000 Jahre altes Eis Ab 1989 war er ordentliches Mitglied der Academia Europaea 4 1994 wurde er als auswartiges Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 5 Auszeichnungen Ehrungen Bearbeiten1964 Benennung des Mount Lorius in der Antarktis 1989 Humboldt Prize Belgica Medal 1994 Italgas Prize 1996 Tyler Prize for Environmental Achievement 1998 Offizier der Legion d honneur 2001 Balzan Preis fur Klimatologie 6 2002 Medaille d or du CNRS 2006 Vladimir Ivanovich Vernadsky Medal der European Geosciences Union 7 2017 Bower Award and Prize for Achievement in Science 2023 Benennung eines Asteroiden nach ihm 35621 LoriusRezeption Bearbeiten2015 Film Zwischen Himmel und Eis von Luc Jacquet 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Claude Lorius Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Claude Lorius in WorldCat Canal Academie canalacademie com Seite uber Claude Lorius Video videotheque cnrs fr Interview with Claude Lorius 10 min Einzelnachweise Bearbeiten Klimaforschungspionier Claude Lorius mit 91 Jahren gestorben In stern de 23 Marz 2023 abgerufen am 23 Marz 2023 lgge ujf grenoble fr Memento vom 24 August 2008 Dossier de Presse Claude Lorius Memento vom 19 Juni 2004 im Internet Archive englisch Mitgliederverzeichnis Claude Lorius Academia Europaea abgerufen am 8 September 2017 englisch Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Claude Lorius Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 1 Oktober 2015 englisch Balzan Preis 2001 fur Klimatologie Claude Lorius auf balzan org Vladimir Ivanovich Vernadsky Medal 2006 bei egu eu Zwischen Himmel und Eis auf weltkino deNormdaten Person GND 122345290 lobid OGND AKS LCCN n81117380 VIAF 14069 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lorius ClaudeKURZBESCHREIBUNG franzosischer GlaziologeGEBURTSDATUM 25 Februar 1932GEBURTSORT BesanconSTERBEDATUM 21 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Claude Lorius amp oldid 232116842