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Otto Ludwig Lange 21 August 1927 in Dortmund 14 August 2017 in Wurzburg 1 war ein deutscher Biologe und Botaniker Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit lag auf dem Gebiet der Okophysiologie von Wild und Kulturpflanzen sowie der Flechten Lichenes Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet O L Lange Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Lehrtatigkeit 2 2 Forschungsarbeiten 2 3 Wissenschafts Organisation 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Namensgeber 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto L Lange studierte Biologie Chemie und Physik an den Universitaten Freiburg und Gottingen An letzterer folgten 1952 das Staatsexamen fur das Lehramt an Hoheren Schulen sowie die Promotion und 1959 die Habilitation im Fach Botanik 1961 bis 1963 war er Wissenschaftlicher Rat an der TU Darmstadt Von 1963 bis 1967 hatte er den Lehrstuhl fur Forstliche Botanik und Technische Mykologie an der Universitat Gottingen inne und war fur den dortigen Forstbotanischen Garten verantwortlich Von 1967 an war Otto Ludwig Lange Professor fur Botanik an der Universitat Wurzburg er lehnte Rufe nach Grenoble Stuttgart Hohenheim Tubingen und Gottingen ab und wurde 1992 emeritiert In Wurzburg leitete er auch den Botanischen Garten und betreute dessen Neueinrichtung nach Verlegung aus der Stadtmitte Er war mit der Biologin Rose geb Wilhelm verheiratet sie haben zwei Tochter Lange starb im August 2017 wenige Tage vor seinem 90 Geburtstag in Wurzburg Wirken BearbeitenLehrtatigkeit Bearbeiten An den Universitaten Gottingen Darmstadt und Wurzburg lehrte Lange Allgemeine Botanik Forstbotanik Forstgenetik Pflanzensystematik Allgemeine Okologie Okophysiologie Vegetationskunde und Pflanzensoziologie Er fuhrte Bestimmungsubungen fur Hohere Pflanzen Moose Pilze und Flechten durch experimentelle Praktika und Exkursionen Er lehrte als Gastwissenschaftler an Universitaten in den Vereinigten Staaten in Australien und in China Forschungsarbeiten Bearbeiten Die okologisch botanische Forschung von Lange hatte zum Ziel das Verhalten und die Reaktionen von Wild und Kulturpflanzen sowie von Flechten an ihren Freilandstandorten im Wechselspiel mit ihrer Umwelt quantitativ zu erfassen Existenzmoglichkeit Verbreitung und Produktivitat als Folge ihrer morphologischen Eigenschaften und ihrer physiologischen Funktionen sollten analysiert und kausal interpretiert werden Wasserhaushalt und photosynthetischer Kohlenstoffgewinn lagen im Zentrum des Interesses Fur derartige okophysiologische Untersuchungen war ein standiger Wechsel zwischen Messungen und Experimenten im Gelande und Arbeiten unter kontrollierten Bedingungen im Laboratorium beispielsweise in Klimakammern charakteristisch Pflanzen und Flechten extremer Wuchsgebiete bei denen sich Anpassungen etwa an Trockenheit Kalte oder Hitze besonders deutlich zeigen waren von der Antarktis bis zum tropischen Regenwald in Panama Schwerpunkt der Forschungen von Lange Seine Untersuchungen waren einerseits Grundlagenforschung andererseits standen angewandte Gesichtspunkte im Vordergrund wie bei Bewasserungskulturen in Wustengebieten z B in der Negev Wuste in Israel bei Arbeiten uber Waldschadigungen durch Luftschadstoffe oder bei Analyse Biologischer Bodenkrusten als Erosionsschutz arider Gebiete Exakte okophysiologische Stoffwechselmessungen an Pflanzen unter Freilandbedingungen bedurfen einer besonders ausgelegten Messmethodik Lange bemuhte sich um deren Konstruktion Es wurden bewegliche Feldlaboratorien zur kontinuierlichen Erfassung von Photosynthese und Transpiration der Pflanzen aufgebaut In Kooperation mit Spezialfirmen und werkstatten wurden spezielle Instrumente z B klimatisierte Kuvetten und Porometer zur Ermittlung von Gaswechsel und Diffusionswiderstanden der Pflanzen entwickelt Lange hat nahezu 400 wissenschaftliche Artikel publiziert Er ist der Erstbeschreiber der Flechtenart Gonohymenia mauritanica LANGE 1958 syn Lichinella mauritanica LANGE MOENO et EGEA Wissenschafts Organisation Bearbeiten Otto L Lange wirkte als Herausgeber und Mitherausgeber botanischer Zeitschriften Photosynthetica Oecologia Flora Biochemie und Physiologie der Pflanzen Trees Botanica Acta Buchserien Ecological Studies Man and the Biosphere und Fachbuchern z B 4 Bande der Encyclopedia of Plant Physiology Physiological Plant Ecology Springer Verlag 1981 1983 Er war u a in folgenden wissenschaftlichen Gremien tatig 1976 1981 Kuratorium der Akademie fur Naturschutz und Landschaftspflege Munchen Laufen 1981 1988 Begrunder und Sprecher der Wurzburger DFG Forschergruppe Okophysiologie 1982 1989 Grundungs und Beiratsmitglied der Bayerischen Forschungsgruppe Forsttoxikologie des Bayerischen Staatsministerium fur Unterricht und Kultus 1987 1990 Chairman des Arid Ecosystems Research Center of the Hebrew University Jerusalem Israel 1989 1991 Sprecher des DFG Sonderforschungsbereiches 251 der Universitat Wurzburg Okologie Physiologie und Biochemie pflanzlicher Leistung unter Stress Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1949 Silberne Ehrennadel der Universitat Gottingen Fur hervorragende sportliche Leistungen und Verdienste um den Hochschulsport als aktiver Gerateturner 1967 Das United States Board on Geographical Names benennt einen 2 435 m hohen Berg in der Admiralty Range Sud Victorialand Antarktis als Lange Peak in Anerkennung der Forschungen zur Flechten Okologie an der amerikanischen Hallet Station Sud Victorialand 1972 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 2 1974 Antarctic Service Medal der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika 1978 Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1978 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 3 1984 Bundesverdienstkreuz I Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1986 Gottfried Wilhelm Leibniz Preis zusammen mit Ulrich Heber 4 1988 Balzan Preis fur angewandte Botanik einschliesslich Okologie applied botany including ecology gemeinsam mit Michael Evenari Hebrew University Jerusalem ubergeben durch den italienischen Prasidenten Francesco Cossiga in Rom 5 1988 Ehrenmitglied der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft 1989 Mitglied der Academia Europaea London 1990 Adalbert Seifriz Preis fur Technologietransfer Stuttgart gemeinsam mit Elektromeister Heinz Walz Effeltrich 1991 Academia Scientiarum et Artium Europaea Salzburg Osterreich 1991 Bayerischer Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 1991 Ehrenmitglied der British Lichen Society 1992 Ehrenmitglied der Gesellschaft fur Mykologie und Lichenology 1992 Acharius Medaille der International Association for Lichenology 6 1993 Ehrenmitglied der Gesellschaft fur Okologie 1994 Foreign honorary member der American Academy of Arts and Sciences Boston USA 1995 Ehrendoktor der Fakultat fur Biologie Chemie und Erdwissenschaften der Universitat Bayreuth 1996 Ehrendoktor der Technischen Universitat Lissabon 2001 Ehrendoktor der Technischen Universitat Darmstadt 2002 Ehrenmitglied der Deutschen Botanischen Gesellschaft 7 2007 Eminent Ecologist Award der Ecological Society of America 2012 Fellow der Ecological Society of America 2014 Medaille Bene Merenti in Gold in Anerkennung seiner grossen Verdienste um die Universitat Wurzburg 2015 Cothenius Medaille der Leopoldina fur sein herausragendes botanisches LebenswerkNamensgeber BearbeitenNach Otto Ludwig Lange wurden die Flechtenarten Peltula langei BUDEL und ELIX 1997 Hubbsia langei FOLLMANN 1997 und Jackelixia ottolangei S Y KONDR KARNEFELT und V WIRTH 2010 benannt Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Ludwig Lange im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Otto Ludwig Lange beim IPNI Laudatio zur Acharius Medaille cv Leopoldina Otto Ludwig Lange bei WurzburgWikiEinzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige in der Mainpost vom 17 August 2017 abgerufen am 17 August 2017 Mitgliedseintrag von Otto L Lange mit Bild und CV bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 18 Februar 2016 Mitgliedseintrag von Prof Dr Otto Ludwig Lange mit Bild bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 18 Februar 2016 Liste aller Leibniz Preistrager bei der DFG Memento vom 26 September 2007 im Internet Archive PDF 237 kB Notiz bei balzan it Memento vom 5 Juni 2006 im Internet Archive Laudatio zur Acharius Medaille Memento des Originals vom 11 Marz 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lichenology org Laudatio Deutsche Botanische Gesellschaft zur Ehrenmitgliedschaft 2002Normdaten Person GND 124667465 lobid OGND AKS LCCN n81071927 VIAF 71450868 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lange Otto LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher BiologeGEBURTSDATUM 21 August 1927GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 14 August 2017STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Ludwig Lange amp oldid 233334794