www.wikidata.de-de.nina.az
Drummond Hoyle Matthews 5 Februar 1931 20 Juli 1997 war ein britischer Meeres Geologe und Geophysiker der entscheidende Beitrage fur die Theorie der Plattentektonik geliefert hat Seine Untersuchungen zeigten ebenso wie die des Briten Frederick Vine und des Kanadiers Lawrence Morley dass Unterschiede der magnetischen Eigenschaften der Gesteine der ozeanischen Erdkruste mit der von Harry Hammond Hess 1962 entwickelten Theorie der Ozeanbodenspreizung seafloor spreading vereinbar sind und verhalfen Hess Theorie schliesslich zur wissenschaftlichen Anerkennung 1989 erhielt er die hochste Ehrung der Geological Society of London die Wollaston Medaille 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlfred Wegeners Theorie der Kontinentaldrift erfuhr in Ermangelung eines plausiblen Antriebsmechanismus fur den Prozess anfangs nur wenig wissenschaftliche Anerkennung In den 1950er Jahren offenbarten ausgedehnte Vermessungsfahrten zur Kartierung des Meeresbodens ein ausgedehntes System miteinander verbundener mittelozeanischer Rucken das sich uberall durch hohen Warmefluss und betrachtliche seismische Aktivitat auszeichnete Hess stellte die Hypothese auf dass an den ozeanischen Rucken durch Extrusion von Magma aus dem Erdmantel neue ozeanische Kruste entstand und dass Konvektionsstrome im Mantel die neu entstandene Ozeankruste fortwahrend von den Rucken entfernten und auf diese Weise Ozeanbecken erzeugten und Kontinente auseinandertrieben Als Wissenschaftler am King s College in Cambridge fuhrte Matthews 1962 die Vermessung eines Ozeanruckens im nordwestlichen Indischen Ozean durch Die Forscher konnten ein Muster von parallelen streifenformigen magnetische Anomalien nachweisen nahezu streng symmetrisch auf beiden Seiten des Ruckens Die wahrscheinlichste Erklarung dieser Anomalien war die zu dieser Zeit noch nicht bewiesene Vermutung dass das Erdmagnetfeld sich im Lauf der Erdgeschichte mehrfach umgekehrt hat Polsprung oder Polumkehrung des Erdmagnetfelds Das in der ozeanischen Kruste reichlich vorhandene Mineral Magnetit zeigt durch die wahrend der Erstarrung des Magmas erhaltene Ausrichtung der Magnetitkristalle Palaomagnetismus die Richtung des gleichzeitig herrschenden Magnetfelds an Die von Matthews und seinen Kollegen gefundenen parallelen Streifenanomalien wurden sich bei einer von den Rucken auseinanderweichenden Kruste durch den von Hess vorgeschlagenen Mechanismus von selbst ergeben Matthews und sein Student Frederick Vine publizierten diese Gedankengange 1963 in ihrem Artikel Magnetic Anomalies over Ocean Ridges in der Zeitschrift Nature 2 Nachfolgend gewann die Theorie der Kontinentaldrift zunehmend an Einfluss und weitere Bestatigungen fur die Theorie wurden entdeckt Die Anomalien liessen sich auch an anderen ozeanischen Rucken nachweisen und uber weite Strecken miteinander korrelieren Die Bestatigung der wiederholten Polumkehr des Erdmagnetfelds ein paar Jahre darauf war nicht nur der Beweis fur die Theorie von Matthews und Vine sondern erlaubte daruber hinaus die Aufstellung einer geologischen Zeitskala zur Abschatzung der Spreizungsgeschwindigkeit an mittelozeanischen Rucken Auf diese Weise erwies sich der Beitrag der beiden als wesentlich fur die Entwicklung und Anerkennung der Theorie der Plattentektonik Dafur erhielten sie 1981 dann auch den Balzan Preis 3 Daruber hinaus ist Matthews seit 1959 Namensgeber fur die Matthews Insel im Archipel der Sudlichen Orkneyinseln in der Antarktis Veroffentlichungen BearbeitenF J Vine D Matthews Magnetic anomalies over oceanic ridges In Laura Garwin Tim Lincoln Hrsg A century of Nature twenty one discoveries that changed science and the world University of Chicago Press Chicago 2003 ISBN 0 226 28415 8 S 138 144 doi 10 1038 199947a0 Leseprobe in der Google Buchsuche Erstausgabe 1963 Nachdruck Im Original erschienen in Nature Band 199 Nr 4897 7 September 1963 S 947 953 Literatur BearbeitenRobert S White Drummond Hoyle Matthews 5 February 1931 20 July 1997 In Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society Band 45 Nov 1999 S 277 294 rsbm royalsocietypublishing org PDF 7 7 MB Dan McKenzie Seafloor magnetism and drifting continents In Laura Garwin Tim Lincoln Hrsg A century of Nature twenty one discoveries that changed science and the world University of Chicago Press 2003 ISBN 978 0 226 28415 6 Darstellung der Theorie von Vine und Matthews aus der Sicht des Jahres 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Wollaston Medal The Geological Society of London archiviert vom Original am 19 August 2010 abgerufen am 23 Januar 2016 englisch Originalwebseite nicht mehr verfugbar FJ Vine D Matthews Magnetic anomalies over oceanic ridges In Nature 199 Jahrgang 7 September 1963 S 947 doi 10 1038 199947a0 google com abgerufen am 16 Januar 2011 D McKenzie D Matthews F Vine Balzan Preis Geologie Abgerufen am 22 Januar 2020 Normdaten Person LCCN n85803909 VIAF 18687679 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 Februar 2023 PersonendatenNAME Matthews Drummond HoyleKURZBESCHREIBUNG britischer Meeres Geologe und GeophysikerGEBURTSDATUM 5 Februar 1931STERBEDATUM 20 Juli 1997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drummond Hoyle Matthews amp oldid 239378512