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An Enquiry Concerning the Principles of Morals deutsch Eine Untersuchung uber die Prinzipien der Moral ist eine Monografie von David Hume einem bedeutenden schottischen Philosophen der Aufklarung Hume verfasste das Werk 1751 als Uberarbeitung seines Erstlingswerks A Treatise of Human Nature Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Die Tugenden 1 2 Die burgerliche Gesellschaft 1 3 Nutzliche und angenehme Tugenden 2 Aufbau und Stil 3 Interpretationsmoglichkeiten 4 Entstehungsgeschichte 5 Wirkungsgeschichte 6 WeblinksInhalt BearbeitenDie Tugenden Bearbeiten Im Menschen gibt es eine grundlegende moralische Haltung wobei sich die Frage stellt ob allgemein gultige moralische Prinzipien existieren Um dies herauszufinden wahlt Hume das Experiment um die Wurzeln der Moral also Verstand oder Gefuhl zu erforschen In jeder Sprache dieser Welt gibt es Worter die Gute Freundlichkeit oder Dankbarkeit eines Menschen ausdrucken Diese Begriffe sind auch in jedem Kulturkreis positiv besetzt Menschen mit diesen Eigenschaften sind fur eine Gesellschaft nutzlich weswegen diese Eigenschaften als gut also moralisch gelten Das experimentelle Vorgehen Humes soll hier exemplarisch anhand der Tugend Gerechtigkeit zusammengefasst werden Die Tugend der Gerechtigkeit lasst sich auf den Gesellschaftsnutzen zuruckfuhren Hierfur werden zwei unterschiedliche Situationen angenommen bei denen die Gerechtigkeit keine Rolle spielt Alle Menschen konnen ihre Bedurfnisse ohne jede Einschrankung befriedigen hier ist Gerechtigkeit nicht notig da es fur jeden jederzeit moglich ist seine Wunsche zu befriedigen In einer Situation in der niemand seine Bedurfnisse ohne Hindernisse befriedigen kann spielt Gerechtigkeit ebenfalls keine Rolle da jeder durch seinen Selbsterhaltungstrieb gesteuert wird und so auch das Wohl der Anderen keine Rolle mehr spielt In beiden Situationen ist somit die Gerechtigkeit vollig unbedeutend weil sie fur die jeweilige Gesellschaft nicht nutzlich ist In einer realen Gesellschaft hingegen ist Gerechtigkeit nutzlich und gilt somit auch als Tugend Gerechtigkeit ist nach Hume aber nicht Gleichheit Gerechtigkeit schliesst auch das Recht auf Besitz mit ein da es eine vollkommene Gleichheit aller Menschen nicht geben kann Selbst wenn alle Guter gerecht verteilt waren waren einige Menschen aufgrund ihrer Fahigkeiten anderen uberlegen Deshalb ist auch die Errichtung einer Gesellschaft in der alle gleich sind nicht forderlich fur diese Gesellschaft Den befahigteren Menschen fehlt der Ansporn ihre Fahigkeiten zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen Die burgerliche Gesellschaft Bearbeiten Wurden sich alle Menschen tugendhaft verhalten so ware eine politische Ordnung uberflussig Da sich in einer realen Gesellschaft nicht alle Menschen tugendhaft verhalten liegt die Legitimation der Regierung darin den Nutzen der Tugend durch ihr Handeln zu schaffen Die durch die politische Ordnung geschaffenen Gesetze und Regeln sind fur die Gesellschaft ebenso verbindlich wie Tugenden da sie fur die Gesamtheit Nutzen bringen Fur jede Situation gibt es geschriebene und ungeschriebene Regeln ohne die eine Gesellschaft keinen Bestand haben konnte Nutzliche und angenehme Tugenden Bearbeiten Besonnenheit Fleiss Sparsamkeit Rucksichtnahme und Ordnung sind nur einige der Tugenden die sich fur eine Gesellschaft als nutzlich erweisen Angenehme also zwar nicht nutzliche dafur aber positiv besetzte Tugenden sind beispielsweise Heiterkeit Mut oder Hoflichkeit Die meisten der kunstlich erdachten Tugenden bringen der Gesellschaft weder Nutzen noch werden sie als angenehm empfunden beispielsweise eine monchische Klosterregel oder der Zolibat Um wahre Tugenden zu erkennen benotigt man nach Hume folglich beides Verstand und Gefuhl Der Verstand entscheidet uber die Nutzlichkeit das Gefuhl und die Neigung des Menschen Gutes zu tun treffen die moralisch richtige Entscheidung Aufbau und Stil BearbeitenDas Werk besteht aus zwei Teilen dem eigentlichen Aufsatz und einem Anhangteil Obwohl es sich um die Uberarbeitung seines Erstlingswerkes handelt ist der Text sprunghaft unsystematisch und mit vielen Abschweifungen versehen Ein haufiges Stilmittel dieses Essays ist die rhetorische Frage mit der der Verfasser versucht seinen Leser aktiv in die Erforschung der Moral miteinzubeziehen Interpretationsmoglichkeiten BearbeitenMoral basiert auf konkreten Erfahrungen eines Menschen oder einer Gesellschaft nicht auf der Vernunft Somit bestimmt nicht mehr die Religion die Moral sondern die Gesellschaft alles was fur eine Gesellschaft nutzlich ist ist auch moralisch gut besetzt Folglich ist auch nur das an der Religion gut was fur die Gesellschaft nutzlich ist Im Gegensatz zu Descartes oder Kant vertritt Hume die Ansicht dass sich moralische Haltungen im Lauf der Zeit weiterentwickeln Zudem sieht Hume in seinem Werk die Auswirkung eines moglichen Sozialismus voraus In einem System in dem alle gleich sind verbreitet sich die Armut da es fur befahigte Menschen keinen Ansporn mehr gibt Leistung zu erbringen Entstehungsgeschichte BearbeitenHumes Untersuchung uber die Prinzipien der Moral erschien 1751 in London Dieses Werk betrachtete er selbst als seine beste Veroffentlichung 1749 hatte Hume mit der Arbeit an diesem Werk begonnen und sie innerhalb eines Jahres beendet Die in heutigen Ausgaben im Anhang abgedruckten Teile waren in der Erstveroffentlichung noch nicht aus dem eigentlichen Essay ausgegliedert Nach mehreren Uberarbeitungen Humes erschien das Werk postum 1777 erstmals in seiner heute bekannten Fassung Wirkungsgeschichte BearbeitenHumes Essaystil wurde von vielen Philosophen beispielsweise Kant als vorbildlich betrachtet Die Behauptung Moralisch ist nur das was nutzlich ist greift dem Utilitarismus voraus Aber auch Adam Smith und Immanuel Kant griffen auf das Werk Humes zuruck Deutsche Ubersetzung Eine Untersuchung uber die Prinzipien der Moral Stuttgart Reclam 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource An Enquiry Concerning the Principles of Morals Quellen und Volltexte 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