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Die lateinische Sentenz homo homini lupus stammt aus der Komodie Asinaria Eseleien des romischen Komodiendichters Titus Maccius Plautus ca 254 184 v Chr Im Originaltext von Plautus steht lupus jedoch vorn Wortlich sagt dort der Kaufmann zu Leonida lupus est homo homini non homo quom qualis sit non novit 1 Ubersetzung Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen kein Mensch solange er nicht weiss welcher Art der andere ist Alternativ in der Ubersetzung von Artur Bruckmann Denn der Mensch ist dem Menschen ein Wolf kein Mensch Das gilt zum mindesten solange als man sich nicht kennt 2 Bekannt wurde der Ausspruch durch den englischen Staatstheoretiker und Philosophen Thomas Hobbes der sie in der Widmung seines Werkes De Cive an William Cavendish den Grafen von Devonshire verwendete Hobbes gebraucht Homo homini lupus als Beschreibung fur das Verhaltnis zwischen den einzelnen von Menschenhand geschaffenen Staaten Nun sind sicher beide Satze wahr Der Mensch ist ein Gott fur den Menschen und Der Mensch ist ein Wolf fur den Menschen jener wenn man die Burger untereinander dieser wenn man die Staaten untereinander vergleicht Dort nahert man sich durch Gerechtigkeit Liebe und alle Tugenden des Friedens der Ahnlichkeit mit Gott hier mussen selbst die Guten bei der Verdorbenheit der Schlechten ihres Schutzes wegen die kriegerischen Tugenden die Gewalt und die List d h die Raubsucht der wilden Tiere zu Hilfe nehmen 3 Hobbes benutzt den Satz fur das potentiell destruktive Verhaltnis der Staaten zueinander als logische Weiterentwicklung fur den von ihm angenommenen Naturzustand der Menschen untereinander Krieg aller gegen alle Bellum omnium contra omnes welcher zur Staatsentstehung mit der tendenziellen Monopolisierung der Gewalt fuhrte Stilistisch enthalt die Sentenz ein Polyptoton sowie eine Alliteration Auch Schopenhauer griff in Die Welt als Wille und Vorstellung auf den Begriff zuruck indem er uber die Rolle des Menschen im allgegenwartigen Kampf in der Natur schrieb Die deutlichste Sichtbarkeit erreicht dieser allgemeine Kampf in der Thierwelt welche die Pflanzenwelt zu ihrer Nahrung hat und in welcher selbst wieder jedes Thier die Beute und Nahrung eines andern wird d h die Materie in welcher seine Idee sich darstellte zur Darstellung einer andern abtreten muss indem jedes Thier sein Daseyn nur durch die bestandige Aufhebung eines fremden erhalten kann so dass der Wille zum Leben durchgangig an sich selber zehrt und in verschiedenen Gestalten seine eigene Nahrung ist bis zuletzt das Menschengeschlecht weil es alle anderen uberwaltigt die Natur fur ein Fabrikat zu seinem Gebrauch ansieht dasselbe Geschlecht jedoch auch in sich selbst jenen Kampf jene Selbstentzweiung des Willens zur furchtbarsten Deutlichkeit offenbart und homo homini lupus wird Arthur SchopenhauerEinzelnachweise Bearbeiten Titus Maccius Plautus Asinaria 495 thelatinlibrary com Plautus Asinaria im Projekt Gutenberg DE Widmung an Se Exz den Grafen Wilhelm von Devonshire meinen hochzuverehrenden Herrn bei zeno org aus Thomas Hobbes Lehre vom Burger Original lateinisch Profecto utrumque vere dictum est Homo homini Deus amp Homo homini Lupus Elementa philosophica de cive Amsterdam 1657 S 10 books google Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Homo homini lupus amp oldid 231699458