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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter George Buchanan Begriffsklarung aufgefuhrt George Buchanan Februar 1506 bei Killearn Stirlingshire 28 September 1582 in Edinburgh war ein schottischer humanistischer Philosoph Dichter und Historiker George Buchanan Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenGeorge Buchanan entstammte einer alten aber verarmten Adelsfamilie Er wurde 1520 als 14 Jahriger nach dem fruhzeitigen Tod seines Vaters von seinem Onkel James Heriot zur weiteren Ausbildung nach Paris geschickt wo er schnelle Fortschritte machte Als sein Onkel zwei Jahre spater ebenfalls starb musste Buchanan in sein Vaterland zuruckkehren Er liess sich hier aus Armut bei den franzosischen Hilfstruppen fur Schottland anwerben Dann widmete er sich 1524 an der University of St Andrews philosophischen Studien und begleitete 1526 seinen dortigen Lehrer John Major nach Paris wo er sich den Ideen der Reformation zuwandte Er wurde 1529 am College Sainte Barbe in Paris Lehrer der Grammatik und 1532 Erzieher des jungen schottischen Adligen Gilbert Kennedy 3 Earl of Cassilis mit dem er 1536 nach Schottland zuruckkehrte Hier ernannte ihn Jakob V zum Hauslehrer seines illegitimen Sohnes Lord James Stewart Buchanan schrieb 1537 unter dem Titel Somnium ein satirisches Gedicht gegen die Franziskaner und spater auf des Konigs Anregung ein noch heftigeres seinen beruchtigten Franciscanus dessentwegen er 1539 vom Kardinal David Beaton Erzbischof von St Andrews der Ketzerei angeklagt und eingekerkert wurde Zwar entkam Buchanan der die Gunst Jakobs V verloren hatte nach England war aber auch dort nicht sicher und wandte sich daher wieder nach Paris und als der Kardinal Beaton als Legat dahin gekommen war nach Bordeaux Dort wurde er fur einige Jahre Lateinlehrer am neugegrundeten College de Guyenne welchen Posten er durch den Einfluss des damaligen Direktors dieses Instituts Andre de Gouveia bekam In dieser Zeit schrieb er fur die klassischen Auffuhrungen der Studenten zwei lateinische Tragodien Jephthes und Baptistes und ubersetzte die Medea und die Alkestis des Euripides ins Lateinische In Bordeaux unterrichtete er auch Michel de Montaigne 1544 ging Buchanan wieder nach Paris wo er in dem College des Kardinals Le Moine lehrte 1547 wurde er von Konig Johann III von Portugal an die neuerrichtete Universitat Coimbra berufen deren Rektor sein Freund Gouveia war Seine freisinnigen Ansichten zogen ihm auch hier die Verfolgung des Klerus zu Nach Gouveias Tod musste er 1549 im Kerker der Inquisition einsitzen und wurde endlich in das Kloster Palacio de Sao Bento in Lissabon gesteckt wo er seine metrische lateinische Ubersetzung der Psalmen Paraphrasis psalmorum Davidis poetica begann Nach seiner Freilassung Ende 1551 reiste Buchanan ohne Erlaubnis des Konigs der ihn in Portugal zu behalten wunschte nach England verliess es aber wegen der Unruhen wahrend der Minderjahrigkeit Eduards VI bereits im Jahr 1553 und ging nach Frankreich Er bekleidete funf Jahre lang die Stelle eines Erziehers des Sohns des Marschalls von Brissac Wahrend dieser Zeit beschaftigte er sich viel mit theologischen Studien und begann die Ausarbeitung seines funf Bucher umfassenden lateinischen Lehrgedichts De sphaera uber die Weltkugel Darin verteidigte er in Auseinandersetzung mit dem Gedicht De sphaera mundi des Johannes de Sacrobosco die Ptolemaische Weltsicht gegen die neue Theorie des Nicolaus Copernicus Nach mehr als 20 jahriger Abwesenheit kehrte Buchanan 1560 oder 1561 nach Schottland zuruck wo er die religiosen Verhaltnisse so sehr verandert fand dass er 1562 offen zum Protestantismus ubertreten konnte Im gleichen Jahr wurde er Hauslehrer der katholischen Konigin Maria Stuart mit der er taglich Livius las In dieser einflussreichen Stellung machte sich Buchanan um die Verbesserung der schottischen Hochschulen verdient und wurde 1566 zum Vorstand des St Leonard s College der Universitat St Andrews ernannt 1567 wurde er zum Moderator der General Assembly Synode der Church of Scotland gewahlt in diesem hochsten Leitungsamt der Kirche war er der erste und zugleich bis 2004 einzige Nicht Geistliche Als Maria Stuarts Gemahl Henry Stuart Darnley ermordet wurde 1567 brach Buchanan mit der Konigin da er annahm sie sei in die Ermordung verstrickt Er wurde zu einem der erbittertsten Feinde der mittlerweile entmachteten Konigin schlug sich zur Partei des Earl of Morey Regenten von Schottland und erlaubte sich sogar in seinem 1571 veroffentlichten Werk Detectio Mariae Reginae eine schonungslose Enthullung der Beziehungen Marias zu Darnley und der zu dessen Tod fuhrenden Umstande Auch nach der Ermordung seines Beschutzers Morey Januar 1570 blieb Buchanan in der Gunst der herrschenden Partei und gewann auch die Gunst der Konigin Elisabeth I die ihm eine Jahrespension von 100 Pfund Sterling aussetzte Der geheime Staatsrat von Schottland ubertrug Buchanan die Stelle eines Erziehers des jungen Prinzen Jakob VI spater als Jakob I Konig von England der unter Buchanans Leitung jene Schulgelehrsamkeit erlangte auf die er so stolz war Buchanan wurde ferner Direktor der koniglichen Kanzlei Mitglied des Staatsrats und von 1570 bis 1578 Lordsiegelbewahrer Schottlands Als jedoch Jakob VI selbst die Regierung ergriff musste Buchanan in seinen letzten Lebensjahren zuruckgezogen vom Hof leben In seinem beruhmten lateinischen Dialog De Jure Regni apud Scotos Edinburgh 1579 den er seinem ehemaligen Zogling widmete sprach er sich fur eine eingeschrankte Form der Monarchie aus Aus dem Werk stammt der bekannte Satz Kings exist by the will of the people Konige existieren durch den Willen des Volkes 1582 erschien in Edinburgh Buchanans in seinen letzten Jahren ausgearbeitetes treffliches in lateinischer Sprache verfasstes Geschichtswerk Rerum Scoticarum Historia in 20 Buchern das mit Fergus I dem mythischen ersten Konig von Schottland beginnt 330 v Chr und bis 1553 reicht Die fruhen Partien beruhen hauptsachlich auf der sagenhaften Geschichtserzahlung von Boece Historisch wertvoll ist hingegen die Schilderung der vom Autor selbsterlebten Zeit die einen betrachtlichen Teil des Werks einnimmt Eine englische Ubersetzung erschien 1690 in London eine weitere von William Bond besorgte 1722 in zwei Banden in London Buchanan starb am 28 September 1582 im Alter von 76 Jahren in Edinburgh in grosster Durftigkeit Sein Charakter ist von seinen Feinden vielfach angegriffen worden allerdings machte ihn Parteisucht oft leidenschaftlich und das Bewusstsein geistiger Uberlegenheit schroff und rau Unter den neueren lateinischen Dichtern nimmt er einen hohen Rang ein fur die gelungenste seiner poetischen Arbeiten wird das Epithalamium auf die Hochzeit Maria Stuarts mit Franz II von Frankreich gehalten Buchanans wenige politische und satirische Schriften in schottischer Mundart stehen hinter seinen lateinischen weit zuruck Schriften BearbeitenRervm Scoticarvm Historia Avctore George Bvchanano Scoto S l s n 1583 Edimbvrgi Arbuthnetus Darin enthalten Accessit De Ivre Regni apud Scotos Dialogus eodem Georgio Bvchanano auctore Auch als Mikrofiche Ausg Munchen u a Saur 1993 Baptistes sive Calumnia vor 1544 nicht vor 1577 veroffentl Jephthes sive Votum tragoedia 1544 Psalmorum Davidis paraphrasis poetica 1564 oder 1565 The Sphera of George Buchanan by James Naiden 1951 Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Buchanan George In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 785 786 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Philip Ford George Buchanan Prince of Poets With an Edition Text Translation Commentary of the Miscellaneorum liber Aberdeen 1982 Raymond Lebegue La tragedie religieuse en France Les debuts 1514 1573 Librairie Ancienne Honore Champion Paris 1929 S 195 254 Ian D McFarlane Buchanan Duckworth London 1981 Caroline Erskine Roger A Mason Hrsg George Buchanan Political thought in early modern Britain and Europe Ashgate Publishing Farnham 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons George Buchanan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber George Buchanan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kupferstich von George BuchananDieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage von 1888 bis 1890 Bitte entferne diesen Hinweis nur wenn du den Artikel so weit uberarbeitet hast dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genugt Um danach auf den Meyers Artikel zu verweisen kannst du Meyers Online Band Seite benutzen Normdaten Person GND 117638498 lobid OGND AKS LCCN n50041144 VIAF 105874857 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buchanan GeorgeKURZBESCHREIBUNG schottischer humanistischer Philosoph Dichter und HistorikerGEBURTSDATUM Februar 1506GEBURTSORT bei Killearn StirlingshireSTERBEDATUM 28 September 1582STERBEORT Edinburgh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title George Buchanan amp oldid 232541064