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Im allgemeinsten Sinne ist der Welfarismus eine Theorie daruber was Wert hat oder worauf es ankommt Er kann als die Ansicht definiert werden dass Wohlbefinden das Einzige ist das intrinsischen Wert hat Manche Welfaristen sind der Ansicht dass dieser Wert nur durch die individuellen Grade des Wohlbefindens jeder Entitat bestimmt wird Eine andere gangige These ist dass auch weitere Faktoren in Bezug auf das Wohlbefinden eine Rolle spielen wie z B ob das Wohlbefinden unter den fuhlenden Wesen gleichmassig verteilt ist Einige Autoren verstehen den Welfarismus in einem spezifischeren Sinne nicht nur als Werttheorie sondern auch als Moraltheorie Nach dieser Auffassung wird das was man tun soll letztendlich durch das Wohlbefinden bestimmt In diesem Sinne wird der Welfarismus oft als eine Art Konsequentialismus Fur verschiedene Diskussionen und Argumente zum Welfarismus ist es wichtig wie die Natur des Wohlbefindens verstanden wird Wohlbefinden bezieht sich auf das was fur jemanden gut ist oder was ein Leben lebenswert macht Hedonisten behaupten dass alle und nur Erfahrungen von Lust und Schmerz das Wohlbefinden eines Menschen ausmachen Eine andere Auffassung charakterisiert das Wohlbefinden stattdessen in Bezug auf die Erfullung von Begierden Bei objektive Listentheorien werden zusatzlich objektive oder geistunabhangige Faktoren als Bestandteile des Wohlbefindens berucksichtigt In der wissenschaftlichen Literatur finden sich vielfaltige Argumente fur und gegen den Welfarismus Argumente dafur konzentrieren sich oft auf allgemeine Intuitionen uber die Bedeutung des Wohlbefindens fur die meisten Werturteile Die Kritiker des Welfarismus setzen den Schwerpunkt haufig auf spezifische Gegenbeispiele bei denen diese allgemeinen Intuitionen zu versagen scheinen Dazu gehoren Falle von boshafter Lust sowie der Wert von Schonheit und Kunst Inhaltsverzeichnis 1 Als Werttheorie 2 Als Moraltheorie 3 Natur des Wohlbefindens 4 Argumente 4 1 Dafur 4 2 Dagegen 5 EinzelnachweiseAls Werttheorie BearbeitenAls Werttheorie verstanden befasst sich der Welfarismus mit der Frage welche Dinge Wert haben Er versucht einen allgemeinen Rahmen fur die Beantwortung von Fragen zu bieten wie der ob eine bestimmte Sache gut ist oder welche von zwei Alternativen besser ist 1 Ausgedruckt in Bezug auf mogliche Welten besagt er dass der relative Wert moglicher Welten vollstandig dadurch bestimmt wird wie es den Individuen geht 1 Als Funktion ausgedruckt ist der Welfarismus die These dass die relative Gutheit alternativer Sachverhalte ausschliesslich auf den jeweiligen Sammlungen des individuellen Nutzens dieser Sachverhalte beruht und als steigende Funktion von ihnen zu betrachten ist 2 Der fragliche Wert wird in der Regel als eine bestimmte Art von Wert verstanden als intrinsischer Wert oder das was an sich gut ist 3 4 Dem steht der extrinsische Wert gegenuber der zu Dingen gehort die als Mittel fur etwas anderes nutzlich sind 5 In diesem Sinne vertritt der Welfarismus die Ansicht dass das Wohlbefinden das Einzige ist was einen intrinsischen Wert hat 1 2 Dies bedeutet dass der Wert von Konsequenzen letztlich nur von den Vorteilen jedes einzelnen Betroffenen abhangt 6 Wenn zwei beliebige Konsequenzen in Bezug auf das Wohlbefinden identisch sind dann haben sie also den gleichen Wert Dies ist unabhangig davon der Fall wie sehr sie sich ansonsten unterscheiden 6 Das fragliche Wohlbefinden wird in der Regel im weitesten Sinne verstanden d h als das Wohlbefinden nicht nur von Menschen sondern von allen fuhlenden Wesen 7 Innerhalb des Welfarismus gibt es Meinungsverschiedenheiten daruber wie genau das Wohlbefinden den Wert bestimmt 1 Einige Theoretiker gehen davon aus dass der Wert einer moglichen Welt nur von den individuellen Graden des Wohlbefindens der verschiedenen Entitaten in ihr abhangt Utilitaristen zum Beispiel konzentrieren sich auf die Gesamtsumme des Wohlbefindens aller und halten eine Handlung fur richtig wenn sie diese Gesamtsumme maximiert 8 9 Laut einer anderen Herangehensweise werden auch zusatzliche Faktoren berucksichtigt die mit dem Wohlbefinden zusammenhangen Zu diesen Faktoren kann gehoren ob das Wohlbefinden gleichmassig auf die Entitaten verteilt ist und inwieweit die Entitaten den Grad an Wohlbefinden verdienen den sie haben 1 6 Eine der am wenigsten umstrittenen Formen des Welfarismus besagt dass ein Zustand besser als ein anderer Zustand ist wenn er fur alle Beteiligten besser ist d h wenn das Wohlbefinden aller im ersten Zustand hoher ist Dieses Prinzip schweigt jedoch bezuglich Fallen in denen das Wohlbefinden einiger erhoht wird wahrend es fur andere verringert wird 2 Eine andere Position besagt dass es am wichtigsten ist das Wohlbefinden derjenigen zu erhohen denen es im Allgemeinen schlechter geht 7 Diese Idee lasst sich z B so erfassen dass das Wohlbefinden aller berucksichtigt wird aber dem Wohlbefinden derjenigen denen es schlechter geht mehr Gewicht einraumt 6 Ein Argument gegen diese Art von Ansatz ist dass er von der ursprunglichen Intuition abweicht die dem Welfarismus zugrunde liegt dass Wohlbefinden das Einzige ist was intrinsisch wertvoll ist Aber Gleichheit ist eine Beziehung zwischen Entitaten und intrinsisch fur keine von ihnen 6 Eine wichtige Anforderung die normalerweise mit welfaristischen Theorien verbunden ist besteht darin dass sie neutral im Bezug auf Personen sein sollten Gemass diesem Prinzip kommt es nicht darauf an wem das Wohlbefinden gehort sondern nur dass es insgesamt hoher oder besser verteilt ist 6 Der Welfarismus als Werttheorie kann als eine theoretische Verpflichtung des Utilitarismus zusammen mit dem Konsequentialismus interpretiert werden 1 10 Der Konsequentialismus ist die Theorie dass nur Handlungen die zum bestmoglichen Gesamtzustand fuhren moralisch geboten oder zulassig sind Der Konsequentialismus selbst lasst offen wie zu bewerten ist welcher von zwei moglichen Zustanden besser ist Dieses Thema wird jedoch vom Welfarismus aufgegriffen Zusammengenommen bilden sie den Utilitarismus 1 10 d h die Ansicht dass man so handeln sollte dass die grosstmogliche Menge an Gutem fur die grosstmogliche Zahl entsteht 11 Als Moraltheorie BearbeitenEinige Autoren sehen im Welfarismus die ethische These dass die Moral im Wesentlichen vom Wohlbefinden des Einzelnen abhangt 7 6 In diesem Sinne wird der Welfarismus in der Regel als eine Form des Konsequentialismus angesehen der besagt dass Handlungen politische Massnahmen oder Regeln auf der Grundlage ihrer Konsequenzen bewertet werden sollten 9 Manchmal wird er aber auch in einem allgemeineren Sinne definiert der aus drei Thesen besteht dass es individuelles Wohlbefinden gibt dass es moralische Bedeutung hat und dass nichts anderes moralische Bedeutung hat 12 Vielen ethische Theorien nehmen an dass das Wohlbefinden eine wichtige Rolle dafur spielt wie man handeln sollte Wenn der Handelnde beispielsweise erfahrt dass eine Alternative in Bezug auf das Wohlbefinden besser ist als eine andere hat er normalerweise einen Grund die erste Alternative der zweiten vorzuziehen 6 10 Der Welfarismus in seinem ethischen Sinn geht jedoch uber diese allgemein akzeptierte Ansicht hinaus indem er behauptet dass letztlich nur das Wohlbefinden zahlt in Bezug darauf was man tun soll Dies betrifft nicht nur die Frage was das Beste ist sondern auch die Frage was in der Macht des Handelnden liegt d h welche Handlungsmoglichkeiten ihm offen stehen 2 Natur des Wohlbefindens BearbeitenIm Mittelpunkt vieler Diskussionen uber den Welfarismus steht die Frage nach der Natur des Wohlbefindens Oft hangt es von der Konzeption des Wohlbefindens ab ob ein bestimmtes Argument fur oder gegen den Welfarismus erfolgreich ist 12 Im allgemeinsten Sinne bezieht sich Wohlbefinden auf das was fur jemanden gut ist oder was ein Leben lebenswert macht 13 Dies wird in der Regel in Bezug auf eine subjektive Komponente verstanden d h dass Wohlbefinden immer einem Individuum gehort und sich darin ausdruckt wie sich dieses Individuum fuhlt 12 Wohlbefinden wird ublicherweise als positiver Begriff verstanden Im allgemeinsten Sinn tritt das Wohlbefinden aber in Graden auf die auch negativ sein konnen 14 Der Begriff Wohlbefinden wird haufig synonym mit anderen Begriffen wie personliches Wohl im Interesse des Handelnden liegend prudentieller Wert Eudaimonie und Nutzen verwendet 13 Es besteht allgemein Einigkeit daruber dass nur fuhlende Wesen zum Wohlbefinden fahig sind 12 Theorien des Wohlbefindens versuchen neben den oben genannten allgemeinen Merkmalen eine substanziellere Darstellung dessen zu geben was das Wohlbefinden ausmacht 13 15 16 Laut dem hedonistischen Ansatz machen alle und nur Erfahrungen von Lust und Schmerz das Wohlbefinden eines Menschen aus 12 In diesem Zusammenhang werden Lust und Schmerz im weitesten Sinne verstanden also als alles was sich gut oder schlecht anfuhlt 17 18 Die paradigmatischen Falle sind sinnliche Erlebnisse wie beispielsweise beim Sex oder bei Verletzungen 19 Aber auch andere Arten von Erlebnissen wie die intellektuelle Freude beim Begreifen einer neuen Theorie oder das Durchleben einer existenziellen Krise gehoren dazu Ein anderer Ansatz setzt Wohlbefinden mit der Erfullung von Begierden gleich also dass man bekommen was man will 20 13 In vielen konkreten Fallen stimmt diese Position mit dem Hedonismus uberein da Begierdeerfullung und Lust oft Hand in Hand gehen Das zu bekommen was man will ist tendenziell lustvoll genauso wie es tendenziell unangenehm ist nicht zu bekommen was man will 12 Es gibt jedoch einige Ausnahmen in denen die beiden Charakterisierungen nicht ubereinstimmen Dies ist beispielsweise der Fall wenn die Person nicht weiss dass eine ihre Begierden bereits erfullt wurde 12 Ein weiteres Gegenbeispiel sind schlechte Begierden deren Erfullung fur die Person schreckliche Folgen hatte 13 Um diese Gegenbeispiele zu vermeiden konzentrieren sich einige Theorien nicht darauf was die Person tatsachlich will sondern darauf was sie begehren wurde wenn sie gut informiert ware 12 13 Objektive Listentheorien stehen im Gegensatz zu Hedonismus und Theorien die auf Begierde basieren Sie beziehen objektive Faktoren ein die unabhangig von den mentalen Zustanden der Person sind Solche Faktoren konnen Freundschaft Tugend oder die Vervollkommnung der menschlichen Natur sein 12 15 21 Einwande gegen objektive Listentheorien konzentrieren sich haufig auf die Plausibilitat der Behauptung dass subjektunabhangige Faktoren das Wohlbefinden einer Person bestimmen konnen auch wenn der Person diese Faktoren egal sind 13 16 Zum Beispiel ist es fraglich ob Freunde zu haben das Wohlbefinden von jemandem verbessern wurde dem Freundschaft egal ist Argumente BearbeitenIn der wissenschaftlichen Literatur werden verschiedene Argumente fur und gegen den Welfarismus angefuhrt Diese Argumente richten sich manchmal speziell auf den Welfarismus selbst Oft tauchen sie aber auch im Rahmen von Diskussionen uber andere Theorien auf wie beim Utilitarismus oder beim Hedonismus Dort richten sie sich nur implizit auf den Welfarismus indem sie die welfaristischen Aspekte dieser Theorien betreffen 1 Dafur Bearbeiten Ein haufig angefuhrtes Argument fur den Welfarismus ist dass in einer Welt ohne fuhlende Wesen nichts gut oder schlecht ware Es ware also egal ob es in einer solchen Welt sauberes Wasser globale Erwarmung oder Naturkatastrophen gabe Der Grund dafur ist dass es dem Welfarismus zufolge weder positives noch negatives Wohlbefinden geben wurde Nichts ware von Bedeutung weil nichts einen Einfluss auf das Wohlbefinden von irgendjemandem hatte 1 10 Ein weiteres Argument ist dass viele der Dinge die gemeinhin als wertvoll angesehen werden sich positiv auf das Wohlbefinden von jemand auswirken In diesem Sinne sind Gesundheit und wirtschaftlicher Wohlstand wertvoll weil sie dazu neigen das allgemeine Wohlbefinden zu steigern Andererseits neigen viele Dinge die als schlecht angesehen werden wie Krankheit oder Unwissenheit dazu sich direkt oder indirekt negativ auf das Wohlbefinden auszuwirken 1 10 Es gibt auch verschiedene indirekte Argumente fur den Welfarismus in Form von Kritik an den theoretischen Konkurrenten des Welfarismus Mitunter wird behauptet dass einige von ihnen entweder nicht richtig unterscheiden zwischen dem was instrumentell wertvoll ist und dem was intrinsisch wertvoll ist oder dass sie nicht alle Konsequenzen berucksichtigen 10 Dagegen Bearbeiten Ein wichtiges Argument gegen den Welfarismus betrifft den Wert der Lust Unter Welfaristen herrscht weitgehend Einigkeit daruber dass Lust entweder die einzige oder zumindest eine zentrale Komponente des Wohlbefindens ist Das Problem besteht darin dass nicht alle Formen von Lust gleich wertvoll zu sein scheinen Traditionell konzentriert sich diese Debatte auf den Unterschied zwischen niederen und hoheren Freuden John Stuart Mill vertritt beispielsweise die Auffassung dass die niederen Freuden des Korpers weniger wertvoll sind als die hoheren Freuden des Geistes 22 23 24 Nach dieser Auffassung ist die Lust die man beim Studieren einer philosophischen Theorie hat wertvoller als die Lust die man beim Essen im eigenen Lieblingsrestaurant hat selbst wenn die Grade dieser beiden Luste gleich sind Sollte dies zutreffen ware dies ein wichtiger Einwand gegen viele Formen des Welfarismus da es auf eine Kluft zwischen dem Grad des Wohlbefindens und dem Wert hinweist In der zeitgenossischen Debatte wurde vorgeschlagen dass einige Formen der Lust sogar einen negativen Wert haben zum Beispiel boshafte Luste wie Schadenfreude 23 24 1 Solche Beispiele stellen den Welfarismus vor noch ernstere Probleme da die Lust gut fur die Person zu sein scheint und somit Wohlbefinden darstellt wahrend sie gleichzeitig einen negativen Wert hat Eine Antwort auf diese Art von Gegenbeispiel besteht darin zu behaupten dass boshafte Lust einen positiven Wert hat und zu argumentieren dass das negative Element nicht den Wert des Lusterlebnisses selbst betrifft sondern den moralischen Wert des Charakters der Person 1 Eine andere Art von Einwand konzentriert sich auf den Wert der Schonheit 12 In diesem Zusammenhang wird behauptet dass schone Dinge einen Wert besitzen der unabhangig vom Wohlbefinden von irgendjemand ist G E Moore vertritt beispielsweise die Ansicht dass eine Welt besser ist wenn sie schon ist als wenn sie hasslich ist auch wenn sie keine fuhlenden Wesen enthalt 25 Aber nicht jeder teilt die Intuition von Moore in Bezug auf dieses Beispiel In diesem Sinne wurde argumentiert dass der Wert der Schonheit nicht im schonen Objekt selbst liegt sondern in der positiven Erfahrung von ihm 12 Ein ahnliches Argument gegen den Welfarismus stammt von Susan Wolf die behauptet dass man den Wert grosser Kunstwerke nicht erklaren kann indem man sich nur auf das Wohlbefinden konzentriert das sie verursachen 26 1 Ben Bramble hat dieser Argumentation durch den Hinweis widersprochen dass grosse Kunstwerke auf vielfaltige Weise Wohlbefinden hervorrufen konnen Diese Weisen beschranken sich nicht nur auf die Lust beim Betrachten eines Kunstwerks sondern beinhalten auch andere Komponenten wie die Motivation ahnliche Kunstwerke zu entdecken oder seine Erfahrungen mit Freunden zu teilen 27 Ein weiteres Problem ergibt sich beim Vergleich von Alternativen bei denen das betreffende Wohlbefinden in beiden Alternativen nicht denselben Personen gehort sondern verschiedenen Personen 1 Dies ist beispielsweise der Fall wenn es um die Entscheidung geht ob es fur zukunftige Generationen besser ware eine geringe Anzahl von Menschen mit einem jeweils sehr hohem Wohlbefinden zu haben im Gegensatz zu einer hohen Anzahl von Menschen die jeweils nur ein moderat positives Wohlbefinden haben Nach einer Sichtweise zahlt nur das Gesamtwohlbefinden Laut dieser Auffassung ware es besser wenn es genugend Menschen mit einem leicht positiven Wohlbefinden gabe als wenn es nur wenige Menschen mit einem sehr hohen Wohlbefinden gabe Diese Ansicht wird von Derek Parfit zuruckgewiesen der sie als repugnant conclusion abstossende Schlussfolgerung bezeichnet 28 29 Eine andere Losung besagt dass es nicht auf das gesamte Wohlbefinden ankommt sondern auf das durchschnittliche Wohlbefinden Aus dieser Sicht ware die Alternative die wenige Menschen mit sehr hohem Wohlbefinden betrifft vorzuziehen 1 Eine andere Argumentationslinie besagt dass der Welfarismus falsch ist da es streng genommen kein Wohlbefinden gibt Der Grundgedanke dieser These ist dass Wohlbefinden das ist was fur jemanden gut ist Ausgehend von dieser Definition argumentiert G E Moore dass es kein Wohlbefinden gibt da sich Gutheit in diesem Sinne nicht auf eine Person beschranken lasst d h es gibt zwar gut oder schlecht in einem absoluten Sinne aber nicht gut oder schlecht fur jemanden 12 Eine weitere Kritik beruht auf der allgemeinen Intuition dass moralisch gute Menschen ein hohes Mass an Wohlbefinden verdienen moralisch schlechte Menschen jedoch nicht 1 In diesem Sinne ware das Wohlbefinden moralisch schlechter Menschen entweder weniger wertvoll oder hatte sogar einen negativen Wert Immanuel Kant druckt eine ahnliche Idee aus indem er behauptet das hochste Gut sei Tugend und Gluckseligkeit zusammen in einer Person 30 Dieser Punkt wird auch von W D Ross hervorgehoben der der Ansicht ist dass Gerechtigkeit definiert als Gluck im Verhaltnis zu Verdienst intrinsisch wertvoll ist 31 32 33 Einige Welfaristen umgehen in ihren Theorien diese Kritik indem sie annehmen dass zwar nur Wohlbefinden wertvoll ist dass aber das Wohlbefinden moralisch schlechter Menschen weniger Wert hat 1 Ein weiterer Einwand beruht auf dem verbreiteten Eindruck dass es wichtiger ist das Wohlbefinden derjenigen zu steigern denen es schlechter geht 12 Wenn man also mit der Frage konfrontiert wird ob man das Wohlbefinden einer glucklichen oder einer unglucklichen Person steigern soll sollte man sich zugunsten der unglucklichen Person entscheiden 34 1 Diese Intuition scheint auf der Idee zu beruhen dass es nicht nur auf ein hohes Gesamtwohlbefinden ankommt sondern auch auf eine gleichmassige Verteilung Eine Moglichkeit die anfangliche Intuition zu erklaren besteht darin das Problem nicht in Bezug auf Wohlbefinden zu formulieren sondern in Bezug auf Ressourcen In diesem Sinne ware es besser einer armen Person hundert Euro zu geben als sie einer reichen Person zu geben Dies entkraftet das ursprungliche Bedenken da die gleiche Menge an Ressourcen fur die arme Person mehr bedeutet und somit eine grossere Auswirkung auf ihr Wohlbefinden hat 34 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Ben Bramble The International Encyclopedia of Ethics 2nd print edition New York Wiley Blackwell 2021 Welfarism philpapers org a b c d AmartyaSen Utilitarianism and Welfarism In Journal of Philosophy Band 76 Nr 9 1979 S 463 489 doi 10 2307 2025934 philpapers org Ted Honderich The Oxford Companion to Philosophy Oxford University Press 2005 good in itself philpapers org Donald M Borchert 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