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Max Georg Gerhard Radke 18 Februar 1914 in Berlin 24 Juli 1999 ebenda war ein deutscher klassischer Philologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGerhard Radke wurde 1936 an der Berliner Universitat bei Ludwig Deubner mit der Dissertation Die Bedeutung der weissen und der schwarzen Farbe in Kult und Brauch der Griechen und Romer promoviert 1 Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und in der Nahe von Belgrad stationiert In dem Haus in dem er dort untergebracht war lebte auch eine aus Belgrad gefluchtete judische Familie die zwar uber iranische Reisepasse verfugte diese aber bei der ubersturzten Flucht aus Belgrad hatte zurucklassen mussen Gerhard Radke brachte die Familie mit einem Militarfahrzeug zu ihrer Wohnung und brach die dort angebrachte Versiegelung auf so dass die Familie Passe sowie Wertgegenstande herausholen konnte In den bis zu Radkes Versetzung an die russische Front verbleibenden zwei Wochen besorgte er der Familie alle fur die Ausreise nach Palastina notwendigen Dokumente so dass diese uber Bulgarien und die Turkei ausreisen konnte und auf diese Weise dem Holocaust entging Nach seiner Ruckkehr arbeitete er in Berlin als Gymnasiallehrer 1956 wurde er an der Technischen Universitat Berlin zum Honorarprofessor ernannt Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Leitender Oberschulrat in der West Berliner Senatsverwaltung fur Schulwesen Zu seinem 70 Geburtstag veroffentlichten Ruth Altheim Stiehl und Manfred Rosenbach zu seinen Ehren eine Festschrift mit dem Titel Beitrage zur altitalischen Geistesgeschichte Munster 1986 Neben seiner Lehr und Organisationstatigkeit war Radke sein Leben lang in der Forschung tatig Seine Schwerpunkte waren die romische Religion Chronologie und fruhe Sprachstufen des Lateinischen Zu seinen bekanntesten Schriften gehoren Die Gotter Altitaliens Munster 1965 Zweite durchgesehene und erganzte Auflage 1979 Politik und literarische Kunst im Werk des Tacitus Stuttgart 1972 Archaisches Latein Historische und sprachgeschichtliche Untersuchungen Darmstadt 1981 Zur Entwicklung der Gottesvorstellung und der Gottesverehrung in Rom Darmstadt 1987 und Fasti Romani Betrachtungen zur Fruhgeschichte des romischen Kalenders Munster 1990 Ausserdem verfasste Radke zahlreiche geographische Artikel fur die Neubearbeitung von Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft und fur den Kleinen Pauly Fur seine Verdienste wurde Radke mehrfach ausgezeichnet Er war seit 1959 Kommandeur des griechischen Phonix Ordens seit 1967 Ehrenburger der Stadt Camerino in Italien und seit den 70er Jahren Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Gesellschaften Italiens 1985 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen Fur seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurde Radke 1967 der Ehrentitel Gerechter unter den Volkern verliehen Schriften Auswahl BearbeitenDie Bedeutung der weissen und der schwarzen Farbe in Kult und Brauch der Griechen und Romer Neuenhahn Jena 1936 Berlin Universitat Dissertation 1936 Die Gotter Altitaliens Fontes et commentationes 3 ISSN 0077 1953 Aschendorff Munster 1965 2 durchgesehene und erganzte Auflage ebenda 1979 ISBN 3 402 05192 3 Via publicae Romanae Druckenmuller Stuttgart 1971 Vorabdruck aus Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Supplement Band 13 Archaisches Latein Historische und sprachgeschichtliche Untersuchungen Ertrage der Forschung Bd 150 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1981 ISBN 3 534 08063 7 Zur Entwicklung der Gottesvorstellung und der Gottesverehrung in Rom Impulse der Forschung Bd 50 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1987 ISBN 3 534 08342 3 Fasti Romani Betrachtungen zur Fruhgeschichte des romischen Kalenders Orbis antiquus H 31 Aschendorff Munster 1990 ISBN 3 402 05409 4 Herausgeberschaftmit Arnold Bork Altertumskunde und Unterricht Volk und Wissen Berlin u a 1948 mit Arnold Bork Beitrage zur Altertumskunde Padagogischer Verlag Berlin u a 1949 Gedenkschrift fur Georg Rohde Aparchai Bd 4 ZDB ID 844417 1 Niemeyer Tubingen 1961 Cicero ein Mensch seiner Zeit Acht Vortrage zu einem geistesgeschichtlichen Phanomen de Gruyter Berlin 1968 Politik und literarische Kunst im Werk des Tacitus Der altsprachliche Unterricht 1 Klett Stuttgart 1971 ISBN 3 12 963900 4 Literatur BearbeitenRuth Altheim Stiehl Manfred Rosenbach Hrsg Beitrage zur altitalischen Geistesgeschichte Festschrift Gerhard Radke zum 18 Februar 1984 Fontes et commentationes Supplementbd 2 Aschendorff Munster 1986 ISBN 3 402 05199 0 Manfred Rosenbach In memoriam Gerhard Radke In Latein und Griechisch in Berlin und Brandenburg Band 43 1999 S 94 98 Widerstand in Berlin gegen das NS Regime 1933 bis 1945 Ein biographisches Lexikon Band 6 Trafo Verlag Berlin 2003 ISBN 3 89626 356 0 S 105 Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 2005 20 Ausgabe Band 2 Saur Munchen 2005 ISBN 3 598 23612 3 S 2597 Daniel Fraenkel Jakob Borut Hrsg Deutsche und Osterreicher Lexikon der Gerechten unter den Volkern Wallstein Verlag Gottingen 2005 ISBN 3 89244 900 7 S 228 ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gerhard Radke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Rezension Samson Eitrem Gnomon Bd 13 Nr 6 1937 S 325 327 JSTOR 27675648 Normdaten Person GND 11881415X lobid OGND AKS LCCN n82092138 VIAF 62650327 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Radke GerhardALTERNATIVNAMEN Radke Max Georg GerhardKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer Philologe und ReligionswissenschaftlerGEBURTSDATUM 18 Februar 1914GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 24 Juli 1999STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gerhard Radke amp oldid 234394746