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Die Elisabethanische Religionsregelung engl Elizabethan Religious Settlement bezeichnet den Vorgang unter Elisabeth I die englische Kirche im protestantischen Sinne zu reformieren und endgultig zu etablieren Inhaltsverzeichnis 1 Parlamentarischer Prozess 2 Durchfuhrung 3 Historiografie 4 EinzelnachweiseParlamentarischer Prozess BearbeitenElisabeth liess die Religionsregelung durch ihr erstes Parlament beraten Nach langeren Verhandlungen beschloss das Parlament im April 1559 zum einen die Suprematsakte die Elisabeth an Stelle des Papstes zum Oberhaupt der Kirche machte und zum anderen eine Uniformitatsakte die eine protestantische Lehre einfuhrte Damit wurde die Church of England eine von Rom unabhangige protestantische Kirche Durchfuhrung BearbeitenZunachst versuchte die englische Regierung die neue Ordnung auf moderate Weise durchzusetzen Den amtierenden katholischen Klerikern wurde angeboten ihre Amter fortzufuhren Der obere Klerus lehnte mehrheitlich ab der niedere Klerus nahm mehrheitlich an Der Bevolkerung wurde die neue Lehre in den zahlreichen Messen immer wieder gepredigt so dass eine langsame aber kontinuierliche Umerziehung stattfand Die Grenze dieser toleranten Politik war erst dann uberschritten wenn jemand offentlich zum Ungehorsam aufrief Die eigene religiose Uberzeugung im Privaten weiterzuleben war jedoch durchaus moglich 1 Im Laufe von Elisabeths Regentschaft kam es zunehmend zu Spannungen mit unterschiedlichen religiosen Gruppen Im Inneren kam es zum Streit mit protestantischen Theologen denen die Religionsregelung nicht weit genug gegangen war Von Aussen kommend bedrohten katholische Missionare die neue Ordnung Die englische Regierung verscharfte hieraufhin ihr Vorgehen Historiografie BearbeitenIn der Geschichtswissenschaft herrschen zwei verschiedene Interpretationen vor wie es zu der Religionsregelung gekommen ist Der Historiker J E Neale pragte in den 1950er Jahren die Ansicht Elisabeth habe eine sehr moderate Reformation angestrebt Sie habe ahnlich wie ihr Vater Heinrich VIII die katholische Theologie weitgehend beibehalten und sich lediglich vom Papsttum trennen wollen Mit diesem Vorhaben sei Elisabeth am heftigen Widerstand von radikalen Calvinisten im Unterhaus gescheitert Sie habe einlenken und mit der Uniformitatsakte eine moderate Protestantisierung durchfuhren mussen 2 Seit 1982 wird Neales Theorie durch die Forschung von Norman Jones in Frage gestellt Seiner Lesart der Quellen zufolge habe Elisabeth von vorneherein eine protestantische Losung angestrebt und mit dem Unterhaus das weit weniger homogen gewesen sei als von Neale angenommen keine Schwierigkeiten gehabt Vielmehr hatten die katholischen Bischofe und konservativen Laien im Oberhaus Elisabeth zu einigen Kompromissen genotigt so dass die englische Kirche von der Lehre her zwar protestantisch wurde in ihrem Gestus und ihrer Struktur jedoch Elemente der alten Konfession fortfuhrte 3 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Suerbaum Das elisabethanische Zeitalter Stuttgart 1998 S 152 154 John E Neale Elizabeth I and her Parliaments 1559 1581 3 Auflage London 1958 Elizabeth I and her Parliaments 1 Norman L Jones Faith by Statute Parliament and the Settlement of Religion 1559 London 1982 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabethanische Religionsregelung amp oldid 223209130