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Otto Freiherr von Schwerin 8 Marzjul 18 Marz 1616greg in Vorpommern 1 4 Novemberjul 14 November 1679greg in Colln an der Spree war Hofmann Diplomat und ab 1658 Erster Minister des Kurfurstentums Brandenburg Otto Freiherr von Schwerin Ausschnitt aus dem Gemalde Allegorie auf die Grundung Oranienburgs Otto Freiherr von Schwerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Buste in der Siegesallee 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto von Schwerin entstammte der pommerschen Adelsfamilie Schwerin und wurde als zweiter Sohn des pommerschen Landrates und Amtshauptmanns von Ueckermunde Otto von Schwerin geboren Er besuchte zunachst das Padagogium in Stettin und studierte anschliessend an der Universitat Greifswald 1637 schickte der Vater ihn zusammen mit seinem Bruder Bogislaus von Schwerin ins preussische Konigsberg Dort wurde er von der brandenburgischen Kurfurstin Elisabeth Charlotte von der Pfalz in den Hofdienst aufgenommen und 1638 von Kurfurst Georg Wilhelm von Brandenburg zum Kammerjunker ernannt Nach der Ruckkehr von einer Studienreise durch die Niederlande England und Frankreich wurde er 1640 in den Dienst des jungen Kurfursten Friedrich Wilhelm ubernommen der ihn Anfang 1641 in diplomatischer Mission zum schwedischen Statthalter nach Stettin entsandte Am 29 April 1641 wurde er zum Rat am Hof und Kammergericht in Berlin ernannt und bald darauf zum Markgrafen Ernst von Brandenburg entsandt der ihn fur verschiedene diplomatische Missionen einsetzte Am 22 April 1642 heiratete er in Konigsberg Elisabeth Sophie von Schlabrendorff und siedelte mit ihr wenige Wochen spater nach Berlin uber Friedrich Wilhelm ernannte ihn am 13 Oktober 1645 zum Mitglied seines Geheimen Rates und nahm ihn mit nach Kleve wo er an den Verhandlungen des Kurfursten mit den Landstanden teilnahm 2 Kurze Zeit nach der Hochzeit des Kurfursten mit Luise Henriette von Oranien wurde er zum Hofmeister der neuen Kurfurstin ernannt Weiteren Anteil hatte er an den Verhandlungen des Kurfursten mit den Niederlanden sowie zum Frieden von Osnabruck Noch vor dem Friedensschluss wurde er am 24 Marz 1648 durch Kaiser Ferdinand III in den Reichsfreiherrnstand erhoben In Kleve hatte er wesentlichen Anteil am Zustandekommen eines Vertrages mit den Landstanden der am 9 Oktober 1649 beschlossen wurde In den folgenden Jahren arbeitete er mit dem in brandenburgische Dienste getretenen Georg Friedrich von Waldeck zusammen so bei einer Reform des Finanzwesens Im Jahr 1652 wurde er zum General Postdirektor ernannt Wahrend des Zweiten Nordischen Krieges distanzierte er sich von der zu den Schweden orientierten Politik Waldecks und setzte sich stattdessen fur Verhandlungen mit Polen ein Diese fuhrten schliesslich 1657 im Vertrag von Wehlau zur Erlangung der Souveranitat Preussens Der Kurfurst ernannte ihn am 9 September 1658 zum Ersten Minister und Oberprasidenten des Geheimen Rates und aller Zivilbehorden Im weiteren Verlauf des Zweiten Nordischen Krieges begleitete Otto von Schwerin den Kurfursten auf dessen Feldzugen gegen die Schweden nach Jutland und Vorpommern 1660 wurde er zum Dompropst des Brandenburger Domkapitels gewahlt auf Vorschlag des Kurfursten Die Prabende hatte er bis zu seinem Tode inne 3 In den Jahren 1661 und 1662 verhandelte er mit den Landstanden um diese zu Zugestandnissen an den Kurfursten zu bewegen Ende Sommer 1662 wurde er auf eigenen Wunsch nach Berlin zuruckbeordert Dort ernannte ihn Friedrich Wilhelm zum Erzieher des siebenjahrigen Kurprinzen Karl Emil und ab 1665 auch des zwei Jahre jungeren Friedrich Uber die Erziehung fuhrte er Tagebuch und korrespondierte bei Abwesenheit der Eltern mit der Kurfurstin Daneben wurde ihm die Neuregelung des Kreditwesens in der Mark Brandenburg ubertragen Zusatzlich hatte er die Aufgabe zwischen Lutheranern und Reformierten zu vermitteln und leitete auch die wenig erfolgreichen Berliner Religionsgesprache 1662 63 Zwischen 1663 und 1669 gehorte er zu den einflussreichsten Politikern am brandenburgischen Hof Er leitete die auswartigen Angelegenheiten und stand in Kontakt mit den Ministern auslandischer Staaten Wahrend des Englisch Niederlandischen Krieges war er 1666 an den Verhandlungen zum Frieden von Kleve beteiligt Auf seinen Einfluss soll auch die vorsichtige Politik des Kurfursten wahrend des Devolutionskrieges zuruckgehen 1669 erkrankte Otto Freiherr von Schwerin schwer wodurch er etwa ein halbes Jahr keine Amtsgeschafte fuhren konnte Nach seiner nicht vollstandigen Genesung bat er den Kurfursten um seine Entlassung die dieser jedoch nicht genehmigte 1671 empfahl er in einem gemeinsam mit anderen Staatsraten ausgearbeiteten Gutachten dem brandenburgischen Kurfursten die Aufnahme der aus Osterreich vertriebenen Juden 4 Wahrend seiner politischen Laufbahn in der Brandenburger Regierung war er unter anderem Wirklicher Geheimer Staatsrat Staatsminister Ober Hofmeister und Erz Kammerer der Kurmark 1648 wurde er unter dem Namen Der Rechtschaffene in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen Schwerin war ein frommer Protestant Er dichtete das bekannte Sterbelied Jesus meine Zuversicht EG 526 Wahrscheinlich stammt auch das Abendlied Die Sonn hat sich mit ihrem Glanz gewendet EG 476 aus seiner Feder Er wurde in der Schwerinschen Familiengruft in der Marienkirche in Altlandsberg beigesetzt Familie BearbeitenOtto von Schwerin war dreimal verheiratet Am 22 April 1642 heiratete er Elisabeth Sophie von Schlabrendorff Sein Sohn Otto Graf von Schwerin wurde auch Geheimer Rat und Diplomat Die Tochter Louisa Hedwig 1644 1700 heiratete den kurbrandenburgischen Diplomaten Christoph Caspar von Blumenthal Seine zweite Gemahlin war Helene Dorothee von Kreytzen 20 Marz 1620 26 August 1677 Witwe des Freiherrn Fabian Truchsess von Waldburg 23 Mai 1610 17 April 1644 Die beiden hatten eine Tochter Amalie Henriette 3 Dezember 1658 30 September 1699 sie heiratete am 14 Februar 1678 den General Friedrich Wilhelm von Wittenhorst Sonsfeld 1644 1711 Am 26 Marz 1679 heiratete er zum dritten Mal Dorothea von Flemming 1643 16 Februar 1717 verwitwete von Schlieben Sie war die Tochter von Ewald Joachim von Flemming auf Rippertow und Witwe des Obristen Bodo von Schlieben auf Papitz und Klutzow Die Ehe blieb ohne Kinder Die Witwe heiratete danach den Kurbrandenburgischen Generalfeldmarschall Alexander von Spaen Buste in der Siegesallee Bearbeiten nbsp Otto von Schwerin Kopie der Siegesallee Buste Schlossplatz Oranienburg 2010 Fur die ehemalige Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Fritz Schaper eine marmorne Buste Otto von Schwerins als Seitenfigur der Denkmalgruppe 25 zu dem zentralen Standbild fur den Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm von Brandenburg enthullt am 30 Marz 1901 Die Buste zeigt den Geheimrat in mittlerem Alter modischer Barttracht und mit einem Schriftstuck das er mit der rechten Hand entrollt 5 Von der Buste wurden 2009 drei Kopien angefertigt fur das Schloss Oranienburg Schlossplatz fur Altlandsberg fur den Grafen Detlef von Schwerin fur das Herrenhaus des Vorwerks Bulowssiege in Furstenwerder Das Vorwerk ist Bestandteil des denkmalgeschutzten Gesamtensembles von Wolfshagen mit dem ehemaligen Schloss Wolfshagen 6 Literatur BearbeitenFerdinand Hirsch Schwerin Otto von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 754 763 Michael Rohrschneider Schwerin Otto von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 75 f Digitalisat Fritz Steinwasser Berliner Post transpress Verlag Berlin 1988 Matthias Schneider Schwerin Otto von in Wolfgang Herbst Hrsg Komponisten und Liederdichter des Evangelischen Gesangbuchs Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1999 ISBN 3 525 50318 0 S 295 297 Otto von Schwerin Oberprasident und Vertrauter des Grossen Kurfursten Kerrin Grafin von Schwerin Hrsg Verlag fur Berlin Brandenburg Berlin 2016 ISBN 978 3 945256 42 8 Max Hein Otto von Schwerin der Oberprasident des Grossen Kurfursten Konigsberg 1929 Digitalisat auf Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Freiherr von Schwerin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www preussen chronik de Otto Reichsfreiherr von Schwerin Nachlass Bundesarchiv N 1063Einzelnachweise Bearbeiten In der Literatur finden sich unterschiedliche Angaben zum Geburtsort Siehe die Diskussion Barbara Beuys Der grosse Kurfurst Der Mann der Preussen schuf Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1979 ISBN 3 498 00456 5 S 138 Samuel Lentzen Diplomatische Stifts Historie von Brandenburg worin die an dieser hohen Stifts Kirche gestandne Bischoffe von Anfang biss zu Ende aus brieflichen Uhrkunden und zuverlassigen Scribenten beschrieben und die Dom Probste Dechante und Dom Herren so viel derselben sich herfur gethen bekant gemachet werden mit verschiednen bissher ungedruckten Diplomatibus erlautert 116 S Johann Andreas Bauer Halle 1750 S 102 Online bei Google Books Gutachten der Geheimen Rate wegen der aus Osterreich vertriebenen Juden Kolln 14 Mai 1671 In Selma Stern Der Preussische Staat und die Juden 1 Band Tubingen 1962 S 10 12 eingeschrankte Vorschau Uta Lehnert Der Kaiser und die Siegesallee Reclame Royale Dietrich Reimer Verlag Berlin 1998 ISBN 3 496 01189 0 S 192 Seite uber das Vorwerk BulowssiegeNormdaten Person GND 100334490 lobid OGND AKS LCCN no99057119 VIAF 20023760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwerin Otto vonALTERNATIVNAMEN Schwerin Otto Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG preussischer Politiker Minister von Brandenburg PreussenGEBURTSDATUM 18 Marz 1616GEBURTSORT VorpommernSTERBEDATUM 14 November 1679STERBEORT Colln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Schwerin Diplomat 1616 amp oldid 228091290