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Wolfshagen ist ein Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark in Brandenburg 1 Haussee mit BurgruineRuine der Blankenburg Inhaltsverzeichnis 1 Ortscharakter 2 Geschichte 2 1 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 2 2 19 20 und 21 Jahrhundert 3 Sohne und Tochter von Wolfshagen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseOrtscharakter Bearbeiten nbsp KonigssauleDie Bedeutung von Wolfshagen ergibt sich aus dem dorfbildpragenden Gebaudeensemble mit zahlreichen denkmalgeschutzten Objekten die von den Grafen von Schwerin errichtet wurden Das Schloss Wolfshagen wurde 1724 unter Jean de Bodt erbaut Die meisten der insgesamt 38 Baudenkmaler wurden durch die Familie im Zuge eines planmassigen Ausbaus ihres damaligen Gutsdorfes ab 1830 errichtet Wolfshagen weist als landliche Ortschaft die grosste Denkmaldichte im gesamten Landkreis Uckermark auf und steht mit seinem einmaligen Denkmalensemble neben zehn weiteren Bauwerken in Brandenburg im Rang eines Kulturdenkmals von besonderer nationaler kultureller Bedeutung Zu den bedeutendsten Objekten zahlen die neogotische Kirche die zwischen 1850 und 1858 entstand sowie die Konigssaule das einzige Denkmal in Deutschland das den Stein Hardenbergschen Reformen gewidmet ist Weitere unter Denkmalschutz stehende Objekte sind die Burgruine der Blankenburg mit Fangelturm die Ehrenpforte das Erbbegrabnis das Denkmal fur die Befreiungskriege und die Fliesenbrucke Zahlreiche heutige Wohngebaude wie das ehemalige Preussische Zollhaus oder das Gartner und Fischerhaus wurden in neogotischer Feldstein Backstein Bauweise errichtet Dabei sind gotische Spitzbogen aus Backstein Rundfenster Rosetten und gerundete Dacher sogenannte Bohlendacher besonders charakteristisch Der Wolfshagener Park wurde Anfang des 19 Jahrhunderts nach Planen von Peter Joseph Lenne unter Einbeziehung vorhandener und noch zu errichtender Gebaude angelegt das Dorf war also Bestandteil des Parks Eine Reihe ursprunglich geplanter Blickachsen ist heute wieder erlebbar nbsp Schloss Wolfshagen um 1860 nbsp Ehrenpforte nbsp Erbbegrabnis nbsp Denkmal der Befreiungskriege nbsp Gartnerhaus nbsp Speicher der Gutsanlage nbsp Fliesenbrucke am Haussee nbsp Forsthaus nbsp Preussisches ZollhausGeschichte Bearbeiten nbsp KircheMittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten Die Entwicklung Wolfshagens begann im 13 Jahrhundert als deutsche Kolonisten das Gebiet um den heutigen Haussee besiedelten Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1292 Auf der Insel im Haussee wurde bereits um 1250 mit dem Bau einer Burg begonnen auf der die Familie von Blankenburg ihren Sitz hatte Diese Burg erlangte Ende des 13 Jahrhunderts strategische Bedeutung da sie an der Grenze zwischen Mecklenburg und der Mark Brandenburg lag Im ausgehenden Mittelalter wechselte deshalb haufig die Zugehorigkeit Wolfshagens zwischen diesen beiden Herrschaftsgebieten Um 1635 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde die Blankenburg zerstort und nicht wieder aufgebaut Als die Familie 2 von Blankenburg 3 aufgrund ihrer schwierigen finanziellen Situation die Besitzungen in Wolfshagen verkaufen musste erwarb Reichsfreiherr Otto von Schwerin 1616 1679 im Jahr 1652 die Guter und erhob Wolfshagen zum Stammsitz 4 Zwischen 1727 und 1738 baute sein Enkel Graf Otto Schwerin 1684 1755 5 ein Barockschloss an der Stelle des alten Renaissanceschlosses Im ausgehenden 18 Jahrhundert lebten im Gutsdorf Wolfshagen 252 Einwohner 19 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Im 19 Jahrhundert erhielt Wolfshagen unter Graf Hermann von Schwerin 1776 1858 6 sein bis heute pragendes Ortsbild mit dem von Peter Joseph Lenne konzipierten Landschaftspark Bis Ende des 19 Jahrhunderts entstanden nicht nur Reprasentationsbauten sondern auch zahlreiche Landarbeiterkaten Dieses kontrastreiche in Brandenburg einmalige Gebaudeensemble blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erhalten In den letzten Kriegswochen wurde das Wolfshagener Schloss das die Wehrmacht als Lager nutzte zerstort Letzter Eigentumer war der Landschaftsrat 7 Alexander Graf Schwerin Wolfshagen 1882 1974 Der Park blieb erhalten und ist heute eine dendrologische und gartenkunstlerische Kostbarkeit nbsp FischerhausZwischen 1947 und 1964 wurden 21 Neubauernhofe errichtet Drei in den Jahren 1961 bis 1964 entstandene Wohnblocks harmonieren nicht mit den Bauten des 19 Jahrhunderts Ein starker Eingriff war der Ausbau der B 198 damals F 198 Anfang der 1980er Jahre Dabei wurden einige Gebaude abgerissen und die Konigssaule vom Park abgetrennt 1983 wurde mit dem Bau einer Bungalowsiedlung begonnen nbsp Bodenreform DenkmalZum 40 Jahrestag der Bodenreform wurde 1985 in der Dorfmitte ein Denkmal mit der Aufschrift Junkernland sic in Bauernhand eingeweiht Da zu den Stein Hardenberg schen Reformen auch die Bauernbefreiung von 1807 gehort hatte passt das Bodenreform Denkmal thematisch zur Konigssaule Seit der Wiedervereinigung steht es in der Kritik von Geschadigtenverbanden die eine Umwidmung von der Gewinnerperspektive zur Opferperspektive anstreben So wurde im Juli 2004 mit einer Gedenkfeier an die Vertreibung und Diskriminierung der Enteigneten erinnert Von 1997 bis 2002 wurde das denkmalgeschutzte Dorfensemble im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms aufwandig saniert Bis zum 30 Dezember 2001 war Wolfshagen eine eigenstandige Gemeinde mit den Ortsteilen Wolfshagen Amalienhof und Ottenhagen im Amt Lubbenow verlor aber im Zuge der Gemeindeneugliederung die Selbststandigkeit und wurde Ortsteil der neu gegrundeten Gemeinde Uckerland 8 Im Dezember 2015 lebten in Wolfshagen 249 Einwohner 9 und in den beiden kleinen Ortschaften Amalienhof 16 und in Ottenhagen 11 Einwohner Sohne und Tochter von Wolfshagen BearbeitenLudwig Friedrich Gunther Andreas von Jagow 21 Februar 1770 in Wolfshagen 19 Juni 1825 Berlin koniglich preussischer Generalmajor Friedrich Wilhelm von Jagow 8 September 1771 in Wolfshagen 2 Dezember 1857 in Berlin koniglich preussischer General der Infanterie und Regimentsinhaber Wilhelm Werner Otto von Schwerin 16 Marz 1773 in Wolfshagen 18 Juni 1815 in Lasne preussischer Oberst gefallen in der Schlacht von Waterloo Herrmann von Schwerin 18 Juni 1776 in Wolfshagen 6 August 1858 ebenda koniglich preussischer Generalmajor Alfred Horn 29 September 1847 in Wolfshagen 16 April 1912 in Schonberg Mecklenburg evangelisch lutherischer Geistlicher und HeimatforscherLiteratur BearbeitenMatthias Friske Die mittelalterlichen Kirchen in der nordlichen und ostlichen Uckermark Geschichte Architektur Ausstattung In Bernd Janowski und Dirk Schumann Hrsg Kirchen im landlichen Raum 1 Auflage Band 7 Lukas Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86732 196 9 Altkreis Prenzlau S 406 f 542 S Oliver Hermann und Melanie Mertens Wolfshagen Uckermark In Peter Michael Hahn und Hellmut Lorenz Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz S 643 648 gesamt 2 Bande Einfuhrung und Katalog Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 Berlin Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann 2000 2 Bde 856 S 275 farbige 825 SW Abb ISBN 978 3 875 84024 7 Hans Joachim Helmigk Markische Herrenhauser aus alter Zeit Verlag Ernst Wasmuth Berlin Druck Emil Hermann sen in Leipzig Potsdam 1929 Seite 6 f Anm d Autor war 1929 in Wolfshagen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wolfshagen Uckermark Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www uckerland deEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Uckerland Ortsteile Bewohnte Gemeindeteile Wohnplatze In service brandenburg de Ministerium des Innern und fur Kommunales des Landes Brandenburg abgerufen am 10 Februar 2022 Christian Wilhelm Grundmann Versuch Einer Uckermarckschen Adels Historie Aus Lehn Briefen und anderer glaubwurdigen Uhrkunden In Versuch einer Ucker Marckischen Adels Historie Capitel 3 5 Abtheil Von dem Arnimschen Geschlecht IV Von der alten Boitzenburgschen Linie Gedruckt und verlegt von Christian Ragaorzy Prenzlau 1744 S 144 uni duesseldorf de abgerufen am 17 November 2021 Stammbuch des bluhenden und abgestorbenen Adels in Deutschland Enthaltend zuverlassige und urkundliche Nachrichten uber 9898 Adels Geschlechter In Einige deutsche Edelleute Hrsg Genealogische Ubersichten Erster Band A F B Blankenburg Verlag von Georg Joseph Manz Regensburg 1860 S 130 uni duesseldorf de abgerufen am 17 November 2021 Gustav Quade Mecklenburgische Vaterlandskunde Specielle Ortskunde beider Grossherzogthumer Mecklenburg nebst Stadteplanen und einem alphabetischen Register In Wilhelm Karl Raabe Hrsg Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Zweite Auflage ganzlich umgearbeitet und bis zur Gegenwart verbessert und vervollstandigt Erster Band Ritterschaftliche und ubrigre Privatguter Hinstorff sche Hofbuchhandlung Verlagsconto Wismar 1894 S 1361 google de abgerufen am 17 November 2021 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A 1942 Teil A Grafliche Hauser des spatestens um 1400 nachgewiesenen ritterburtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter Deutscher Uradel In Letzt Ausgabe des Gotha 115 Auflage Justus Perthes Gotha 25 Oktober 1941 S 517 518 d nb info abgerufen am 16 November 2021 Amtlicher Bericht uber die Versammlung deutscher Land und Forstwirthe zu Doberan im September 1841 In Alexander von Lengerke Hrsg Jagdliteratur 29 Februar 1842 Auflage Opitz und Comp Gustrow Braunschweig 1842 S 295 297 google de abgerufen am 17 November 2021 Hans Friedrich v Ehrenkrook Otto Reichert Elsa Freifrau v Bethmann geb v Werner Jurgen v Flotow Carola v Ehrenkrook geb v Hagen Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser A Uradel 1952 In Ausschuss fur adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbande in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv Hrsg GHdA Genealogisches Handbuch des Adels Band I Nr 2 C A Starke Juni 1952 ISSN 0435 2408 S 413 414 d nb info abgerufen am 17 November 2021 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2001 Gemeinde Uckerland Wolfshagen Abgerufen am 17 Juli 2020 Gliederung der Gemeinde Uckerland Orts und bewohnte Gemeindeteile Fahrenholz mit Lindhorst Guterberg mit Carolinenthal Hetzdorf mit Gneisenau Kleisthohe Lemmersdorf und Schlepkow Jagow mit Dolgen Karlstein Kutzerow Lauenhof Taschenberg und Uhlenhof Lubbenow Milow mit Jahnkeshof Nechlin Trebenow mit Bandelow Neumannshof und Werbelow Wilsickow Wismar mit Hansfelde Wolfshagen mit Amalienhof und OttenhagenWohnplatze Ausbau Wilsickow Bandelow Siedlung Grunhagen Hohen Tutow Lemmersdorfer Muhle Nechlin Ausbau Ravensmuhle Schindelmuhle Taschenberg Ausbau Zarnkehofe Wustung Neuhof 53 439722222222 13 652777777778 Koordinaten 53 26 N 13 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfshagen Uckerland amp oldid 235618049