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Die Artikel Stargardischer Kreis und Herrschaft Stargard uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Die Herrschaft Stargard umgangssprachlich auch Stargarder Land bzw Land Stargard war eine im 13 Jahrhundert als terra Stargardiensis erstmals urkundlich belegte Herrschaft im Grenzbereich zwischen Brandenburg Pommern und Mecklenburg Als Landschaftsname hielt sich die Bezeichnung in der Verwaltung bis kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges Wappen der Herrschaft Stargard das auch in den Stadtwappen von Neustrelitz und Furstenberg erscheint Ring und Frauenarm versinnbildlichen den Ubergang an Mecklenburg durch die Heirat der Markgrafentochter Beatrix Die namengebende Burg Stargard einstiger Verwaltungssitz Die mecklenburgischen Grossherzogtumer im Jahre 1855 die Herrschaft Stargard rechts unten als grossere der beiden purpur umrandeten Flachen vgl Kartenlegende Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Von der Herrschaft zum Kreis Stargard 3 Nachleben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Herrschaft Stargard tritt in die Uberlieferung ein als vermutlich slawischer Burgbezirk terra um Burg Stargard Wahrscheinlich seit der Eroberung um 1130 gehorte sie bis 1236 zum Herrschaftsbereich der Herzoge von Pommern Im Vertrag von Kremmen vom 20 Juni 1236 musste der in Demmin residierende Herzog Wartislaw III die Lander terrae Stargard Beseritz und Wustrow an die gemeinsam regierenden brandenburgischen Markgrafen Johann I und Otto III aus dem Hause der Askanier abtreten Schon bald wurde der Begriff Herrschaft Stargard jedoch weiter gefasst und fur das Territorium dieser drei erwahnten Lander gebraucht Von den Askaniern gelangte die Herrschaft Stargard am Ende des 13 Jahrhunderts in mecklenburgischen Besitz Zeitpunkt Umstande und Ablauf des Besitzwechsels sind aus Quellen mit letzter Sicherheit nicht zu ergrunden Den Auftakt des Besitzwechsels bildete am 12 August 1292 die Heirat von Beatrix der Tochter des brandenburgischen Markgrafen Albrecht III mit dem mecklenburgischen Fursten Heinrich II der Lowe Fur das Szenario finden sich in der Literatur zahlreiche Erklarungsversuche Das Land Stargard gelangte in die Hand der Mecklenburger 1292 bei der Furstenhochzeit oder spater als Mitgift der Markgrafentochter oder 1292 oder spater als vom Brautvater dotiertes Wittum zugunsten seiner Tochter fur den Todesfall oder zwischen 1292 und 1300 durch Kaufvertrag oder Scheinkauf zwischen Heinrich II und seinem Schwiegervater wobei die Mitgift von Beatrix auf die Kaufsumme angerechnet wurde oder 1292 oder spater als Pfandbesitz oder 1304 als Lehen des Markgrafen Hermann von Brandenburg Unstrittig und belegbar ist dabei nur dass der Besitzwechsel eine Folge der Furstenhochzeit von 1292 war der Mecklenburger durch seinen Schwiegervater erst nach dem Tod von dessen Sohnen um 1298 1299 mit dem Land Stargard belehnt wurde und dieses Lehen erst nach dem Tod von Albrecht III 1300 mit dem Wittmannsdorfer Vertrag vom 15 Januar 1304 Rechtsverbindlichkeit erlangte 1 2 3 Trotzdem blieb der Besitz der Herrschaft Stargard fur die Mecklenburger zunachst unsicher und eng mit der Person der Markgrafentochter verknupft Das zeigte sich 1314 als Beatrix ohne mannliche Nachkommen starb und die Brandenburger daraufhin die Ruckgabe der Herrschaft verlangten und durchzusetzen versuchten Dieser Konflikt weitete sich mit dem Norddeutschen Markgrafenkrieg zu einer der grossten Fehden aus die Norddeutschland bis dahin gesehen hatte Als die Mecklenburger 1316 in der Schlacht bei Gransee den Sieg errangen mussten die Brandenburger sich endgultig geschlagen geben Als Folge zahlte die Herrschaft Stargard nach dem Frieden von Templin im Jahr 1317 endgultig und dauerhaft zum Gesamtbesitz der mecklenburgischen Dynastie Im Zentrum des Herrschaft wurde Colpin als Landtags Huldigungs und Musterstelle gewahlt Nach sachsischer Lehnsabhangigkeit wurde die Herrschaft durch den romisch deutschen Konig und spateren Kaiser Karl IV am 16 Oktober 1347 zum reichsunmittelbaren Territorium erhoben und den mecklenburgischen Fursten als Reichslehen ubergeben Von 1352 bis 1471 formierte sich in der Dynastie der Herren zu Mecklenburg spater Herzoge zu Mecklenburg die Nebenlinie Mecklenburg Stargard 1701 war sie im Hamburger Vergleich Grundungsbestandteil und grosster Gebietsanteil des Teil Herzogtums Mecklenburg Strelitz zugleich bis 1918 einer von drei ritterschaftlichen Kreisen des mecklenburgischen Gesamtstaates Die Herrschaft Stargard belegt im mecklenburgischen Wappen heraldisch rechts unten ein eigenes Wappenfeld ein silberner weiblicher Arm mit Ring auf rotem Grund Von der Herrschaft zum Kreis Stargard Bearbeiten1920 fuhrte eine Amtsordnung auch fur die alte Herrschaft Stargard neue politische Strukturen ein 4 Im Norden blieb das Amt Stargard mit Sitz in Neubrandenburg bestehen im Suden entstand durch Zusammenlegung mehrerer Amter ein neues Amt Strelitz mit Sitz in Neustrelitz Beide Amter spater falschlich als Kreise bezeichnet bestanden bis 1934 Am 10 Januar 1934 wurden diese Amter Stargard und Strelitz zu einem Kreis Strelitz mit Sitz in Neustrelitz zusammengelegt 5 der wenig spater in Kreis Stargard umbenannt wurde 6 Entsprechend der Deutschen Gemeindeordnung von 1935 wurden die Stadte Neustrelitz und Neubrandenburg ausgekreist Neustrelitz bildete fortan einen Stadtkreis Neubrandenburg erhielt einen Sonderstatus als kreisfreie Stadt 7 Der Kreis Stargard wurde 1946 auf die neugebildeten Kreise Neustrelitz und Neubrandenburg im 1952 nach Auflosung des Landes Mecklenburg entstandenen Bezirk Neubrandenburg aufgeteilt wobei die Stadte Neustrelitz und Neubrandenburg wieder kreisangehorig wurden Nachleben BearbeitenDiese Gebietsstruktur von 1946 mit geringfugigen Bereinigungen 1950 8 hatte bis zur Verwaltungsreform 1952 Bestand bei der das Territorium auf die neu gebildeten Kreise Neubrandenburg Neustrelitz und Strasburg aufgeteilt wurde 1994 wurde der Landkreis Mecklenburg Strelitz neugebildet der das Gebiet des ehemaligen Kreises Stargard in den Grenzen von 1946 mit Ausnahme der inzwischen kreisfreien Stadt Neubrandenburg und des nunmehr brandenburgischen Furstenberger Werders umfasst Mit der Kreisgebietsreform Mecklenburg Vorpommern 2011 ging dieser Kreis in dem neuen Landkreis Mecklenburgische Seenplatte auf Literatur BearbeitenFranz Boll Geschichte des Landes Stargard bis zum Jahre 1471 Mit Urkunden und Regesten 2 Teile Neustrelitz 1847 Digitalisate Teil 1 Teil 2 Karl Koppmann Die Erwerbungen des Landes Stargard durch Furst Heinrich II In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 55 1890 Digitalisat Hermann Krabbo Der Ubergang des Landes Stargard von Brandenburg auf Mecklenburg In ebd Band 91 1927 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur uber Herrschaft Stargard in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Franz Boll Geschichte des Landes Stargard bis zum Jahre 1471 Neustrelitz 1846 S 97 ff Hermann Krabbo Der Ubergang des Landes Stargard von Brandenburg auf Mecklenburg In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 91 1927 S 7 8 Digitalisat Franz Boll Heinrich von Mecklenburg in Besitz des Landes Stargard mit Lychen und Wesenberg Der Vertrag von Wittmannsdorf In ders Geschichte des Landes Stargard bis zum Jahre 1471 Band 1 Neustrelitz 1846 S 123 129 Digitalisat Helge Bei der Wieden Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte Bd 13 Mecklenburg Marburg 1976 ISBN 3 87969 128 2 S 246 ff Gesetz des Staatsministeriums uber die Neugliederung von Kreisen v 10 Januar 1934 Reg Bl f Meckl 1934 S 13 Die vom Gesetzgeber benutzte Kreisbezeichnung fur die vormaligen Amter ist falsch Reg Bl 1934 S 109 Helge Bei der Wieden Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte Bd 13 Mecklenburg Marburg 1976 ISBN 3 87969 128 2 Dabei kam u a die Stadt Furstenberg Havel von Mecklenburg nach Brandenburg Vgl Gesetz uber Anderung von Grenzen der Lander v 28 Juni 1950 GBl der DDR 1950 Nr 75 S 631 sowie Durchfuhrungs VO GBl der DDR 1950 Nr 78 S 659 660 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Stargard amp oldid 231989960