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Der norddeutsche Markgrafenkrieg auch Sundischer Krieg dauerte von 1308 bis 1317 und stellte eine Auseinandersetzung um die Vorherrschaft im sudlichen Ostseeraum dar Beteiligt waren das Konigreich Danemark die norddeutschen Furstenhauser Mecklenburg Pommern und der Deutsche Orden auf der einen sowie die Mark Brandenburg unter den Askaniern und die Hansestadte Wismar Rostock und Stralsund auf der anderen Seite Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Ergebnisse 3 Literatur 4 WeblinksVerlauf BearbeitenNach dem Ende der danischen Lehnshoheit nach der Schlacht bei Bornhoved uber das Herzogtum Pommern erhob die Markgrafschaft Brandenburg der Askanier Anspruche auf die Lehnshoheit uber Pommern und nach dem Tod von Konig Przemyslaw II von Polen im Jahr 1296 auch auf Pommerellen Diese Anspruche wurden vom Kaiser unterstutzt Die Folge war ein Krieg zwischen dem Herzog von Pommern Bogislaw IV und dem Markgrafen von Brandenburg Auch der danische Konig Erik VI der darauf bedacht war seine Einflusssphare im sudlichen Ostseeraum zu halten stand so im Widerspruch zu den Markgrafen von Brandenburg die sich 1307 durch eine Allianz mit dem ortlichen Adelsgeschlecht der Swenzonen einen Ostseezugang erkampft hatten Auf danischer Seite wurde der rugische Furst Wizlaw III in den Kampf mit hineingezogen Auf Seiten Brandenburgs standen die mecklenburgischen und pommerschen Hansestadte welche ihre Unabhangigkeit gegenuber den Landesfursten und dem danischen Konig erreichen wollten 1308 brach der Markgrafenkrieg aus Otto IV und sein Cousin und Mitregent Hermann fielen in Mecklenburg ein besetzen Teile des Landes und bauten bei der Siedlung Lubz die Eldenburg Waldemar nach dem Tod Ottos und Hermanns noch im selben Jahr alleiniger Markgraf von Brandenburg eroberte 1308 Danzig um seine Anspruche auf Pommerellen zu bekraftigen Dies rief jedoch eine militarische Intervention des Deutschen Ordens hervor gegen den er sich nicht behaupten konnte Im Vertrag von Soldin von 1309 erwarb der Deutsche Orden Waldemars Anspruche an Pommerellen mit Danzig Im Jahr 1310 zog Heinrich II von Mecklenburg gegen die Hansestadte Wismar und Rostock Ausloser war die Weigerung Wismars die Hochzeit von Heinrichs Tochter Mechthild mit dem Herzog Otto zu Braunschweig Luneburg in der Stadt zu veranstalten Schon 1311 unterwarf sich Wismar und Heinrich II zog gegen Rostock Am 15 Dezember 1312 wurde Rostock nach heftiger Gegenwehr eingenommen Bei Heinrichs Pilgerzug 1313 nach Madonna della Rocca erhob sich Rostock wurde aber am 12 Januar 1314 schnell eingenommen Die Hansestadt Stralsund unter dem Eindruck der Eroberung Rostocks durch Heinrich II konnte sich 1313 durch Geldzahlungen und den Verzicht auf Privilegien von einer drohenden Invasion danischer mecklenburgischer und weiterer verbundeter Truppen freikaufen Die Stadt verbundete sich 1314 mit Waldemar von Brandenburg Im Jahr 1316 belagerte ein Heer unter dem Herzog Erich I von Sachsen Lauenburg Stralsund Die Stadt konnte sich bei einem nachtlichen Ausfall befreien und den Herzog gefangen nehmen Auch die Belagerungsflotte erlitt grosse Verluste In die Endphase der kriegerischen Auseinandersetzungen kam noch nach dem Tod der Markgrafentochter Beatrix im Jahr 1314 der Erbschaftsstreit der Brandenburger mit Heinrich II um die Herrschaft Stargard Waldemar der in das Land Stargard eingefallen war erlitt 1315 in der Schlacht bei Gransee eine entscheidende Niederlage gegen Heinrich Ergebnisse BearbeitenIm Templiner Frieden vom 25 November 1317 bekam Mecklenburg die Herrschaft Stargard endgultig zugesprochen Brandenburg musste die Eldenburg und die anderen besetzten Gebiete in Mecklenburg wieder raumen Mit dem Abtritt der Lande Stolp Schlawe und Rugenwalde an Pommern verlor es seinen Ostseezugang der ihm fur die folgenden Jahrhunderte bis 1648 verwehrt blieb Dennoch erhob es auch weiterhin den Anspruch der Lehnsherrschaft uber ganz Pommern was bei dessen Herzogen auf Widerstand stiess Die tiefen Gegensatze mit der Markgrafschaft blieben auch nach dem Erloschen des Hauses der Askanier in Brandenburg Waldemar starb 1319 sein unmundiger Vetter Heinrich im Jahr darauf bestehen und fuhrten 1329 zum Pommersch Brandenburgischen Krieg Die norddeutschen Fursten erhielten ihre Unabhangigkeit von Danemark Der danische Konig verlor seinen Einfluss auf das Furstentum Rugen bis 1325 und die Herrschaft Rostock bis 1312 Die Hansestadt Stralsund erhielt weitreichende Privilegien Der rugische Furst Wizlaw III verkaufte der Stadt seine Munze und verpfandete ihr die furstlichen Zolle und die Gerichtsbarkeit Die Stadte Wismar und Rostock konnten sich dem landesherrschaftlichen Einfluss nicht mehr entziehen Der Deutsche Orden gewann den grossten Teil Pommerellens mit der Hauptfeste Danzig Literatur BearbeitenHorst Auerbach Festung und Marinegarnison Stralsund Hinstorff Verlag Rostock 1999 ISBN 3 35600 835 8 Carl Gustav Fabricius Hrsg Urkunden zur Geschichte des Furstentums Rugen unter den eingeborenen Fursten Band 3 Zweites Heft der Urkunden von 1260 1302 Effenbart Stettin 1851 Ludwig Fromm Heinrich II der Lowe Furst von Mecklenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 541 f Thomas Gallien Red Landeskundlich historisches Lexikon Mecklenburg Vorpommern Lexikon Mecklenburg Vorpommern Herausgegeben von der Geschichtswerkstatt Rostock e V Hinstorff Rostock 2007 ISBN 978 3 356 01092 3 Erich Hoffmann Konig Erik Menved und Mecklenburg In Helge Bei der Wieden Tilmann Schmidt Hrsg Mecklenburg und seine Nachbarn Schmidt Romhild Rostock 1997 ISBN 3 7950 3706 9 S 43 68 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Mecklenburg Reihe B Schriften zur Mecklenburgischen Geschichte Kultur und Landeskunde 10 Franz Kuntze Wizlaw III Der letzte Furst von Rugen Niemeyer Halle an der Saale 1893 Jakob Liefer Bellum Sundense Der Sundische Krieg Eine zweisprachige Edition Herausgegeben ubersetzt und kommentiert von Matthias Kruske Bohlau Koln u a 2004 ISBN 3 412 09104 9 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe 4 Quellen zur pommerschen Geschichte 15 Claus Ludwig Der Markgrafenkrieg schwerste Fehde des Mittelalters in Norddeutschland In Neubrandenburger Mosaik Heimatgeschichtliches Jahrbuch des Regionalmuseums Neubrandenburg Jg 1986 S 15 30 Ernst Munch Wolf Karge Hartmut Schmied Die Geschichte Mecklenburgs Von den Anfangen bis zur Gegenwart 4 erweiterte Auflage Hinstorff Rostock 2004 ISBN 3 356 01039 5 Meklenburgisches Urkundenbuch Herausgegeben von dem Verein fur Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde 24 Bande Stiller Schwerin u a 1863 1913 Nachtragsbande 1936 und 1977 Weblinks BearbeitenStammtafel des Hauses Mecklenburg Memento vom 3 Juli 2012 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Norddeutscher Markgrafenkrieg amp oldid 230889209