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Der Pommersch Brandenburgische Krieg war ein zwischen 1329 und 1333 ausgetragener Konflikt zwischen den Herzogtumern Pommern und der Mark Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Verlauf 3 Ergebnisse 4 Literatur 5 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenAnfang des 14 Jahrhunderts herrschten in Pommern die Herzoge Otto I und Barnim III in der Teilherrschaft Stettin sowie Wartislaw IV in der Teilherrschaft Wolgast Seit dem Ende der danischen Oberhoheit uber Pommern zu Beginn des 13 Jahrhunderts erhoben die askanischen Markgrafen von Brandenburg Anspruche auf die Lehnshoheit uber Pommern Sie wurden zunachst in den Vertragen von Kremmen 1236 und Landin 1250 geregelt Unter der neuen Dynastie der Wittelsbacher lebten die brandenburgischen Forderungen wieder auf Pommern lehnte sie jedoch ab In der Mark Brandenburg wurde Ludwig V 1323 Markgraf von Brandenburg Die neue wittelsbachische Herrschaft uber Brandenburg war von Anfang an von schweren inneren Spannungen gepragt So erschlugen die Berliner und Collner Burger 1325 den Propst Nikolaus von Bernau der als Parteiganger des Papstes gegen den Kaiser auftrat Daraufhin verhangte Papst Johannes XXII uber Berlin das Interdikt und konnte die Stettiner Herzoge zu einem Krieg gegen Brandenburg bewegen Mecklenburg hatte im Krieg gegen die Mark Brandenburg im Jahr 1323 seine Eroberungen in der Uckermark und in der Prignitz abgeben mussen und war so auf Ausgleich bedacht Fur Pommern und Mecklenburg ergab sich durch die Unruhen in der Mark Brandenburg eine gunstige Gelegenheit gegen diese vorzugehen Nachdem sich Pommern und Mecklenburg im Rugischen Erbfolgekrieg noch feindlich gegenubergestanden hatten verbundeten sie sich 1331 im Krieg gegen Markgraf Ludwig von Brandenburg Verlauf BearbeitenDer Krieg dauerte von 1329 bis 1333 Pommern kampfte erst allein gegen die Mark Brandenburg Nach einigen Gefechten 1329 kam es am 29 Januar 1330 zum Waffenstillstand auf der Heide vor Twenraden 1 der bis Mitte 1332 hielt Dieser Waffenstillstand war zwischen Ludwig von Brandenburg einerseits und den Herzogen Otto I und Barnim III sowie dem Stift zu Cammin und deren Verbundeten andererseits vereinbart worden 2 Beide Seiten suchten neue Verbundete Die pommerschen Herzoge gaben dafur dem Papst ihr Land als Lehen ab und wurden von diesem am 13 Marz 1331 in Vasallenpflicht genommen Da aber von dieser Seite wenig reelle Hilfe zu erwarten war schlossen sie bald darauf Bundnisse mit dem Herrn von Werle den beiden Herzogen von Mecklenburg und dem Grafen von Schwerin Der Ausbruch des Krieges zog sich indessen noch bis in den Sommer des nachsten Jahres 1332 hin Noch im Februar muss Frieden gewesen sein da der Markgraf zu dieser Zeit eine Forderung der Herzoge von 6 000 Mark durch Anweisung auf die Neu und Uckermark befriedigte Dann marschierte Barnim III mit einem Heer in die Mark ein Ohne sich zunachst auf einen ernsten Kampf einzulassen wich er den Angriffen des Markgrafen geschickt aus und verwustete in schnellen Streifzugen das Land Am 1 August 1332 stellte er sich den Brandenburger Truppen und schlug diese am Kremmer Damm 3 Die geschlagenen Brandenburger verfolgte er bis Berlin Schliesslich wurde am 28 Juni 1333 der Landfrieden von Lippehne geschlossen Durch das Dazwischentreten seiner Bundnispartner wurde Barnim III dazu gedrangt die Feindseligkeiten einzustellen und den durch den Kaiser Ludwig IV vermittelten Frieden anzunehmen Ludwig IV bewegte seinen Sohn dazu die Anspruche auf Pommern fallen zu lassen Ergebnisse BearbeitenAls Folge gelang es dem pommerschen Herzog Barnim III im Jahr 1338 die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit Pommern Stettins durch Kaiser Ludwig IV zu erreichen Dafur gewahrte er dem brandenburgischen Markgrafen das Heimfallsrecht nach dem beim Aussterben der Stettiner Linie des Greifengeschlechts Pommern Stettin an Brandenburg gefallen ware Zehn Jahre spater gelang es demselben Herzog vom neuen Kaiser Karl IV die Belehnung aller pommerschen Teilherrschaften zur gesamten Hand zu erwirken Auch Mecklenburg wurde ebenfalls 1348 von Karl IV in den Reichsfurstenstand erhoben und konnte seinen Besitz der Herrschaft Stargard festigen Die Streitigkeiten und Kampfe zwischen Pommern und Brandenburg lebten erst wieder nach dem Ubergang der Herrschaft uber die Markgrafschaft an die Dynastie der Hohenzollern im 2 Jahrzehnt des 15 Jahrhunderts auf und kulminierten nach dem Tod des letzten Herzogs der Stettiner Linie Ottos III im Stettiner Erbfolgekrieg 1464 1479 der fur Pommern ziemlich ungunstig ausging weil er die Lehnshoheit Brandenburgs uber alle pommerschen Teilherrschaften nicht nur Pommern Stettin festschrieb Im Vertrag von Pyritz 1493 konnte Pommerns Herzog Bogislaw X eine fur ihn gunstigere Regelung aushandeln Der endgultige Verzicht Brandenburgs auf die Lehnshoheit erfolgte jedoch erst mit dem Vertrag von Grimnitz 1529 der 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg von Kaiser Karl V bestatigt wurde 4 Literatur BearbeitenGottfried von Bulow Barnim III Herzog von Pommern In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 74 77 Einzelnachweise Bearbeiten Twenraden war eine Burg im Besitz des Herzogs von Pommern in der Nahe von Soldin Vgl Friedrich Wilhelm Barthold Geschichte von Rugen und Pommern Band 3 S 233f Christian von Nettelbladt und Karl Friedrich Wilhelm von Nettelbladt Nexus Pomeraniae cum S R G oder Versuch einer Abhandlung von der Verbindlichkeit Pommerschen Landen sonderlich Koniglich Schwedischen Antheils mit dem Heilig Romisch Teutschen Reich Garbe Frankfurt M 1766 S 155 156 Martin Wehrmann Geschichte von Pommern Bd 1 2 Auflage Friedrich Andreas Perthes Gotha 1919 21 Reprint Weltbild Verlag 1992 ISBN 3 89350 112 6 S 136 Christian von Nettelbladt und Karl Friedrich Wilhelm von Nettelbladt Nexus Pomeraniae cum S R G oder Versuch einer Abhandlung von der Verbindlichkeit Pommerschen Landen sonderlich Koniglich Schwedischen Antheils mit dem Heilig Romisch Teutschen Reich Garbe Frankfurt M 1766 S 156 160 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pommersch Brandenburgischer Krieg amp oldid 213995504