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In der Schlacht bei Gransee trafen im August 1316 wahrend des Norddeutschen Markgrafenkrieges die Truppen der verfeindeten Kriegsparteien unweit des Bauerndorfes Schulzendorf aufeinander Dies waren auf der einen Seite die verbundeten Truppen des Furstentums Mecklenburg der Herrschaft Werle des Konigreichs Danemark und anderer norddeutscher Fursten und auf der anderen Seite die Truppen des Markgrafen von Brandenburg und deren Verbundete Der Ausgang der Schlacht hatte auf den weiteren Verlauf der gesamten Auseinandersetzung entscheidenden Einfluss Im Spatherbst des folgenden Jahres am 25 November 1317 wurde im Frieden von Templin der Krieg weitestgehend auf dem Status quo beigelegt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Ergebnisse 3 1 Gegenwart 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenAls Ausloser des Unterkonflikts der ein Teil des grossen Unterwerfungsversuchs der Seestadt Stralsund war galt der Erbstreit um die Herrschaft Stargard nach dem Tod der Markgrafentochter Beatrix von Brandenburg der verblichenen Gattin Heinrichs II von Mecklenburg im Jahr 1314 Die Markgraf Waldemar von Brandenburg fordert das Land Stargard als erloschenes Lehen und Leibgedinge zuruck Die Mecklenburger Fursten beantworteten ihrerseits standige Uberfalle des Brandenburger Markgrafen Waldemar des Grossen im Jahr 1316 mit mehreren Einfallen in den Norden der Mark Brandenburg unter Fuhrung des Johann von Werle der zuvor auf der Seite Waldemars kampfte nordwestlich von Neubrandenburg aber in mecklenburgische Gefangenschaft geriet und zum Seitenwechsel gezwungen wurde Als das mecklenburgisch danische Koalitionsheer erneut unter Fuhrung Heinrich II von Mecklenburg genannt der Lowe mit seinen Truppen die Grenze nordwestlich von Gransee uberschritt und in das Hoheitsgebiet der Mark Brandenburg einfiel sammelte der brandenburgische Markgraf Waldemar sein Heer in und bei der Stadt Gransee um sich den Feinden entgegenzustellen Verlauf BearbeitenDie Brandenburger Truppen meist schwer gerustete Reiter waren den zu betrachtlichen Teilen aus Fusstruppen bestehenden mecklenburgisch danischen Truppen vermeintlich stark uberlegen In alten Uberlieferungen mecklenburgischer Herkunft wurde im patriotischen Uberschwang und heroisierender Uberhohung gar von einer vierfachen personellen Uberlegenheit der Brandenburger und ihrer Bundnispartner geschrieben Um diesen quantitativen Nachteil auszugleichen entschlossen sich die Mecklenburgischen Fursten und ihre Verbundeten zu einem Uberraschungsangriff auf die Brandenburger Truppen wobei sie auf Anraten Johann von Werles aus dem Walddickicht kommend das Muhlenfliess bei Schulzendorf uberquerten Dieses Fliess dass sich noch heute in nahezu unverandertem Verlauf entlang der sudlichen Waldlichtung des sogenannten Unterbusch entlang schlangelt trieb dereinst die Wassermuhle zu Rauschendorf an und floss von dort weiter bis in den Granseer Geronsee Im Kampf erwiesen sich gerade die Fusstruppen als entscheidende Kraft der Angreifer Waren die Ritter in ihren Rustungen einmal aus dem Sattel gehoben zeigten sie sich im Bodenkampf sehr eingeschrankt und den Fusstruppen unterlegen Die Brandenburger und ihre Verbundeten gerieten nach mehrere Stunden andauerndem erbittert gefuhrten Kampf in Bedrangnis Heinrich der Lowe wurde zwar in der Anfangsphase der Schlacht durch einen Axthieb auf den Kopfhelm verletzt und musste vorubergehend aus dem Felde geschafft werden Er konnte aber bald wieder ins Geschehen eingreifen Auf brandenburgischer Seite wurden sieben Grafen darunter Albrecht V von Wernigerode und der Graf von Mansfeld gefangen genommen Der Markgraf Waldemar entging dieser Gefangenschaft knapp da ihn der Graf von Mansfeld den Handen seiner Hascher entriss und sich seinerseits opferte Markgraf Waldemar und seine Mannen ergriffen ungeordnet die Flucht und suchten Schutz hinter den hohen Mauern der festen Stadt Gransee die Fontane spater als die wohl festeste der Grafschaft Ruppin bezeichnete Auf mecklenburgisch danischer Seite geriet Johann II von Holstein Kiel der Halbbruder des danischen Konigs Christoph I in Gefangenschaft Die gefangenen Adligen galten fur beide Seiten als Faustpfand in den Friedensverhandlungen Die siegreichen Verbundeten zogen sich uber Rheinsberg und Wesenberg auf mecklenburgisches Gebiet nach Buchholz zuruck Ergebnisse BearbeitenNach der Schlacht bei Gransee folgten noch im gleichen Jahr Verhandlungen so unter anderem in Zehdenick welche 1317 zum Frieden von Templin fuhrten Markgraf Waldemar musste den Erfolg der Koalition norddeutscher Fursten und Danemarks akzeptieren Die Herrschaft Stargard verblieb und gehorte fortan dauerhaft zu Mecklenburg Mit dem Tod von Waldemar und seinem unmundigen Vetter Heinrich erlosch zudem 1319 20 das Haus der Askanier in Brandenburg Gegenwart Bearbeiten Anlasslich des 700 Jahrestages der Schlacht bei Gransee begingen das Amt Gransee und Gemeinden die Gemeinde Sonnenberg und der Ortsteil Schulzendorf gemeinsam mit dem Stargarder Burgverein am 30 Juli 2016 einen Festakt Hierbei wurden ein Gedenkstein von der Feldmark Schulzendorf ein Schild mit Panoramablick auf das historische Schlachtfeld und eine Informationstafel enthullt und ein am kunftigen Radweg Gransee Neuglobsow gelegener Gedenk und Rastplatz nahe Schulzendorf eingeweiht Er tragt den Namen Historisches Schlachtfeld 1316 Literatur BearbeitenGeorg Christian Friedrich Lisch Die Schlacht bei Gransee im Jahre 1316 In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Band 11 1846 S 212 ff Digitalisat Carsten Drager Die Schlacht bei Schulzendorf im Jahre 1316 In Markische Allgemeine Zeitung Heimatgeschichtliche Beitrage im Lokalteil Neues Granseer Tageblatt Carsten Drager Festschrift der Gemeinde Schulzendorf Von den Anfangen bis zur Gegenwart 1991 53 034045388889 13 064228111111 Koordinaten 53 2 2 6 N 13 3 51 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Gransee amp oldid 234697715