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Die Burg Stargard ist eine der wenigen Hohenburgen im Norddeutschen Tiefland Die auf dem etwa 90 Meter hohen Burgberg befindliche Burg und die zu ihren Fussen liegende gleichnamige Stadt Burg Stargard liegen sudlich von Neubrandenburg im Bundesland Mecklenburg Vorpommern Die Anlage besteht aus einer Vor und Hauptburg mit elf noch erhaltenen Gebauden und pragt mit dem Bergfried als Wahrzeichen die Erscheinung der Stadt Die Burg Stargard gilt als einer der bedeutendsten Profanbauten des Landes Burg StargardAmtsreiterhaus links Burgkapelle und Neues Tor Mitte Munzpragerei rechts Amtsreiterhaus links Burgkapelle und Neues Tor Mitte Munzpragerei rechts Staat DeutschlandOrt Burg StargardEntstehungszeit um 1100 bis 1200Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung FurstenGeographische Lage 53 29 N 13 18 O 53 490277777778 13 305 Koordinaten 53 29 25 N 13 18 18 OBurg Stargard Mecklenburg Vorpommern p3 Modell der Burg Stargard Das Krumme Haus in weiss ist heute nur noch als Ruine erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 2 1 Bergfried 2 2 Krummes Haus 2 3 Oberes Tor Burgkapelle 2 4 Unteres Tor 2 5 Gasthof 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp SturmbuhneBereits vor 3000 v Chr war der Burgberg bewohnt Als wahrend der Volkerwanderung slawische Stamme das Gebiet erreichten fanden sie auf dem Burgberg Reste einer fruheren Befestigung oder Siedlung vor und nannten den Ort daher Stari Gard alte Burg Ab dem 12 Jahrhundert erfolgte die Eroberung und Besiedlung des Gebietes durch christliche Fursten In der Folge kam das Gebiet des heutigen Stargards an den Herzog Wartislaw III von Pommern Demmin der die Herrschaft Stargard im Vertrag von Kremmen 1236 den askanischen Markgrafen Johann I und Otto III von Brandenburg uberliess Zur Sicherung ihrer nordlichsten Landesteile liessen die Brandenburger ab 1236 die Burg Stargard erbauen Der Ort Stargard erhielt 1259 durch den Markgrafen Otto III das Stadtrecht Durch die Heirat der Markgrafentochter Beatrix von Brandenburg mit Furst Heinrich II zu Mecklenburg kam die Herrschaft Stargard mit Stadt und Burg 1292 als Wittum in die Hand der Mecklenburger Mit der Landesteilung von 1352 wurde die Burg Stargard die Residenz des Herzogs Johann I zu Mecklenburg Stargard Nach dem Aussterben der Stargarder Linie fiel das Teil Herzogtum Mecklenburg Stargard 1471 zuruck an das Gesamthaus Mecklenburg Herzog Albrecht VI zu Mecklenburg liess die Burg 1520 erheblich um und ausbauen so wurde zum Beispiel im ehemaligen Torgebaude die Burgkapelle eingerichtet Im Dreissigjahrigen Krieg war die Burg 1631 das Hauptquartier von General Tilly wahrend der Belagerung und Ersturmung von Neubrandenburg In dieser Zeit wurde die Burg stark beschadigt Im Jahr 1646 wurde der Bergfried von einem Blitz getroffen und brannte aus Sitz eines herzoglich mecklenburgischen Verwaltungsamtes blieb die Burg Stargard auch nach der Errichtung des Teil Herzogtums Mecklenburg Strelitz 1701 Jahrhundertelang diente die Burg als Amts und Wohnsitz von Amtmannern Amtshauptleuten bzw Drosten 1726 fand auf der Burg Stargard der letzte Hexenprozess Mecklenburgs statt Die Malerin Mathilde Block arbeitete hier Anfang der 1870er Jahre viereinhalb Jahre lang als Erzieherin Wahrscheinlich kummerte sie sich um die Kinder des Amtshauptmanns August von Fabrice 1821 1893 der seit 1856 im Krummen Haus seine Dienstwohnung hatte Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Burg bis 1963 als Landesjugendschule und bis 1990 als Jugendherberge genutzt Nach der Schliessung der Jugendherberge erfolgte ab 1990 eine umfangreiche Restaurierung der gesamten Burganlage Weiterhin wurde ein Burgmuseum eingerichtet das von den Diakonischen Werkstatten Neubrandenburg betreut wird Ausserdem werden auf der Burg kulturelle Veranstaltungen durchgefuhrt und Brautpaare getraut Anlage BearbeitenDie Burg Stargard teilt sich in eine Vor und eine Hauptburg mit insgesamt elf Gebauden Die Hauptburg besitzt einen annahernd ovalen Grundriss und wird mit der ostlich gelegenen Vorburg die das Amtsreiterhaus beherbergt von einem Graben umgeben Der Bergfried ist das Wahrzeichen der Stadt Die hohe Bedeutung der Burg zeigt sich daran dass alle Gebaude als Backsteinbauten errichtet wurden Die Burg Stargard und der Burggarten konnen besichtigt werden Museumsbesuch und Aufstieg auf den Bergfried sind kostenpflichtig Bergfried Bearbeiten nbsp Umfassungsmauern mit BergfriedDer Bergfried wurde um 1245 auf einem Fundament aus geschlagenen Findlingen erbaut Im unteren Bereich sind die Mauern uber vier Meter dick und haben einen Umfang von 27 Metern Der Eingang befindet sich neun Meter uber dem Boden und war ursprunglich uber eine uberdachte Holztreppe zu erreichen Das Turmverlies wiederum liegt 13 Meter unter dem Eingang und damit weit unter dem Burghofpflaster Uber dem Verlies befanden sich einst drei Turmstuben Der Turm brannte 1647 nach einem Blitzeinschlag aus Grossherzog Georg von Mecklenburg Strelitz liess Friedrich Wilhelm Buttel den Bergfried von 1821 bis 1823 zu einem Aussichtsturm umbauen Inklusive der neun Meter hohen Spitze misst der Bergfried 38 Meter in der Hohe Er bietet bei guter Sicht einen 30 Kilometer Rundumblick bis zu den Muhlen von Woldegk Im Jahr 1966 wurde der Turm renoviert Krummes Haus Bearbeiten Am 18 Dezember 1919 brannte das sogenannte Krumme Haus durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern nieder es ist bis heute eine Ruine Oberes Tor Burgkapelle Bearbeiten nbsp BurgkapelleDie Burgkapelle entstand zwischen 1240 und 1250 als dreigeschossiges Torhaus Das Tor wurde in die Begrenzungsmauern der Burg eingelassen ragt jedoch aus diesen deutlich heraus Ab 1280 wurde eine Burgkapelle zunachst im Obergeschoss des Tors eingerichtet Erst 1520 wurden die Zugbrucke entfernt die Durchfahrt und das mittlere Fenster verbunden und zugemauert und das Gebaude zur Doppelkapelle umgestaltet Sechzig Jahre spater wurde die Kapelle zur Hofseite erweitert Im 17 Jahrhundert diente sie als Wagenremise und Scheune Nach einem grossen Stadtbrand wurde das Gebaude zwischen 1758 und 1770 ersatzweise als Stadtkirche geistlich genutzt Nach dieser Zeit war es wieder ein Lagerraum Das Gebaude besitzt mittig ein spitzbogiges Fenster mit zwei seitlichen Rundbogenfenstern Der Giebel zeigt Steinfachwerk des 18 Jahrhunderts Vom ehemaligen Tor sind die seitlichen Lisenen und die schwarz glasierten Rundbogenfriese erhalten Unteres Tor Bearbeiten nbsp Unteres TorDas untere Tor entstand um 1250 als zweigeschossiger Backsteinbau der eine Kapelle im Obergeschoss beherbergte Im 16 Jahrhundert wurde das Tor verstarkt und im 17 Jahrhundert umgebaut Seit 1755 ist es teilweise zerstort heute ist nur noch die Fassade erhalten Der Giebel wird von einem Rundbogen umfangen und bestand einst aus einer gestaffelten Dreifenstergruppe die heute zugesetzt ist Seitlich der Brucke befinden sich wie am oberen Tor Lisenen und Rundbogenfriese mit schwarzer Glasur Die ehemalige Wippbrucke wurde im 16 Jahrhundert durch einen steinernen Damm ersetzt Gasthof Bearbeiten Im 13 Jahrhundert wurde das Gebaude errichtet dessen Aussenmauer zugleich Teil der Ringmauer der Hauptburg war die den Wehrgang trug Von 1938 bis 1944 war dort die Gaststatte Zur Alten Munze untergebracht danach zog eine Jugendherberge ein Nach umfassender Renovierung wurde das Gebaude als Hotel und Restaurant 1999 neu eroffnet Literatur BearbeitenClaus von Oertzen Geschichte der Burg Stargard in Mecklenburg Brunslow Neubrandenburg 1887 Hans Roering Geschichte der Burg Stargard Niemann Burg Stargard um 1925 Stargard Name Geschichtliches Burg Bergfried Krummes Haus Kirchliches Ortsanlage Stadtkirche Kleinkunstwerke Kapelle zum Heiligen Geist Hospital Rathaus Burgerhauser Jungfernbrunnen Willkomm In Georg Kruger Haye Kunst und Geschichts Denkmaler des Freistaates Mecklenburg Strelitz Bd 1 Das Land Stargard Abt 3 Brunslow Neubrandenburg 1929 S 87 127 Dieter Lips Burg Stargard eine mittelalterliche Hohenburg Reihe Kleine Kunstfuhrer 2 verand Aufl Schnell amp Steiner Regensburg 2003 ISBN 3 7954 5973 7 Axel Heller Mara Maroske Denkmale in Mecklenburg Strelitz Verlag Steffen Friedland 2005 S 22 28 ISBN 978 3 937669 32 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Stargard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Burg Stargard in der Landesbibliographie MV Hohenburg Stargard Burgverein der Burg Stargard Alljahrliches Mittelalterfest auf der Burg Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Stargard Burg amp oldid 239151678