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Wustrow ist eine Gemeinde im Suden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte im Suden Mecklenburg Vorpommerns Die Gemeinde wird vom Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte mit Sitz in Mirow verwaltet Wappen Deutschlandkarte 53 225555555556 12 969722222222 64 Koordinaten 53 14 N 12 58 OBasisdatenBundesland Mecklenburg VorpommernLandkreis Mecklenburgische SeenplatteAmt Mecklenburgische KleinseenplatteHohe 64 m u NHNFlache 43 29 km2Einwohner 738 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 17 Einwohner je km2Postleitzahl 17255Vorwahlen 039828 039832Kfz Kennzeichen MSE AT DM MC MST MUR NZ RM WRNGemeindeschlussel 13 0 71 167Adresse der Amtsverwaltung Rudolf Breitscheid Strasse 24 in 17252 MirowWebsite www wustrow seenplatte deBurgermeister Heiko KruseLage der Gemeinde Wustrow im Landkreis Mecklenburgische SeenplatteKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Ortsteile 3 Geschichte 4 Dienstsiegel 5 Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft 7 Verkehr 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas Gemeindegebiet Wustrows liegt an der Grenze zum Land Brandenburg in einer der seenreichsten Regionen der Mecklenburgischen Seenplatte Von den zahlreichen Seen in unmittelbarer Nahe Wustrows seien hier nur der Ratzsee der Gobenowsee der Krummer Woklowsee der Labussee der Kleine Palitzsee der Klenzsee der Platlinsee und der Peetschsee genannt Die Seen im sudlichen Gemeindebereich Ortsteil Canow sind untereinander verbunden und Teil der Muritz Havel Wasserstrasse Das gesamte Gebiet ist ein Eldorado fur Wassersportfreunde der Tourismus ist daher auch von grosster Bedeutung fur das Gebiet Zwischen den Seen erstrecken sich ausgedehnte Walder und sanfte Hugel Umgeben wird Wustrow von den Nachbargemeinden Wesenberg im Norden und Osten Rheinsberg im Suden sowie Mirow im Westen Ortsteile BearbeitenCanow Drosedow Neu Canow Neu Drosedow Wustrow Seewalde Palitzhof GrunplanGeschichte BearbeitenBei Erdarbeiten und Chausseebau wurden in der naheren und weiteren Umgebung immer wieder Zeugnisse dafur gefunden dass diese Gegend schon sehr fruh bewohnt war Siedlungen der Germanen liessen sich nachweisen Funde aus der Eisenzeit erganzten das Geschichtsbild Schliesslich fanden sich Beweise fur die Ansiedlung von Slawen in der Nahe von Niederungen und Seen Um 1250 siedelten zusatzlich dauerhaft Bauern aus Westfalen Holstein und Friesland in dieser Gegend Wustrow wurde urkundlich erstmals am 25 Januar 1349 erwahnt Der Ortsname kommt aus dem Slawischen und bedeutet umflossener Ort bzw Ort auf der Insel welches sich auf die Lage zwischen Platlinsee und Klenzsee bezieht 2 Im Dreissigjahrigen Krieg litt die Bevolkerung erheblich und die Anzahl der Wirtschaftsstellen halbierte sich bis 1664 Um 1815 wurden in den Kirchenbuchern Wustrows noch Berufe erwahnt die auf die Arbeit in den Glashutten der Nachbarorte hinweisen In Neu Canow Grunplan und Canow bestanden bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Glashutten Wichtigste Einkommensquelle in diesem Ort blieben aber Landwirtschaft Forst und Fischfang 1836 wurde die Wustrower Feldmark neu geordnet und die Hauseigentumer erhielten gleichzeitig Acker in Erbpacht Da mit der Aufteilung und Neuordnung der Acker auch eine Zuordnung von Wiesen erfolgen musste dauerten diese Verhandlungen bereits seit 1827 an Vorher hatten die Wiesen einer gemeinschaftlichen Bewirtschaftung Hutung gedient 1922 wurde durch das Erbpachtgesetz verfugt dass aus Zeitpacht eine Erbpacht wurde Die Grosse der landwirtschaftlichen Nutzflache je Hof lag im Dorf zwischen 6 und 25 Hektar Schwierige Bodenverhaltnisse die oftmals getrennt liegenden Flachen und immer wieder wechselnde Eigentumsverhaltnisse erschwerten die Bewirtschaftung und verminderten die Einnahmen 1945 wurden durch die Bodenreform in Wustrow rund 178 Hektar enteignet und an 19 Neubauern vergeben Die Grosse dieser landwirtschaftlich nutzbaren Flachen lag zwischen 6 und 11 Hektar je Neubauernstelle 1953 54 wurden sechs Bauern dieses Ortes und der Besitzer der nahegelegenen Huhnerfarm republikfluchtig Bei einer Einwohnerzahl von rund 300 war dies ein einschneidendes Ereignis Die verlassenen Hofe wurden vorubergehend durch den neugebildeten Ortlichen Landwirtschaftsbetrieb OLB bewirtschaftet Nachdem am 1 Sept 1955 die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft in Neudrosedow gegrundet wurde wurden diese Aufgaben und das Personal ubernommen nbsp Blick uber den Platlinsee auf WustrowIm Marz 1960 kam es aufgrund der Parteibeschlusse zur Bildung von landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften LPG entweder des Typs I oder des Typs III die sich voneinander durch die Viehhaltung und damit Nutzung der Stalle unterschieden Dies fuhrte jedoch nicht automatisch zur Uberwindung der Schwierigkeiten die sich aus der Zersplitterung der Feldmark sowie der sehr rasch wechselnden Bodenverhaltnisse ergaben Versuche die unterschiedlichen Boden grossflachig und gleichartig zu bestellen fuhrten mehrfach zu erheblichen Ertragsausfallen Alteingesessene Bauern fuhlten sich in ihren Ansichten zu den vorher geubten Bewirtschaftungsformen gestarkt Den Schwierigkeiten die sich aus den nach der Zusammenlegung gemeinsam genutzten kleinen Stallen ergaben wurde mit dem Bau grosser Anlagen begegnet die sich weder an den ortlichen klimatischen Gegebenheiten orientierten noch den hygienischen Anspruchen immer gerecht wurden Rinderoffenstall bei Wustrow grosse Entenfarm als Nachfolger der Huhnerfarm Schweinezucht und Schweinemaststalle Seit Einfuhrung der Gemeindeordnung 1864 wurden Dorfschulzen ernannt denen ein Schulzenrat zugeordnet war Nach 1914 wurde die Bezeichnung Burgermeister eingefuhrt Dies Amt hatten unter anderem ein Schuster mehrmals Lehrer und auch Bauern inne Ab dem 24 September 1946 gab es ein gewahltes Gemeindeparlament anfangs bestehend aus 12 Personen 1990 fand die erste freie Wahl statt bei der sich 15 Parteien aufstellen liessen Seewalde am Gobenowsee entstand im 19 Jahrhundert aus einer zu Drosedow gehorenden Dampfziegelei mit Landwirtschaft Durch Erlass des Grossherzog erhielt 1904 der Ort den Namen Seewalde Das Gut war eine Erbpachtstelle Das zweigeschossige Herrenhaus stammt aus den 1920er Jahren Es war nach 1941 Heil und Erziehungsinstitut wurde um 1949 verstaatlicht spater Internatsschule dann Kindergartnerinnenschule und danach Schulungs und Erholungshaus der SED Nach 1995 wurde das Gebaude an den evang Lauenstein e V ruckubertragen und eine Werkstatte fur Behinderte entstand Dienstsiegel BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen weder Wappen noch Flagge Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg gefuhrt Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift GEMEINDE WUSTROW LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE 3 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmale in Wustrow Mecklenburgische Seenplatte Dorfkirche Wustrow von 1897 nach Planen von Baumeister Witzeck Nachfolgebau von einfachen Holzkirchen Fruher Filialkirche von Wesenberg 1773 Zuordnung zur Pfarre Strasen seit einigen Jahren wieder bei Wesenberg Neugotische Dorfkirche von 1882 in Drosedow aus Backstein mit massiven Dachreiter in dem sich die Glocke von 1860 befindet Fachwerkkirche Strasen von 1784 gebaut vom Forstingenieur Draeseke der Turm wurde 1969 abgebrochen Fachwerkkirche Priepert von 1719 nach Kriegsschaden ohne Turm Pfarr und Schulhaus Wustrow Bis in die 1980er Jahre wohnten hier die Lehrer 1999 wurde eine Heimatstube eroffnet die 2008 sich erweiterte um Arbeitszimmer und Handbibliothek des Schriftstellers Helmut Sakowski 1924 2005 Spater wurde diese in das neue Schulgebaude erbaut um 1950 ubernommen wo eine flachenmassig grossere Heimatstube eingerichtet werden konnte Drei Stelen von 1997 zur Erinnerung an den Todesmarsch von KZ Haftlingen im April 1945 am Ortsausgang nach Palitzhof in der Ortsmitte sowie am Ortseingang errichtet von Jugendlichen unter Anleitung des Kunstlers Wolf Leo Zweigeschossiges Gutshaus Drosedow vom 19 Jahrhundert und Park Jagdschloss Sankt Hubertus in Drosedow von 1904 im Jugendstil fur Alfred Duhrssen gebaut 1914 bis 1945 Zentrum des Gestuts Drosedow nach 1945 Wohnhaus Verkaufsstelle und Kindergarten nach 1960 Schulungseinrichtung privatisiert saniert und seit 2004 Pension Gutshaus Neu Drosedow ein aus der Mitte des 19 Jahrhunderts errichteter klassizistischer zweigeschossiger Putzbau Die Kulturscheune des Guts ist ein Standort der Festspiele Mecklenburg Vorpommern Gutsanlage in Seewalde mit eingeschossigem Herrenhaus aus den 1920er Jahren und Park mit Eiskeller aus Feldsteinen nach 1949 Internatsschule und Erholungshaus seit 1998 erweitert als Einrichtung fur Behinderte nbsp Kirche in Wustrow nbsp Kirche in DrosedowWirtschaft BearbeitenWesentliche Impulse fur die Entwicklung des Ortes ergaben sich aus dem Tourismus und der Landwirtschaft Wurden einerseits nach 1970 bisher ubliche Feldwege die den Bauern die Bewirtschaftung ihrer Felder erleichterten im Zuge grossangelegter Kultivierungen in Ackerland verwandelt so erhielten anderseits bisher unbefestigte Landstrassen Bitumendecken Dadurch wurde es unter anderem moglich dass der Schulerverkehr mit Bussen erfolgte Noch bis um 1958 wurde am nahen Klenzsee auf einer Lichtung das Holz aus den umliegenden Waldern gesammelt und sortiert um dann auf dem See zu Flossen verbunden und abtransportiert zu werden Die nach 1950 eingerichtete Maschinen Ausleih Station MAS und spater als Maschinen Traktoren Station MTS bezeichnete Einrichtung am Rande von Wustrow ist aufgelost Nur wenige kleinere Handwerks und Dienstleistungsbetriebe sind noch vorhanden Verkehr BearbeitenWustrow liegt an der Bundesstrasse 122 zwischen Wesenberg und dem brandenburgischen Rheinsberg In Richtung Osten besteht Strassenanschluss an die Bundesstrasse 96 zwischen Furstenberg Havel und Neustrelitz Der nachste Bahnhof befindet sich in Wesenberg an der Strecke Mirow Neustrelitz Die Anbindung an Wesenberg und Neustrelitz wird unter der Woche mit den Linienbussen der MVVG sichergestellt Personlichkeiten BearbeitenAlfred Duhrssen 1862 1933 Gynakologe und Hochschullehrer der Universitat Berlin er liess 1904 das Jagdschloss Sankt Hubertus in Drosedow bauen Gerhard Roewer 1939 2019 Chemiker und Hochschullehrer sowie Professor der Chemie an der Technischen Universitat Bergakademie FreibergLiteratur BearbeitenGemeinde Wustrow Hrsg Wustrow ein Kleinod in der Strelitzer Kleinseenplatte 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wustrow Sammlung von Bildern Literatur uber Wustrow Mecklenburgische Seenplatte in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Amt M V Bevolkerungsstand der Kreise Amter und Gemeinden 2022 XLS Datei Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011 Hilfe dazu Paul Kuhnel Die slawischen Ortsnamen in Meklenburg In Jahrbucher des Vereins fur Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde Jg 46 1881 S 130 Hauptsatzung 1 Abs 2Stadte und Gemeinden im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Alt Schwerin Altenhagen Altenhof Altentreptow Ankershagen Bartow Basedow Beggerow Beseritz Blankenhof Blankensee Blumenholz Bollewick Borrentin Bredenfelde Breesen Breest Briggow Brunn Buchholz Burg Stargard Burow Butow Carpin Colpin Dargun Datzetal Demmin Eldetal Faulenrost Feldberger Seenlandschaft Fincken Friedland Funfseen Galenbeck Gielow Gnevkow Godendorf Gohren Lebbin Golchen Gotthun Grabowhofe Grammentin Grapzow Grischow Gross Kelle Gross Miltzow Gross Nemerow Gross Plasten Gross Teetzleben Grunow Gultz Gulzow Hohen Wangelin Hohenbollentin Hohenmocker Hohenzieritz Holldorf Ivenack Jabel Jurgenstorf Kargow Kentzlin Kieve Kittendorf Klein Vielen Kletzin Klink Klocksin Knorrendorf Kratzeburg Kriesow Kublank Kuckssee Kummerow Larz Leizen Lindenberg Lindetal Malchin Malchow Meesiger Melz Mirow Mollenbeck Mollenhagen Molln Moltzow Neddemin Neetzka Neubrandenburg Neuenkirchen Neukalen Neustrelitz Neverin Nossendorf Nossentiner Hutte Peenehagen 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