www.wikidata.de-de.nina.az
Pierre Henri Teitgen 29 Mai 1908 in Rennes 6 April 1997 in Paris war ein franzosischer Jurist Professor und Politiker Unter seiner Federfuhrung entstand die Europaische Menschenrechtskonvention Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politisches Leben 2 1 Abgeordneter 2 2 Minister 2 3 Die Menschenrechtskonvention 3 Juristische Laufbahn 4 Ehrungen 5 Veroffentlichungen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater Henri Teitgen war vor und gegen Ende des Zweiten Weltkriegs der Vorsitzende Richter des Berufungsgerichts Cour d appel in Nancy 1 Er ging auf das College Saint Sigisbert in Nancy und studierte an der Universitat Nancy Rechtswissenschaften Im Oktober 1934 wurde er im Alter von 27 Jahren zum Doktor des Offentlichen Rechts an der Universitat von Nancy promoviert 1 Er wurde 1935 fur eine Professur an die Fakultat fur Rechtswissenschaft in Nancy berufen und ubte von 1946 bis 1961 in Rennes neben seinen politischen Amtern ebenfalls eine Jura Professur aus 1 1936 grundete er mit seinem Kollegen Francis Menthon die juristische Zeitschrift Droit Social Arbeitsrecht Teitgen war mit Jeanne Fonlupt der Tochter eines Rechtsanwalts in Strassburg verheiratet und hatte mit ihr sieben Kinder 1 Politisches Leben BearbeitenAbgeordneter Bearbeiten In den Kriegsjahren ab 1940 spielt er eine wichtige Rolle bei der Resistance gegen die deutsche Besatzung Von 1945 bis 1958 sass er als Abgeordneter der christlich demokratischen Partei Republikanische Volksbewegung Mouvement republicain populaire MRP im franzosischen Parlament von 1952 bis 1956 war er deren Parteivorsitzender Minister Bearbeiten Teitgen war unter Charles de Gaulle vom 9 November 1944 bis zum 30 Mai 1945 Informationsminister In dieser Zeit beteiligte er sich auf Veranlassung de Gaulles an der Grundung der Tageszeitungen Le Monde in Paris und von Ouest France in Rennes Sein Vater Henri Teitgen schrieb Beitrage fur den Ouest Eclair bereits vor dem Krieg Vom 30 Juni 1945 bis 20 Januar 1946 war er Justizminister dieses Amt hatte er auch in den Regierungen Felix Gouin und Georges Bidault inne Zu seinen Aufgaben in diesem Amt gehorte die Organisation der Prozesse gegen die Angehorigen des Vichy Regimes sowie gegen die Kollaborateure mit den deutschen Besatzern Im umgestalteten Kabinett Paul Ramadier war er vom 9 Mai bis 22 Oktober 1947 Staatsminister bevor er zum Verteidigungsminister ernannt wurde was er auch im Kabinett Robert Schuman zum 20 Juli 1948 blieb ehe er unter Bidault vom 28 Oktober 1949 bis 24 Juni 1950 wieder Staatsminister und Beauftragter fur Information wurde In der Regierung Faure war er schliesslich Minister fur die franzosischen Uberseegebiete Wahrend seiner Ministerkarriere war er dreimal Vize Regierungschef und zwar vom 28 Januar bis 19 November 1947 Ramadier Kabinett vom 16 Juli 1948 bis 26 August 1948 Kabinett Andre Marie und vom 28 Juni 1953 bis 12 Juni 1954 Kabinett Joseph Laniel Die Menschenrechtskonvention Bearbeiten Pierre Henri Teitgen war einer der fuhrenden Personen von etwa 700 Politikern die vom 7 bis 10 Mai 1948 in Den Haag tagten um den Europakongress als Manifestation der europaischen Einigungsbewegung zu beschliessen Sie forderten auf dem Kongress die politische Einheit Europas Schaffung eines Europarates und einer europaischen Menschenrechtskonvention Die am 10 Mai 1948 in Den Haag beschossene Kommission legte dem Rat der Europaische Bewegung International am 25 Februar 1949 in Brussel einen Bericht vor Auf Grund der Allgemeine Erklarung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen im Dezember 1948 bezog sich der Beschluss der Konferenz in Brussel auf diese Charta Ein internationaler Rechtsausschuss unter dem Vorsitz Pierre Henri Teitgens und der Berichterstattung von Sir David Maxwell Fyfe erarbeitete die in Den Haag beschossene Forderung Die erste Beratung des Europarats im Plenum fand am 19 August 1949 statt Nach dem Wunsch des Prasidenten des Ministerkomitees sollte die BV in ihrer Arbeit besonderes Gewicht auf die Definition der Grundrechte legen Teitgen und Fyfe bestanden jedoch auf ihrer Idee zuerst den geltenden Bestand der national gewahrten Grundrechte international zu schutzen Zu den Vorarbeiten trat der Rechts und Verwaltungsausschuss zum ersten Mal am 22 August 1949 zusammen Teitgen wurde zum Berichterstatter bestellt der fruhere Berichterstatter des internationalen Rechtsausschusses Fyfe zum Vorsitzenden ernannt Als Begrundung fur den Verzicht auf eine Kodifikation fuhrte Teitgen an dass ein solches Vorhaben nicht zu improvisieren ware sondern Ergebnis einer vieljahrigen Rechtsubung sein musse Der Ausschuss beendete seine beratende Tatigkeit nach 14 Sitzungen am 5 September 1949 und Teitgen legte dessen Ergebnisse vor Am 7 und 8 September 1949 wurde der Teitgen Bericht im Plenum der Beratenden Versammlung diskutiert Zwar wurden vereinzelt Befurchtungen geaussert dieses System der Anwendung des jeweiligen nationalen Rechts durch den Gerichtshof mit einer vagen international rechtlichen Grenze mache die ganze Garantie illusorisch Teitgen setzte sich jedoch durch unterstutzt von anderen Abgeordneten die ebenfalls rasch ein Ergebnis erzielen wollten Neun der nun zwolf Grundrechte des Teitgen Berichts wurden ohne Kommentar vom Plenum angenommen Die EMRK ist der funfte volkerrechtliche Vertrag der im Rahmen des Europarats geschlossen wurde Er wurde am 4 November 1950 in Rom von den meisten Europaischen Staaten unterzeichnet Juristische Laufbahn Bearbeiten1958 widersetzte er sich der Ruckkehr de Gaulles ins Prasidentenamt Er verlor 1958 sein Abgeordnetenmandat fur das bretonische Departement Ille et Vilaine das er seit 1946 innehatte Daraufhin beschrankte er seine Ambitionen wieder auf eine akademische Laufbahn als Jura Professor an der Universitat Rennes und danach in Paris Sorbonne Er blieb ein einflussreicher Politiker im christdemokratischen MRP und schmahte die Funfte Republik als Diktatur 2 Im November 1977 wurde er als Richter an den Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte berufen und ubte dieses Amt bis 1982 aus 1 Ehrungen BearbeitenGrossoffizier der Ehrenlegion Ordre de la Liberation Grosskreuz der nationalen Kammer des Verdienstes Croix de guerre 1939 1945 Medaille de la Resistance Medaille von EvadesVeroffentlichungen BearbeitenDie Anwendung des Gemeinschaftsrechts durch die franzosischen Rechtsprechungen Brussel 1965 Verwaltungskurs europaischen Rechts Paris 1970 Gemeinschaftlicher institutioneller Rechtskurs Struktur und Funktionieren der Gemeinschaften Paris 1976 Ursprunge Zielsetzungen und Natur der Europaischen Gemeinschaften Paris 1978Weblinks BearbeitenObituary Pierre Henri Teitgen The Independent 10 April 1997 englisch Lebenslauf Pierre Henri Teitgen Assemblee nationale franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Lebenslauf Pierre Henri Teitgen Assemblee nationale Liste des Batonniers Memento des Originals vom 26 Juli 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www avocats nancy com Avocats Nancy 2010 Douglas Johnson Obituary Pierre Henri Teitgen The Independent 10 April 1997VorgangerAmtNachfolgerFrancois de MenthonJustizminister von Frankreich 30 Mai 1945 18 Dezember 1946Paul RamadierYvon DelbosVerteidigungsminister von Frankreich 22 Oktober 1947 26 Juli 1948Rene MayerNormdaten Person GND 118882309 lobid OGND AKS LCCN n85016844 VIAF 110090037 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Teitgen Pierre HenriKURZBESCHREIBUNG franzosischer Jurist Professor und Politiker MdEPGEBURTSDATUM 29 Mai 1908GEBURTSORT RennesSTERBEDATUM 6 April 1997STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Henri Teitgen amp oldid 223097714