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Pierre Messmer 20 Marz 1916 in Vincennes 29 August 2007 in Paris war ein franzosischer Politiker UNR UDR RPR Von 1960 bis 1969 war er Verteidigungsminister und von 1972 bis 1974 Premierminister Frankreichs In seine kurze Amtszeit fallt der Beginn des Bauprogramms fur Kernkraftwerke welches zum Bau von 56 Reaktoren bis 1989 fuhrte 1 2 3 Pierre Messmer in Trouville 1988 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Zweiter Weltkrieg und Indochina Krieg 1 3 Verwaltungsbeamter in den Uberseegebieten 1 4 Minister fur Nationale Verteidigung 1 5 Amtszeiten als Premierminister 1 6 Tatigkeiten als gewahlter Volksvertreter 1 7 Ruckzug aus der Politik 2 Werke 3 Ehrungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Pierre Messmer wurde 1916 in eine aus dem Elsass stammende Familie geboren die nach dem Deutsch Franzosischen Krieg 1871 fur Frankreich optiert hatte Nach dem Besuch der Ecole Massillon und des Lycee Charlemagne studierte er von 1934 bis 1937 an der Ecole nationale de la France d Outre Mer und von 1934 bis 1936 am Institut national des langues et civilisations orientales 1939 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften Zweiter Weltkrieg und Indochina Krieg Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg war Messmer 1939 zunachst Leutnant beim 12 Regiment der Tirailleurs senegalais Nach der Niederlage von 1940 schloss er sich den Streitkraften des Freien Frankreich an Als Offizier der 13 Halbbrigade der Fremdenlegion kampfte er in Eritrea Syrien und Nordafrika Schlacht von Bir Hakeim und El Alamein 1942 1944 war er an der Landung in der Normandie und der Befreiung von Paris beteiligt Im August 1945 kam Messmer als Fallschirmjager nach Franzosisch Indochina Dort wurde er im Indochinakrieg 1946 bis 1954 von den Việt Minh gefangen genommen konnte aber nach zwei Monaten aus der Gefangenschaft fliehen Verwaltungsbeamter in den Uberseegebieten Bearbeiten In der Folge ubte Messmer zahlreiche Funktionen in der Verwaltung der franzosischen Uberseegebiete aus 1946 wurde er Generalsekretar des interministeriellen Ausschusses fur Indochina Comite interministeriel pour l Indochine von 1947 bis 1948 war er Kabinettchef des franzosischen Hochkommissars in Indochina 1950 wechselte er nach Franzosisch Westafrika und wurde zunachst Kreisverwalter der Region Adrar in Mauretanien 1952 dann Gouverneur von Mauretanien Von 1954 bis 1956 war er Gouverneur der Elfenbeinkuste 1956 kehrte er fur kurze Zeit als Kabinettsdirektor des Uberseeministers Gaston Defferre ministre de la France d outre mer nach Paris zuruck bevor er noch im selben Jahr Hochkommissar im Kamerun wurde 1958 ubte er kurzzeitig die Funktion des Hochkommissars in Franzosisch Aquatorialafrika aus Von 1958 bis 1959 war Messmer Hochkommissar in Franzosisch Westafrika Minister fur Nationale Verteidigung Bearbeiten Nach der Grundung der Funften Republik durch Charles de Gaulle wurde Messmer im Februar 1960 Armeeminister In seine Amtszeit bis April 1969 fielen der Aufstand der Generale im April 1961 die Beendigung des Algerienkrieges 1962 die Reduzierung und Umstrukturierung der franzosischen Streitkrafte am Ende der Kolonialara sowie der Austritt Frankreichs aus der militarischen Integration der NATO 1966 Er verschaffte Frankreich die vom Staatsprasidenten de Gaulle gewunschte Atomstreitkraft 4 In diesem Zusammenhang verantwortete Messmer auch die Auswirkungen der franzosischen Kernwaffentests Essai nucleaire teils oberirdisch seit Beginn der 1960er Jahre 1960 1961 fuhrte Frankreich in besiedeltem Gebiet namlich in der algerischen Sahara nahe Reggane vier oberirdische Atomwaffentests durch Bis zu 30 000 Menschen erlitten dadurch in der Folgezeit Schaden 5 6 7 Bei In Ekker fuhrte die franzosische Armee 13 unterirdische Kernwaffentests durch Beim zweiten Test 1 Mai 1962 waren Messmer sowie Wissenschaftsminister Gaston Palewski anwesend Die Explosion blies Radioaktivitat in die Atmosphare etwa hundert Personen darunter die beiden Minister wurden mit einer Strahlendosis von jeweils uber 50 mSv verstrahlt Vom 2 Juli 1966 bis zum 14 September 1974 fuhrte Frankreich weitere 41 oberirdische Tests durch 1971 war Messmer kurze Zeit Uberseeminister ministre de la France d outre mer Amtszeiten als Premierminister Bearbeiten Am 6 Juli 1972 wurde Messmer von Staatsprasident Georges Pompidou als Nachfolger von Jacques Chaban Delmas zum Premierminister ernannt Messmer leitete in der Folge drei kurzlebige Regierungen 6 Juli 1972 bis 2 April 1973 5 6 April 1973 bis 1 Marz 1974 1 Marz 1974 bis 28 Mai 1974 Tatigkeiten als gewahlter Volksvertreter Bearbeiten Neben seinen Funktionen in hohen Regierungsamtern war Messmer von 1968 bis 1988 auch Abgeordneter der Nationalversammlung fur das Departement Moselle Von 1986 bis 1988 war er Fraktionsvorsitzender des gaullistischen RPR in der Nationalversammlung Ausserdem war er von 1971 bis 1989 Burgermeister von Sarrebourg von 1978 bis 1979 Prasident des Regionalrats von Lothringen und von 1979 bis 1980 Mitglied des Europaischen Parlaments Ruckzug aus der Politik Bearbeiten Im Jahr 1988 wurde Messmer nach seinem Ruckzug aus der Politik in die Academie des sciences morales et politiques eine der funf Akademien des Institut de France gewahlt deren Ewiger Sekretar secretaire perpetuel er von 1995 bis 1998 war 1995 wurde er Prasident des Institut Charles de Gaulle Am 25 Marz 1999 wurde er in die Academie francaise gewahlt auf den Platz von Maurice Schumann 13 fauteuil 1999 bis 2006 war er Kanzler des Institut de France Seit Oktober 2001 war Messmer auch Prasident der Fondation de la France Libre Seit 2006 war er Kanzler des Ordre de la Liberation Pierre Messmer starb am 29 August 2007 im Militarkrankenhaus Val de Grace in Paris 8 Werke BearbeitenLe Regime administratif des emprunts coloniaux Doktoratsarbeit 1939 Le Service militaire Debat avec Jean Pierre Chevenement 1977 Les Ecrits militaires du general de Gaulle 1985 gemeinsam mit Alain Larcan Apres tant de batailles Memoires 1992 Les Blancs s en vont Recits de decolonisation 1998 Le Role et la place de l Etat au debut du XXIe siecle 2001 La Patrouille perdue 2002 Ma part de France Entretiens avec Philippe de Saint Robert 2003 Ehrungen BearbeitenPierre Messmer war Trager folgender Orden und Ehrentitel Grosskreuz der Franzosischen Ehrenlegion Ordre de la Liberation per Dekret vom 23 Juni 1941 Croix de guerre sechsmal zwischen 1939 und 1945 Medaille de la Resistance Medaille des Evades Kolonialverdienstmedaille mit den Gefechtsspangen Erythree Libye Bir Hakeim Medaille Commemorative 1939 1945 Officier de l American Legion Kommandeur du Nichan Iftikhar Tunesien Kommandeur des Koniglichen Ordens von Kambodscha 2002 Grossoffizier des Sterns von Rumanien 2016 anlasslich seines 100 Geburtstages wurde eine Plakette an dem Sitzplatz in der Assemblee nationale enthullt wo er von 1968 bis 1978 als UDR Abgeordneter und von 1978 bis 1988 als RPR Abgeordneter sass 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pierre Messmer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Pierre Messmer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Pierre Messmer in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Biografie beim Ordre de la Liberation franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten French nuclear power history the unknown story 3 Marz 2015 abgerufen am 20 April 2023 amerikanisches Englisch Le Gros G The beginning of nuclear energy in France Messmer s plan In Revue Generale Nucleaire 2020 iaea org abgerufen am 20 April 2023 Nuclear Energy in France History Messmer Plan Technology Trends Abgerufen am 20 April 2023 Frankreichs neue Atompolitik Das Erbe de Gaulles wird liquidiert In Die Zeit 23 April 1971 Thomas Schneider 30 000 Opfer durch franzosische Atomtests Memento vom 31 Mai 2009 im Internet Archive ARD Weltspiegel 18 Januar 2009 Alan Cowell France to Pay Nuclear Test Victims In The New York Times 24 Marz 2009 Kurt Andersen Atomic Test Case In Time Magazine 26 April 2006 Frankreichs Ex Premierminister Messmer gestorben Memento vom 11 September 2007 im Internet Archive In Basler Zeitung 29 August 2007 Hommage a Pierre Messmer Mercredi 6 juillet 2016 Assemblee nationale abgerufen am 20 April 2023 franzosisch Premierminister von Frankreich Michel Debre Georges Pompidou Maurice Couve de Murville Jacques Chaban Delmas Pierre Messmer Jacques Chirac Raymond Barre Pierre Mauroy Laurent Fabius Jacques Chirac Michel Rocard Edith Cresson Pierre Beregovoy Edouard Balladur Alain Juppe Lionel Jospin Jean Pierre Raffarin Dominique de Villepin Francois Fillon Jean Marc Ayrault Manuel Valls Bernard Cazeneuve Edouard Philippe Jean Castex Elisabeth BorneJustizminister der Funften Franzosischen Republik Michel Debre Edmond Michelet Bernard Chenot Jean Foyer Louis Joxe Rene Capitant Jean Marcel Jeanneney Rene Pleven Pierre Messmer Jean Taittinger Jean Lecanuet Olivier Guichard Alain Peyrefitte Maurice Faure Robert Badinter Michel Crepeau Albin Chalandon Pierre Arpaillange Henri Nallet Michel Vauzelle Pierre Mehaignerie Jacques Toubon Elisabeth Guigou Marylise Lebranchu Dominique Perben Pascal Clement Rachida Dati Michele Alliot Marie Michel Mercier Christiane Taubira Jean Jacques Urvoas Francois Bayrou Nicole Belloubet Eric Dupond MorettiVerteidigungsminister der Funften Franzosischen Republik Charles de Gaulle Nationale Verteidigung und Pierre Guillaumat Armeen Pierre Guillaumat Pierre Messmer Michel Debre Robert Galley Jacques Soufflet Yvon Bourges Joel Le Theule Robert Galley Charles Hernu Paul Quiles Andre Giraud Jean Pierre Chevenement Pierre Joxe Francois Leotard Charles Millon Alain Richard Michele Alliot Marie Herve Morin Alain Juppe Gerard Longuet Jean Yves Le Drian Sylvie Goulard Florence Parly Normdaten Person GND 119125447 lobid OGND AKS LCCN n85165951 VIAF 4933696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Messmer PierreKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker MdEPGEBURTSDATUM 20 Marz 1916GEBURTSORT VincennesSTERBEDATUM 29 August 2007STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Messmer amp oldid 233010449