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Pierre Mauroy pjɛʁ mo ʁwa 5 Juli 1928 in Cartignies Departement Nord 7 Juni 2013 in Clamart Departement Hauts de Seine war ein franzosischer Politiker der Parti socialiste PS Er war von 1973 bis 2001 Burgermeister von Lille und zusatzlich von 1981 bis 1984 Premierminister von Frankreich von 1988 bis 1992 Erster Sekretar der PS von 1992 bis 1999 Prasident der Sozialistischen Internationale und von 1992 bis 2011 Mitglied des franzosischen Senats Pierre Mauroy 2006 Leben BearbeitenMauroy wurde als Sohn eines franzosisch flamischen Lehrers geboren Er besuchte das Lycee in Cambrai und absolvierte eine Ausbildung zum Berufsschullehrer an der Ecole normale nationale d apprentissage ENNA in Cachan Ab 1952 war Mauroy als Berufsschullehrer in Colombes bei Paris tatig Er engagierte sich ab 1944 in der alten sozialistischen Partei Section francaise de l Internationale ouvriere SFIO und war von 1949 bis 1958 Generalsekretar der Sozialistischen Jugend 1955 wurde er Generalsekretar der Berufsschullehrergewerkschaft 1 1961 wurde er Generalsekretar der SFIO im Departement Nord Die SFIO ging 1969 in der Parti socialiste auf Auf Vorschlag des damaligen Burgermeisters Augustin Laurent erhielt Mauroy bei den Kommunalwahlen 1971 in Lille die zweite Position auf der Wahlliste der sozialistischen Partei Augustin Laurent wurde wiedergewahlt trat zwei Jahre spater am 8 Januar 1973 zuruck und Mauroy wurde sein Nachfolger als Burgermeister von Lille Am 11 Marz 1973 wurde er ausserdem zum Abgeordneten des Departements Nord in der Nationalversammlung gewahlt 1974 wurde er zum Prasidenten des Regionalrats der Region Nord Pas de Calais gewahlt 2 Von 1979 bis 1980 war er Mitglied des Europaischen Parlaments nbsp Pierre Mauroy im Mai 1981Als wichtige Stutze von Francois Mitterrand bei der Schaffung der linken Koalition 1981 als uberzeugter Europaer und entschiedener Gegner der Zentralisierung Frankreichs wurde Mauroy nach der Wahl von Francois Mitterrand zum Staatsprasidenten von ihm am 21 Mai 1981 zum Premierminister ernannt Die erste Koalitionsregierung Mauroys die nach der gewonnenen Wahl zur Nationalversammlung gebildet wurde schloss vier Minister der kommunistischen Partei PCF ein In Erfullung der Wahlversprechen des Prasidenten prasentierte Mauroy ein soziales Sofortprogramm und erste Schritte eines ambitionierten Reformprogramms Einfuhrung der 39 Stunden Woche funf Wochen bezahlten Jahresurlaub Einstellung zusatzlicher Beamter Dezentralisierung der Verwaltung Verstaatlichung von Grossunternehmen wie Bull Computer Rhone Poulenc Dassault Sacilor Usinor und Thomson und Banken Credit Lyonnais Compagnie financiere de Suez Vermogenssteuererhohungen Erhohung der Einkommen Abschaffung verschiedener Sicherheitsgesetze Rente mit 60 Jahren Abschaffung der Todesstrafe Reform der Medien Schwangerschaftsabbruch gegen den Rat des Prasidenten Wie auch in Westdeutschland und Grossbritannien infolge der Olkrise stieg in Frankreich die Inflationsrate und die Arbeitslosigkeit Dazu kam eine Wahrungskrise die Mauroy bereits ein Jahr spater zwang eine restriktive Fiskalpolitik politique de l austerite zu ergreifen personifiziert durch den Finanzminister Jacques Delors Die Indexierung der Einkommen in Relation zum Preisniveau wurde aufgegeben wodurch ein Sinken der Realeinkommen moglich wurde die private Berufsausbildung wurde zuruckgestellt Diese Fiskalpolitik wurde von vielen Wahlern der Linken abgelehnt Die kommunistischen Minister schieden dann 1983 nach zunehmenden Auseinandersetzungen aus der Regierung aus Am 22 Marz 1983 beauftragte Mitterrand erneut Mauroy mit der Regierungsbildung seiner dritten Regierung Zwei Wochen spater am 6 April 1983 kundigte Mauroy in seiner Regierungserklarung Notverordnungen zur Durchsetzung eines drastischen Spar und Restriktionsprogramms ein Insbesondere die kommunistische Gewerkschaft CGT organisierte daraufhin landesweite Streiks Am 18 Juli 1984 entschied Staatsprasident Mitterrand Mauroy durch Laurent Fabius als Ministerprasidenten zu ersetzen Mauroy kehrte daraufhin in den Norden zuruck wo er grosses politisches Gewicht besass 1988 wurde er Vorsitzender Erster Sekretar der PS Er gab diesen Posten 1992 auf als er zum Senator gewahlt wurde Vom 17 September 1992 bis 1999 war Mauroy Nachfolger Willy Brandts als Prasident der Sozialistischen Internationale 2001 wurde Jacques Delors Tochter Martine Aubry seine Nachfolgerin als Burgermeisterin von Lille Sie war bis dahin seine rechte Hand gewesen Am 7 Juni 2013 starb Mauroy im Militarkrankenhaus Percy in Clamart 3 Bereits 14 Tage spater benannte die Metropolregion Lille das Grand Stade Lille Metropole in Villeneuve d Ascq in Stade Pierre Mauroy um 4 Mauroy unterzeichnete 1988 als Burgermeister von Lille einen Stadtepartnerschaftsvertrag mit der thuringischen Stadt Erfurt Seit 2021 tragt in der nun Thuringer Landeshauptstadt die Pierre Mauroy Brucke den Namen des grossen Europaers Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pierre Mauroy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pierre Mauroy in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Pierre Mauroy un notable au cœur de l histoire de la gauche moderne Les Echos 7 Juni 2013 abgerufen am 6 Marz 2016 Discours d investiture de Pierre Mauroy en tant que President du Conseil Regional Nord Pas de Calais 10 janvier 1974 Archives regionales ref 655W1 collection AR NpdC Pierre Mauroy ancien premier ministre est mort In Le Monde vom 7 Juni 2013 franzosisch Abgerufen am 7 Juni 2013 France Football vom 25 Juni 2013 S 11Premierminister von Frankreich Michel Debre Georges Pompidou Maurice Couve de Murville Jacques Chaban Delmas Pierre Messmer Jacques Chirac Raymond Barre Pierre Mauroy Laurent Fabius Jacques Chirac Michel Rocard Edith Cresson Pierre Beregovoy Edouard Balladur Alain Juppe Lionel Jospin Jean Pierre Raffarin Dominique de Villepin Francois Fillon Jean Marc Ayrault Manuel Valls Bernard Cazeneuve Edouard Philippe Jean Castex Elisabeth BornePrasidenten der Sozialistischen Internationale Morgan Phillips 1951 1957 Alsing Andersen 1957 1962 Erich Ollenhauer 1963 Bruno Pittermann 1964 1976 Willy Brandt 1976 1992 Pierre Mauroy 1992 1999 Antonio Guterres 1999 2005 Giorgos A Papandreou seit 2006 Normdaten Person GND 119338599 lobid OGND AKS LCCN n82120756 VIAF 110051500 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mauroy PierreKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker PS Mitglied der Nationalversammlung MdEPGEBURTSDATUM 5 Juli 1928GEBURTSORT Cartignies Departement Nord FrankreichSTERBEDATUM 7 Juni 2013STERBEORT Clamart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Mauroy amp oldid 237387604