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Union Siderurgique du Nord de la France USINOR war ein franzosischer Stahlkonzern mit Sitz in Paris der zusammen mit der spanischen Aceralia S S und der luxemburgischen Arbed S A ab 2002 den europaischen Stahlkonzern Arcelor bildete der 2006 von dem Konkurrenten Mittal Steel Company ubernommen wurde Usinor wurde 1948 als Staatsunternehmen durch die Fusion von Hutten Stahl und Walzwerken des Nordens und Ostens und der Hochofen Hutten und Stahlwerke von Denain Anzin gebildet Usinor verfugte uber Produktionsstandorte in Calais Roubaix Nivelles und Charleville Mezieres die in Nachbarschaft zum nordfranzosisch belgischen Kohlerevier lagen Bei Usinor wurde Roheisen und Rohstahl aber auch Flachstahl produziert Im selben Jahr wurde die Societe Lorraine de Laminage Continu S A SOLLAC mit Sitz in Paris als Gemeinschaftsunternehmen von der Familie de Wendel die im 18 Jahrhundert geschaffene Stahlindustrie zusammen mit acht weiteren Lothringer Unternehmen gegrundet die die Flachstahl und Blechindustrie Lothringens mit einer Kapazitat von 1 Mio Tonnen pro Jahr fortfuhrten Hier wurde der Rohstoff fur die franzosische Automobil und Elektroindustrie erzeugt Sollac verfugte uber Produktionsstandorte in Dunkirchen in Rombas Hagondange Gueugnon und Longwy in Lothringen aber auch im Departement Bouches du Rhone Zu Sollac gehorte auch die Dillinger Hutte in Deutschland 1950 wurde ausserdem in Metz die Union Siderurgique Lorraine S A SIDELOR mit Sitz in Paris gegrundet ein weiteres Stahlunternehmen im Besitz der Familie de Wendel das uber Produktionsstandorte in Rombas die Hochofen und Giessereien in Pont a Mousson Homecourt und Micheville in Lothringen verfugte wo Minette Eisenerzvorkommen abgebaut wurden Die Rombacher Huttenwerke waren ursprunglich vom Koblenzer Carl Spaeter Konzern gegrundet worden Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden sie von Otto Ernst Flick in Treuhanderschaft ubernommen Sidelor wurde 1968 durch die Familie de Wendel absorbiert 1964 wurde der andere grosse franzosische Stahlkonzern SACILOR gegrundet der die Stahlstandorte in Lothringen ubernahm Anfang der 1970er Jahre entfiel ein Drittel der franzosischen Stahlproduktion auf Usinor 1 1971 warb Usinor in einem Prospekt zur Kapitalerhohung damit dass sich sein Umsatz seit 1968 um rund 80 gesteigert und der Cash flow versechsfacht habe Unter der Voraussetzung dass die folgenden funf Jahre den gleichen Verlauf wie 1970 nehmen wurden sah sich das Unternehmen im Stande sein 4 Mrd Francs starkes Investitionsprogramm vollstandig selbst zu finanzieren 2 Wahrend der Stahlkrise der 1970er Jahre wurde in Lothringen und im angrenzenden belgisch luxemburgischen Gebiet eine Vielzahl von Stahlarbeitsplatzen abgebaut Der lange zahe letztlich jedoch erfolglose Kampf der Stahlarbeiter von Longwy erregte hierfur Mitte der 1970er Jahre internationales Aufsehen und Solidaritat Nach dem Wahlsieg Francois Mitterrands verstaatlichte die neue Regierung Usinor und Sacilor die 1986 zur Usinor Sacilor fusioniert wurden Vier Jahre spater wurde das dritte franzosische Unternehmen der Branche Sollac von Usinor ubernommen Im Folgejahr wurde auch Ugine von Sacilor integriert 1994 wurden die Edelstahlhersteller in der Aster Holding restrukturiert In Deutschland erwarb Usinor 1980 zunachst einen Anteil von 25 an der Drahtwerk Ludwig in Lampertheim den sie 1990 auf 100 aufstockte 1993 grundete Usinor Sacilor in Neuves Maisons ein Tochterunternehmen fur Baustahl die Societe des Aciers d Armature pour le Beton SAM die die Drahtwerke Ludwig von seinen Elektrostahlwerken Neuves Maisons und Montereau auf dem Wasserweg uber die Mosel und den Rhein mit Vormaterial versorgte 2000 verkaufte Usinor die SAM mitsamt ihrem deutschen Tochterunternehmen an den italienischen Riva Konzern 1995 privatisierte die konservative franzosische Regierung Usinor Sacilor S A 1997 firmierte das Unternehmen erneut um und nennt sich fortan wieder Usinor S A In Frankreich beschaftigte Usinor 1997 rund 50 100 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 72 000 Mio Franc 1998 wurde der belgische Konkurrent Cockerill Sambre S A ubernommen was im Jahr 1999 eine neue Organisation der Gruppe zur Folge hatte bis sie 2002 im multinationalen Unternehmen Arcelor heute ArcelorMittal integriert wurde Einzelnachweise Bearbeiten Charles Levinson Wirtschaftskrise und multinationale Konzerne Hamburg 1974 ISBN 3 499 16880 4 S 40 Charles Levinson Wirtschaftskrise und multinationale Konzerne Hamburg 1974 ISBN 3 499 16880 4 S 40f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Usinor amp oldid 223726076