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Das Rassemblement pour la Republique RPR deutsch Zusammenschluss fur die Republik oder Sammlungsbewegung fur die Republik war eine franzosische politische Partei Das RPR gehorte der politischen Rechten an ihre Ausrichtung kann als gaullistisch und konservativ beschrieben werden Sie verfolgte die Idee einer Fortfuhrung der Politik von Charles de Gaulle und des Mythos der Resistance wahrend des Zweiten Weltkrieges Ihre Grundung verdankte sie einer Initiative des spateren Pariser Burgermeisters und franzosischen Staatsprasidenten Jacques Chirac im Jahr 1976 In den folgenden Jahrzehnten war das RPR starkste Partei des burgerlichen Spektrums und ging bei den meisten Wahlen Bundnisse mit der Union pour la democratie francaise UDF ein RPR Politiker waren 1986 88 und 1993 97 Premierminister ab 1995 stellte die Partei mit Chirac den Staatsprasidenten Nach der Prasidentschaftswahl 2002 loste sich das RPR zugunsten der Mitte rechts Sammelpartei Union pour un mouvement populaire UMP auf Inhaltsverzeichnis 1 Parteivorsitzende 2 Geschichte 2 1 Grundung 2 2 Opposition und Cohabitation wahrend der Prasidentschaft Mitterrand 2 3 Prasidentschaft Chirac 2 4 Aufgehen in der UMP 3 Europaische Verbindungen 4 Wahlergebnisse 4 1 Parlamentswahlen 4 2 Europaparlament 4 3 Prasidentschaftswahlen 4 4 Regionalwahlen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksParteivorsitzende BearbeitenJacques Chirac 1976 bis 1994 Alain Juppe 1994 bis 1997 Philippe Seguin 1997 bis 1999 Nicolas Sarkozy Interims Vorsitzender 1999 Michele Alliot Marie 1999 bis 2002 Serge Lepeltier 2002Geschichte Bearbeiten nbsp Jacques Chirac Grunder und langjahriger Vorsitzender des RPRGrundung Bearbeiten Die gaullistische Partei die unter verschiedenen Namen Union pour la Nouvelle Republique UNR bzw Union des democrates pour la Republique UDR seit Beginn der Funften Republik 1958 regierte verlor 1974 erstmals eine Prasidentschaftswahl Es gewann Valery Giscard d Estaing der zwar zum burgerlichen Lager gehorte aber nicht zur UDR sondern zu den liberal konservativen Republicains independants RI Giscard d Estaing bezog jedoch auch die UDR in seine Regierung ein und ernannte den Gaullisten Jacques Chirac zum Premierminister Im August 1976 wurde er jedoch durch den Parteilosen Raymond Barre abgelost Chirac sah die Notwendigkeit einer Erneuerung der gaullistischen Bewegung und grundete am 5 Dezember 1976 das RPR dessen erster Vorsitzender er wurde Im Jahr darauf wurde Jacques Chirac zum Burgermeister der Hauptstadt Paris gewahlt Bei den franzosischen Parlamentswahlen 1978 wie auch bei den meisten folgenden Wahlen ging das RPR ein Bundnis mit der Union pour la democratie francaise UDF der Unterstutzer Giscard d Estaings ein die Majorite presidentielle die der Regierung des Prasidenten eine Mehrheit im Parlament sichern sollte Das RPR gewann 22 62 der Stimmen und damit 150 von 490 Sitzen Die RPR Fraktion war damit zwar nicht so stark wie zuvor die UDR aber immer noch starkste Kraft in der Nationalversammlung Zusammen hatten RPR und UDF weiterhin eine Mehrheit Von der UDF unterschied sich das RPR vor allem in Fragen des politischen Stils und der Organisationsform Die UDF setzte eher auf Notabeln die in den Kommunen und Regionen verwurzelt waren das RPR wollte hingegen eine Massenpartei mit einer landesweit aktiven Basis sein Zudem verfolgte die RPR in ihrer fruhen Phase eine eher dirigistische Wirtschaftspolitik im Gegensatz zur eher wirtschaftsliberalen UDF eine autoritarere Innenpolitik und stand der europaischen Integration eher skeptisch gegenuber 1 Sowohl bei Parlaments als auch bei Prasidentschaftswahlen trafen jedoch beide Parteien in der Regel Absprachen spatestens zum zweiten Wahlgang um den Sieg linker Kandidaten zu verhindern 2 Bei den Wahlen zum Europaischen Parlament 1979 erreichte das RPR 16 31 der Stimmen 15 von 81 Sitzen Ihre Abgeordneten sassen in der Fraktion der Europaischen Demokraten fur den Fortschritt gemeinsam mit den Europaparlamentariern der irischen Fianna Fail Opposition und Cohabitation wahrend der Prasidentschaft Mitterrand Bearbeiten nbsp Parteitag des RPR in Toulouse 1982Am 26 April 1981 erhielt Chirac im ersten Wahlgang der Prasidentschaftswahl 18 der Stimmen Im zweiten Wahlgang unterstutzte das RPR den Amtsinhaber Giscard d Estaing UDF der jedoch dem Sozialisten Francois Mitterrand unterlag Bei den kurz darauf folgenden Parlamentswahlen erhielt das RPR 20 81 der Stimmen 85 von 491 Sitzen Anschliessend war das RPR in Opposition gegen die erste linke Regierung der Funften Republik In dieser Zeit wandelte sich die Programmatik und Ideologie der Partei Sie wandte sich von de Gaulles dirigistischer Wirtschaftspolitik wie auch vom euroskeptischen Kurs ab und neoliberalen Programmpunkten wie Privatisierung Deregulierung und Steuersenkungen zu 3 Gegen diesen Wandel gab es jedoch Widerstand von orthodoxen und sozialen Gaullisten 1984 erreichte das RPR bei der Europawahl 1984 in einer gemeinsamen Liste mit der UDF 43 der Stimmen 41 von 81 Sitzen Zu den franzosischen Parlamentswahlen 1986 stellte das RPR in den meisten Wahlkreisen gemeinsame Kandidaten mit der UDF auf in einigen Wahlkreisen traten hingegen RPR Kandidaten separat an Das gemeinsame Wahlprogramm mit der UDF bestatigte die pro europaische und neoliberale Wende des RPR 3 Die gemeinsamen Kandidaturen UDF RPR erhielt 21 4 der Stimmen 147 von 573 Sitzen und die separaten RPR Kandidaturen 11 2 76 Sitze Gemeinsam mit der UDF die fur ihre eigenen Kandidaten nochmals 53 Mandate erreicht hatte und kleineren rechten Parteien konnte das RPR eine Regierungskoalition bilden Jacques Chirac wurde Premierminister unter Staatsprasident Francois Mitterrand womit die erste Cohabitation begann Diese Konstellation widersprach de Gaulles Idee eines starken Prasidenten als Staats und Regierungschef und wurde daher von orthodoxen Gaullisten abgelehnt 3 Bei den gleichzeitig mit der Parlamentswahl abgehaltenen Regionalwahlen gewann das RPR die Prasidentschaft in 6 von 22 Regionen in 14 weiteren Regionen stellte die verbundete UDF den Prasidenten Chirac setzte sich im Dezember 1986 fur die Verabschiedung der Einheitlichen Europaischen Akte ein eine Abkehr vom nationalen Vetorecht im EG Rat fur das sich de Gaulle 21 Jahre zuvor vehement eingesetzt hatte 3 Am 25 April 1988 erhielt Jacques Chirac im ersten Wahlgang zur Prasidentschaftswahl 19 95 der Stimmen und erreichte die Stichwahl Bei dieser unterlag er mit 45 98 der Stimmen dem amtierenden Prasidenten Francois Mitterrand Wie ublich trat die vom RPR gefuhrte Regierung nach der Prasidentschaftswahl zuruck Mitterrand ernannte den Sozialisten Michel Rocard zum Premierminister und loste die Nationalversammlung vorzeitig auf Bei den darauffolgenden Parlamentswahlen intensivierte sich die Zusammenarbeit zwischen RPR und UDF noch Schon im ersten Wahlgang trat in fast allen Wahlkreisen jeweils nur ein burgerlicher Kandidat der Union du Rassemblement et du Centre d h des RPR oder der UDF an 4 Die Kandidaten des RPR erhielten 19 18 der Stimmen im ersten Wahlgang und 127 der 575 Sitze es verblieb damit in der Opposition Mit den Wahlniederlagen 1988 begannen in der bis dahin von Chirac dominierten Partei Richtungsstreitigkeiten Am 21 Juni 1988 wurde der Chirac Vertraute Bernard Pons mit nur einer Stimme Mehrheit gegen Philippe Seguin zum Fraktionsvorsitzenden in der Nationalversammlung gewahlt Eine Gruppe etwa Vierzigjahriger die sogenannten Quadras prangerten das angebliche Abrutschen des RPR nach Rechts an das unter anderem in Wahlabsprachen mit dem Front National bei den Parlamentswahlen 1988 gesehen wurde Bei den Wahlen zum Europaischen Parlament 1989 errang die gemeinsame Liste von RPR und UDF 28 9 der Stimmen und 26 von 81 Sitzen Am 11 Januar 1990 veroffentlichten Charles Pasqua und Philippe Seguin unter dem Titel Rassemblement pour la France einen Programmtext fur die anstehende Neuwahl der Parteifuhrung in dem sie eine Position des Souveranismus vertraten Die Gegenposition im Sinne Chiracs wurde von Alain Juppe entworfen dessen Text einige Wochen spater beim Parteitag von Le Bourget die Mehrheit erhielt Chirac blieb damit Vorsitzender des RPR Am Ende des Jahres 1990 verliessen Michel Noir Michele Barzach und Alain Carignon die Partei Im Jahr 1990 grundeten RPR und UDF das Bundnis Union pour la France UPF deutsch Union fur Frankreich mit einem gemeinsamen Programm um die linke Regierung abzulosen Bei den Regionalwahlen 1992 gewann die UPF 32 9 der Stimmen und die Prasidentschaft in 19 von 22 Regionen Im selben Jahr verteidigte Jacques Chirac das Ja im Referendum zum EU Vertrag von Maastricht Charles Pasqua und Philippe Seguin verteidigten ihr Nein Bei der Volksabstimmung votierten etwa zwei Drittel der RPR Wahler gegen den Vertrag 5 insgesamt setzte sich jedoch das Ja Lager knapp durch Ein Jahr spater 1993 erwog die UPF die UDF und den RPR ihre Unabhangigkeit wiedergewinnen zu lassen nbsp Edouard Balladur Premierminister und PrasidentschaftskandidatDie Wahlen zur Nationalversammlung 1993 brachten einen Erdrutschsieg der burgerlichen Parteien RPR Kandidaten erhielten 19 83 der Stimmen im ersten Wahlgang und 242 von 577 Sitzen Gemeinsam mit der UDF 213 Sitze erreichte die Union pour la France eine uberwaltigende Mehrheit in der Nationalversammlung von mehr als vier Funfteln der Sitze In der Folge wurde Edouard Balladur RPR zum Premierminister ernannt die zweite Cohabitation begann Der Ernennung Balladurs war eine Absprache zwischen diesem und Chirac vorausgegangen wonach Chirac auf die Position des Premierministers verzichtete Balladur dafur von einer Kandidatur bei den nachsten Prasidentschaftswahlen absehen sollte 1994 wurde Alain Juppe zum Vorsitzenden der Partei gewahlt Bei den Wahlen zum Europaischen Parlament im selben Jahr erzielte die gemeinsame Liste von RPR und UDF 25 7 der Stimmen und 28 von 81 Sitzen Prasidentschaft Chirac Bearbeiten Im Vorfeld der Prasidentschaftswahl 1995 entschloss sich Balladur entgegen der mit Chirac geschlossenen Absprache doch als Prasidentschaftskandidat anzutreten unterstutzt von der UDF Dies fuhrte dazu dass im ersten Wahlgang zwei RPR Mitglieder gegeneinander antraten wobei Chirac sich im Wahlkampf traditionelle gaullistische Werte auf die Fahnen schrieb Er prangerte die soziale Spaltung an und versprach der Bekampfung der Arbeitslosigkeit hochste Prioritat einzuraumen unabhangig von den Zwangen der Globalisierung und EU Verpflichtungen 3 Chirac erreichte mit 20 84 die Stichwahl wahrend Edouard Balladur mit 18 58 nur auf den dritten Platz kam Im zweiten Wahlgang wurde Chirac mit 52 64 gegen 47 36 fur Lionel Jospin PS zum Prasidenten der Republik gewahlt Nach der Prasidentschaftswahl trat die Regierung Balladur wie ublich zuruck Chirac ernannte Alain Juppe zum neuen Premierminister Wenige Monate nach der Wahl leitete Chirac trotz seiner Wahlkampfrhetorik Massnahmen zur Einhaltung der EU Konvergenzkriterien ein 3 Die Doppelkandidatur 1995 sorgte fur ein tiefes und langanhaltendes Zerwurfnis innerhalb des gaullistischen Lagers bei dem Chirac selbst und seine Gefolgsleute unter anderem Dominique de Villepin und Alain Juppe gegen die Gefolgsleute Balladurs unter anderem Nicolas Sarkozy und Francois Fillon standen Dieser Konflikt pragte die Prasidentschaft Chiracs vor allem in seiner zweiten Amtszeit und auch die Prasidentschaft Nicolas Sarkozys Andererseits verwischten die Trennlinien zwischen RPR und UDF zusehends Sowohl Chirac als auch Balladur hatten Unterstutzer in beiden Parteien In der UDF wie im RPR gab es pro europaische Anhanger des freien Markts z B Alain Madelin in der UDF Sarkozy im RPR die untereinander mehr Gemeinsamkeiten hatten als mit einem jakobinischen Gaullisten wie Philippe Seguin RPR oder einem zur Mitte tendierenden Christdemokraten wie Francois Bayrou UDF 6 Bei den vorzeitigen Wahlen zur Nationalversammlung 1997 erlitten RPR und UDF eine unerwartete Niederlage gegen die vereint antretende Linke der gauche plurielle Das RPR selbst erhielt 15 7 der Stimmen im ersten Wahlgang und gewann 139 von 577 Sitzen Alain Juppe musste das Amt des Premierministers an Lionel Jospin PS abgeben womit die dritte Cohabitation der Funften Republik begann diesmal mit umgekehrten Rollen Infolge der Wahlniederlage wurde Philippe Seguin unterstutzt vom Umfeld Balladurs 1997 als Nachfolger Alain Juppes Parteivorsitzender des RPR Bei den Regionalwahlen im Marz 1998 erhielten UDF und RPR zusammen 27 9 der Stimmen weitere 2 3 fur separate RPR Kandidaturen RPR Kandidaten ubernahmen die Prasidentschaft in 3 von 22 Regionen Bretagne Champagne Ardenne Pays de la Loire Die Partei verlor damit gegenuber der Regionalwahl 1992 deutlich Im September 1998 wurde Seguin in einer Urwahl der Parteimitglieder bestatigt Bereits wenige Monate spater gab er das Amt wieder ab nachdem der Konflikt mit Jacques Chirac um den Kurs des RPR eskaliert war Nicolas Sarkozy bis dahin Generalsekretar ubernahm den Interimsvorsitz des RPR Bei der Europawahl 1999 erlitt das RPR eine dramatische Niederlage Die gemeinsame Liste mit der UDF Abspaltung Democratie Liberale DL mit dem Spitzenkandidaten Nicolas Sarkozy erreichte lediglich 12 82 der Stimmen und 12 von 81 Sitzen Im burgerlichen Lager war sie damit nur noch zweitstarkste Kraft hinter der von Philippe de Villiers und dem RPR Mitglied Charles Pasqua getragenen euroskeptischen Liste Rassemblement pour la France RPF Die Fraktion Union fur Europa die massgeblich aus Europaparlamentariern des RPR und denen von Forza Italia bestanden hatte loste sich nach der Wahl auf Stattdessen traten die Vertreter des RPR wie der UDF der grossen Mitte rechts Fraktion EVP ED bei und wurden so zu Partnern der deutschen Unionsparteien und der britischen Tories Das Ausscheiden der EU skeptischen Souveranisten aus dem RPR trug weiter zur Annaherung von gaullistischen und nicht gaullistischen gemassigten Rechten in Frankreich bei Das politische Konzept des Gaullismus spielte um die Jahrtausendwende keine nennenswerte Rolle mehr 6 nbsp Die letzte RPR Vorsitzende Michele Alliot MarieBei der Urwahl zum Parteivorsitz bewarben sich vier Kandidaten wobei sich Jean Paul Delevoye und Michele Alliot Marie fur die Stichwahl qualifizierten Alliot Marie setzte sich schliesslich mit 62 7 durch Bei der Kommunalwahl im Marz 2001 verlor das RPR das Rathaus von Paris an Bertrand Delanoe PS Die gaullistische Partei hatte seit der Wiedereinfuhrung des Amtes des Pariser Burgermeisters 1977 diesen Posten gehalten zunachst mit Jacques Chirac bis zu dessen Wahl zum Prasidenten 1995 anschliessend mit Jean Tiberi Diesen hatte das RPR wegen verschiedener Affaren nicht wieder als Burgermeisterkandidaten aufgestellt sein Antreten mit einer eigenen Liste gegen den RPR Kandidaten Philippe Seguin fuhrte die Niederlage herbei Aufgehen in der UMP Bearbeiten Um das Jahr 2000 wurde in RPR und UDF uberlegt aus den verschiedenen Parteien der parlamentarischen Rechten eine Einheitspartei hervorgehen zu lassen um die Parlaments und Prasidentschaftswahlen von 2002 vorzubereiten und damit die gaullistischen liberalen und christdemokratischen Stromungen zu einen Die bereits 1998 von den damaligen Parteivorsitzenden Philippe Seguin RPR und Francois Leotard UDF initiierte Alliance war eine Totgeburt weil sie sich gegen den amtierenden Staatsprasidenten und seine Anhanger stellte 7 Die im April 2001 gegrundete Union en mouvement UEM mit dem UDF Politiker Renaud Dutreil als Vorsitzenden und Herve Gaymard RPR als Generalsekretar hatte hingegen die Sympathie Chiracs Die meisten fuhrenden Parteivertreter erklarten jedoch anlasslich des 25 Jubilaums des RPR im Dezember 2001 an ihrer bisherigen Partei festhalten zu wollen 8 Im Februar 2002 kam es zum Neustart der Union en mouvement zwar nicht als einheitliche Partei aber als Bundnis zur Unterstutzung Chiracs bei der Prasidentschaftswahl am 21 April 2002 diesmal mit breiter Unterstutzung aus RPR Democratie Liberale und Teilen der UDF 9 Dennoch erzielte der Amtsinhaber im ersten Wahlgang lediglich 19 88 der Stimmen erreichte damit aber als Fuhrender die Stichwahl in die als Zweiter uberraschend Jean Marie Le Pen vom rechtsextremen Front national einzog der knapp vor Lionel Jospin lag Der Schock in Frankreich uber das Wahlergebnis fuhrte auch dazu dass das UEM drei Tage spater in die Union pour la majorite presidentielle UMP Union fur die Mehrheit des Prasidenten umgewandelt wurde unter Beteiligung von RPR DL und grossen Teilen der UDF deren unmittelbares Ziel darin bestand Chirac als Kandidaten bei der Stichwahl um die Prasidentschaft zu unterstutzen Diese gewann Chirac im zweiten Wahlgang mit 82 21 gegen 17 79 fur Jean Marie Le Pen Bei den darauffolgenden Parlamentswahlen im Juni 2002 trat das RPR nicht mehr eigenstandig sondern im Bundnis der UMP an Dies war fur RPR Traditionalisten eine Zumutung zumal der Premierminister und Spitzenkandidat Jean Pierre Raffarin kein Gaullist sondern ein DL Mitglied war zahlte sich aber aus 9 Die UMP errang 33 3 der Stimmen im ersten Wahlgang und 365 von 577 Sitzen weit mehr als das RPR je erreicht hatte Auf einem ausserordentlichen Parteitag am 21 September 2002 in Villepinte beschlossen die Parteimitglieder die Auflosung des RPR und dessen Eingliederung in die UMP die vom Parteienbundnis zur Partei umgewandelt wurde Auch die Democratie Liberale unter dem gescheiterten Prasidentschaftskandidaten Alain Madelin loste sich zugunsten der UMP auf Zudem traten zahlreiche UDF Politiker uber die Parti radical valoisien wurde zur assoziierten Partei der UMP Diese benannte sich kurz darauf in Union pour un mouvement populaire um Anders als zuvor das RPR hatte die UMP folglich keine eindeutig gaullistische Identitat mehr sondern war eine breite Sammelpartei des Mitte rechts Spektrums nach dem Vorbild der deutschen CDU CSU bzw der Europaischen Volkspartei 9 Europaische Verbindungen BearbeitenDa der Gaullismus eine spezifisch franzosische politische Stromung ist gehorte das RPR zu keiner der klassischen europaischen Parteienfamilien Ihre Europaparlamentarier sassen zunachst mit denen der irischen Fianna Fail der Scottish National Party SNP und der danischen Fremskridtspartiet in der Fraktion der Europaischen Demokraten fur den Fortschritt EPD DEP Diese Fraktion stand supranationalen Bestrebungen skeptisch gegenuber stattdessen vertrat sie de Gaulles Konzept eines Europa der Vaterlander 10 Ein besonders wichtiges Anliegen fur sie war jedoch die Verteidigung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EG 11 Aus der EPD DEP ging nach der Europawahl 1984 die Fraktion der Sammlungsbewegung der Europaischen Demokraten EDA RDA hervor der ebenfalls Fianna Fail SNP und franzosische Abgeordnete kleinerer mit der RPR verbundeter Parteien u a CNIP angehorten nach dem EG Beitritt Portugals kamen noch Vertreter der Partido Renovador Democratico PRD hinzu Ab 1989 sassen in der Fraktion auch griechische Abgeordnete der kleinen Dimokratiki Ananeosi bzw der rechtskonservativen Politiki Anixi Vor der Europawahl 1994 vereinbarten Chirac und Valery Giscard d Estaing eine gemeinsame Liste von RPR und UDF deren gewahlte Abgeordnete im EU Parlament der christdemokratischen EVP Fraktion beitreten sollten Die RPR Vertreter hielten sich nach der Wahl jedoch nicht an diesen Plan sondern blieben in der EDA RDE Fraktion Diese fusionierte 1995 mit der Fraktion Forza Europa die von italienischen Abgeordneten der Forza Italia dominiert wurde zur Fraktion Union fur Europa UfE Insbesondere der EU Skeptiker Philippe Seguin ab 1997 Vorsitzender des RPR strebte einen Zusammenschluss der konservativen eurokritischen Parteien an und kundigte Ende 1997 gemeinsam mit Silvio Berlusconi an die UfE zur politischen Partei auf europaischer Ebene erstarken zu lassen Diese scheiterte jedoch kurze Zeit spater als Forza Italia zur EVP wechselte 12 Erst nach der Europawahl 1999 loste sich die gaullistische Fraktion im EU Parlament auf und die RPR Abgeordneten wechselten in die EVP ED Fraktion Dieser gehorten nun auch die britischen Konservativen an sie war somit keine eindeutig christdemokratische Fraktion mehr sondern ein breites Sammelbecken des Mitte rechts Lagers Auf dem Parteitag 2001 wurde das RPR auch als Vollmitglied in die Europaische Volkspartei aufgenommen 13 Wahlergebnisse BearbeitenParlamentswahlen Bearbeiten Wahl Wahlgang Stimmen Prozent Sitze Liste Fraktion1978 1 Wahlgang 6 462 462 22 62 150 von 488 RPR 154 von 4912 Wahlgang 6 651 756 26 111981 1 Wahlgang 5 231 269 20 81 85 von 491 RPR 88 von 4912 Wahlgang 4 174 302 22 351986 6 008 612 21 44 73 von 573 RPR 74 von 573 UDF RPR UDF 155 von 577 RPR ohne UDF 3 143 224 11 22 76 von 573 RPR1988 1 Wahlgang 4 687 047 19 19 126 von 575 RPR 130 von 5772 Wahlgang 4 688 493 23 091993 1 Wahlgang2 Wahlgang1997 1 Wahlgang 3 983 257 15 65 139 von 577 RPR 140 von 5772 Wahlgang 5 714 354 22 46Europaparlament Bearbeiten 1979 16 31 15 von 81 Sitzen 1984 43 41 von 81 Sitzen gemeinsame Liste mit UDF 1989 28 90 26 von 81 Sitzen gemeinsame Liste mit UDF 1994 25 70 28 von 81 Sitzen gemeinsame Liste mit UDF 1999 12 82 12 von 81 Sitzen gemeinsame Liste mit DL Prasidentschaftswahlen Bearbeiten 1981 1 Wahlgang 18 Jacques Chirac 1988 1 Wahlgang 19 95 Jacques Chirac 1988 2 Wahlgang 45 98 Jacques Chirac 1995 1 Wahlgang 20 04 Jacques Chirac und 18 58 Edouard Balladur 1995 2 Wahlgang 52 64 Jacques Chirac 2002 1 Wahlgang 19 88 Jacques Chirac 2002 2 Wahlgang 82 21 Jacques Chirac UMP Regionalwahlen Bearbeiten 1986 Vorsitz in 6 von 22 Regionen 1992 32 90 Vorsitz in 19 von 22 Regionen UPF 1998 28 23 Vorsitz in 3 von 22 Regionen gemeinsame Liste mit UDF Literatur BearbeitenAndrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 Jochen Schmidt Rassemblement pour la Republique RPR In Sabine Russ u a Parteien in Frankreich Kontinuitat und Wandel in der V Republik Leske Budrich Opladen 2000 S 197 219Einzelnachweise Bearbeiten Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 122 Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 123 a b c d e f Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 125 Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 124 Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 129 a b Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 126 Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 130 Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 132 a b c Andrew Knapp From the Gaullist movement to the presidentʹs party In Jocelyn A J Evans The French party system Manchester University Press Manchester 2003 S 121 136 auf S 133 Rita Cardozo Richard Corbett The Crocodile Initiative In Juliet Lodge European Union European Community in Search of a Future Basingstoke Hants London 1986 S 15 46 hier S 18 Alan Siaroff Comparative European Party Systems An Analysis of Parliamentary Elections since 1945 2 Auflage Abingdon Oxon New York 2019 Wilfried Martens Europe I Struggle I Overcome Springer 2008 S 141 162 Thomas Jansen Steven Van Hecke At Europe s Service The Origins and Evolution of the European People s Party Springer Berlin Heidelberg 2011 S 65 66 Weblinks BearbeitenGeschichte des RPR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rassemblement pour la Republique amp oldid 233638942