www.wikidata.de-de.nina.az
Philippe de Villiers 25 Marz 1949 in Boulogne Departement Vendee eigentlich Philippe Marie Jean Joseph Le Jolis de Villiers de Saintignon ist ein franzosischer Politiker und Publizist Er war von 1988 bis 2010 Prasident des Generalrats von Vendee von 1994 bis 2018 Vorsitzender der nationalkonservativen Partei Mouvement pour la France MPF sowie zwischen 1994 und 2014 mehrfach Mitglied des Europaischen Parlaments Er trat 1995 und 2007 erfolglos zur Prasidentschaftswahl an Philippe de Villiers 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Familie Ausbildung 2 Laufbahn als Politiker 3 Schriften 4 Quellen 5 WeblinksHerkunft Familie Ausbildung BearbeitenPhilippe de Villiers entstammt der Adelsfamilie der Vicomte Le Jolis de Villiers aus der Normandie Durch seine Grossmutter vaterlicherseits stammt er von den lothringischen Grafen von Saintignon ab Sein Vater Jacques de Villiers war im Zweiten Weltkrieg Mitglied der Resistance und spater 36 Jahre lang Burgermeister der Gemeinde Boulogne im westfranzosischen Departement Vendee wo auch Philippe de Villiers geboren wurde und aufwuchs Ein jungerer Bruder ist der pensionierte Armeegeneral Pierre de Villiers der 2014 bis 2017 Chef des Generalstabes der franzosischen Streitkrafte war Philippe de Villiers ist seit 1973 mit Dominique de Buor de Villeneuve verheiratet mit der er sieben Kinder hat Nach dem Besuch katholischer Privatschulen absolvierte Philippe de Villiers ein Jurastudium an der Universitat Nantes das er 1971 mit der Maitrise in offentlichem Recht abschloss Im Jahr darauf erwarb er das Diplom des Institut d etudes politiques de Paris Sciences Po im Bereich offentlicher Dienst Von 1976 bis 1978 durchlief er die Elitehochschule Ecole nationale d administration ENA Jahrgang Pierre Mendes France Anschliessend arbeitete er in der Prafektur des Departements Charente Maritime In den Ruinen des Chateau du Puy du Fou in Les Epesses Vendee initiierte er 1978 das Historienspektakel La Cinescenie aus dem spater der Themenpark Puy du Fou hervorging 1979 wurde er Unterprafekt des Arrondissements Vendome im Departement Loir et Cher Unmittelbar nach dem Sieg Francois Mitterrands bei der Prasidentschaftswahl 1981 quittierte er den Dienst um nicht unter einer linken Regierung dienen zu mussen Anschliessend war er bei der regionalen Industrie und Handelskammer der Pays de la Loire tatig Nach der Liberalisierung des Rundfunks grundete de Villiers im November 1981 den privaten Radiosender Alouette FM und im Jahr darauf die Wochenzeitung Alouette Hebdo Gemeinsam mit Olivier Guichard dem spateren Regionalprasidenten der Pays de la Loire grundete de Villiers 1984 die private Kommunikationsschule in Nantes Laufbahn als Politiker BearbeitenPhilippe de Villiers trat 1985 der liberal konservativen Parti republicain bei die zum burgerlichen Parteienbundnis Union pour la democratie francaise UDF gehorte Bei der Parlamentswahl 1986 trat er fur die gemeinsame Liste von UDF und RPR an verpasste aber den Einzug in die Nationalversammlung Von Marz 1986 bis Juni 1987 war er Staatssekretar fur Kultur unter dem Kulturminister Francois Leotard im Kabinett Chirac II Nach dem Tod des Abgeordneten Vincent Ansquer ruckte de Villiers im Juli 1987 in die Nationalversammlung nach der er bis 1994 angehorte 1988 und 1993 wiedergewahlt Zudem war er von 1987 bis 2010 Vertreter des Kantons Montaigu im Generalrat der Vendee und von 1988 bis 2010 Prasident des Generalrats dieses Departements In dieser Funktion weihte er 1993 gemeinsam mit Alexander Solschenizyn in Les Lucs sur Boulogne das Mahnmal fur die Opfer der Niederschlagung des royalistisch katholischen Aufstands der Vendee durch Hollenkolonnen der jakobinischen Ersten Republik im Jahr 1794 ein Villiers setzte sich zudem fur die Anerkennung des Terrors in der Vendee als Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die Vereinten Nationen ein 1 Neben den RPR Politikern Charles Pasqua und Philippe Seguin gehorte de Villiers zu den prominentesten konservativen Gegnern des EU Vertrags von Maastricht und Anfuhrern der Nein Kampagne beim Referendum 1992 Mit Christine Boutin und Bernard Debre initiierte er 1991 die Bewegung Combats pour les Valeurs Kampfe fur die Werte aus der 1993 Combat pour la France Kampf fur Frankreich hervorging Bei der Europawahl im Juni 1994 stand de Villiers an der Spitze der EU skeptischen Liste Majorite pour l Autre Europe Mehrheit fur ein anderes Europa die 12 3 der Stimmen gewann und mit 13 Abgeordneten in das Europaische Parlament einzog 2 Dort sass er zunachst in der Fraktion Europa der Nationen und war Mitglied im Ausschuss fur Grundfreiheiten und innere Angelegenheiten 3 Im November 1994 grundeten die Abgeordneten und Anhanger der Liste Majorite pour l Autre Europe die Partei Mouvement pour la France MPF Bewegung fur Frankreich deren Vorsitz de Villiers ubernahm Sie trat fur ein weitgehend unabhangiges Frankreich ein das keine Souveranitat an die Europaische Union abgibt Bei der Prasidentschaftswahl 1995 trat de Villiers fur das MPF an und kam mit 4 7 der Stimmen auf den siebenten Platz 2 Damit verfehlte er knapp die Funf Prozent Hurde die zur Ruckerstattung der Wahlkampfkosten berechtigt hatte Im Juni 1997 legte er sein Mandat im EU Parlament nieder um wieder in die franzosische Nationalversammlung einzuziehen Zusammen mit Charles Pasqua der sich aufgrund seiner Gegnerschaft zum EU Vertrag von Amsterdam vom gaullistischen RPR lossagte fuhrte de Villiers bei der Europawahl 1999 die Liste Rassemblement pour la France et l independance de l Europe RPF die 13 1 der Stimmen und 13 der 87 franzosischen Sitze im Europaparlament erhielt De Villiers wurde stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Union fur das Europa der Nationen UEN schied jedoch im Dezember 1999 aus dem EU Parlament aus 3 um weiter sein Mandat in der Nationalversammlung wahrzunehmen Im Sommer 2000 gingen de Villiers MPF und Pasquas RPF wieder getrennte Wege 2 Bei der Parlamentswahl 2002 wurde de Villiers als Abgeordneter in der Nationalversammlung bestatigt der er bis Juli 2004 angehorte Zur Europawahl 2004 zog er fur das MPF das diesmal 7 6 der Stimmen und drei Sitze erhielt erneut in das Europaische Parlament ein Dort sass de Villiers in der EU skeptischen Fraktion Unabhangigkeit Demokratie und war von 2004 bis 2007 stellvertretender Vorsitzender des Fischereiausschusses 3 Einer Erhebung der Seite Parlorama zufolge gehorte de Villiers in der Legislaturperiode 2004 2009 zu den EU Abgeordneten die die meisten Sitzungen versaumten Platz 910 von 921 4 nbsp De Villiers im Prasidentschafts Wahlkampf 2007 Motto Der Stolz ein Franzose zu sein Mit seinem Buch Les Mosquees de Roissy Die Moscheen von Roissy um angebliche Netzwerke islamischer Fundamentalisten in der Gepackabfertigung des Pariser Grossflughafens machte Villiers 2006 Schlagzeilen Im Jahr darauf unternahm er einen weiteren Versuch zum franzosischen Staatsprasidenten gewahlt zu werden Hauptthemen seiner Kampagne waren der Kampf gegen die Europaische Union und den starken Euro seine Forderung nach einem Einwanderungsstopp und seine Warnung vor einer moglichen Islamisierung Frankreichs Im politischen Spektrum versuchte Villiers den Raum zwischen dem konservativen Kandidaten Nicolas Sarkozy und dem Rechtsextremen Jean Marie Le Pen zu besetzen Zudem stutzte sich Villiers auf seine politische Bilanz als Prasident im Generalrat des Departements Vendee Doch er erzielte nur noch 2 2 der Stimmen nbsp Philippe de Villiers im Europawahlkampf 2009Im Februar 2009 gab Villiers seine Mitgliedschaft in der neu gegrundeten paneuropaischen Organisation Libertas bekannt die den Vertrag von Lissabon ablehnte Durch die Mitgliedschaft Villiers erfullte Libertas die notwendigen Kriterien um als europaische politische Partei anerkannt zu werden Bei der Europawahl in Frankreich 2009 wurde er als einziger Libertas Kandidat uberhaupt ins Europaische Parlament gewahlt Dort war er in der Legislaturperiode bis 2014 stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie EFD Er gehorte dem Ausschuss fur regionale Entwicklung an der Delegation fur die Beziehungen zur Schweiz und zu Norwegen dem Gemischten Parlamentarischen Ausschuss EU Island dem Gemischten Parlamentarischen Ausschuss Europaischer Wirtschaftsraum sowie der Delegation fur die Beziehungen zu Sudafrika 3 De Villiers nahm 2013 am Protest gegen die Offnung der Ehe fur gleichgeschlechtliche Paare La Manif pour tous teil 5 Bei der Europawahl 2014 trat de Villiers nicht mehr an Zur Prasidentschaftswahl 2017 gab er keine Wahlempfehlung ab Er traf sich jedoch mehrfach mit Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National um deren Prasidentschaftskampagne zu unterstutzen 6 Das Mouvement pour la France loste sich im Juni 2018 auf 7 2021 trat er Eric Zemmours Partei Reconquete bei 8 Schriften BearbeitenLettre ouverte aux coupeurs de tete et aux menteurs du Bicentenaire 1989 La chienne qui miaule 1990 Notre Europe sans Maastricht 1992 Avant qu il ne soit trop tard 1993 La societe de connivence 1994 Dictionnaire du politiquement correct a la francaise 1996 La saga du Puy du Fou 1997 La machination d Amsterdam 1998 Vous avez aime les farines animales vous adorerez l euro 2001 La 51e etoile du drapeau americain 2003 Quand les abeilles meurent les jours de l homme sont comptes 2004 Les Turqueries du grand mamamouchi 2005 Les mosquees de Roissy 2006 Une France qui gagne 2007 ISBN 978 2 268 06148 1 Les Secrets du Puy du Fou 2012 ISBN 978 2 226 24017 0 Le Roman de Charette 2012 ISBN 978 2 226 24421 5 Le Roman de Saint Louis 2013 ISBN 978 2 226 24977 7 Le Roman de Jeanne d Arc 2014 ISBN 978 2 226 31234 1 Le moment est venu de dire ce que j ai vu 2015 ISBN 978 2 226 31906 7 Les cloches sonneront elles encore demain Albin Michel Paris 2016 ISBN 978 2 226 39378 4 Le Puy du Fou un reve d enfance Editions du Rocher 25 April 2018 ISBN 978 2268099347 Le Mystere Clovis Albin Michel 10 Oktober 2018 ISBN 978 2226437754 J ai tire sur le fil du mensonge et tout est venu Fayard 6 Marz 2019 ISBN 978 2213712284Quellen Bearbeiten Steven Laurence Kaplan Farewell Revolution Disputed Legacies France 1789 1989 Cornell University Press Ithaca NY London 1995 S 109 110 a b c Laurent de Boissieu Mouvement pour la France MPF In France politique fr 4 Juni 2019 a b c d Philippe de Villiers in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments Jean Quatremer Philippe de Villiers doit il rembourser son salaire d eurodepute In Liberation Coulisse de Bruxelles 22 April 2009 Thibaud Metais Manif pour tous qui manifeste dans quel cortege In Liberation 13 Januar 2013 Ariane Chemin Olivier Faye De Buisson a de Villiers comment Marine Le Pen commence a seduire la droite hors les murs In Le Monde 4 Marz 2017 Mouvement pour la France Memento des Originals vom 17 Mai 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot partis projetarcadie com Projet Arcadie Maxime Le Roux Eric Zemmour finalement rejoint par Philippe de Villiers Abgerufen am 18 Marz 2022 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philippe de Villiers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Philippe de Villiers in der Abgeordneten Datenbank des Europaischen Parlaments VoteWatch eu Abstimmungsverhalten von Philippe de Villiers im Europaischen Parlament auf Englisch Philippe de Villiers auf der Webprasenz der franzosischen Nationalversammlung zur 11 Legislaturperiode franzosisch Offizielle Webseite des Mouvement pour la France Wirbel um Anti Terror Vorkehren in Paris Artikel in der NZZ uber die muslimischen Angestellten des Pariser FlughafensNormdaten Person GND 119408546 lobid OGND AKS LCCN n88652058 VIAF 17246348 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Villiers Philippe deALTERNATIVNAMEN Vicomte Philippe le Jolis de Villiers de Saintignon vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker Mitglied der Nationalversammlung MdEP und AutorGEBURTSDATUM 25 Marz 1949GEBURTSORT Boulogne Departement Vendee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philippe de Villiers amp oldid 229246941