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Prasidentschaftswahl 1995Staat Frankreich FrankreichDatum 23 April und 7 Mai 1 und 2 Wahlgang Wahlbeteiligung 1 Wahlgang 78 4 2 Wahlgang 79 7 Kandidaten Jacques Chirac Lionel JospinParteien RPR PSStimmen 1 Wahlgang 6 348 37520 8 7 097 78623 3 Stimmen 2 Wahlgang 15 763 02752 6 14 180 64447 4 Zusammenfassung der Ergebnisse 1 WahlgangLionel Jospin PS 23 3 Jacques Chirac RPR 20 8 Edouard Balladur UDF 18 6 Jean Marie Le Pen FN 15 0 Robert Hue PCF 8 6 Arlette Laguiller LO 5 3 Philippe de Villiers MPF 4 7 Dominique Voynet Les Verts 3 3 Jacques Cheminade POE 0 3 2 WahlgangJacques Chirac RPR 52 6 Lionel Jospin PS 47 4 Stimmenstarkste nach Departements1 Wahlgang2 WahlgangPrasident vor der WahlFrancois Mitterrand 1988 2002 Die Prasidentschaftswahl in Frankreich 1995 fand am 23 April und 7 Mai statt 1 Das franzosische Volk war aufgerufen den Nachfolger fur Staatsprasident Francois Mitterrand zu bestimmen der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidierte Wahlsieger wurde Jacques Chirac der sich im zweiten Wahlgang mit 52 6 der Stimmen gegen Lionel Jospin durchsetzte Inhaltsverzeichnis 1 Wahlmodus 2 Kandidaten 3 Vorgeschichte und Wahlkampf 4 Ergebnis 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseWahlmodus BearbeitenUm sich bei einer franzosischen Prasidentschaftswahl zur Wahl stellen zu konnen muss jeder Kandidat mindestens 500 Unterstutzungserklarungen parrainages gewahlter franzosischer Amtstrager z B Burgermeister Abgeordnete einreichen Im ersten Wahlgang konnte derjenige Kandidat die Prasidentschaft erringen der die absolute Mehrheit der gultigen Stimmen erreichte Sollte dies keinem Kandidaten gelingen wurden die beiden stimmenstarksten Kandidaten des ersten Wahlgangs zwei Wochen spater in einer Stichwahl gegeneinander antreten bei der der Kandidat mit den meisten Stimmen zum Prasidenten gewahlt ist Kandidaten BearbeitenEdouard Balladur Mitte rechts amtierender Premierminister obwohl Mitglied der RPR war er nicht von der eigenen Partei nominiert sondern stutzte sich auf einen Grossteil der zentristischen UDF und eine Reihe weiterer Unterstutzer der politischen Rechten Jacques Chirac Mitte rechts Burgermeister von Paris und ehemaliger Premierminister war bereits 1981 und 1988 Prasidentschaftskandidat und hatte 1988 die Stichwahl gegen Francois Mitterrand erreicht Er hatte die mehrheitliche Unterstutzung des gaullistischen RPR einige Abweichler unterstutzten aber den innerparteilichen Rivalen Balladur Lionel Jospin Mitte links Kandidat des Parti socialiste hatte sich in innerparteilichen Vorwahlen klar gegen seinen Gegenkandidaten Henri Emmanuelli vom linken Parteiflugel durchgesetzt Jean Marie Le Pen rechtsaussen Chef des Front National trat zum dritten Mal als Prasidentschaftskandidat fur seine rechtsextreme Partei an Robert Hue links Generalsekretar des Parti communiste Arlette Laguiller linksaussen war bereits zum vierten Mal Prasidentschaftskandidatin der trotzkistischen Lutte Ouvriere Philippe de Villiers rechts Kandidat des nationalkonservativen Mouvement pour la France Dominique Voynet grun Les Verts Jacques Cheminade unabhangiger Kandidat Cheminade 1941 war und ist Kopf der LaRouche Bewegung in FrankreichVorgeschichte und Wahlkampf BearbeitenNach 14 Jahren Prasidentschaft des Sozialisten Francois Mitterrand wurde allgemein ein Wechsel des Prasidentenamts an die politische Rechte erwartet zumal die Linke zerstritten war Nach der von der Rechten hoch gewonnenen Parlamentswahl von 1993 hatten sich Balladur und Chirac untereinander geeinigt dass Balladur Premierminister werden und dafur Chirac 1995 bei der Prasidentschaftswahl den Vortritt lassen sollte Angesichts hoher personlicher Beliebtheitswerte entschloss sich Balladur Anfang 1995 dazu selbst anzutreten Er konnte neben der Mehrheit der zentristischen UDF auch einige prominente Unterstutzer aus seiner eigenen Partei der von Chirac gegrundeten und gefuhrten RPR gewinnen darunter auch den damaligen Budgetminister Nicolas Sarkozy Dieser Verrat zerstorte das politische Verhaltnis zwischen Chirac und seinem spateren Nachfolger nachhaltig Da Chirac ebenfalls antrat und die Sozialisten mit Lionel Jospin einen konkurrenzfahigen Kandidaten gefunden hatten zeichnete sich ein Dreikampf um die Qualifikation fur den zweiten Wahlgang ab Die Umfragen sahen zunachst Balladur deutlich vorne im Februar Marz konnte Chirac Balladur uberholen In den Vorwahlumfragen zeichnete sich ein Kopf an Kopf Rennen Chirac Jospin Balladur ab Ergebnis BearbeitenDer uberraschende Sieg Lionel Jospins im ersten Wahlgang versprach Spannung fur die Stichwahl gegen Jacques Chirac der darauf hoffen konnte die Mehrzahl der Sympathisanten Balladurs und Le Pens fur sich zu gewinnen Fur Balladur bedeutete die Niederlage das Ende seiner Regierungskarriere Le Pen erzielte erneut ein sehr gutes Ergebnis Die Kommunistische Partei PCF war nach dem Zerfall des Ostblocks und dem Zerfall der Sowjetunion in einer tiefen Krise und hatte eine schwache Position innerhalb der franzosischen Linken Chirac hatte also im dritten Anlauf das Ziel seiner politischen Karriere erreicht Als Prasident berief er umgehend seinen Konkurrenten Balladur ab und setzte seinen Vertrauten Alain Juppe als Premierminister ein Auch Sarkozy gehorte dem neuen Kabinett nicht mehr an Jospin wurde nach seinem achtbaren Ergebnis fur die folgenden sieben Jahre die unumstrittene Fuhrungsfigur der politischen Linken Kandidaten Parteien 1 Wahlgang 2 WahlgangStimmen Stimmen Jacques Chirac Rassemblement pour la Republique 6 348 375 20 8 15 763 027 52 6Lionel Jospin Parti socialiste 7 097 786 23 3 14 180 644 47 4Edouard Balladur Union pour la democratie francaise 5 658 796 18 6Jean Marie Le Pen Front national 4 570 838 15 0Robert Hue Parti communiste francais 2 632 460 8 6Arlette Laguiller Lutte Ouvriere 1 615 552 5 3Philippe de Villiers Mouvement pour la France 1 443 186 4 7Dominique Voynet Les Verts 1 010 681 3 3Jacques Cheminade Parti ouvrier europeen 84 959 0 3Gesamt 30 462 633 100 29 943 671 100Ungultige Stimmen 883 161 2 8 1 902 148 6 0Wahler 31 345 794 78 4 31 845 819 79 7Wahlberechtigte 39 992 912 39 976 944Quellen Conseil constitutionnel 1 Wahlgang 2 Wahlgang JORF 1 Wahlgang 2 WahlgangSiehe auch BearbeitenListe der franzosischen Prasidentschaftswahlen 5 Republik Liste der Staatsoberhaupter FrankreichsEinzelnachweise Bearbeiten Decret n 95 285 10 Marz 1995 In Journal officiel de la Republique francaise Abgerufen am 17 November 2023 franzosisch Wahlen und Volksabstimmungen in der Funften Franzosischen RepublikPrasidentschaft 1958 1965 1969 1974 1981 1988 1995 2002 2007 2012 2017 2022 2027 nbsp Nationalversammlung 1958 1962 1967 1968 1973 1978 1981 1986 1988 1993 1997 2002 2007 2012 2017 2022 2027Senat 1959 1962 1965 1968 1971 1974 1977 1980 1983 1986 1989 1992 1995 1998 2001 2004 2008 2011 2014 2017 2020 2023Europa 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2009 2014 2019 2024Regionen 1986 1992 1998 2004 2010 2015 2021 2028Volksabstimmungen national 1958 1961 1962 April 1962 Okt 1969 1972 1988 1992 2000 2005regional Algerien 1962 Neukaledonien 1998 Korsika 2003 Guadeloupe 2003 Mayotte 2010 Martinique 2003 Martinique 2010 Franzosisch Guayana 2010 Elsass 2013 Neukaledonien 2018 Neukaledonien 2020 Neukaledonien 2021 indirekte Wahl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl in Frankreich 1995 amp oldid 239213180