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Fremskridtspartiet Frp dan fur Fortschrittspartei war eine populistische libertare Partei in Danemark Sie wurde 1972 von Mogens Glistrup gegrundet und war von 1973 bis 1999 im Parlament Folketing vertreten Nach und nach wandte sie sich vom Libertarismus ab und ist heute eine nationalistische Kleinstpartei Werbematerial der Fortschrittspartei 1976 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Programm 1 1 Ara Glistrup 1972 1983 1 2 Richtungsstreit 1 3 Ara Kjaersgaard 1987 1995 1 4 Auflosung 1 5 Splitterpartei 2 Wahlergebnisse 3 Parteispitze 3 1 Parteifuhrer 3 2 Parteivorsitzende 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Programm BearbeitenAra Glistrup 1972 1983 Bearbeiten Die Fortschrittspartei wurde am 22 August 1972 um den telegenen Steuerrebellen Glistrup gegrundet Schwerpunkte der Partei waren anfangs die Abschaffung der Einkommensteuer die Begrenzung staatlicher Burokratie sowie die Vereinfachung des Gesetzgebungsverfahrens Danemark solle aus allen internationalen Organisationen wie UNO NATO und Nordischem Rat austreten wurde gefordert Bei der Parlamentswahl am 4 Dezember 1973 erreichte die Partei auf Anhieb 15 9 der Wahlerstimmen und wurde zweitstarkste Fraktion im Folketing Politischen Einfluss konnte sie jedoch nur indirekt ausuben da die anderen im Parlament vertretenen Parteien nicht zu einer Zusammenarbeit bereit waren Den Abgeordneten der Frp wurde mangelnder politischer Realitatssinn vorgeworfen Trotzdem ist ein indirekter Einfluss besonders auf die Steuergesetze spurbar gewesen Als Neuerung in der Politik waren Fraktionssitzungen der Frp fur die Offentlichkeit zuganglich Damit fanden innerparteiliche Streitigkeiten allerdings leicht den Weg in die Medien Glistrups politisches Auftreten schwankte zwischen libertarem Populismus und satirisch anarchischer Fundamentalopposition Die Belastungen der ersten Olkrise zwangen die Regierung Poul Hartling Venstre zu Lohnbegrenzungen und einem harten Sparkurs Gewerkschaften und Sozialdemokraten riefen erfolgreich zu grossen Demonstrationen auf Auch die Frp verweigerte ihre Zustimmung zu Venstres wirtschaftspolitischem Gesamtpaket helhedsplan Daraufhin liess Hartling Neuwahlen fur Januar 1975 ausschreiben Die gunstigen Umfragen bestatigten sich doch Venstres Sprung von 12 auf 23 Prozent wurde auf Kosten der anderen Parteien im burgerlichen Lager erzielt Nach langwierigen Sondierungen lehnte Glistrup eine mogliche V K Regierung ab und ebnete so einer sozialdemokratischen Minderheitsregierung den Weg Anker Jorgensen musste mit wechselnden Mehrheiten arbeiten konnte sich aber siebeneinhalb Jahre im Amt halten Richtungsstreit Bearbeiten Die Frp ist nie an einer Regierung beteiligt gewesen Ein moderater Flugel genannt die Schlaffen pladierte fur eine konstruktive Parlamentsarbeit um fur die burgerlichen Parteien als Partner attraktiver zu werden Der dogmatische Flugel genannt die Straffen wollte Glistrups Oppositionsstrategie fortsetzen Dessen Einfluss wurde unterdessen Ende 1983 neutralisiert weil er eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung antreten musste Fur ihn ruckte Pia Kjaersgaard ins Folketing nach Sie schloss sich der moderaten Gruppe an und wurde 1984 Politische Sprecherin Ihr Einfluss wuchs kontinuierlich Ole Maisted und Vagn Aage Jakobsen kehrten der weiter konfus agierenden Frp den Rucken und hoben die kurzlebigen Freien Demokraten aus der Taufe Spater traten beide zur liberalen Venstre uber Der inhaftierte Glistrup gewann zwar in der Wahl 1984 erneut einen Parlamentssitz durfte das Mandat jedoch nicht annehmen Ab Anfang der 1980er Jahre agierte die Frp zunehmend auslanderfeindlich zunachst unter Verweis auf eine vermeintliche Uberlastung des Wohlfahrtsstaates Bald kam ein anti muslimischer Chauvinismus starker zum Tragen Ara Kjaersgaard 1987 1995 Bearbeiten In der Schlussphase des Wahlkampfes 1987 trat Kjaersgaard als Spitzenkandidatin auf und konnte den ersten Stimmenzuwachs seit zehn Jahren verbuchen Aber auch Glistrup kehrte so ins Parlament zuruck Vorgezogene Neuwahlen 1988 bescherten der Frp annahernd eine Verdoppelung der Mandate Der Parteitag im September 1988 vergab konsequenterweise wichtige Posten an Anhanger Kjaersgaards 1989 stimmte die Partei erstmals dem Haushaltsentwurf der Regierung zu was binnen Jahresfrist zum Bruch mit Glistrup fuhrte Gemeinsam mit Jane Oksen Pia Dahl und Mogens Elvenso grundete er im November 1990 Trivselspartiet Partei des Aufschwungs Das gab den Anlass zum Parteiausschluss Glistrups Trivselspartiet schloss fur die Neuwahl im Dezember eine Listenverbindung mit dem kommunistischen Faelles Kurs gemeinsam scheiterten sie an der Zwei Prozent Hurde Im August 1994 bekundete Kjaersgaard ihr Interesse am Parteivorsitz Die Reaktionen waren abweisend da es einen Bruch mit den ungeschriebenen Statuten der Frp bedeutet hatte die personelle Trennung von Partei und Fraktion aufzuheben Die Wahl eines Kompromisskandidaten bedeutete eine erste Niederlage fur Kjaersgaard In der Folketingswahl 1994 verschob sich die Machtbalance in der Fraktion um ein entscheidendes Mandat Sie wahlte daraufhin einen Vertreter des straffen Flugels Kim Behnke zu ihrem Vorsitzenden Kjaersgaard trat als Politische Sprecherin zuruck obwohl gerade erst einstimmig in ihrem Amt bestatigt und loste damit heftige Solidaritatsbekundungen an der Parteibasis aus Auf dem Parteitag im September 1995 unterlag sie jedoch in den entscheidenden Abstimmungen Daraufhin verliess sie mit Kristian Thulesen Dahl Ole Donner und Poul Nodgaard am 6 Oktober 1995 die Fraktion und grundete die Dansk Folkeparti DF Auflosung Bearbeiten Wahrend die DF 1998 7 4 erreichte nahm die Frp nur knapp die Zwei Prozent Hurde Politischen Beobachtern zufolge war der Einzug ins Parlament vor allem der popularen Spitzenkandidatin Kirsten Jacobsen aus Nordjutland zu verdanken Um der angeschlagenen Partei neuen Auftrieb zu verschaffen sollte der inzwischen extrem auslanderfeindlich auftretende Glistrup reaktiviert werden Die vierkopfige Parlamentsfraktion verliess daraufhin 1999 unter Protest die Partei Unter dem Namen Freiheit 2000 engagierte sich die Fraktion weiter gegen hohe Einkommensteuern europaische Integration und steigende Einwanderung Glistrups altes Programm ohne Glistrup selbst Eine Parteigrundung wurde nicht mehr erwogen Splitterpartei Bearbeiten Bei der Folketingswahl 2001 war Mogens Glistrup wieder Spitzenkandidat der stark zerrutteten Partei Sie erhielt nur noch 0 6 Prozent der Wahlerstimmen Bei der Folketingswahl 2005 trat die Partei nicht mehr an Nur in der Kommunalversammlung der Kommune Morso war die Partei noch bis 2009 durch Aage Brusgaard vertreten 1 Die Flugelkampfe dauerten trotz der politischen Bedeutungslosigkeit der Partei an 2007 setzte sich zunachst eine verhaltnismassig routinierte Gruppe um die ehemaligen Parlamentsabgeordneten Aage Brusgaard und Ove Jensen durch Im Herbst 2010 radikalisierte sich die Frp jedoch weiter Die Hauptanliegen wurden in einem sektiererischen Sieben Punkte Programm zusammengefasst Ausweisung aller Mohammedaner aus Danemark Bevorzugung ethnischer Danen auf dem Arbeitsmarkt Austritt aus der EU mehr Plebiszite Null Einkommensteuer Entburokratisierung Forderung alternativer Medizin 2 Im Vorfeld der Folketingswahl 2011 gelang es nicht die notwendigen 20 000 Unterschriften wahlberechtigter Burger zu sammeln um zur Wahl zugelassen zu werden Im Sommer 2010 zerbrach die Partei in zwei Gruppierungen den sogenannten Brusgaard Flugel unter Fuhrung von Niels Hojland und einen Glistrup Flugel unter Lars Egmose Dieser gab sich 2013 den neuen Namen Frihedspartiet Hier liegen auch die Rechte am Namen Fremskridtsparti jedoch hat das danische Innenministerium der Gruppe um Hojland zugestanden unter dieser Bezeichnung zu Wahlen anzutreten Wahlergebnisse BearbeitenWahlen zum Folketing 3 Jahr Stimmen Stimmenanteil Sitze Spitzenkandidat1973 485 289 15 9 28 Mogens Glistrup1975 414 219 13 6 24 Mogens Glistrup1977 453 792 14 6 26 Mogens Glistrup1979 349 243 11 0 20 Mogens Glistrup1981 278 383 8 9 16 Mogens Glistrup1984 120 461 3 6 6 Mogens Glistrup1987 160 461 4 8 9 Pia Kjaersgaard1988 298 132 9 0 16 Pia Kjaersgaard1990 208 484 6 4 12 Pia Kjaersgaard1994 214 057 6 4 11 Pia Kjaersgaard1998 82 437 2 4 4 Kirsten Jacobsen2001 19 340 0 6 0 Mogens Glistrup Wahlen zum Europaischen Parlament 4 Jahr Stimmen Stimmenanteil Sitz gewahlter Kandidat1979 100 702 5 8 1 Kai Nyborg1984 68 747 3 5 1989 93 985 5 3 1994 59 687 2 9 1999 14 233 0 7 Parteispitze BearbeitenParteifuhrer Bearbeiten Parteigrunder Mogens Glistrup war bis 1983 die unbestrittene Fuhrungsfigur Er bezeichnete sich selbst als Kampagnenleiter kampagneleder Infolge seiner Inhaftierung konnte Pia Kjaersgaard zwischen 1984 und 1987 die Macht an sich ziehen Sie war von 1984 bis 1994 Politische Sprecherin ein Posten den die Frp im Gegensatz zu anderen danischen Parteien bis dahin nicht weiter kultiviert hatte 5 Kjaersgaard befestigte ihre Position und trat ab 1987 als Spitzenkandidatin an 1994 zog sie sich als Politische Sprecherin zuruck Das Machtvakuum dauerte ein Jahr an Nach Abspaltung des Kjaersgaard Flugels 1995 blieb die Fuhrung auf mehrere Kopfe verteilt Kirsten Jacobsen als Politische Sprecherin Kim Behnke als Fraktionschef und Johannes Sorensen im Parteivorsitz Parteivorsitzende Bearbeiten Gegenuber der Parlamentsfraktion in der sich die Machtbefugnisse konzentrierten blieb die Parteiorganisation schwach Die Parteivorsitzenden besassen damit nur eine sehr untergeordnete Rolle Eine ahnliche Konstellation kennt unter den danischen Parteien sonst nur die Radikale Venstre Ulrik Poulsen 1974 Palle Tillisch 1975 1977 A Roland Petersen 1977 1980 V A Jacobsen 1980 1984 Poul Sustmann Hansen Ove Jensen Marius Jensen 1984 Helge Dohrmann 1984 1986 Annette Just 1986 1987 Johannes Sorensen 1987 1994 und 1995 1999 Poul Lindholm Nielsen 1994 1995 Per Larsen 1999 Aage Brusgaard 1999 2001 Aase Heskjaer 2001 2003 Jorn Herkild 2003 2006 Henrik Sondergard 2006 2007 Ove Jensen 2007 2009 Ernst Simonsen 2009 2011 Niels Hojland Lars Egmose 2011Weblinks BearbeitenFremskridtspartiet Internetseite des Hojland Flugels Frihedspartiet Webseite des Egmose FlugelsEinzelnachweise Bearbeiten Kommunalwahlergebnis 2005 Kommune Morso abgerufen am 5 August 2011 Sieben Punkte Programm danisch Memento vom 1 August 2012 im Webarchiv archive today Fortschrittspartei abgerufen am 19 Dezember 2011 Ergebnisse der Folketingswahlen seit 1973 Danisches Parlament abgerufen am 5 August 2011 Folketingets EU Oplysning abgerufen am 8 Januar 2012 Lars Bille Partier i forandring En analyse af danske partiorganisationers udvikling 1960 1995 Odense Universitetsforlag Odense 1997 ISBN 87 7838 314 5 S 106 108Politische Parteien im Konigreich Danemark Aktuell im Folketing vertreten Socialdemokraterne A Radikale Venstre B Det Konservative Folkeparti C Nye Borgerlige D Socialistisk Folkeparti F Liberal Alliance I Moderaterne M Dansk Folkeparti O Venstre V Danmarksdemokraterne AE Enhedslisten O Alternativet A Historisch im Folketing vertreten Centrum Demokraterne D Retsforbundet E Bondepartiet F Kristendemokraterne K Danmarks Kommunistiske Parti K Liberalt Centrum L Danmarks Nationalsocialistiske Arbejderparti N Faelles Kurs P Frie Gronne Q Dansk Samling R Schleswigsche Partei S De Uafhaengige U Venstresocialisterne Y Fremskridtspartiet Z Erhvervspartiet Bondevennernes Selskab Hojre De Nationalliberale FremadSonstige Parteien und Listen Veganerpartiet G JuniBevaegelsen J Folkebevaegelsen mod EU N Stram Kurs P Parteien auf den Faroern Folkaflokkurin A Sambandsflokkurin B Javnadarflokkurin C Sjalvstyri D Tjodveldi E Framsokn F Midflokkurin H Aktuelle Parteien in Gronland Atassut A Demokraatit D Inuit Ataqatigiit IA Naleraq N Nunatta Qitornai NQ Siumut S Suleqatigiissitsisut SA Ehemalige Parteien in Gronland Akulliit Partiiat AP Arnat Partiiat AP Issittup Partiia IP Kattusseqatigiit Partiiat KP Partii Inuit PI Sorlaat Partiiat SP Sulisartut Partiiat SP Normdaten Korperschaft GND 5151139 3 lobid OGND AKS LCCN n79116008 VIAF 146240153 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fremskridtspartiet amp oldid 237191006