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Dieser Artikel erlautert den Brennstoff Koks zu anderen Bedeutungen siehe Koks Begriffsklarung Koks von englisch coke seltener coaks 1 2 ist ein poroser stark kohlenstoffhaltiger Brennstoff mit hoher spezifischer Oberflache der aus Kohle durch Warmeeinwirkung unter Sauerstoffabschluss Pyrolyse erzeugt wird wobei die fluchtigen Bestandteile der Kohle abgetrennt werden Beim Verbrennen von Koks fallt im Vergleich zu Kohle weniger Rauch Russ und Schwefel an Koks wird in Hochofen als Reduktionsmittel bei der Stahlherstellung und auch zum Heizen verwendet KoksbrockenInhaltsverzeichnis 1 Verkokung 2 Geschichte 3 Koksarten 4 Verwendung 4 1 Metallurgie 4 2 Heizung 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksVerkokung Bearbeiten nbsp Kokerei Prosper in Bottrop gluhender Koks im LoschwagenDer Vorgang der Verkokung von Kohle zu Koks findet in speziellen Industrieanlagen statt die als Kokereien bezeichnet werden Als Ausgangsstoff wird bevorzugt aschearme Fettkohle Steinkohle verwendet Die Fettkohle wird unter Luftausschluss in einem Ofen bei mehr als 1000 C erhitzt wobei die fluchtigen Bestandteile der Fettkohle aufgefangen und gesondert genutzt werden Der verbleibende feste Kohlenstoff verbackt mit der verbleibenden Asche zu Koks Als Produkte des Pyrolyse und Destillationsvorganges entstehen Pyrolysegase Kokerei Rohgas Pyrolysekoks und kondensierbare Bestandteile Wasser Teer Schwefel Die fluchtigen Bestandteile bilden das Kokerei Rohgas aus dem als Nebenprodukte weitere wertvolle Stoffe gewonnen werden vor allem Steinkohlenteer Rohbenzol Schwefelsaure und Kokerei Reingas das fruher als Stadtgas verwendet wurde und heute in vielen Stahlwerken ein Energietrager ist Koks liegt nach dem Loschen Abkuhlung mit Wasser in einer Kornung von etwas uber 0 bis etwa 200 mm vor Je nach Anwendungsgebiet wird Koks gegebenenfalls nach Brechen durch Sieben in Kokssorten klassiert Man unterscheidet zwischen Hochofenkoks Brechkoks und Koksgrus Der Hochofenkoks HK wird in die Sorten HK 1 gt 80 mm HK 2 gt 60 mm HK 3 gt 40 mm sowie HK 4 gt 20 bzw 25 mm unterteilt Heute ist die Sorte HK 4 die gangige Hochofenkokssorte wobei die untere Korngrenze bei 20 und die obere bei 100 mm festgelegt ist Der Brechkoks RK wird in den Sorten RK 1 100 60 mm RK 2 60 40 mm RK 3 40 20 mm RK 4 20 10 mm sowie RK 5 10 6 mm hergestellt Koksgrus hat ublicherweise eine Kornung von 10 0 mm Geschichte BearbeitenDie Verkokung wurde 1713 in England entwickelt ab 1740 wurden hier die Hochofen mit Koks beschickt eine Erfindung Abraham Darbys 1796 wurde zum ersten Mal in Deutschland im oberschlesischen Gleiwitz Koks zur Hochofenbefeuerung eingesetzt Im Ruhrgebiet wurde der erste Kokshochofen 1849 angefahren gleichwohl wurde hier auf der Zeche Salzer und Neuack bereits ab 1816 Kohle zu Koks verarbeitet Vorher wurde Holzkohle in den Hochofen eingesetzt Koksarten BearbeitenWird Rohbraunkohle verkokt so entsteht Grudekoks in der Regel als Abfallprodukt der hier Verschwelung genannten Verkokung Hauptziel der Verschwelung ist es die in besonders bitumenreicher Braunkohle enthaltenen fluchtigen Bestandteile zu gewinnen Montanwachsproduktion In den 1960er Jahren wurde in der DDR wegen des Mangels an Kokskohle das BHT Verfahren entwickelt Hierbei werden Braunkohle Briketts verkokt um aus der eigentlich ungeeigneten Braunkohle einen hochofentauglichen Koks zu erzeugen Verwendung Bearbeiten nbsp Die Koksstrasse in Bochum einem fruheren Zentrum der Kohleforderung und Stahlproduktion Metallurgie Bearbeiten Koks aus Kohle wird insbesondere als Brennstoff und als Reduktionsmittel bei der Eisenproduktion in Hochofen eingesetzt Steinkohle selbst ist dazu nicht geeignet da bei ihrer Verbrennung zu viel Schwefel Russ und Rauch frei werden Dies verunreinigt einerseits das gewonnene Eisen und fuhrt ausserdem zu einer relativ porosen Kohleschicht im Hochofen die unter der Last daruberliegender Schichten schnell bricht und daher zu ungunstigen Vermischungen fuhrt Im Huttenwesen unterscheidet man Huttenkoks Giessereikoks der etwas langer bei niedrigerer Temperatur verkokt wird und Sonderkokse sowie Bergwerkskoks aus Steinkohle und Braunkohlenkoks Heizung Bearbeiten Zur Feuerung im Haushalt ist Brechkoks 2 oder Brechkoks 3 ublich Zu kleines Korn fallt durch den Rost zu grosses Korn kann das Nachrutschen behindern Koks hat einen Heizwert von 23 31 MJ kg Siehe auch BearbeitenPetrolkoksEinzelnachweise Bearbeiten zeno org Coaks zeno org KoksLiteratur BearbeitenWalter Buschmann Hrsg Koks Gas Kohlechemie Geschichte und gegenstandliche Uberlieferung der Kohleveredlung Klartext Essen 1993 ISBN 3 88474 028 8 Michael Farrenkopf Hrsg Koks Die Geschichte eines Wertstoffes Deutsches Bergbau Museum Bochum 2003 ISBN 3 921533 90 2 2 Bande Weblinks BearbeitenDokumentationszentrum montan dok RAG Bergbau im Revier Der Kokereitechniker In Multimedia Reportage 1 Januar 2020 abgerufen am 16 Januar 2023 nbsp Wiktionary Koks Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Koks Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Sachbegriff GND 4164619 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koks amp oldid 235266246