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Das Bankhaus Kapuzinergraben ist ein 1910 erbautes Gebaude in der Aachener Innenstadt und war ursprunglich Sitz der Rheinisch Westfalischen Disconto Gesellschaft AG Die Rheinisch Westfalische Disconto Gesellschaft AG wurde 1905 aus der Aachener Diskontogesellschaft gegrundet die ihrerseits im Dezember 1872 aus dem privaten Bankhaus Scheibler amp Charlier hervorging 1 Leopold Scheibler war aufgrund eines florierenden Speditionsgeschaftes das Tuche und Wollwaren aus Monschau in die Verarbeitungszentren Aachen und Koln transportierte zu Wohlstand gelangt Die Familie Charlier in Roetgen besass seit dem 18 Jahrhundert eine der grossten Muhlen im Monschauer Land 19252006Das Gebaude befindet sich gegenuber dem Theater Aachen an der Adresse Kapuzinergraben 12 14 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Portal 2 2 Zweites Obergeschoss 2 3 Wappen 2 4 Veranderungen 2 5 Denkmalerverzeichnis 2 6 Innenraum 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp 2019Das Bankhaus war ursprunglich Sitz der Rheinisch Westfalischen Disconto Gesellschaft AG spater einer Filiale der Dresdner Bank und aufgrund der Fusion der Dresdner Bank mit der Commerzbank von 2010 bis zum 11 November 2011 einer Filiale der Commerzbank Das Dachgeschoss in Mezzanin Stil und mit Zwillingsfenstern wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vereinfacht instand gesetzt Der Schweifgiebel uber der rechten Achse mit zeittypischer Bekronung und die ursprungliche Dachform entfielen Die Wiederherstellung der kriegsbeschadigten Hauser Kapuzinergraben 12 14 und Elisabethstrasse 13 15 betreute der Architekt Hans Konigs im Auftrage des Kriegsschadenamtes der Stadt Aachen Zwischen 2015 und 2018 wurden die umliegenden Gebaude zwischen Kapuzinergraben und Elisabethstrasse darunter das Elysee Kino abgerissen 2 Auf dieser Flache soll 2020 ein Standort vom Motel One sowie neue Buroflachen und Studentenappartements geschaffen werden das seit 2011 leerstehende Bankhaus soll in diesen Gebaudekomplex integriert werden 3 4 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Erker des BankhausesDie historistische Fassade vereint in einem Mischstil Elemente des Neobarock mit Formen des Jugendstils Das Parterre und erste Obergeschoss der Fassade sind als Rustika also grob bearbeiteten grossen Werksteinen ausgefuhrt Das zweite und dritte Obergeschoss werden durch geschossubergreifende Pilaster in einer Einheit gegliedert 5 Die vier uberlebensgrossen weiblichen Skulpturen zwischen den Zwillingsfenstern des vierten Geschosses leiteten zum Dachbereich uber Sie waren vermutlich durch Jugendstilelemente verziert ebenso wie das auslaufende Schmuckband des Giebels Der Architekt Georg Frentzen hat sich Eduard Linses Villa Cassalette sowie bei der Einfassung des Giebelreliefs das Bankhaus Suermondt zum Vorbild genommen Die rechte Fensterachse ist im zweiten und dritten Obergeschoss als Erker ausgeformt Dieser ist im zweiten Obergeschoss durch Fenster geschlossen im dritten Obergeschoss hingegen als Loggia ausgefuhrt Die Brustungszonen des Erkers zeigen Flachreliefs die mannliche Halbfiguren bei verschiedenen handwerklichen Tatigkeiten darstellen Der Erker geht in der vierten Etage in einen schmiedeeisern geschmuckten Balkon uber Portal Bearbeiten nbsp Hauptportal des BankhausesDas Haus verfugt neben einem kleineren Eingang in der rechten Fensterachse uber ein monumentales Portal an der linken Frontseite Das Portal reicht mit dem Giebelschmuck bis in die Brustungszone des zweiten Obergeschosses der Bel Etage Fackelformig angeordnete Reliefstabe flankieren den mit Portalschmuckformen gestalteten Haupteingang Der dreiseitig ausgearbeitete kapitellformige Abschluss dieser Stabe ruht auf einem Lowenkopf Das Seitendekor bildet ein mit einer Maanderschleife verzierter Fruchtzweig Den Giebelschmuck bilden zwei uberlebensgrosse Atlanten welche den Rahmen des Supraporte Reliefs optisch stutzen Sie flankieren innerhalb der Supraporte die sich im Zentrum mit Fruchtgehangen befindende dekorierte Uhr Unterhalb der Uhr schmuckt ein Lowenkopf den Schlussstein des Turbogens Der linke Atlas hat als Attribute links neben sich einen schweren Holzbalken mit Winde bestehend aus der Scheibe und dem Seil ein grosses Kontorbuch unter seinem rechten Arm und einen Geldbeutel in seiner Rechten Der rechte Atlas ist von Ahren umgeben Links neben sich hat er einen Muhlstein in seiner Linken halt er eine Sichel Beide Atlanten sind von reichem Stoffwerk umgeben Die Attribute der beiden Figuren stellen eine Reminiszenz an die Grunder des ursprunglichen Bankhauses Leopold Scheibler und Friedrich Charlier dar Zweites Obergeschoss Bearbeiten Die Fenster des zweiten Obergeschosses sind als Fensterturen mit vorgelagerter mit durchbrochenen Ornamenten versehener Brustung ausgefuhrt also als sogenannter franzosischer Balkon An der Fensterachse des Portals fehlt diese Brustung da hier die Portalgiebel bis in die Hohe der Brustung durchreicht Zudem betont eine Fensterbekronung dieses Geschoss der obere Fensterabschluss zum Oberlicht hin ist bogenformig mit einem Muscheldekor gestaltet Dagegen ist die funfte rechte Fensterachse mit dem Erker schlicht gehalten In der dritten Etage verhalt es sich umgekehrt Wappen Bearbeiten Der Aussenwolbung des Erkers entspricht die Innenwolbung der ubrigen vier Fensterachsen Den oberen Abschluss der dritten Etage bilden funf Wappengehange die zwischen den Fenstern vom Zahngesims herabfliessen und gleichsam als Pilaster Kapitelle fungieren Von links nach rechts sind folgende Wappen dargestellt Das linke Wappen besteht aus drei Kronen im oberen Schildfeld und den Zeichen fur Hermelin im unteren Es folgt der normale Wappenadler als Nachstes ein im linken Profil springender Lowe mit einem langen Anker Das vierte wird gehalten An jeder Seite sind drei Krallen zu erkennen Das Bild bildet ein zweiturmiger Burgeingang mit Fallgitter Das Wappen schmuckt eine gezaddelte Helmdecke Von dem funften sind nur noch Bruchstucke des Ornaments erhalten Veranderungen Bearbeiten Das Gebaude ist in vielen Einzelheiten verandert speziell innerhalb der grossen Portaloffnung an der Fassade des vierten Obergeschosses und an dem Ziergiebel Die Ornamente des stilisierten Maanders auf dem Gesims uber dem Parterre verdeutlichen dass die Vorgaben ubernommen wurden Vier Kranze schmucken die Schlusssteine der Fenstersturze die das Gesimsband unterbrechen Denkmalerverzeichnis Bearbeiten Im Denkmalerverzeichnis des Landeskonservators Rheinland ist das Haus 1977 beschrieben als heute 5geschossiges Bankgebaude in 5 geplant ursprunglich in 9 Achsen Werksteinfassade mit neubarocken Schmuckformen oberstes Stockwerk nach 1945 stark verandert 6 Innenraum Bearbeiten Die Glasmalereien und die Treppe der Inneneinrichtung von 1910 sind noch vorhanden Uber dem Haupteingang zeigt die Glasmalerei eine ruhende Gestalt mit einem behuften Fuss und langem Schwanz vor einer Landschaft mit Wasser vermutlich den Teufel vor den Aachener Thermalquellen In Hohe der zweiten Etage befinden sich drei Fenster zur Halle in opakem Weissglas mit den Monogrammen und Daten 1872 DCA 1902 1902 DCR 1905 und 1905 DCMR 1917 Einzelnachweise Bearbeiten Bernhard Poll Geschichte Aachens in Daten Aachen 2003 S 190 https www aachener zeitung de lokales aachen am elysee rueckt jetzt der abrissbagger an aid 32343855 https www aachener zeitung de lokales aachen drehbuch fuer motel one umgeschrieben aid 32332475 https www aachener zeitung de lokales aachen startschuss fuer bau am theaterplatz ist gefallen aid 32883155 Albrecht Mann Unser Aachen heute Aachens Architektur im Stilwandel des 20 Jahrhunderts Helios Aachen Belgien 1998 S 18 s a Nekrolog Georg Frentzen von Prof Dr Max Schmid Burgk in Echo der Gegenwart vom 5 Januar 1924 Nr 4 1 Blatt Katalog von Joseph Lambertz Landeskonservator Rheinland Hrsg Denkmalerverzeichnis Aachen 1 1 Innenstadt mit Frankenberger Viertel unter Mitwirkung von Hans Konigs bearbeitet von Volker Osteneck Rheinland Verlag Koln 1977 S 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bankhaus Kapuzinergraben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 50 7729316 6 0861819 Koordinaten 50 46 22 6 N 6 5 10 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bankhaus Kapuzinergraben amp oldid 206143247