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Max Schmid Burgk bis 1914 Max Schmid 3 Oktober 1860 in Weimar 14 Marz 1925 in Aachen war ein deutscher Kunsthistoriker und Museumsdirektor Max Schmid Burgk Bronzetafel fur seine Verdienste um den Hochschulsport Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblink und Quellen 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMax Schmid Burgk studierte seit 1880 an der Kunstakademie und der Koniglichen Kunstschule in Berlin sowie seit 1884 Kunstgeschichte an der Universitat Berlin und wurde 1889 in Heidelberg promoviert Anschliessend arbeitet unter anderem 1890 als Volontar am Kupferstichkabinett der Berliner Museen 1892 habilitierte er sich an der Technischen Universitat Berlin Charlottenburg und lehrte dort als Privatdozent Im Jahr 1894 folgte er einem Ruf an die Technische Hochschule Aachen wo er als ordentlicher Professor als Nachfolger von Robert Vischer den Lehrstuhl fur Kunstgeschichte und Asthetik ubernahm Nach dem Tod des ebenfalls an der Technischen Hochschule Aachen tatigen Kunstprofessors Franz Reiff verwaltete Schmid Burgk 1902 zusatzlich Reiffs testamentarisch der Technischen Hochschule vermachte Sammlung die in einem hierfur extra eingerichteten Gebaude dem Reiff Museum untergebracht worden war Unter seiner Leitung wurde das Reiff Museum zu einem zentralen Ausstellungs und Veranstaltungsort fur die Kunst der Moderne Zum Zweck der Gestaltung und Erweiterung dieser Ausstellung bereiste Schmid Burgk vergleichbare Museen in der Umgebung und liess sich von deren Einrichtungs und Ausstellungscharakter inspirieren In der Folgezeit forderte er talentierte Aachener Kunststudenten wie beispielsweise Emil Fahrenkamp und Ewald Matare arbeitete aber auch intensiv zusammen mit so bekannten Kunstlern wie Paul Klee Lyonel Feininger George Grosz Karl Schmidt Rottluff Erich Heckel Max Pechstein Ernst Ludwig Kirchner Marc Chagall Emil Nolde und Ludwig Meidner denen er mit zeitweiliger Unterstutzung des Munchener Kunstsammlers Franz Josef Brakl immer wieder Ausstellungsmoglichkeiten im Reiff Museum eroffnete Bereits im Jahr 1909 organisierte er seine erste Ausstellung die ein grosser uberregionaler Erfolg wurde Mittlerweile seit 1910 zum Geheimern Regierungsrat befordert erstand Schmid Burgk im Jahr 1913 im Rahmen einer Verkaufsausstellung von Wassily Kandinsky und Hanns Bolz fur das Museum ein kostbares Gemalde von Kadinsky ein zweites Wunschbild wurde allerdings kurz zuvor anderweitig vergeben Diese Konfrontation mit aktueller Kunst der Avantgarde fuhrte bei der konservativen Aachener Presse zu heftigen Kunstdebatten Nach einer Unterbrechung auf Grund seines Einsatzes als Soldat im Ersten Weltkrieg und einer vorubergehenden Schliessung des Gebaudes verstarkte Schmid Burgk anschliessend sein Engagement das Museum als Ort der kunstlerischen Auseinandersetzung zum integralen Bestandteil seiner Konzeption zu machen Dazu folgten in rascher Folge mit Hilfe von Sponsorengeldern weitere Ausstellungen auf denen sich gemass dem Werkbund Gedanken Kunstler und Handwerker mit expressionistischen Plastiken und abstrakten Gemalden sowie mit Entwurfen zu Wohnsiedlungen Werbeplakaten oder Tischkarten prasentieren konnten ebenso wie Ausstellungen von prahistorischen und galloromanischen Fundstucken der Aachener Stadtgeschichte aus Bestanden der von ihm selbst geleiteten ortlichen Ausgrabungen an denen er sich in jenen Jahren unter kunsthistorischen Aspekten im Grossraum rund um Aachen verstarkt beteiligte Spater im Jahr 1922 initiierte Schmid Burgk noch eine umstrittene aber bedeutende Ausstellung der linksradikalen Jugend und mit Unterstutzung des Dusseldorfer Kunsthandlers Alfred Flechtheim weitere Ausstellungen fur die Kunstler Jan Thorn Prikker Max Beckmann und andere Gleichzeitig konnte er durch Zukaufe von Modellen Mobeln Abgussen und Spolien Lucken fullen und den Bestand erweitern Bis zu 80 Veranstaltungen mit europaischen und regionalen Kunstlern gehen auf seine Initiative zuruck und reflektierten die damalige Kunstentwicklung Dabei waren fur ihn besonders auch die thematische Erweiterung seines Lehrstuhls sowie die enge Zusammenarbeit zwischen Lehrstuhl und Reiff Museum von grosser Bedeutung Daruber hinaus verfasste Schmid Burgk zahlreiche Publikationen sowohl in Buchform als auch fur entsprechende Fachzeitschriften Max Schmid Burgk setzte sich neben seiner Lehr und Museumstatigkeit insbesondere auch fur die Forderung des Hochschulsports ein So wurde er unter anderem zum Vorsitzenden der Akademischen Turn und Spielvereinigung Aachens gewahlt als auch in den Jahren 1924 25 zum Vorsitzenden des Instituts fur Leibesubungen ernannt Im Jahre 1924 beteiligte sich Schmid Burgk personlich an der Vorbereitung und Durchfuhrung der Deutschen Akademischen Olympiade die anlasslich des nachkriegsbedingten Ausschlusses Deutschlands von den im gleichen Jahr stattfindenden offiziellen Olympischen Spielen in Paris sowie der Jeux Universitaires Internationales in Warschau unter besonderem Aspekt in Marburg stattfand Daruber hinaus war er seit 1909 Ehrenmitglied der Aachener Burschenschaft Teutonia in der Deutschen Burschenschaft 1 Schmid Burgk verstarb am 14 Marz 1925 noch voller Schaffensdrang plotzlich und unerwartet Sein Sohn Edgar Schmid Burgk 1902 1945 2 arbeitete in der Zeit des Nationalsozialismus im Reichspropagandaministerium und nahm fur dieses am 6 Marz 1942 an einer Folgeveranstaltung der Wannseekonferenz zur Endlosung der Judenfrage teil 3 Ehrungen BearbeitenFur seine vielseitigen Verdienste um die Kunstgeschichte im Allgemeinen und um das Reiff Museum im Besonderen wurde Max Schmid Burgk mit dem Roten Adlerorden vierter Klasse im Jahr 1906 und mit dem Preussischen Koniglichen Kronenorden dritter Klasse im Jahr 1914 sowie wahrend des Ersten Weltkrieges mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klasse und der Preussischen Rote Kreuz Medaille dritter Klasse ausgezeichnet Ausserdem wurde 1926 eine von Carl Burger geschaffene Bronzetafel am Hochschulsportzentrum angebracht sowie am 10 Mai 1928 ihm zu Gedenken eine Buste im Reiff Museum enthullt Schriften Auswahl BearbeitenDie Darstellung der Geburt Christi in der bildenden Kunst Entwicklungsgeschichtliche Studie Stuttgart Hoffmann 1890 Rethel Bielefeld Velhagen amp Klasing 1898 Ein Aachener Patrizierhaus des XVIII Jahrhunderts Stuttgart Hoffmann 1900 Kunstgeschichte des 19 Jahrhunderts 2 Bande Leipzig E A Seemann 1904 1906 Hundert Entwurfe aus dem Wettbewerb fur das Bismarck National Denkmal auf der Elisenhohe bei Bingerbruck Bingen Dusseldorf Dusseldorfer Verlags Anstalt 1911 Digitalisat Die Landschaft Bielefeld Velhagen amp Klasing 1923 Max Klinger Bielefeld Velhagen amp Klasing 1926 5 Aufl bearbeitet von Julius Vogel Literatur BearbeitenLiteratur von und uber Max Schmid Burgk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Martina Dlugaiczyk Das System Schmid Burgk In Martina Dlugaiczyk Hrsg Mustergultig Gemaldekopien in neuem Licht Das Reiff Museum der RWTH Aachen Berlin 2008 S 74 85 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 612 614 Martina Dlugaiczyk Querdenker in Gemengelage Max Schmid Burgk und sein Bauhaus ein Kunsthistoriker der TH Aachen als Impulsgeber In Robert Stalla Hrsg Kunstgeschichte an Polytechnischen Instituten Technischen Hochschulen Technischen Universitaten Geschichte Positionen Perspektiven Bohlau Wien u a 2021 ISBN 978 3 205 20914 0 S 437 466 Frische Bluten kein Herbarium Kunstlerischer Aufbruch in schwierigen Zeiten Max Schmid Burgk und das Reiffmuseum Aachen In Ines Soldwisch und Stefan Schmitz Hrsg Zwischen den Zeiten Besatzung und Aufbruch in Aachen 1919 1932 Aachen AKV Sammlung Crous Schriftenreihe 15 2022 ISBN 3 9825016 0 1 S 108 122 Weblink und Quellen BearbeitenBiografie uber Max Schmid Burgk auf den Seiten des Reiff Museums Aachen Schriften von Max Schmid Burgk auf den Seiten des Reiff Museums AachenEinzelnachweise Bearbeiten Frank Grobe TH Burschenschafter im Ersten Weltkrieg Ingenieure im burgerlichen Emanzipationskampf In Bernhard Grun Peter Krause Klaus Gerstein Harald Lonnecker Hrsg GDS Archiv fur Hochschul und Studentengeschichte Bd 9 Essen 2011 ISBN 978 3 939413 18 9 S 95 Edgar Schmid Burgk Eintrag in Kriegsopfer der Stadt Freiburg i Br 1939 1945 Gedenkbuch fur die gefallenen gestorbenen und vermissten Soldaten und fur die Opfer der Fliegerangriffe 1945 Freiburg i Br Rombach 1954 Siehe Teilnehmerliste c File RSHA 6 Marz1942 10 jpg bei CommonsNormdaten Person GND 117502294 lobid OGND AKS LCCN n87898916 VIAF 18001669 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmid Burgk MaxALTERNATIVNAMEN Schmid MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und MuseumsdirektorGEBURTSDATUM 3 Oktober 1860GEBURTSORT WeimarSTERBEDATUM 14 Marz 1925STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Schmid Burgk amp oldid 237737297