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Turpin von Reims auch Tilpin vor 748 751 1 September 794 in Reims war ein frankischer Geistlicher der in der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts als erster Erzbischof in Reims wirkte Er gilt als einer der bedeutendsten Bischofe seiner Zeit Wahrend seiner Tatigkeit als Theologe die uber 40 Jahre lang andauerte ubte er eine vorbildliche Seelsorge aus und engagierte sich in der Reformtatigkeit Ihm wurde bis ins 17 Jahrhundert die Urheberschaft der Historia Karoli Magni et Rotholandi und zahlreicher weiterer Werke zugeschrieben was eine Legendenbildung rund um seine Person zur Folge hatte Seine Grabstatte befindet sich in der Kathedrale von Reims 1 Turpin im Codex Palatinus Germanicus 112Turpin rechts neben Karl dem Grossen auf der Frontseite des Karlsschreins im Aachener DomNach langerer Vakanz wurde Wulfar 812 Turpins Nachfolger im Amt des Erzbischofs Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Pseudo Turpin 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDie Herkunft von Turpin kann nicht eruiert werden bekannt ist jedoch dass er vor seiner Zeit als Abt in Saint Denis in der Nahe von Paris diente Durch ein von seinem Nachfolger Hinkmar verfasstes Epitaph wird bestatigt dass Turpin etwa 40 Jahre lang als Geistlicher in Reims tatig war Es wird vermutet dass Turpin seine Dienste in Reims als Chorbischof neben Bischof Milo verrichtete und erst nach dessen Tod das Amt des Erzbischofs innehatte 2 Turpin ist bekannt fur seine bemerkenswerte innere Organisation der Kirche und wird als Grunder der Reimser Schreibschule genannt Ausserdem ist Turpin fur seine Reformtatigkeit angesehen welche durch Bonifatius fortgesetzt wurde Zudem war er in die Reorganisation der Metropolitanverfassung integriert Er war ein Teilnehmer der romischen Synode von 769 in welcher das grundsatzliche Verhaltnis des Papstes und des Patriarchen von Konstantinopel behandelt wurde 3 Im Jahr 779 verlieh Papst Hadrian Turpin in einem Brief das Pallium fur die Reimser Kirche welche wahrend seiner Amtszeit den Rang als Metropole wiedererlangte Derselbe Brief beinhaltete den Auftrag eine kirchenrechtlich dogmatische Stellungnahme uber den Mainzer Bischof Lul zu verfassen Es stellte sich heraus dass dieser Brief in der Mitte des 9 Jahrhunderts gefalscht bzw interpoliert wurde 4 Turpin konnte trotz der Unruhen und der Neuorganisation der Kirche in der Ubergangszeit von der merowingischen zur karolingischen Herrschaft durch wiedererworbene Privilegien und materiellen Besitz die bedeutende Stellung von Reims sowie die materielle Grundlage fur die Kirche sichern 5 Pseudo Turpin BearbeitenIm 11 Jahrhundert entwickelte sich der Glaube dass Turpin Augenzeuge der Schlacht von Roncesvalles 778 wurde und daruber berichtet habe Zudem soll er uber die Befreiung des Grabes des hl Jakobus von den Sarazenen durch Karl den Grossen geschrieben haben Da dieses Werk auch bekannt als Pseudo Turpin erst in der Mitte des 12 Jahrhunderts verfasst wurde ist Turpin von der Urheberschaft ausgeschlossen und es wird davon ausgegangen dass es sich bei dem Verfasser um einen nicht naher bekannten franzosischen Kleriker handelt Literatur BearbeitenThomas Bauer Turpin von Reims In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 727 731 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Olaf Schneider Erzbischof Hinkmar und die Folgen Der vierhundertjahrige Weg historischer Erinnerungsbilder von Reims nach Trier Berlin 2010 Klaus Herbers Turpin Tilpin In Lexikon des Mittelalters Bd 8 1997 Sp 1119 1120 Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Bauer Turpin von Reims In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 727 731 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Thomas Bauer Turpin von Reims In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 728 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Thomas Bauer Turpin von Reims In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 728 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Olaf Schneider Erzbischof Hinkmar und die Folgen Der vierhundertjahrige Weg historischer Erinnerungsbilder von Reims nach Trier Berlin 2010 S 80 81 Thomas Bauer Turpin von Reims In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 730 731 Artikel Artikelanfang im Internet Archive VorgangerAmtNachfolgerAbelErzbischof von Reims 748 794WulfarNormdaten Person GND 118802992 lobid OGND AKS LCCN n85279538 VIAF 301784741 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Turpin von ReimsALTERNATIVNAMEN TilpinKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von ReimsGEBURTSDATUM vor 751STERBEDATUM 1 September 794STERBEORT Reims Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turpin von Reims amp oldid 213243480