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Der Katschhof ist ein zentral gelegener offentlicher Platz in der Aachener Altstadt Der Name leitet sich von Kaxhoff spater Kackshoff oder laut Oppenhoff von Katzhoff ab und bezeichnet damit den Ort des ehemaligen Prangers Katz Kaks Zwischen 1847 und 1902 wurde der Katschhof zu Ehren des Aachener Burgermeisters Gerhard Chorus Chorusplatz genannt danach erfolgte wieder der alte historische Name und die zufuhrende Strasse erhielt stattdessen den Namen Ritter Chorus Strasse Durch die Lage zwischen dem Aachener Dom und dem Aachener Rathaus sowie der nach einem mittelalterlichen Grundriss nachempfundenen Bebauung strahlt er eine besondere Atmosphare aus Grossere Ereignisse wie beispielsweise Konzerte Wochenmarkte Stadtfeste und auch der alljahrliche Aachener Weihnachtsmarkt finden hier statt Blick vom Dom uber den Katschhof auf das Rathaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhmittelalter bis 19 Jahrhundert 1 2 20 21 Jahrhundert 1 3 Erinnerungsstatte 2 Literatur 3 Weblinks und Quellen 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhmittelalter bis 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Modell der Pfalzanlage nbsp Altes KomodienhausDie stadtebauliche Substanz des Platzes offenbart vordergrundig die Formation der Aachener Kaiserpfalz aus der Zeit Karls des Grossen Bis heute entspricht der Katschhof dem lang gezogenen Rechteck der fruheren inneren Pfalzanlage zwischen Pfalzkapelle im Suden dem spateren Dom und der ehemaligen Konigshalle im Norden welche Mitte des 14 Jahrhunderts von Gerhard Chorus zum Rathaus umfunktioniert wurde Verbunden waren diese Gebaude mit einem steinernen Verbindungsgang im Westen und einem ehemaligen holzernen Wandelgang im Osten In der Mitte des westlichen Teils des Verbindungsgang befand sich ein Portikus auf den die heutige Ritter Chorus Strasse hinzielt und der seit der karolingischer Zeit auch als kaiserliches Gerichtsgebaude genannt die Acht fur das Schoffengericht diente Auf der ostlichen Seite ausserhalb des holzernen Verbindungsganges schloss sich der Bereich der romischen Thermen an wo sich das Thermalbad Karls des Grossen das Aachener Kaiserbad befand Westlich ausserhalb des Portikus aber in dessen Sichtweite gelegen befand sich das alte Rathaus das so genannte Grashaus welches nach dem Umbau der karolingischen Konigshalle zum neuen Rathaus als weitere Gerichtsstatte des Schoffengerichts diente und etwa ab dem 18 Jahrhundert dann nur noch als Gefangnis In der Acht wurde so mancher Angeklagte zum Prangerstehen verurteilt welches schliesslich im Bereich der inneren Pfalzanlage vollstreckt wurde Der Pranger hiess zu jener Zeit allgemein die Kaks ein Name der vom niederlandischen Wort Kax fur Schandpfahl abstammen soll und dieser gab damit dem Katschhof seinen heutigen Namen Bis ca 1790 soll der Pranger dort gestanden haben Bereits fruhzeitig begann man damit den Katschhof mit Wohn und Wirtschaftshausern zu umbauen in denen vermutlich wohl zunachst Karl der Grosse und sein Hofstaat wohnten Ab dem 12 Jahrhundert wurde an der Westflanke zwischen Portikus und Konigshalle der steinerne Verbindungsgang abgerissen und eine Tuchhalle das Aachener Gewandhaus errichtet die der Stadtbaumeister Johann Joseph Couven zwischen 1748 und 1751 zum Komodienhaus Aachen umbauen liess Mit diesem Gewandhaus verbunden war an seiner Sudseite das modernisierte ehemalige kaiserliche Gerichtsgebaude mit einem Restbestand des alten Portikus In preussischer Zeit nahm die Bedeutung des Katschhofes als innerstadtischer Versammlungsplatz ab und er wurde unverhaltnismassig sowohl an der Ruckseite des Rathauses als auch vor dem Dom mit Wohngebauden zugebaut 20 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ehemaliges stadtisches Verwaltungsgebaude nbsp Installation Mein KarlIm Jahr 1902 wurde das Komodienhaus abgerissen und stattdessen nach Planen des Aachener Stadtbaumeisters Joseph Laurent ein neues neugotisches stadtisches Verwaltungsgebaude mit burgfriedahnlichem Turmbau errichtet das wie eine machtige Konigsburg wirkte Nach Beschadigungen im Zweiten Weltkrieg wurde es dem Zeitgeist folgend abgerissen und es entstand im Jahr 1957 an gleicher Stelle nach Entwurfen von Gerhard Graubner ein neues nuchternes Verwaltungsgebaude das seit Juni 2014 auch das Centre Charlemagne Neues Stadtmuseum Aachen beherbergt Zwischen dem nicht mehr vorhandenen Portikus und den Gebaudeteilen die das Atrium mit dem Domkreuzgang und die Domschatzkammer beherbergen befindet sich der heutige Trakt der Aachener Domsingschule An der ostlichen Seite des Platzes grenzen die Ruckfronten einer Gebaudezeile der parallel verlaufenden Kramerstrasse an die Bodenerhebung die den Verlauf des alten Saulenganges deutlich macht sowie daran anschliessend und direkt am Sudausgang zum Munsterplatz hin die heutige Domklinik Die restlichen in der preussischen Zeit errichteten Wohngebaude wurden nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr aufgebaut und der Platz stattdessen als innerstadtischer Freiraum nach altem Vorbild wieder hergerichtet Zuletzt wurde im Jahr 2011 die zuvor mit einer alten Bruchsteinmauer abgestutzte podestartige erhohte Nutzflache an der dem Katschhof zugewandten Ruckseite des Rathauses durch einen durchgehenden Treppenverlauf aus Blaustein ersetzt Aus Anlass des Karlsjahres zum 1200 Todestag von Karl dem Grossen gab es im April 2014 auf dem Katschhof die Installation Mein Karl von Ottmar Horl aus 500 etwa einen Meter hohen roten oder goldenen Kaiser Karl Figuren 1 Erinnerungsstatte Bearbeiten nbsp Gedenktafel WgdVEine bronzene Gedenktafel des Projektes Wege gegen das Vergessen die an die Katholiken erinnert die sich im Rahmen der Heiligtumsfahrt Aachen 1937 fur ihren Glauben gegenuber den Anfeindungen des NS Regimes einsetzten wurde an der dem Katschhof zugewandten Seite des Kreuzganges angebracht Auf ihr steht geschrieben Zur Heiligtumsfahrt vom 10 bis 25 Juli 1937 kamen etwa 800 000 Katholiken nach Aachen die mutig ihren Glauben gegenuber den Anfeindungen des NS Regimes bekannten Oppositionelle nutzten diese Gelegenheit zu heimlichen Treffen und offenem Widerspruch gegen den Nationalsozialismus Literatur BearbeitenHugo Loersch Der Kaks oder Katschhof zu Achen Aachen 1879 Carl Oppenhoff W Weitz Der Kacks oder Katschhof zu Aachen In Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein 2 1880 S 332 335 Google online Susanne Becker Der Katschhof in Aachen Rheinische Kunststatten Nr 372 1 Aufl 1992 ISBN 3 88094 703 1 Weblinks und Quellen Bearbeiten nbsp Commons Katschhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Katschhofes auf den Seiten der Route CharlemagneEinzelnachweise Bearbeiten Mein Karl 2014 500 Figuren auf dem Katschhof Online Artikel im Klenkes vom 21 Oktober 2013 495 Karlsfiguren laden zur Ausstellungseroffnung ein Online Artikel der Aachener Zeitung vom 11 April 2014 50 775365 6 083886 Koordinaten 50 46 31 3 N 6 5 2 O Normdaten Geografikum GND 4233562 0 lobid OGND AKS VIAF 236441533 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katschhof amp oldid 231921060