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Die Wege gegen das Vergessen 1933 1945 ist ein Projekt zur Erinnerung an die Grauel der Nationalsozialisten in Aachen Dieses Projekt wurde 1994 von einzelnen Burgern Parteien und anderen Gruppen initiiert und im Oktober 1996 mit den Stimmen von CDU SPD und Grunen im Stadtrat genehmigt Die Konzeption wurde 1997 der Volkshochschule Aachen ubertragen und die Umsetzung seit 2004 von der Stadt Aachen finanziell gefordert Seit 2008 ist das Projekt als Kompetenzzentrum fur politische Erinnerungsarbeit in der Region sowohl in Fragen des Gedenkens und der Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus in Aachen als auch mit dem aktuellen Rechtsextremismus uberregional anerkannt und deshalb als kooptiertes Mitglied im Arbeitskreis der NS Gedenkstatten und Erinnerungsorte in NRW aufgenommen worden Logo des ProjektesGrundidee der Initiative war dass es aufgrund der immer weniger werdenden Zeitzeugen der NS Zeit eines Bildungsangebotes fur Schulklassen im Besonderen und fur die Bevolkerung im Allgemeinen sowie fur interessierte Touristen bedarf Es soll an die Menschen erinnern die durch die Nazidiktatur verfolgt oder aus politischen rassistischen weltanschaulichen religiosen und anderen Grunden ermordet wurden Durch die Recherchen der Volkshochschule Aachen konnten mittlerweile mehr als 40 authentische Gedenkorte gefunden werden die unter den zuvor aufgefuhrten Vorgaben fur die Anbringung einer Gedenktafel in Frage kommen Weitere Recherchen werden fortlaufend unternommen und neue Platze fur Gedenktafeln erkundet Als Kunstler fur die Erstellung der Gedenktafeln konnte der Grafiker Klaus Endrikat von der FH Aachen gewonnen werden Die hoch rechteckigen Bronzetafeln sind bisher zumeist an Hauswanden angebracht und seltener als Bodenplatten verlegt oder als Stelen aufgestellt worden Seitens der VHS oder des Touristikburos der Stadt Aachen werden dazu Stadtfuhrungen Workshops und vieles mehr angeboten darunter ausfuhrliche Informationen uber die erinnerungswurdigen Orte auf der Website der VHS Inhaltsverzeichnis 1 Stationen 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseStationen BearbeitenSortierung nach den laufenden Nummer der VHS Liste f1 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Adresse Tafelinschrift BildJudische Schule Bergdriesch 39 Standort Schulgebaude 1 nicht mehr existent 2 Seit 1928 stand an diesem Ort die judische Schule Als 1938 die Kinder judischen Glaubens von den stadtischen Schulen gewiesen wurden war dies die einzige Schule die judische Kinder besuchen durften Im Zuge der Deportationen wurde sie aufgelost nbsp Hauptgebaude der RWTH Aachen Templergraben 55 3 Standort nbsp In den Jahren 1933 bis 1935 wurden die deutschen Universitaten arisiert und politisch gleichgeschaltet An der RWTH Aachen wurden im Rahmen dieser Massnahmen die Professoren und Dozenten Otto Blumenthal Mathematiker Walter Fuchs Chemiker Arthur Guttmann Chemiker Ludwig Hopf Mathematiker Theodore von Karman Ingenieur Paul Levy Chemiker Karl Mautner Ingenieur Alfred Meusel Soziologe Leopold Pick Ingenieur Rudolf Ruer Chemiker Hermann Salmang Chemiker Ludwig Strauss Germanistaus ihren Amtern entlassen Auch eine unbekannte Anzahl von Studenten und Assistenten wurde aus rassischen und politischen Grunden von der Hochschule vertrieben nbsp Limburger Strasse 22 Standort nbsp In diesem Haus wohnte von 1933 bis zu seiner Emigration 1939 Otto Blumenthal Seit 1905 wirkte er als Professor fur Mathematik an der RWTH Aachen Trotz seines Engagements fur die Hochschule wurde er 1933 aus rassischen und politischen Grunden entlassen 1938 beendete ein Arbeitsverbot auch seine anderen wissenschaftlichen Tatigkeiten Er emigrierte 1939 in die Niederlande wurde dort nach der deutschen Besetzung 1940 interniert und starb 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt nbsp Benno Levy Weg Aachen Haaren Standort nbsp Zwischen der Hergelsmuhle 1975 abgerissen und dieser Pappelreihe stand 1928 eine Holzbaracke fur Obdachlose In der Zeit von Juli 1941 bis Juli 1942 diente diese Baracke als Sammellager fur judische Einwohner der Gemeinden Brand Broichweiden Haaren Kohlscheid und Wurselen Sie wurden in die Konzentrationslager Lublin Izbica und Theresienstadt deportiert nbsp Hauptbahnhof Aachen Standort nbsp Fur viele Menschen war ab 1933 der Aachener Hauptbahnhof die letzte deutsche Station auf ihrer Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung Sie flohen nach Belgien nach Frankreich nach Grossbritannien in die Niederlande in die USA nach Palastina Die Bahnhofe waren fur viele Menschen zugleich die erste Station auf dem Weg ihrer Verschleppung und Deportation Ab 1942 wurden die meisten noch in der Stadt lebenden judischen Aachener in die Vernichtung deportiert 25 Marz 1942 in den Osten22 April 1942 nach Izbica15 Juni 1942 nach Izbica25 Juli 1942 nach Theresienstadt11 September 1942 nach TheresienstadtDezember 1943 nach TheresienstadtSeptember 1943 nach Theresienstadt nbsp Judenhaus Forsterstrasse 28 Standort nbsp Dieses Haus wurde als Judenhaus fur Ehepaare in so genannter Mischehe eingerichtet Zum 1 April 1941 setzte der Rat der Stadt Aachen damit die Weisung der NS Fuhrung zur Ghettoisierung der judischen Bevolkerung um Andere Judenhauser standen in der Alexander Eupener Konig Promenaden Theater und Trierer Strasse nbsp Judenhaus Konigstrasse 22 Standort nbsp Dieses Haus wurde als Judenhaus eingerichtet Zum 1 April 1941 setzte der Rat der Stadt Aachen damit die Weisung der NS Fuhrung zur Ghettoisierung der judischen Bevolkerung um Andere Judenhauser standen in der Alexander Eupener Forster Promenaden Theater und Trierer Strasse nbsp Judenhaus Ehemalige Tuchfabrik Niessen Drosselweg Standort nbsp Dieses Haus wurde als Judenhaus eingerichtet Zum 1 April 1941 setzte der Rat der Stadt Aachen damit die Weisung der NS Fuhrung zur Ghettoisierung der judischen Bevolkerung um Andere Judenhauser standen in der Alexander Eupener Forster Konig Promenaden und Theaterstrasse nbsp Judischer Friedhof Am Haarberg Aachen Haaren Standort nbsp 1839 legte die Gemeinde Haaren ihren judischen Friedhof an Im November 1938 einige Tage nach der Reichspogromnacht warfen Haarener Burger samtliche Grabsteine um Im Herbst 1939 wurden die Steine der gesamten Friedhofsanlage ins Dorf transportiert Bis 1997 dienten sie als Boschungsmauer an der Alt Haarener Strasse nbsp Karlshoher Talweg Parkplatz Restaurant Waldschenke Standort Aachen war eine wichtige Fluchtstation fur viele Verfolgte Herbesthal Gestern trafen von Deutschland kommend 35 judische Kinder mit einem der Aachener Zuge auf dem hiesigen Bahnhof ein von wo sie entsprechend den ergangenen Weisungen wieder uber die Grenze zuruckgeschickt werden mussten Den mit der Ausfuhrung beauftragten Gendarmen wurde ihre Aufgabe schwer da die Kinder weinten und klagten und sich jammervolle Szenen der Verzweiflung abspielten die alle Anwesenden ruhrten Aus der Zeitung Grenz Echo Eupen 5 Januar 1939 nbsp Raerener Strasse Kinkebahn Aachen Lichtenbusch Standort nbsp Aachen war eine wichtige Fluchtstation fur viele Verfolgte Eynatten Nachts wollten in Oberforstbach acht Juden ohne Erlaubnis und ohne Passe die Grenze uberschreiten Sie wurden von einem Zollposten angerufen Auf der Flucht entkamen vier Juden uber die Grenze Die ubrigen wurden gestellt darunter eine Frau von uber siebzig Jahren Aus der Zeitung Grenz Echo Eupen 24 August 1939 nbsp Gross Kleinkolnstrasse Standort nbsp Am 1 April 1933 bezogen in Aachen um 10 Uhr SS und SA Manner Posten vor judischen Geschaften und vor Praxen judischer Arzte und Anwalte Kauft nicht bei Juden lautete ihr diffamierender Aufruf Ab 1938 wurden zahlreiche judische Geschafte Firmen und judischer Privatbesitz arisiert Das bedeutet widerrechtlich zugunsten nicht judischer Deutscher enteignet oder weit unter Wert verkauft Bis schliesslich die Menschen vertrieben deportiert und ermordet wurden nbsp Bunker Saarstrasse Standort nbsp Aachen wurde im September 1944 auf Anordnung der Nazis zwangsweise geraumt Johann Herren und Karl Schwartz beide 14 Jahre alt wurden in der Stadt von Wehrmachtssoldaten willkurlich unter dem Vorwurf der Plunderung festgenommen Ein Standgericht verurteilte die beiden unschuldigen Jungen zum Tode und liess sie am 13 September 1944 wenige Wochen bevor Aachen durch amerikanische Truppen von den Nazis befreit wurde in der Nahe dieses Bunkers erschiessen nbsp Gruner Weg Lombardenstrasse Standort nbsp An dieser Stelle unterhielt die Stadt Aachen von 1885 bis etwa 1960 ein Barackenlager das im Laufe der Jahre als Isolierkrankenhaus Kaserne und Obdachlosenasyl diente Zwischen Fruhjahr 1941 und Herbst 1942 wurden hier uber tausend judische Burgerinnen und Burger bis zu ihrer Deportation in die Vernichtung interniert Von 1942 bis 1944 waren Zwangsarbeiter aus Osteuropa Manner Frauen und Kinder hier eingesperrt die taglich unter Bewachung zur Arbeit in die Stadt gebracht wurden nbsp Marienburg Ludwigsallee Standort nbsp Nach Planungen noch in der Weimarer Republik weihte am 6 August 1933 der national sozialistische Aachener Oberburgermeister dieses Ehrenmal fur die deutschen Gefallenen des 1 Weltkrieges ein Der militaristische Geist jener Jahre pragt dieses Bauwerk bis in die Gegenwart nbsp Westwall Weiweg Aachen Horbach Standort nbsp Der in den Jahren 1936 bis 1938 gebaute Westwall sollte die Westgrenze bei dem geplanten Angriff auf Polen sichern Militarisch erwies er sich als sinnlos als die Kampfe im Herbst 1944 auf Aachen vorruckten nbsp Bunker Rutscher Strasse Standort nbsp Bunker wurde 2013 abgerissen Tafeln wurden 2019 an den neuen Wohnblocks angebracht Tafel 1 Als das Ende des Krieges schon abzusehen war harrte in diesem Bunker der letzte Kampfkommandant der Wehrmacht in Aachen gemass den nationalsozialistischen Befehlen aus Dieses Verhalten kostete noch in der letzten Kriegswoche vom 5 bis 21 Oktober 1944 viele Menschen in Aachen das Leben Tafel 2 Hier endete am 21 10 1944 fur Aachen die Naziherrschaft und es begannen Freiheit und Demokratie nbsp Vorderseite Rutscherstrasse nbsp Ruckseite ForsterstrasseHochkreuz Waldfriedhof Monschauer Strasse Standort nbsp Deutsches Machtstreben mundete im 20 Jahrhundert zweimal in einen Weltkrieg Allein der 2 Weltkrieg kostete mehr als 62 Millionen Menschen das Leben Fast 4 000 Aachener starben als Soldaten fur Nazideutschland 2 500 Aachenerinnen und Aachener kamen in ihrer Stadt um nbsp Waldfriedhof Monschauer Strasse Standort nbsp Hier ruhen 52 Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Unter ihnen sind politisch Verfolgte und behinderte Menschen nbsp Grenze Vaalserstrasse Standort nbsp Zustand 1991 als die Grenze noch sichtbar war Die Grenze bei Aachen und im Umland wurde in den Jahren 1933 1944 zum Schauplatz menschenunwurdiger Fluchtszenen Menschen wurden hin und her geschoben inhaftiert bestohlen ausgeraubt und geschlagen Fluchthilfe gegen Geld bluhte als eintragliches Geschaft Ebenso wurde ihnen auch oft anonyme Menschlichkeit von Grenzbewohnern zuteil Sie liessen Fluchtlingen spontane und organisierte Hilfe zukommen Am 10 Mai 1940 uberfielen deutsche Truppen die Niederlande und brachten unermessliches Leid uber die Menschen unseres Nachbarlandes nbsp Grenze Lutticher Strasse Standort nbsp Die Grenze bei Aachen und im Umland wurde in den Jahren 1933 1944 zum Schauplatz menschenunwurdiger Fluchtszenen Menschen wurden hin und her geschoben inhaftiert bestohlen ausgeraubt und geschlagen Fluchthilfe gegen Geld bluhte als eintragliches Geschaft Ebenso wurde ihnen auch oft anonyme Menschlichkeit von Grenzbewohnern zuteil Sie liessen Fluchtlingen spontane und organisierte Hilfe zukommen Am 10 Mai 1940 uberfielen deutsche Truppen Belgien und brachten unermessliches Leid uber die Menschen unseres Nachbarlandes Gedenktafel wegen Baufalligkeit des Grenzhauses vorerst nicht angebrachtGrenze Eupener Strasse Standort nbsp Die Grenze bei Aachen und im Umland wurde in den Jahren 1933 1944 zum Schauplatz menschenunwurdiger Fluchtszenen Menschen wurden hin und her geschoben inhaftiert bestohlen ausgeraubt und geschlagen Fluchthilfe gegen Geld bluhte als eintragliches Geschaft Ebenso wurde ihnen auch oft anonyme Menschlichkeit von Grenzbewohnern zuteil Sie liessen Fluchtlingen spontane und organisierte Hilfe zukommen Am 10 Mai 1940 uberfielen deutsche Truppen Belgien und brachten unermessliches Leid uber die Menschen unseres Nachbarlandes nbsp Oppenhoffallee Standort nbsp Nachdem amerikanische Truppen Aachen von den Nazis befreit hatten wurde Franz Oppenhoff am 31 Oktober 1944 zum Oberburgermeister seiner Heimatstadt ernannt Deshalb schickte die Nazifuhrung in Berlin ein Werwolf Kommando nach Aachen das Franz Oppenhoff am 25 Marz 1945 vor seinem Haus erschoss nbsp Ehemaliges Regierungsgebaude Theaterplatz Standort nbsp In diesem Gebaude hatte seit 1933 die Geheime Staatspolizei GESTAPO ihre Buros Von den Nazis verfolgte Menschen wurden hier festgehalten verhort und auch misshandelt bevor sie in Gefangnisse und Lager uberstellt wurden nbsp Rathaus Aachen Markt Standort nbsp Die Stadt Aachen bekennt sich zu Freiheit und Demokratie Diese Werte wollen die Burgerinnen und Burger jetzt und in Zukunft bewahren In der NS Zeit sind in Aachen Menschenrechte verletzt worden Daran waren auch Kommunalpolitik und Stadtverwaltung beteiligt Das Projekt Wege gegen das Vergessen erinnert hier und an anderen Stellen der Stadt an die Verbrechen des Naziterrors an Mitlaufertum und Widerstand Der am 12 Marz 1933 schon unter Bedingungen von Terror und Verfolgung Andersdenkender gewahlte Stadtrat beschloss am 29 Marz 1933 Adolf Hitler die Ehrenburgerschaft der Stadt Aachen anzudienen Ahnliches geschah in vielen anderen Stadten Dafur stimmten die Stadtverordneten des Zentrums der Kampffront Schwarz Weiss Rot der DVP und der NSDAP Die sozialdemokratischen Stadtverordneten stimmten dagegen die kommunistischen Stadtverordneten waren bereits von der Stadtverordnetenversammlung ausgeschlossen Nach dem Verbot von SPD und KPD im Juli 1933 wurde der seit 1928 amtierende Oberburgermeister der dem Zentrum angehorte zwangsbeurlaubt und am 15 September 1933 von den ubrigen Stadtverordneten ein Nationalsozialist einstimmig zum Oberburgermeister gewahlt Die Erinnerung an diese Ereignisse ist fur uns alle Mahnung fur unser Verhalten in der Zukunft nbsp Haus der Evangelischen Kirche Frere Roger Strasse Standort nbsp In der evangelischen Gemeinde in Aachen setzten sich nach 1933 die nazitreuen Deutschen Christen durch Angehorige der Bekennenden Kirche die sich gegen die Nationalsozialisten ausgesprochen hatten passten sich an wurden durch Druck gefugig gemacht oder verhaftet nbsp Landgericht Aachen Adalbertsteinweg Standort nbsp Politisch unliebsame und judische Richter und Staatsanwalte wurden nach 1933 aus dem Dienst entlassen und durch angepasste oder regimetreue Juristen ersetzt Rechtsprechung erfolgte seitdem weitgehend auf der Grundlage der nationalsozialistischen Ideologie nbsp Verwaltungsgebaude Bahnhofsplatz Standort nbsp An dieser Stelle befand sich das ehemalige Gesundheitsamt der Stadt Aachen Hier wirkten im Zuge des nationalsozialistischen Rassenwahns ab 1934 besonders willfahrige Arzte daran mit dass mehrere hundert Frauen Manner und Kinder als minderwertig bezeichnet und zur Verhutung erbkranken Nachwuchses in sieben Aachener Krankenhausern zwangssterilisiert oder von 1941 bis 1945 in Euthanasie Anstalten geschickt und dort ermordet wurden nbsp Platz am Wehrhaften Schmied Jakobstrasse Standort nbsp In einem Haus an diesem Platz traf sich Anfang der dreissiger Jahre regelmassig eine Gruppe der rund 50 Zeugen Jehovas aus dem Raum Aachen Gemass ihrer religiosen Uberzeugung lehnten sie jegliche Anpassung an das Nazi Regime ab Im Jahr 1933 bereits verboten prangerte die Religionsgemeinschaft aus dem Untergrund den NS Staat an Bis Ende der NS Zeit bezahlte jeder zehnte Zeuge Jehovas diesen aktiven gewaltlosen Widerstand mit dem Leben nbsp Katschhof Standort nbsp Zur Heiligtumsfahrt vom 10 bis 25 Juli 1937 kamen etwa 800 000 Katholiken nach Aachen die mutig ihren Glauben gegenuber den Anfeindungen des NS Regimes bekannten Oppositionelle nutzten diese Gelegenheit zu heimlichen Treffen und offenem Widerspruch gegen den Nationalsozialismus nbsp St Adalbert Kaiserplatz Standort nbsp In dieser Kirche war der spatere Aachener Weihbischof Josef Buchkremer als Jugendkaplan tatig Aus seiner ablehnenden Haltung gegenuber den Nazis machte er in der Jugendarbeit keinen Hehl 1942 wurde er wegen negativer Ausserungen uber die SS verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau eingewiesen 1945 wurde er aus dem KZ befreit nbsp Bunker Junkerstrasse Standort nbsp Die Bunker wurden wahrend des 2 Weltkrieges zum Schutz vor Bombenangriffen gebaut Judischen Burgern und Zwangsarbeitern aus Osteuropa war der Zutritt verwehrt nbsp Westfriedhof Vaalserstrasse Standort nbsp Hier ruhen 148 Menschen aus der Sowjetunion Manner Frauen und Kinder die wahrend des Krieges in ihrer Heimat zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt worden waren Viele starben durch unmenschliche Behandlung nbsp Kiosk Anna Sittarz Platz Standort nbsp nbsp Die ehemalige kommunistische Stadtratin Anna Braun Sittarz betrieb hier einen Milchkiosk Dieser diente ab 1933 als Anlaufstelle fur den Widerstand gegen die nationalsozialistischen Machthaber Verhaftung Verurteilung zu Zuchthaus und standige Uberwachung durch die Gestapo konnten die Widerstandskraft dieser Frau nicht brechen Nach dem Ende der Nazidiktatur in Aachen grundete sie gemeinsam mit anderen am 18 Marz 1945 die Freie Deutsche Gewerkschaftsbewegung die von Aachen ihren Ausgang nahm nbsp Platz Alexanderstrasse Peterstrasse Standort nbsp Dieser Platz lag fruher inmitten eines Arbeiterviertels Hier stiessen die Parolen der Nationalsozialisten vor 1933 auf Ablehnung Nach der Machtubernahme der Nazis leisteten viele heute nicht mehr bekannte Bewohner dieses Viertels Widerstand in mannigfacher Form Wenige Menschen in Aachen beteiligten sich am Widerstand sei er aus politischer oder religioser Uberzeugung motiviert Mitlaufer und Nazis waren die Mehrheit nbsp Platz Normaluhr Dunantstrasse Standort nbsp Die Normaluhr war nach 1933 gelegentlich geheimer Treffpunkt von dem aus Verfolgte von Helfern uber die Grenze in Sicherheit gebracht wurden Martin van Wersch Sozialdemokrat und Gewerkschafter war einer dieser Menschen Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten schmuggelte er illegale Zeitungen nach Aachen und verhalf bedrangten Sozialdemokraten zur Flucht nbsp Pfarrheim Pastor Franzen Strasse 2 Aachen Walheim Standort nbsp Im April 1941 wurde das Pfarrheim Walheim von den ortlichen Nationalsozialisten beschlagnahmt In der Holzbaracke die seit den zwanziger Jahren fur Versammlungen Theaterauffuhrungen und Gemeinschaftsleben genutzt worden war wurden mehr als funfzig judische Manner interniert Sie wurden zu Zwangsarbeiten in der Umgebung herangezogen Die Lebensbedingungen der Manner und der drei zum Kuchendienst verpflichteten judischen Frauen waren unmenschlich Im November 1941 wurden die Manner vom Bahnhof Walheim nach Stolberg in ein Lager verbracht Von dort wurden sie spater in Konzentrationslager deportiert nbsp Huttenstrasse 71 Aachen Rothe Erde am Platz vor der Barbarakirche Standort Inschrift in Bearbeitung Gedenktafel fur Sinti und Roma in Bearbeitung Verlegung geplant fur den 9 Dezember 2023 Munsterplatz 21 Standort nbsp Nach einer Zeit der Verbesserung der Lebensumstande queerer Menschen wahrend der Weimarer Republik nahm in der NS Zeit deren Verfolgung stark zu Sie wurden ausgegrenzt denunziert verfolgt geschunden deportiert und ermordet Queeres Leben war nur im Verborgenen moglich In diesem Hauserblock lagen zwei Lokale wo noch versteckt Kontakt gesucht wurde nachdem andere Orte fur offenes queeres Auftreten ab 1933 wegfielen nbsp MISEREOR Mozartstrasse Standort nbsp An dieser Stelle befanden sich von 1941 bis 1944 die Kriegsgerichte der Aachener Garnison Sie fallten in Aachen mindestens 49 Todesurteile gegen Soldaten Kriegsgefangene und auslandische Zivilisten 25 Todesurteile wurden in Aachen vollstreckt nbsp Barockfabrik Lohergraben Standort nbsp nbsp In der Villa die direkt an dieses ehemalige Fabrikgebaude anschloss wurde am 8 Juli 1890 der Dichter und Pazifist Walter Hasenclever geboren Der Kleistpreistrager des Jahres 1917 lebte und wirkte in Leipzig Dresden Berlin Paris und Hollywood Seit 1933 vornehmlich in sudfranzosischer Emigration wurde er 1938 als entarteter Schriftsteller ausgeburgert Angesichts der franzosischen Niederlage und aus Angst vor drohender Verhaftung durch die Gestapo nahm er sich am 21 Juni 1940 im Internierungslager von Les Milles das Leben nbsp Tiefgarage Monheimsallee Standort nbsp Aufnahme von 1910 nach dem Krieg abgerissen nbsp An dieser Stelle stand das Haus in dem sich Anne Frank von Juli 1933 bis Januar 1934 aufhielt Auf der Flucht ihrer Familie vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam wohnte sie hier einige Monate bei ihrer Grossmutter Rosa Hollander Stern nbsp Londoner Hof Kleinkolnstrasse Standort nbsp Hier befand sich seit 1921 das Gewerkschaftshaus Am 2 Mai 1933 hat die Naziregierung die Gewerkschaften verboten und zerschlagen Die SA besetzte dieses Haus und verschleppte zwei Gewerkschafter nbsp Siehe auch BearbeitenListe der Stolpersteine in AachenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wege gegen das Vergessen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wege gegen das Vergessen auf den Seiten der Stadt Aachen Ubersichtskarte und Stationen mit Detailbeschreibungen auf der Projekt Homepage der Volkshochschule Aachen Stationen und Texte auf der Seite denkmalplatz de Projekt Wege gegen das Vergessen auf der Seite der Landeszentrale fur politische Bildung Nordrhein WestfalenEinzelnachweise Bearbeiten Ehemalige Judische Schule Aachen auf dig aachen de S 4 Gedenktafel Wege gegen das Vergessen am Bergdriesch 39 auf tafelbog de Gedenktafel Wege gegen das Vergessen am Hauptgebaude der RWTH Aachen auf tafelbog de nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap 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