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Der Marienturm auch Marienburg genannt war ein Wehrturm der etwa 1300 bis 1350 errichteten ausseren Stadtmauer der Stadt Aachen Er ist einer der wenigen erhalten gebliebenen Turme der ehemaligen Stadtbefestigung und gehort zu den Baudenkmalern der Stadt Aachen 1 Marienturm Inhaltsverzeichnis 1 Namensursprung 2 Lage 3 Geschichte 4 Architektur 5 Inschriften 6 Gedenkstatte der Kriegsopfer beider Weltkriege 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 Siehe auch 10 WeblinksNamensursprung BearbeitenDer Name Marienturm oder Marienburg resultiert aus dem Tag der Grundsteinlegung Diese fand am 14 August 1512 statt dem Tag vor Maria Himmelfahrt wie es die Inschrift auf einem Blaustein belegt 2 Lage BearbeitenDer Marienturm befindet sich im Norden Aachens Er ist innerhalb der Stadtmauer der direkte Nachbar des noch bestehenden Stadttores Ponttor sowie des nicht mehr erhalten gebliebenen Bergtores Geschichte BearbeitenDer Marienturm entstand im Jahre 1512 Das bedeutet dass er lange nach der Fertigstellung der in den Jahren 1257 bis 1357 errichteten ausseren Stadtmauer gebaut wurde Bis dahin hatte sich hier ein grosser Wachtturm befunden Dieser unterschied sich in seiner Hohe kaum vom Langen Turm sowie dem Sandkaultor Er trug den Namen Breuerturm Brewersturm oder Brauersthorm Die Lage dieses Gebaudes erforderte im 13 Jahrhundert die fur einen Turm beachtliche Hohe da es nur so moglich war Angreifer vom benachbarten Lousberg abzuwehren Dies anderte sich mit den beim Militar aufkommenden Kanonen Um diese als Geschutz auf einem Turm verwenden zu konnen eignete sich eine niedrigere stabilere Bauweise deutlich besser Die Aachener Burger entschieden sich den Breuerturm abzureissen und durch den Marienturm zu ersetzen Aufgrund seiner vier Meter dicken Wande widerstand er Angriffen mit Kanonen besser als hohe dunnwandige Turme Vom Kampf gegen den spanischen General de Grana im Jahr 1638 zeugen noch Einschlagslocher von Steinkugeln in der Gebaudeaussenwand 3 4 1908 wurde unterhalb des Marienturms eine Gartenanlage mit einem Weiher der Ludwigsplatz heute Veltmanplatz angelegt Er gehorte zu der Umgestaltung des ausseren Grabenrings in einen geschlossenen Grungurtel inklusive Gewassern von dem Landschaftsarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe dem Dusseldorfer Hofgartner Eine Hainbuche 1900 eine Kornelkirsche 1900 und eine Rosskastanie 1850 treten in der Grunanlage um die Marienburg besonders hervor 5 nbsp Ludwigsplatz Plan 1908 nbsp Ludwigsplatz Ostteil 1908 nbsp Ludwigsplatz Westteil 1908Am 6 August 1933 entstand durch den damaligen Aachener Oberburgermeister Quirin Jansen im Erdgeschoss eine Gedenkstatte fur die Opfer des Ersten Weltkrieges 6 Der Marienturm wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges schwer beschadigt und zwischen 1950 und 1955 wieder in seinen ursprunglichen Zustand versetzt 6 Das Gebaude gehort heute zu den von zahlreichen Touristen Aachens aufgesuchten Sehenswurdigkeiten der Stadt 7 Architektur BearbeitenDer Turm besitzt vier Meter dicke Wande Sein Grabengeschoss verfugt uber zwei schmale Schiessschlitze wahrend das Obergeschoss mit funf Schiessschachten versehen ist Abweichend von den anderen Turmen der Stadtbefestigung und resultierend aus der modernen Kriegstechnik richteten man jeden zweiten Schacht des Obergeschosses speziell fur die Verwendung von Kanonen her wahrend die ubrigen fur die Verteidigung mit Gewehren vorgesehen waren Die Rundung des Turmes besitzt einen Durchmesser von 14 70 Metern der zur Stadt ausgerichtete viereckige Vorbau eine Breite von 13 40 Metern Auf beiden Seiten des Turmes sind Reste der sonst kaum noch vorhandenen Stadtmauer vorhanden Inschriften Bearbeiten nbsp Zwei der angebrachten GedenktafelnAm Turm befinden sich zahlreiche Inschriften beziehungsweise Gedenktafeln Ihre Texte lauten O sint Salvatoir du heiland Marieburg bin ich Genat 8 6 1914 1918 1939 1945 DIESES IM JAHRE 1512 ZUR VERSTARKUNG DER AUSSEREN STADTMAUER ERRICHTETE BOLLWERK MARIENBURG GENANNT WURDE 1932 ZU EINEM EHRENMAL UMGESTALTET IM KRIEGSJAHR 1944 STARK BESCHADIGT 1950 1955 WIEDERHERGESTELLT 6 1933 1945 Wege gegen das Vergessen Aachen Nach Planungen noch in der Weimarer Republik weihte am 6 August 1933 der nationalsozialistische Aachener Oberburgermeister dieses Ehrenmal fur die deutschen Gefallenen des 1 Weltkrieges ein Der militarische Geist jener Jahre pragt dieses Bauwerk bis in die Gegenwart 6 Gedenkstatte der Kriegsopfer beider Weltkriege Bearbeiten nbsp Blick in die GedenkstatteDie Aachener Bevolkerung entschied sich noch zu Zeiten der Weimarer Republik zur Errichtung dieser Gedenkstatte Durch die angebrachte Inschrift weisen sie explizit darauf hin dass der Marienturm zwar von einem nationalsozialistischen Oberburgermeister geweiht wurde die Entscheidung hierzu aber ohne nationalsozialistischen Einfluss war 6 Im Inneren der Gedenkstatte befindet sich ein steinerner Sarkophag eines Kriegers Dieser wurde vom Kunstler Mathias C Korr im Jahre 1933 geschaffen 9 Einzelnachweise Bearbeiten Verzeichnis der Baudenkmaler der Stadt PDF 129 kB Eintrag im Inschriftenkatalog Aachen DI 32 Stadt Aachen Nr 56 Helga Giersiepen Virtueller Stadtrundgang Memento des Originals vom 1 Mai 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www aachen markt de Spaziergang uber den Alleenring Memento des Originals vom 7 Mai 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www aachen markt de Bemerkenswerte Baume in der Stadt Aachen Zeitzeugen der Stadtgeschichte Hrsg Stadt Aachen Der Oberburgermeister Aachener Stadtbetrieb und Umweltdezernat Aachener Stiftung Kathy Beys Klenkes Aachen 2002 S 92 5 a b c d e f Aachen Marienburg Nordrhein Westfalen Schrittweise Geschichte zu Fuss erleben Eintrag im Inschriftenkatalog Aachen DI 32 Stadt Aachen Nr 57 Helga Giersiepen Schrittweise Geschichte n zu Fuss erleben Band 1 Aachen Julich Heinsberg Meyer amp Meyer Aachen 2008 ISBN 978 3 89899 446 0 S 55 Literatur BearbeitenBruno Lerho Die grosse Aachener Stadtmauer mit Toren und Turmen Helios Verlag Aachen 2006 ISBN 3 938208 37 6 Carl Rhoen Die Befestigungswerke der freien Reichsstadt Aachen Anton Creutzer Aachen 1894 urn nbn de hbz 061 1 230540 ISL Aachen PDF abgerufen am 7 Mai 2016 Siehe auch BearbeitenListe der Tore und Turme der Aachener StadtmauerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienturm Aachen Album mit Bildern Videos und Audiodateien 50 782348 6 082157 Koordinaten 50 46 56 5 N 6 4 55 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienturm Aachen amp oldid 235198676