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Hugo Loersch 20 Juli 1840 in Aachen 10 Mai 1907 in Bonn war ein deutscher Rechtshistoriker und Denkmalpfleger Hugo Loersch Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Mitgliedschaft in Vereinen und Institutionen 3 Schriften Auswahl 4 WebsitesLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn des Tuchfabrikanten Eduard Loersch und der Johanna Quadflieg besuchte das Kollegium St Michel in Brussel und das Konigliche Gymnasium zu Aachen und erhielt daruber hinaus noch intensiven Privatunterricht Nach dem Abitur im Jahre 1857 studierte er Jura an der Universitat Heidelberg und Rechtsgeschichte an der Universitat Bonn wo er mit dem Thema De ortu et incremento superioritatis territorialis in comitatu Juliacensi Die Entstehung der Landesherrschaft in der Grafschaft Julich am 17 Marz 1862 zum Doktor beider Rechte promovierte Anschliessend studierte Loersch noch Staatswissenschaften Mediavistik und Geschichte des Altertums an der Universitat Gottingen bei Georg Waitz und an der Universitat Berlin bei Leopold von Ranke 1795 1886 sowie Palaographie bei Philipp Jaffe ebenfalls in Berlin In dieser Zeit pflegte Loersch intensive und wissenschaftlich befruchtende Freundschaften mit dem Rechtshistoriker Richard Schroder mit welchem er spater gemeinsam mehrere Werke herausgab sowie mit dem Kirchenrechtler Johann Friedrich von Schulte und dem Historiker Alfred Dove 1844 1916 Nach dieser Studienzeit wurde Loersch von 1863 bis 1870 in den preussischen Justizdienst ubernommen wobei er zunachst in Berlin die verschiedenen Abteilungen der Berliner Gerichte durchlief Nach der Zweiten Staatsprufung am 25 Juni 1865 fand er im selben Jahr die Zeit sich anschliessend in Bonn mit einem Thema des Rheinischen Rechts welches im linksrheinischen Preussen weitestgehend aus der Ubernahme und Fortfuhrung des Code civil bestand zu habilitieren nachdem er zwischenzeitlich noch ein drittes Examen in Kriminalrecht in Berlin absolviert hatte Am 13 Juni 1873 erfolgte schliesslich seine Berufung zum ausserordentlichen und am 25 Marz 1875 zum ordentlichen Professor fur Preussisches und Franzosisches Zivilrecht an der Universitat Bonn In dieser Zeit zahlten unter anderen der kunftige preussische Konig Wilhelm II und Friedrich II von Baden zu seinen erlauchten Schulern Diese guten Referenzen bewirkten am 25 Dezember 1888 die Beforderung Loerschs zum Geheimen Justizrat sowie am 4 Juni 1891 seine Ernennung zum Kronsyndikus und damit automatisch zum lebenslangen Mitglied des Preussischen Herrenhauses Mitgliedschaft in Vereinen und Institutionen Bearbeiten nbsp Hugo Loersch 1904Neben seiner Tatigkeit im Justizdienst und seiner Lehrtatigkeit war Hugo Loersch Mitglied und Forderer mehrerer Fachvereine und Gesellschaften So war er bereits ab 1862 Mitglied beim historischen Verein fur den Niederrhein in dessen Vorstand er mehrere Jahrzehnte lang gewahlt wurde Ebenso gehorte er im Jahre 1879 zu den Grundungsmitgliedern des Aachener Geschichtsvereins bei dem er zunachst stellvertretender Vorsitzender unter seinem Freund und Forderer Alfred von Reumont 1808 1887 wurde und dessen Leitung des Vereins er ab 1886 ubernahm und bis zu seinem Tode weiterfuhrte Weiterhin zahlte Loersch im Jahr 1881 gemeinsam mit Karl Lamprecht 1856 1915 Gustav von Mevissen 1815 1899 und Anderen zu den Initiatoren und Grundungsmitgliedern der Gesellschaft fur rheinische Geschichtsforschung Seiner Neigung zur Rechtsarchaologie entsprechend war Loersch Mitglied der Provinzialkommission fur Denkmalpflege in der Rheinprovinz Vorstandsmitglied in der Kommission fur rheinische Provinzialmuseen 1899 bis 1906 Vorsitzender des Deutschen Denkmalpflegetages sowie Grundungs und Vorstandsmitglied des Rheinischen Vereins fur Denkmalpflege und Heimatschutz Daruber hinaus wurde er zum Ehrenmitglied in mehreren rheinischen luxemburgischen und franzosischen historischen und archaologischen Gesellschaften ernannt Hugo Loersch war seit 1866 mit Helene Reichensperger der Tochter des Obertribunalrates Peter Reichensperger 1810 1892 und Nichte von dessen Bruder August Reichensperger 1808 1895 verheiratet mit der zusammen er eine Tochter hatte Schriften Auswahl BearbeitenZu einem seiner ersten Hauptwerke zahlte zweifellos die Sammlung Achener Rechtsdenkmaler aus dem 13 14 und 15 Jahrhundert in der er ganz im Sinne des Historismus durch Einbeziehung von Quellen und Publikationen unter anderem von Christian Quix 1773 1844 Josef Laurent 1806 1867 Friedrich Haagen 1806 1879 Theodor Joseph Lacomblet 1789 1866 und Anderen einen Beitrag zur allgemeinen Geschichte und dabei vor allem zur Geschichte des spaten Mittelalters leistete Dieses Werk zahlte zu einer Musterleistung rechtshistorischer Editionsarbeit Ein weiteres Hauptwerk war seine Arbeit Der Ingelheimer Oberhof welche dadurch entstanden war dass Loersch ursprunglich uber den Aachener Oberhof eine Arbeit schreiben wollte aber auf Grund fehlender oder mangelhafter Quellen bedingt durch den grossen Stadtbrand von 1656 seine vergleichenden Forschungen in Ingelheim tatigen musste Hier gab es in der Geschichte gewisse Parallelen da Ingelheim wie Aachen ebenfalls Pfalzstadt Karls des Grossen 747 814 war und bereits seit dem 14 Jahrhundert nachweislich uber einen kaiserlichen Oberhof verfugte dessen lange verschollenes Archiv Loersch im Jahre 1870 bei seinen Recherchen unter anderem im Speicher des alten Ober Ingelheimer Rathauses im Britischen Museum in London sowie in Darmstadt entdeckte hatte und mit dem Nachlass des Historikers Johann Friedrich Bohmer 1795 1863 verknupfte und erganzte Hierbei war es sein Ziel unter anderem auch die frankische Organisation des spaten Mittelalters zu erfassen wobei alleine die Einleitung zu dem Gesamtwerk ein Buch fur sich ergab In Gedenken an seine Zeit in Ingelheim und seine Arbeit fur den Oberhof wurde ihm zu Ehren dort eine Strasse nach ihm benannt In einem dritten Hauptwerk widmete sich Loersch der Sozial und Wirtschaftsgeschichte wobei er hierbei unter anderem Quellen rheinischer Weistumer erforschte diese archivierte und edierte So entstand die Vorbereitung der Weistumer des Kurfurstentum Trier dessen ersten Band er dem Kaiser widmete Weitere Bande hierzu stellte er mit Wilhelm Crecelius 1828 1889 und Karl Lamprecht zusammen die schliesslich von diesen 1883 herausgegeben wurden Zahlreiche weitere Werke Berichte in Fachzeitungen und umfangreiche Sammlungen aus der lokalen rheinischen und deutschen Geschichte und Rechtsgeschichte sowie der Denkmalpflege runden das Bild eines uberdurchschnittlich begabten und engagierten Mannes ab Weitere Auswahl De ortu et incremento superioritatis territorialis in comitatu Iuliacensi usque ad a MCCCLVI quo Guilelmus V ducatus dignitatem adeptus est 1862 Achener Rechtsdenkmaler aus dem 13 14 und 15 Jahrhundert 1871 Urkunden zur Geschichte des deutschen Privatrechtes 1874 Aachener Urkunden aus dem 13 14 u 15 Jahrhundert 1879 Urkunden zur Geschichte des deutschen Rechtes 1881 Der Ingelheimer Oberhof Adolph Marcus Bonn 1885 Digitalisat der Universitatsbibliothek Frankfurt am Main mit Gerhard Rauschen Die Legende Karls des Grossen im 11 und 12 Jahrhundert 1890 Das franzosische Gesetz vom 30 Marz 1887 1897 Die Weistumer des Kurfurstentums Trier I Oberamt Boppard Hauptstadt und Amt Koblenz Amt Bergpflege 1900 Den grossten Teil seiner Aufzeichnungen Sammlungen und Werke vermachte Loersch nach seinem Tod im Jahre 1907 der Stadtbibliothek Aachen Websites Bearbeiten nbsp Commons Hugo Loersch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Hugo Loersch Quellen und Volltexte Literatur von und uber Hugo Loersch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Georg Droege Loersch Hugo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 58 f Digitalisat Literatureintrage zu Loersch Hugo im Katalog der Universitatsbibliothek Freiburg Literatur von und uber Hugo Loersch im Library of Congress Ausfuhrliche Biographie im MPIER Zeitschriftenserver von Ulrich Stutz Hugo Loersch Ein Lebensbild Bohlau Weimar 1907 Normdaten Person GND 117155500 lobid OGND AKS LCCN n85207136 VIAF 52459798 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loersch HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtshistoriker und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 20 Juli 1840GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 10 Mai 1907STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Loersch amp oldid 224888331