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Die ehemalige Pfarrkirche St Johann Baptist in Burtscheid heute Aachen Burtscheid ist eine Johannes dem Taufer geweihte romisch katholische Kirche und fruhere Abteikirche der Reichsabtei Burtscheid Seit 2010 ist sie Teil der Katholischen Pfarrgemeinde St Gregor von Burtscheid einer im Rahmen der seit 2008 umgesetzten Gemeindestrukturreform im Bistum Aachen gebildeten Grossgemeinde die sich nach dem Grunder der Abtei Abt Gregor von Burtscheid nennt und zu der neben St Johann Baptist noch die ehemaligen Pfarren St Michael Burtscheid und St Aposteln St Gregorius und Herz Jesu gehoren St Johann in Aachen Burtscheid Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte und Architektur 2 1 Neubau der Barockkirche 2 2 Veranderungen in der Preussenzeit 2 3 Wiederherstellung nach dem Zweiten Weltkrieg 3 Ausstattung 4 Denkmal 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp romanische OriginalsaulenNach der Grundung des Klosters im Jahre 997 baute Abt Gregor sowohl eine kleine Kapelle zu Ehren des heiligen Nikolaus von Myra als auch eine zweite die zunachst dem heiligen Apollinaris von Ravenna geweiht war Durch reiche Stiftungen von Heinrich II konnte bereits um 1015 in unmittelbarer Nahe auf dem Johannisberg mit dem Bau einer Klosterkirche im romanischen Stil begonnen werden die die Apollinaris Kapelle ersetzte und im Mai 1017 durch den Bischof Gerhard I von Cambrai zu Ehren Johannes des Taufers geweiht wurde Das einschiffige Langhaus war 26 m lang und 8 m breit das Querhaus mass 15 50 m Lange Ostapsis und der vorgelagerte quadratische Westturm komplettierten den zeittypischen Bau von dem funf romanische Zwergsaulen erhalten sind die zunachst im Gartenhaus der Abtissin eingebaut wurden Spater veranlasste man ihre Ersetzung durch eine Nachbildung und die Originale wurden in einem geschutzten Raum neben der Schatzkammer untergebracht 1 Nachdem die Abteikirche St Johann rund dreihundert Jahre spater zu klein und baufallig geworden war veranlasste um 1350 Abtissin Aleidis von Mullenark den Bau einer neuen und grosseren Kirche im gotischen Stil die unter ihrer Nachfolgerin Mechtildis von Bongard vollendet wurde Die neue Kirche wurde etwas weiter sudwarts als der bisherige Bau errichtet etwa an der Stelle auf der die heutige Kirche St Johann steht Der Grundriss ist durch eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Plane von dem Aachener Stadtarchitekten Johann Joseph Couven aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts uberliefert Das dreischiffige Langhaus mit einem weit vorspringenden Chor dessen Gewolbe auf vier Saulenpaaren ruhte war 15 60 m breit die Lange vom Turm bis zum Abschluss des Chores 30 90 m und die ganze aussere Lange inklusive des an der Westseite stehenden Turmes 39 80 m Diese Kirche hatte sechs Altare neben dem Hochaltar auf dem ein silbernes Tabernakel seinen Platz hatte noch den Christ Muttergottes St Anna Bernardus und den Antoniusaltar nbsp Wappenstein der Abtissin Anna Carolina Margarethe van Renesse van Elderen der Abtei Burtscheid eingelassen in der AbteimauerAb 1715 erfolgten auf Veranlassung der Abtissin Anna Carolina Margarethe van Renesse van Elderen erneut Planungen anstelle der gotischen eine zeitgemasse barocke Klosterkirche errichten zu lassen mit denen der Aachener Stadtarchitekt Johann Joseph Couven beauftragt wurde Dazu legte er mehrere Entwurfe vor eine Kreuzkirche mit Vierungskuppel einen italienisch barocken Entwurf und ein kurzes Langhaus mit Zentralkuppel Nachdem man sich auf letzteren Vorschlag geeinigt hatte konnte mit dem Bau begonnen werden der sich allerdings aus Kostengrunden und dadurch bedingte langwierige Unterbrechungen uber mehrere Jahrzehnte dahinzog Zunachst wurde 1736 der Turm fertiggestellt 1748 erfolgte der Abriss von Langhaus und Chor des Vorgangerbaus von dem eine Kante rechts neben dem Westturm heute noch existiert 1752 1753 erfolgte der Bau des Chorraums und der Kuppel und ein Jahr spater am 12 September 1754 war schliesslich der gesamte Rohbau der neuen Abteikirche abgeschlossen nbsp Abteikirche rechts um 1796 Gouache von Johann Ferdinand Jansen 1796Im Jahr der franzosischen Besatzung 1794 wurde die Reichsabtei Burtscheid nach uber 800 Jahren ihrer Existenz aufgelost Im Verlauf der folgenden Sakularisation im Jahr 1802 behielten die Franzosen die Abteikirche als Domaine Eigentum und benutzten sie als Militarmagazin und Pferdestall Auch stand in ihr ein Luftballon mit dem sie in der Kuppel Versuche machten Als Napoleon Bonaparte 1804 in Aachen weilte gelang es den Burtscheider Katholiken mit massgeblicher Unterstutzung des amtierenden und vor Ort wohnenden Bischofs von Aachen Marc Antoine Berdolet von ihm die Entscheidung zu erwirken dass die Kirche wieder fur den Gottesdienst freigegeben wurde Napoleon stimmte dem Antrag zu und St Johann wurde schliesslich 1806 zur zweiten katholischen Pfarrkirche in Burtscheid erhoben 2 Der Zweite Weltkrieg brachte schwere Schaden fur die Kirche mit sich Bereits bei einem ersten Bombenangriff am 5 Oktober 1942 wurden samtliche Fenster zerstort Weitere Schaden entstanden bei dem schweren Luftangriff am 14 Juli 1943 Von November 1942 bis April 1943 mussten wegen der einsetzenden Kalte alle Gottesdienste aus der beschadigten Kirche St Johann in die Burtscheider Marienkapelle verlagert werden Beim letzten Bombenangriff auf Burtscheid am 11 April 1944 brannte die holzerne Kuppel von St Johann zusammen mit der Inneneinrichtung der Kirche vollig aus und nur die Aussenmauern blieben erhalten Der anschliessende Wiederaufbau dauerte bis in die 1960er Jahre Das zu St Johann gehorende Pfarrheim wurde 1930 vom Architekten Rudolf Schwarz entworfen und nach den erfolgten Kriegsschaden zwischen 1956 und 1964 von Peter Salm wiederhergestellt Baugeschichte und Architektur BearbeitenNeubau der Barockkirche Bearbeiten Die Abteikirche St Johann wurde im Zeitraum von 1730 bis 1754 auf dem Grundriss des gotischen Vorgangerbaus errichtet Sie setzt sich zusammen aus einem zentralen Kuppelbau uber einem quadratischen Grundriss einem einjochigen Chor im Osten mit einer halbkreisformigen Apsis einem Langhaus von zwei Jochen Lange und einem im Westen vorgelagerten Turm Die Langsseite ist zum Ort Burtscheid hin als Fassade ausgebildet wobei der schlichte Aussenbau monumental wirkt Fur die Erbauung dieses Backsteinbaus lieferte der Burtscheider Muhlenbend dem Ziegelbackermeister Jean Bertrand das Lehm und Tonmaterial fur seine rund 182 000 Ziegelsteine Johann Mathias Printzen fertigte die Eisenarbeiten Die an der Kirche verwandten Hausteine wurden bis zur Hohe des Frontons in welchem sich das Wappen der Abtissin Antoinette von Woestenraedt befindet aus einem der Abtei gehorenden Steinbruch bei Buschhausen entnommen wahrend die hoher angebrachten Hausteine aus anderen Steinbruchen meist aus Raeren stammten nbsp Westturm mit seitlichem HauptportalCouven begann zunachst mit dem Bau des vorgelagerten quadratischen Westturms der sich von 1736 bis 1741 hinzog Der Turm ist viergeschossig Parterre und erstes Geschoss bilden eine Einheit Er ist mit einem offenen Glockengeschoss und einem laternenbekronten Mansarddach abgeschlossen Das Hauptportal befindet sich an der Nordseite des Turmes und ist reich gegliedert Uber diesem ist das Wappen der Abtissin von Renesse eingelassen in deren Auftrag der Bau begonnen wurde Die Stirnseite des Turmes zum Abteiplatz hin hat dagegen ein schlichtes Portal mit ihrem Wahlspruch DOMINUS PROVIDEBIT Gott wird sorgen und der Jahreszahl 1736 Erst nach langer Pause kam es im Jahre 1748 zum Abbruch der alten Klosterkirche und zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten fur die neue Kirche St Johann Diese ist 45 m lang Kirchenschiff und Chor 11 50 m breit das Kuppelquadrat 18 80 m die Hohe bis zum Kuppelscheitel 34 20 m Couven hatte einen achteckigen Kuppelbau gestaltet der sich uber einem Tambour erhebt und durch eine Adikula betont wird sowie mit einer zweigeschossigen Pilasterordnung versehen ist Uber einem umlaufenden Gesims setzt das Tonnengewolbe an welches durch Gurtbogen unterteilt ist An den Mittelbau lehnt sich ostlich der Chor und westlich in gleicher Ausdehnung das Langhaus mit dem Turm an Der Chor hat die gleiche Hohe und Breite wie das tonnengewolbte Langhaus Dieses wird durch Luken und Mansarden belebt und dessen Mauerpfeiler tragen ionische Pilaster mit blumengeschmuckten Kapitellen Das Zusammenspiel von Kuppel Turm und Dachreitern gibt dem Bau seine einzigartige Silhouette Uber dem grossen Rundbogenfenster an der Nordseite des Mittelbaus befindet sich das Wappen der Abtissin von Woestenrath Dieses Wappenzeichen des Schwans im Hirschgeweih wurde spater Teil des Stadtwappens von Burtscheid und ist heute noch im Wappen der Stadteregion Aachen enthalten An der Sudseite des Langhauses befindet sich eine kleine Seitenkapelle als Gedachtnisraum in der ein Totenbuch mit den Namen der Kriegsopfer der Pfarre St Johann ausliegt Im Innern wird die Kirche gepragt durch das Querhaus unter der Kuppel welches die Form eines unregelmassigen Achtecks aufweist Uber einem Abschlussgesims setzt die Wolbung der Innenkuppel ein deren acht Gewolberippen sich im Rahmen der Lichtlaterne vereinigen Mehrere in den Wanden eingebaute Nischen in Muschelform dienen der Aufnahme der Apostelstatuen Die Mitte der Rundung ist durch eine fensterartige Nische betont vor der sich der Platz der Abtissin befand Auf Hohe des Querhauses im Ubergangsbereich zum Chor befand sich der ursprungliche Doppelaltar weil der dahinter liegende freie Chorraum zur Zeit der Abteiherrlichkeit fur die Stiftsdamen und deren Schoffen genutzt wurde nbsp Blick in den TotenkellerUnter dem Chor etwa auf Hohe der Chor Apsis befindet sich der Totenkeller der Abteikirche der offensichtlich beim Neubau im 18 Jahrhundert angelegt wurde da er erstmals durch Skizzen von Couven belegt wird Der Zugang ist nur von der nordostlichen Aussenseite der Kirche uber eine vierzehnstufige Treppe moglich In dem tonnengewolbten 2 85 m mal 9 30 m langen und 2 20 m bis 2 60 m hohen Raum sind die durchnummerierten Grabkammern in zwei ubereinander liegenden Reihen an den Langsseiten angelegt Die meisten der 32 Grabkammern sind bis auf wenige Ausnahmen gut erhalten nur zwei sind eingesturzt Die Inschriften auf den aus Naturstein gemeisselten Schliessplatten sind bei sieben Kammern eindeutig bestimmten Personen zuzuordnen bei den restlichen lassen sich nur Bruchteile erkennen Endoskopische Untersuchungen ergaben aber dass alle Grabkammern teilweise mehrfach belegt worden waren 3 Da Couven seit 1748 in Dusseldorf beim Bau des Schlosses Jagerhof tatig war ist es fraglich ob er die Oberleitung des Burtscheider Bauwerks behalten hatte Hofbaumeister Johann Caspar Nosthofen auch Noshofen genannt ein in Dusseldorf arbeitender Ingenieur und Architekt der unter anderem das Dusseldorfer Schloss umgestaltet hatte leitete deshalb die bautechnische Beratung der Bauausfuhrung der Burtscheider Abteikirche Er nahm unter anderem Veranderungen und Verstarkungen an der Kuppelkonstruktion vor und musste wegen aufkommenden Schwierigkeiten bei deren Anfertigung wahrend des Baus mehrmals von Dusseldorf anreisen Die Fenster und Treppen wurden im August 1754 in den Kuppelmantel eingesetzt Fur die Holzkonstruktion der Kuppel holte Couven die Gebruder Paul und Franz Klausener aus Tirol die als Maurermeister hoch angesehen waren und die beim gleichzeitigen Bau von St Michael ebenfalls als Zimmer und Maurermeister eingesetzt wurden 4 Schliesslich erfolgte am 12 September 1754 die Fertigstellung des Rohbaus Veranderungen in der Preussenzeit Bearbeiten Im Jahr 1881 wurde die Pfarrkirche durch den Anbau einer Taufkapelle nach Planen des Architekten Hermann Joseph Hurth erweitert In den Jahren 1888 bis 1892 liess Pfarrer Straub die bis dahin nur weiss getunchte Kirche durch den Maler Franz Wirth farbig ausmalen Dabei wurden Straub und Wirth durch den Aachener Kanonikus und Kunsthistoriker Franz Bock aus kunsthistorischer Sicht massgeblich beraten und unterstutzt Wahrend bis dahin die Kirche von Kunstkennern nicht besonders beachtet wurde wurde sie seit jener Ausmalung als eine Perle innerer Bauschonheit bewundert und studiert Weiterhin liess Pfarrer Straub im Jahr 1889 den Hochaltar von St Johann an das hintere Ende des Chores rucken wodurch er mehr Laienraum fur das Innere der Kirche erhielt Wiederherstellung nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Innenraum nbsp Kuppelansicht von innenNach den im Abschnitt Geschichte bereits erwahnten Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg beschloss der Kirchenvorstand am 15 Dezember 1946 den Wiederaufbau der Pfarrkirche Die Wiederaufbauplane oblagen dem Architekten Peter Salm und wurden von Rene von Schofer in stadtebaulicher Hinsicht begutachtet Die Restaurierung erfolgte unter Berucksichtigung der Couvenschen Eigenart und dem zeitgemassen Bau und Stilempfinden Am 28 Oktober 1947 wurde mit dem Wiederaufbau der Kuppel durch die Aachener Firma Reinartz amp Sohne begonnen Eine formgetreue 11 50 m hohe Eisenbetonkuppel ersetzte die alte Holzkuppel Die Kuppelbasis bildet ein Ringanker aus Stahlbeton mit den Massen 1 20 m Breite 0 80 m Hohe und 17 5 m Durchmesser Sein Abstand zum Fussboden der Kirche betragt 23 m Er ist die Hauptgesimsbasis und dient der Sicherung des Mauerwerks sowie der Aufnahme der Kuppellasten Dieser Fussring verbindet die je acht Walm und Gratrippen ein weiterer Ring bindet ihre oberen Enden Auf diesem fussen weitere Gewolberippen deren Querschnitt doppel T formig sind Zwei zusatzliche waagerechte Ringe sichern diese Rippen und tragen den Laternenring der vor Ort gegossen wurde Die Offnung schliessen die Zwischenrippenkappen deren Guss ebenfalls vor Ort auf Gleitschalung erfolgte In Beton gegossene Werkstucke ersetzten die ursprunglichen Blausteine 432 Tonnen betragt das Gewicht dieser Betonkonstruktion aus 24 Eisentonnen und 180 Kubikmeter Beton Die Kuppelkonstruktion dient als Trager fur die Dachhaut und der inneren Rabitzer Kuppelschale Diese ist abgehangt und von oben begehbar Da durch die Wahrungsreform am 20 Juni 1948 alle Geldmittel erschopft waren mussten die Wiederaufbauarbeiten vorerst eingestellt werden und konnten dank der Mitgliederspenden des neu errichteten Kirchbauvereins am 24 Mai 1949 wieder aufgenommen werden Danach wurde zunachst die Kuppel in Schiefer und die Laterne in Blei abgedeckt Am 30 September 1949 war die Kuppel fertiggestellt und am 7 Oktober 1949 fand das Richtfest statt Die Seitenschiffdacher erhielten eine englische Deckung die Orgelbuhne ein neues Treppenhaus der Bodenbelag im Chorbereich wurde aus Solnhofener Platten und der ubrige Fussboden mit Blausteinplatten im Diagonalverband angefertigt Der faule Wandputz wurde abgeschlagen und ohne Profilberucksichtigung erganzt Ein heller Kalkanstrich eine eichenholzerne Emporenbrustung und die Ausbesserung des ausseren Mauerwerks zahlten zu den weiteren Massnahmen Die Dachstuhle der Seitenschiffdacher waren zunachst aus Stahl vorgesehen wurden aber Kostenbedingt in traditionellem Holzbau ausgefuhrt Am 28 Mai 1950 erhielt die Laterne ihre goldene Kugel deren Durchmesser 90 cm betragt Zum Patronatsfest am 24 Juni 1950 wurde die Pfarrkirche wieder behelfsmassig fur den Gottesdienst in Benutzung genommen Am 31 August 1951 war der Turm in seiner alten und schonen Form wiedererstanden Nach Instandsetzung der Kriegsschaden wurde die Pfarrkirche St Johann schliesslich am 23 Dezember 1951 wieder offiziell dem Gottesdienst ubergeben und Weihbischof Friedrich Hunermann aus Aachen konsekrierte den Hochaltar Im September 1953 wurde der 790 m grosse Kuppelraum mit 46 000 Schieferplatten gedeckt nbsp OrgelemporeEin weiterer Bauabschnitt umfasste die Ausbesserung des Mauerwerks des Gewolbes uber der Orgelempore und die weisse Verputzung welche die architektonische Wandaufbau Gliederung betont Ferner wurden 26 Kapitelle rekonstruiert Ende 1951 war der Innenraum wiederhergestellt Windfange waren vor den zwei Portalen aus warmetechnischen Grunden notwendig geworden Die Offnung der Portalflugel musste laut Gesetz nach aussen erfolgen dies bedingte eine Veranderung der blausteinernen Treppenaufgange und der Handlaufe Die holzerne Verschalung der Kuppel erfolgte im Oktober 1953 Von dem Gelaut waren zwei Glocken erhalten geblieben drei weitere wurden 1954 von der Glockengiesserei Feldmann amp Marschel in Munster gegossen 1961 wurde die neue Orgel eingeweiht Vom 21 Juni 1963 stammt Peter Salms Beschreibung der inneren Kuppel Ihre Konstruktion erfolgte auf einem von der Betonkuppel abgehangtem Stahlgerust Kalksand Putz aus Straussenziegel Gewebe bildete die Innenflache Steinwolle die Schall und Warmedammung und stossfester Putz wurde zum Dachraum hin eingesetzt Eine Leiter und zwei Laufstege befinden sich zwischen dieser Innenschale und der Betonkuppel Man war bemuht die architektonischen Details der Gesimse Kapitelle und Pilaster nach Couvens Entwurf auszufuhren 18 Tonnen Profileisen benotigte die Konstruktion des Tragwerks Im Jahr 1965 wurde eine Fussbodenheizung installiert und die nordliche Aussenfassade wiederhergestellt Die meisten Architekturteile wurden in Abstimmung mit der Denkmalpflege aus Blaustein angefertigt das Wappen und die Portaleinfassung in Beton und Kunststein 1966 gingen die Arbeiten an der Turmfassade weiter der rotliche Aussenanstrich wurde in Caput mortuum vorgenommen Die Fenster erhielten Mondscheiben der Linnicher Firma Glasmalerei Oidtmann Kommunionbank und Kanzel wurden bei einer Restaurierung der Kirche im Jahr 1966 entfernt Zu der Restaurierung gehorte auch die Erneuerung des Kreuzgangs Ausstattung Bearbeiten nbsp Apostel FigurenIm Dezember 1968 wurden aus einem niederlandischen Antiquitatengeschaft in Nijmegen neue Apostel Statuen erworben und in den von Couven zur Aufnahme von Figuren geplanten Nischen aufgestellt Es handelt sich hierbei um wertvolle Eichenholzfiguren die im Stile des italienischen Barocks geschnitzt sind Von denen fanden die Apostelfiguren Petrus und Paulus Jakobus der Jungere und der Altere Johannes Bartholomaus Andreas und Matthias Aufnahme in den Kuppelnischen die Apostel Thadaus und Matthaus seitlich an der Ausgangstur sowie Simon und Philippus auf der Seitenempore Im Jahr 1971 erwarb die Pfarre St Johann einen Osterleuchter des Aachener Bildhauers Bonifatius Stirnberg An diesem sind zwischen Stander und Kerzenhalter drei Rundmedaillons mit in Silber getriebenen Reliefbildern angebracht Diese stellen die Erschaffung des Menschen das Osterlamm und die Sendung des Heiligen Geistes dar nbsp TaufsteinEin Jahr spater erhielt die Pfarre St Johann den Taufstein aus der Kirche St Laurentius in Laurenzberg bei Eschweiler die wie auch die umliegenden Orte dem Braunkohletagebau zum Opfer fiel Dieser Taufstein wird ebenso wie die alteren Bestandteile von St Laurentius dem 13 Jahrhundert zugerechnet nbsp Berdolet AltarDaruber hinaus wurden 1975 von dem Aachener Domkapitel der Pfarre St Johann wesentliche Teile des abgebrochenen Berdolet Altars als Dauerleihgabe ubertragen Dieser war 1804 auf Veranlassung des ersten Aachener Bischofs Marc Antoine Berdolet als Hauptaltar im Aachener Dom aufgestellt und 1875 abgebrochen worden um dort Platz fur einen neugotischen Baldachin Altar zu schaffen Der Architekt und Restaurator Hanns Kupper verarbeitete zwischen 1975 und 1979 die erhaltenen Teile wie beispielsweise die kostbaren Marmorsaulen die Kapitelle eine geschnitzte Krone und zwei anbetende Engel zusammen mit den notwendigen Erganzungen zu einem neuen Tabernakelaltar Unter diesem befindet sich seit 1996 ein Marmorsarkophag in den eine Silberkassette mit den Gebeinen des Grunderabtes der Abtei Gregor von Burtscheid eingelassen wurde Ein Jahr spater erfolgte in der Mitte des Altars die Aufstellung eines toskanischen Kreuzes aus dem 17 Jahrhundert 1991 wurden in Anlehnung an die Grundformen des Berdolet Altars ein Zelebrationsaltar und ein Ambo neu angeschafft um damit den veranderten liturgischen Erfordernissen gerecht zu werden Ferner erhielt die Pfarre 1996 eine Madonnenfigur als wertvolle gotische Steinplastik deren Entstehungszeit um das Jahr 1350 geschatzt wird nbsp SchatzkammerDaruber hinaus ist die Pfarre St Johann als Nachfolgeeinrichtung der ehemaligen Abteikirche im Besitz des wertvollen Abteischatzes der sich seit 2003 in der Schatzkammer im restaurierten Kreuzgang der fruheren Abtei befindet Zu den dort ausgestellten bedeutendsten Werken zahlen neben liturgischen Geraten und Gewandern die Johannesbuste um 1370 aus der Zeit Karls IV das filigrane Abtissinnen Kreuz um 1230 die byzantinische Mosaik Ikone des Hl Nikolaus um 1180 und eine barocke Sonnenmonstranz 1737 Die Sammlung war wahrend der Franzosenzeit sowie im Zweiten Weltkrieg ausgelagert worden Sie ist jeden 1 Samstag und jeden 3 Mittwoch im Monat nachmittags von 15 bis 17 Uhr fur Besichtigungen geoffnet 5 Detaillierte Beschreibung siehe unter Reichsabtei Burtscheid Abteischatz nbsp neue OrgelAnlasslich des Goldenen Priesterjubilaums des Pfarrers Johannes Krischer 1885 1966 6 im Jahr 1959 wurde dem Pfarrer eine neue Orgel fur St Johann mit drei Manualen Pedal und 35 Registern geschenkt die von der Orgelbauanstalt Karl Bach erbaut wurde Die uber elektrische Kegelladen angesteuerten 2500 Orgelpfeifen sorgen fur eine dem Kirchenraum angepasste weiche und fullige Intonation 7 I Hauptwerk C g30 1 Gedacktpommer vakant 16 0 2 Prinzipal 0 8 0 3 Holzflote 0 8 0 4 Oktave 0 4 0 5 Blockflote 0 4 0 6 Gemsquinte 0 2 2 3 0 7 Spillpfeife 0 2 0 8 Mixtur IV V 0 1 1 3 0 9 Solotrompete 0 8 10 Schalmey 0 4 II Positiv C g311 Lieblich Gedackt 0 8 12 Quintade 0 4 13 Waldflote 0 4 14 Superoktave 0 2 15 Nachthorn 0 1 16 Sesquialter II 0 1 1 3 17 Zymbel II 0 2 3 18 Krummhorn 0 8 Tremulant III Positiv C g319 Rohrgedackt 0 8 20 Salicional 0 8 21 Singend Prinzipal 0 4 22 Rohrflote 0 4 23 Nachthorn 0 2 24 Glockleinton II 0 1 25 Scharff IV 0 1 26 Rohrschalmei 0 8 Pedalwerk C f127 Prinzipal 16 28 Subbass 16 29 Oktavbass 0 8 30 Gedacktbass 0 8 31 Choralbass 0 4 32 Flachflote 0 2 33 Hintersatz III 0 2 34 Posaune 16 35 Basstrompete 0 8 Koppeln II I III I III II I P II P III P Spielhilfen 2 freie Kombinationen 1 freie Pedalkombination Automatisches PianopedalDenkmal Bearbeiten1974 nahm der Landeskonservator Rheinland die ehemalige Abteikirche St Johann in Burtscheid in die Denkmalerliste auf Abteiplatz1736 1754 J J Couven Wiederaufbau Salm quadratischer Kuppelbau mit abgerundeten Ecken innen 8eckig ostlich ein Chorjoch und halbrunde Apsis westlich 2 Langhausjoche und vortretender Westturm Backstein mit Blausteingliederung grosse Pilasterordnung Mansarddach 8 Galerie BearbeitenSt Johann Baptist nbsp Nordfassade dem Ort zugewandt nbsp Hauptportal aktueller Eingang nbsp Tur an der Westseite nicht in Gebrauch nbsp PfarrheimLiteratur BearbeitenKarl Faymonville Die Kirchen der Stadt Aachen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Bd 10 2 Schwann Dusseldorf 1922 S 229 501 278 550 Holger A Dux Der Architekt Peter Salm und sein Wirken in Burtscheid in Beitrage zur Geschichte Burtscheids Bd 1 Hrsg von Helmut Doerenkamp Aachen Burtscheid 2003 S 244 255 Wilhelm Zimmermann St Johann Aachen Burtscheid Rheinische Kunststatten 230 Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Koln 1979 Wilhelm Zimmermann St Johann Baptist in Aachen Burtscheid Einhard Verlag Aachen 1997 ISBN 3 930701 36 7 Ernst Gunther Grimme Kirchenschatze der ehemaligen Abteikirche St Johann und der Pfarrkirche St Michael in Aachen Burtscheid Thouet Verlag Aachen Leipzig Paris 1996 ISBN 3 930594 12 9 Herta Lepie Abteischatz St Johann Baptist in Aachen Burtscheid In Clemens M M Bayer Hrsg Schatzkunst in rheinischen Kirchen und Museen Schnell Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2827 3 S 165 172 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johann Aachen Burtscheid Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons St Johann Aachen Burtscheid Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Katholische Pfarrkirche Sankt Johann Baptist in Burtscheid in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland Geschichte St Johann Abteischatz St Johann Katholische Pfarrgemeinde St Gregor Burtscheid Kurzbeschreibung auf baukunst nrwEinzelnachweise Bearbeiten Albrecht Mann Die funf romanischen Saulen vom Gartenhaus hinter dem Klostertor am Burtscheider Abteiplatz 1998 Karl Faymonville Die Kirchen der Stadt Aachen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Bd 10 2 Schwann Dusseldorf 1922 S 229 501 278 550 Kurt Junger Der Totenkeller der ehemaligen Abteikirche St Johann Baptist Pfarre St Johann Hrsg Burtscheid 2000 Karl Faymonville Die Kirchen der Stadt Aachen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Bd 10 2 Schwann Dusseldorf 1922 S Wilhelm Zimmermann Volker Spulbeck Reinhold Begass Abteischatz PDF 1 01 MB Orientalisches Gold fur Burtscheid Katholische Kirchengemeinde St Gregor von Burtscheid 6 September 2012 archiviert vom Original am 2 April 2013 abgerufen am 8 September 2014 Totenzettel Informationen zur Orgel auf der Website der Gemeinde Landeskonservator Rheinland Denkmalerverzeichnis Bd 1 2 Aachen ubrige Stadtteile Unter Mitwirkung von Hans Konigs bearbeitet von Volker Osteneck Stand 1974 1977 Rheinland Koln 1978 S 32 50 763019444444 6 0934305555556 Koordinaten 50 45 46 9 N 6 5 36 4 O Normdaten Geografikum GND 4280657 4 lobid OGND AKS LCCN nr97006943 VIAF 236480982 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johann Aachen Burtscheid amp oldid 228537381