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Die Reichsabtei Burtscheid lat Monasterium Purcetum Patrozinium St Apollinaris Nikolaus Johannes Baptist und Salvator war eine reichsunmittelbare Abtei und damit auch ein eigenstandiges Territorium des Heiligen Romischen Reiches in Burtscheid heute zu Aachen Sie wurde im Jahr 997 als Benediktiner Abtei gegrundet ab 1220 wurde sie von Zisterzienserinnen gefuhrt Im Jahr 1802 wurde sie im Zuge der Sakularisation aufgelost Territorium im Heiligen Romischen ReichReichsabtei BurtscheidWappen Das altere und neuere Wappen der Reichsabtei BurtscheidKarteTerritorium des Reichstiftes Burtscheid sudostlich der Aachener Kernstadt Karte des Aachener Reiches von Eduard Philipp Arnold 1923 nach einer Vorlage von Heinrich Copso von 1777 Lage im ReichskreisKarte des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises nach Peter Schenck von 1710Alternativnamen Benediktiner Reichsabtei adliges Zisterzienserinnenstift Reichsstift Stift Abtei KlosterEntstanden aus ottonischem ReichsklosterHerrschaftsform WahlmonarchieHerrscher Regierung Reichsabt ReichsabtissinHeutige Region en DE NWReichstag Reichsfurstenrat 1 Kuriatsstimme auf der Rheinischen PralatenbankReichsmatrikel keine ErwahnungReichskreis Lag territorial im Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis war dort aber nicht als Mitglied vertreten Kreistag keine KreisstandschaftHauptstadte Residenzen BurtscheidKonfession Religionen romisch katholischSprache n Deutsch LateinischAufgegangen in Frankreich 1802 Siehe auch Aachener Reich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung als Benediktinerkloster Ausstattung und Entwicklung 1 2 Umwandlung zur Zisterzienserinnenabtei Entwicklung zum adligen Stift Gebietserwerb und Vogtei 1 3 Von der fruhen Neuzeit bis zur Sakularisation 2 Abteigebaude 2 1 Abteikirche 2 2 Abteitor 3 Abteischatz 4 Abte und Abtissinnen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung als Benediktinerkloster Ausstattung und Entwicklung Bearbeiten Die Abtei wurde nach 996 und vor 1000 wohl im Jahr 997 auf Veranlassung von Kaiser Otto III durch den Basilianer Abt Gregor aus Cerchiara di Calabria als benediktinisches Reichskloster gegrundet 1 Daruber hinaus beschenkte Otto III die Abtei am 6 Februar 1000 mit dem Konigshof Cagenberg in Bad Camberg Die Urkunde des Kaisers spricht von einem Kloster der heiligen Martyrer Apolinaris und Nikolaus sowie des Bekenners Gregor 2 Kaiser Heinrich II ubertrug 1018 in einer Urkunde der Abtei Novalland und einen Zehntbezirk der genau den Grenzen der spateren Stadt Burtscheid entsprach Der Kaiser stattete das Kloster also mit Aachener Reichsgut aus womit die Entwicklung des Abteigebietes zum eigenen Reichsterritorium und zur Reichsabtei eingeleitet wurde Diese Pergamenturkunde mit Monogramm und Siegel sowie lateinischem Text ist das alteste erhalten gebliebene Objekt im Stadtarchiv Aachen 3 Insgesamt erlangte Kloster Burtscheid durch die Forderung der Kaiser besonders von Heinrich II grossen Besitz Die West und Nordgrenze des neuen Zehntbezirks verlief entlang der ausseren Stadtmauer Aachens die Ostgrenze entlang des Beverbachs angrenzend an das Amt Schonforst und die Sudspitze stiess an das Herzogtum Limburg Die villa Porceto wurde damit aus dem Gebiet der fruheren villa Aquisgrana dem nachfolgenden karolingischen Pfalzbezirk ausgegliedert Zugleich bestatigte Heinrich II dem Abt Benedikt im Tausch gegen den Konigshof Cagenberg den Erwerb der Pfarrgemeinde St Martinus mit der Evermarus Kapelle in Rutten bei Tongern die zuvor der Abtei Seligenstadt unterstand sowie Guter im benachbarten Lauw und Herstappe Eine Urkunde Kaiser Heinrichs III vom 6 Juni 1040 gliederte auch die Konigsleute aus dem Zehntbezirk der Pfalzkirche St Maria der Haupt und Mutterkirche Aachens aus und machte sie zu Klosterleuten die nunmehr dem Kloster Burtscheid gegenuber abgabe und dienstpflichtig wurden Seit dem Jahr 1138 bis zur Auflosung durch die franzosische Herrschaft im Jahr 1802 war das Kloster durch Konrad III als reichsunmittelbar verbrieft Trotz der 1138 erlangten Reichsunmittelbarkeit befand sich die benediktinische Klostergemeinschaft zu jenem Zeitpunkt bereits im Niedergang Umwandlung zur Zisterzienserinnenabtei Entwicklung zum adligen Stift Gebietserwerb und Vogtei Bearbeiten Im Jahr 1220 wurde daher die Benediktinerabtei aufgelost und auf Veranlassung des Kolner Erzbischofs Engelbert I von den Zisterzienserinnen die zuvor im Salvatorkloster auf dem Salvatorberg in Aachen gelebt hatten in ein von ihnen betriebenes Stift umgewandelt Unter der Leitung der Zisterzienserinnen wandelte sich das Kloster mit der Zeit zum adligen Damenstift in welchem in erster Linie die Tochter des rheinischen und limburgischen Adels untergebracht wurden Zu diesem Zeitpunkt zahlten Besitztumer in Aachen Vijlen und Epen beide bei Vaals Rutten Steinstrass Schleiden bei Aldenhoven Korrenzig Aldenhoven Sinzig und Boppard zum Bestand der Abtei die teilweise auch durch familiare Erbschaften aus den Familien der Abtissinnen hinzugekommen waren Daruber hinaus erfolgte im Jahr 1252 die Inkorporation der zwischen 1215 und 1230 erbauten Pfarrkirche St Michael durch den Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden in die Abtei Burtscheid als Ausgleich fur erlittene Kriegsschaden Spater erwarb die Abtei dann noch Landereien und Gutshofe unter anderem in Orsbach und Vetschau hinzu Die ordensinterne zisterziensische Klosteraufsicht oblag zunachst der Abtei Heisterbach ab dem 14 Jahrhundert der Abtei Himmerod und ab dem 16 Jahrhundert den Abten der Benediktinerabtei Clerf In ihrem Auftrag wurden die Visitationen in Burtscheid von den Abten aus dem nahen Kloster Val Dieu Gottestal Belgien durchgefuhrt Die der Reichsabtei Burtscheid vorstehenden Abte und spater die Abtissinnen aus dem Zisterzienserorden waren Grundherren und Grundfrauen des Gebietes dessen Grenzen im Wesentlichen bereits in der Urkunde Kaiser Heinrichs II von 1018 beschrieben wurden sowie der erworbenen bzw ubertragenen Pfarrgemeinden und Landereien Das Reichsstift war ein kaiserliches freies den Romischen Kaisern und dem Deutschen Reiche unmittelbar unterworfenes Stift dessen jeweilige Abtissin durch ihren Bevollmachtigten den Reichstagen beiwohnte Klostervogte waren seit Anfang des 14 Jahrhunderts und beginnend mit Edmund von Frankenberg die Herren von Merode genannt Merode zu Frankenberg und ab 1581 Merode Houffalize wahrend die Rechte des Obervogts dem Herzog von Limburg und ab 1288 dem Herzog von Brabant oblagen 1649 konnten die Vogteirechte durch die Abtei selbst erworben werden nachdem der letzte Erbvogt Johann Dietrich 1645 verstorben und sein designierter Sohn Franz Ignaz noch nicht mundig war 4 Daraufhin bezeichneten sich die Abtissinnen fortan selbst als Erbvogte 5 Zuvor wurde bereits 1351 durch die Abtissin Mechtildis von Bongard ein Vertrag mit der Freien Reichsstadt Aachen unterschrieben in dem diese die Gerichtsrechte uber die Herrlichkeit Burtscheid erhielt und im Gegenzug zur Zusage der fortwahrenden Aufrechterhaltung der abteilichen Freiheiten bereit war Seitdem wird das Amt des Meiers von Aachen besetzt Der Meier bildete zusammen mit dem Vogt sieben Schoffen und dem Gerichtsschreiber der zugleich auch ein Schoffe sein konnte das Burtscheider Schoffengericht Bei dieser Konstellation kam es immer wieder zu Reibereien zwischen der Abteileitung den Vogten dem Meier aus Aachen und dem Schoffengericht wobei die Abtissinnen meist nur mit Hilfe papstlicher oder koniglicher Atteste ihre traditionellen und verbrieften Rechte behaupten konnten Wohlstand erlangte die Abtei im Spatmittelalter besonders durch Thermalbader und Tuchmacherei Von der fruhen Neuzeit bis zur Sakularisation Bearbeiten Zu Beginn des 16 Jahrhunderts wurde im Rahmen einer Visitation ein hoher Schuldenstand der Abtei beanstandet der bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts durch eine rigide Sparpolitik wieder ausgeglichen werden konnte Die 1598 und 1614 aus Aachen ausgewiesenen Protestanten fanden in jenen Jahren beim Kloster Burtscheid Duldung und Asyl Nach Sanierung der Finanzen begann unter der Abtissin Anna Raitz von Frentz eine rege Bautatigkeit die zunachst den Wiederaufbau der Nikolauskapelle 1628 und den Neubau des Garten und Weinhauses 1628 umfasste und dem unter ihren Nachfolgerinnen der Bau des Abteitores 1644 der Ausbau des Kreuzganges 1660 und des ostlichen Flugels 1667 sowie schliesslich der Neubau der Abteikirche 1636 1654 folgte Anfang des 18 Jahrhunderts wurde bei einer neuerlichen Visitation vermerkt dass schwere Mangel festgestellt worden waren So waren beispielsweise Zucht und Ordnung mangelhaft Unbotmassigkeiten an der Tagesordnung der Zustand der Kirche verwahrlost materielle Guter schlecht verwaltet Verschwendung war an der Tagesordnung und der Zustand in den der Abtei unterstellten Badern unwurdig Trotz einer Reihe von Erlassen der Klosteraufsicht anderte sich in den nachsten Jahrzehnten nichts gravierendes an diesem Zustand denn bei einer erneuten Visitation im Jahr 1781 wurde vermerkt dass die vor 1713 festgestellten Mangel sich in der Zwischenzeit nicht erledigt sondern im Gegenteil manifestiert haben Daraufhin kam es erstmals in der Geschichte der Abtei zur Absetzung einer Abtissin Wenige Jahre spater drohte durch den Einmarsch der Franzosen Gefahr von aussen und die Aberkennung der Abteirechte 1797 Das Zisterzienserinnenstift Burtscheid behauptete bis zum Ende des Alten Reiches seine Reichsstandschaft Es lag im Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis gehorte diesem aber formell nicht als Mitglied an Im Verlauf der Sakularisation wurde die Abtei im August 1802 aufgelost und alle Abteiguter verstaatlicht Die verbliebenen Stiftsdamen erhielten eine Rente und kehrten zum Teil zu ihren Familien zuruck Nur zwei der Stiftsdamen blieben in Burtscheid und wohnten bis zu ihrem Tod im Jahre 1829 bzw 1830 im Abteitor Sie stellten aus Pflanzen Salben fur Verwundete und Kranke her und unterstutzten die Armen Burtscheids Abteigebaude Bearbeiten nbsp Die Promenade in Burtscheid Gouache von Johann Ferdinand Jansen 1796Nach der Grundung der Abtei im Jahr 997 baute Abt Gregor neben der Nikolaus Kapelle an der Stelle des heutigen Pfarrhauses das erste Klostergebaude In der Mitte des 14 Jahrhunderts wurden die alten Gebaude erneuert Zwischen den Jahren 1610 und 1620 wurden der sudliche und der westliche und um das Jahr 1667 der ostliche Flugel im Stil der Maas Renaissance neugebaut Im Kreuzgang nennt ein Keilstein uber dem elterlichen Wappen der Abtissin Henrika Raitz von Frentz das Baujahr 1654 Zur Linken der Klosterpforte lag unter einem abgewalmten Dach das weit vortretende Refektorium Nach Suden schloss sich der im Jahr 1617 errichtete Westflugel an das Quartier der Abtissin Im Winkel zum anstossenden Sudflugel fuhrte eine rundbogige Pforte in das Sockelgeschoss des Westtraktes in dem sich ein etwa 7 20 8 Meter grosser Kellerraum befand der um 1912 als Waschkuche diente und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als Behelfsschutzraum bei Luftangriffen hergerichtet wurde Das Sockelgeschoss des Sudflugels barg ferner die Klosterbackstube Nach 1794 war in dem Abteigebaude fur einige Zeit ein franzosisches Militarspital untergebracht Bei der Aufhebung der Abtei infolge der Sakularisation wurde das Abteigebaude verkauft Die Raume wurden zunachst an eine grosse Zahl von Arbeiterfamilien vermietet Der westliche und sudliche Teil des Abteigebaudes wurde spater von der Gemeinde Burtscheid angekauft und der ostliche Teil von der katholischen Stiftung Marienhospital Aachen einer Burgerinitiative von Laien und Priestern in deren Auftrag die Armen Schwestern vom heiligen Franziskus unter ihrer Leiterin Franziska Schervier ab 1853 die ambulante Armen und Krankenpflege anlasslich der sich ausbreitenden Cholera Epidemie in Burtscheid im Volksmund auch Burtscheider Krankheit genannt im neu eingerichteten Krankenhaus ubernahmen Schliesslich erwarb die Pfarre St Johann den nordlichen Teil des ehemaligen Abteitraktes mit der Taufkapelle und einer daruberliegenden Halle Im Oktober 1860 wurde die Frontmauer des Refektoriums niedergelegt und durch eine 4 Meter zuruckgenommene nuchtern gegliederte Backsteinwand ersetzt Ab dem 1 April 1874 wurde der sudliche Flugel von der Gemeinde als Schule umgebaut Im Hospitaltrakt richteten die Ordensschwestern 1938 eine Krankenpflegeschule und ein Jahr spater und mit Beginn des Zweiten Weltkrieges ein Lazarett fur Kriegsversehrte ein Bei dem schweren Bombenangriff auf Burtscheid am 11 April 1944 wurden die Gebaude schwer beschadigt und zum Teil zerstort Im Kellerraum des Westtraktes fanden zahlreiche Schutzsuchende und Polizisten den Tod Das Hospital konnte 1946 unter der Leitung des Ordens wieder eroffnet werden Am 29 November 1950 musste der sudwestliche Eckturm abgerissen werden da er einzusturzen drohte und eine Gefahr fur Passanten darstellte Lediglich der untere Teil der erst 1953 niedergelegt wurde blieb bestehen Am unteren Rand des fruheren Haubendaches befanden sich kleine Masken die die Enden von Konsolen aus Eichenholz bildeten Eine einzige dieser Konsolen ist erhalten geblieben und befindet sich heute in der Geschaftsstelle der Gesellschaft Burtscheid fur Geschichte und Gegenwart Am 3 Juni 1952 fuhrten Verhandlungen der Krankenhausleitung mit der Stadtverwaltung Aachen zur kostenlosen Uberlassung des Grundstuckes Johanneshugel und des fruheren Schulgebaudes Abteiplatz an das Marienhospital zwecks Errichtung einer Kapelle und zur Erstellung von Personal und Schwesternraumen Der Ostflugel des Abteigebaudes und Teile des Kreuzganges sind erhalten geblieben und zum Teil in die Neubauten eingegangen Bis Marz 1988 wurden im nordlichen Teil des fruheren Kreuzganges die Schaden des Zweiten Weltkriegs behoben Seit Marz 2003 befindet sich hier die Schatzkammer in der der Abteischatz ausgestellt ist Bereits 1985 ubertrugen die Ordensschwestern die Leitung der katholischen Stiftung Marienhospital einem Kuratorium und einem Vorstand und beschrankten sich auf die Seelsorge und den Besuchsdienst im Krankenhaus Zum 31 August 2014 beendeten die Franziskanerinnen ihr Engagement und ihre Aufgaben wurden von dem indischen Orden Sisters of the little Flower of Bethany ubernommen 6 Abteikirche Bearbeiten nbsp St JohannNach der Grundung des Klosters im Jahre 997 baute Abt Gregor bereits eine kleine Kapelle die dem heiligen Nikolaus geweiht war Damit erscheint erstmals im Rheinland der heilige Nikolaus als Kirchenpatron und verweist damit klar in den Bereich der Ostkirche Die Kapelle wurde 1628 von der amtierenden Abtissin neu aufgebaut und befand sich ungefahr an der Stelle des heutigen Pfarrhauses von St Johann Noch zu Lebzeiten Gregors wurde mit dem Bau einer weiteren Kapelle begonnen die zunachst dem heiligen Apollinaris geweiht war Durch die reichen Stiftungen von Heinrich II konnte um 1015 die Apollinaris Kapelle durch eine erste Klosterkirche in unmittelbarer Nahe ersetzt werden die im Mai 1017 durch den Bischof Gerhard I von Cambrai zu Ehren Johannes des Taufers geweiht wurde Die schlichte fruhromanische Johannis Kirche war einschiffig etwa 20 Meter lang und 8 Meter breit Sie hatte ein Querschiff eine halbrunde Apsis und einen quadratischen Turm Von dieser Kirche sind nur noch funf kleine romanische Saulen erhalten die zunachst im Gartenhaus der Abtissin eingebaut wurden Spater wurden diese durch eine Nachbildung ersetzt und die Originale kamen in einem geschutzten Raum neben der Schatzkammer Nachdem diese zu klein und baufallig geworden war wurde um 1350 eine neue und grossere Kirche erbaut Diese wurde etwas weiter sudwarts als der bisherige Bau errichtet etwa an der Stelle auf der die jetzige Kirche St Johann steht Der Neubau ist wahrscheinlich unter der Abtissin Aleidis von Mullenark beschlossen und begonnen und nach heutigem Kenntnisstand erst unter der Abtissin Mechtildis von Bongard vollendet worden Diese Kirche war im gotischen Stil erbaut dreischiffig und mit einem weit vorspringenden Chor in dem die Nonnen in den Chorgestuhlen ihren Platz hatten nbsp Wappen der Abtissin van Renesse an der Nordseite des Turmes nbsp Wappen der Abtissin von Woestenrath an der Nordseite des KuppelbausIm Jahre 1736 wurde im Auftrag der Abtissin Anna Carola Margaretha van Renesse van Elderen mit einem Neubau der Abteikirche nach den Planen des Aachener Baumeisters Johann Joseph Couven begonnen Die an der Kirche verwandten Hausteine sind bis zur Hohe des Frontons in welchem sich das Wappen der Abtissin Antoinette von Woestenraedt befindet aus einem der Abtei gehorenden Steinbruch bei Buschhausen entnommen wahrend die hoher angebrachten Hausteine aus anderen Steinbruchen meist aus Raeren stammen Couven begann zunachst mit dem Bau des Westturms der sich bis 1741 hinzog Erst nach langer Pause kam es im Jahre 1748 zum Abbruch der alten Klosterkirche und zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten fur die neue Kirche Der Rohbau wurde mit der Kuppelschliessung im Spatsommer 1754 vollendet Die Kuppel die durch Luken und Mansarden belebt ist bleibt das vorherrschende Motiv und gibt im Zusammenspiel von Kuppel Turm und Dachreitern dem Bau seine einzigartige Silhouette Uber dem Hauptportal an der Nordseite des Turmes befindet sich das Wappen der Abtissin von Renesse in deren Auftrag der Bau begonnen wurde Die Stirnseite des Turmes zum Abteiplatz hin hat dagegen ein einfaches Portal mit dem Wahlspruch der Abtissin von Renesse DOMINUS PROVIDEBIT Gott wird sorgen und der Jahreszahl 1736 Uber dem grossen Rundbogenfenster an der Nordseite befindet sich das Wappen der Abtissin von Woestenrath Dieses Wappenzeichen des Schwans im Hirschgeweih wurde spater Stadtwappen von Burtscheid und ist heute noch im Wappen der Stadteregion Aachen enthalten An der Sudseite des Langhauses ist eine kleine Seitenkapelle die auch Gedachtniskapelle genannt wird da heute hier ein Totenbuch mit den Namen der Kriegsopfer der Pfarre St Johann ausliegt Dominierend ist im Innern das Querhaus unter der Kuppel welches die Form eines unregelmassigen Achtecks hat Eingebaute Muschelnischen nehmen jeweils eine Apostelstatue auf Uber einem Abschlussgesims setzt die Wolbung der Innenkuppel ein Ihre acht Rippen vereinigen sich im Rahmen der Lichtlaterne Die Mitte der Rundung ist durch eine fensterartige Nische besonders betont vor der sich der Platz der Abtissin befand nbsp Totenkeller unter St JohannUnter dem Chor etwa auf Hohe der Chor Apsis befindet sich der Totenkeller der Abteikirche der offensichtlich beim Neubau im 18 Jahrhundert angelegt wurde da er erstmals durch Skizzen von Couven belegt wird Der Zugang ist nur von der nordostlichen Aussenseite der Kirche uber eine vierzehnstufige Treppe moglich In dem tonnengewolbten 2 85 m mal 9 30 m langen und 2 20 m bis 2 60 m hohen Raum sind die durchnummerierten Grabkammern in zwei ubereinander liegenden Reihen an den Langsseiten angelegt Die meisten der 32 Grabkammern sind bis auf wenige Ausnahmen gut erhalten nur zwei sind eingesturzt Die Inschriften auf den aus Naturstein gemeisselten Schliessplatten sind bei sieben Kammern eindeutig bestimmten Personen zuzuordnen bei den restlichen lassen sich nur Bruchteile erkennen Endoskopische Untersuchungen ergaben aber dass alle Grabkammern teilweise mehrfach belegt worden waren 7 Bei der Sakularisation wurde die Abteikirche von den Franzosen als Domaine Eigentum behalten Sie benutzten sie als Militar Magazin und Pferdestall Auch stand in ihr ein Luftballon mit dem in der Kuppel Versuche gemacht wurden Im Jahr 1804 als Napoleon in Aachen weilte gelang es den Burtscheider Katholiken mit massgeblicher Unterstutzung des amtierenden und vor Ort wohnenden Bischofs von Aachen Marc Antoine Berdolet von ihm die Entscheidung zu erwirken dass die Kirche wieder fur den Gottesdienst freigegeben wurde Nachdem die Kirche geraumt und gereinigt war wurden am Weihnachtstag 1804 in der Fruhe des Morgens das Te Deum und dann das erste Hochamt gesungen Im Jahre 1806 wurde die Abteikirche zur zweiten katholischen Pfarrkirche Burtscheids erhoben Beim Bombenangriff auf Burtscheid im April 1944 brannte die Kirche vollkommen aus Nur die Aussenmauern blieben stehen Der Wiederaufbau dauerte bis in die 1960er Jahre Siehe auch St Johann Aachen Burtscheid Abteitor Bearbeiten nbsp Vom Burtscheider Markt aus gesehen nbsp Von Johann Baptist aus gesehenDas Tor zur ehemaligen Abtei Burtscheid wurde im Jahr 1644 unter der Abtissin Henrietta Henrica Raitz von Frentz erbaut deren Wappenstein mit der Jahreszahl 1644 uber der Tordurchfahrt eingelassen ist Das Tor ist eines der wenigen in Aachen noch erhaltenen Zeugnisse des Baustils der Maas Renaissance und zeigt einen wirkungsvollen Gegensatz zwischen Blausteingliedern und Backsteinflachen In der Bevolkerung ist das Abteitor auch bekannt als Jonastor benannt nach einem Gastwirt namens Jonas der hier ein Wirtshaus betrieben hat Im Zuge der Sakularisation wurde das Tor als Abteieigentum verkauft Als 1849 Burtscheid von einer Cholera Epidemie betroffen war richtete Franziska Schervier hier vorubergehend ein Spital mit funf Betten ein Nach einer grundlegenden Sanierung und Restaurierung des gesamten Gebaudetraktes in den Jahren 2013 14 entstanden hier sechs luxuriose Ferienwohnungen 8 Bei dem schweren Bombenangriff auf Burtscheid am 11 April 1944 brannte das Gebaude vollstandig aus Wesentliche Teile der Hauptfassade blieben jedoch erhalten 1947 wurde schliesslich durch einen Lastwagen auch noch der ruckwartige Teil des Torgebaudes weggerissen Im Jahr 1949 konnte das Abteitor durch Einziehen einer Eisenbetondecke uber der Durchfahrt und durch Einbau von Sicherungspfeilern geschutzt werden Im Jahr 1950 erfolgte dann die komplette Restaurierung Nach Erganzung des teilzerstorten Mauerwerks und stilgerechter Wiederherstellung des Walmdaches wurde es zur Aufnahme von funf Kleinwohnungen hergerichtet 1978 wurde das Abteitor dessen Blausteineinfassungen erhebliche Schaden durch Kriegseinwirkung und Witterungseinflusse aufwies restauriert Das Mauerwerk wurde ziegelrot gestrichen Dieser Anstrich entspricht dem ursprunglichen Zustand und hat in erster Linie eine Schutzfunktion Heute beherbergt das Abteitor Ferienwohnungen 9 Abteischatz BearbeitenDer Kirchenschatz der Abtei Burtscheid ist eine bedeutende Sammlung sakraler Kunstgegenstande die die Jahrhunderte alte Historie der Abtei eindrucklich widerspiegelt Dazu gehoren unter anderem die Nikolaus Mosaik Ikone aus dem 12 Jahrhundert Sie zeigt die enge Verbindung der Abtei mit dem Byzantinischen Reich auf zu dem im 10 Jahrhundert die Region Kalabrien gehorte aus der der Abt Gregor stammte Bereits 1180 beschrieb der Abt Caesarius von Heisterbach diese Ikone als altes wundertatiges Bild Einige Mosaiksteinchen sind zwischenzeitlich verloren gegangen und kunstvoll ubermalt worden Der Rahmen der Ikone stammt voraussichtlich aus dem 12 Jahrhundert in dem Medaillon artig unter rundbogigen Baldachinen die getriebenen Brustbilder von Abt Gregor im linken unteren Rahmenteil und des Hl Benedikts rechts unten dargestellt sind Im Bildzentrum befindet sich das im Stile der Ikonenmalerei der Ostkirche stark ubermalte Brustbild des Hl Nikolaus in Frontstellung und ohne Mitra mit einem Buch in der linken Hand die Rechte zum griechischen Segen erhoben Im Bildfries unten ist eine Nikolaus Legende dargestellt Da Nikolaus als der Freund der Kinder gilt wurde diese Ikone bis zum 18 Jahrhundert den Schwangeren gebracht um fur eine gluckliche Geburt zu beten 10 Das Bernhardus Reliquiar aus dem Jahr 1865 hergestellt von Martin Vogeno Es erinnert an den Grunder des Zisterzienser Ordens Bernhard von Clairveaux und enthalt Knochenpartikel und einen Gewandrest Die Evermarus Buste ein Kopfreliquiar entstanden von unbekannten Goldschmieden um 1707 ist geschmuckt mit goldenen Muscheln der Jakobspilger Es erinnert an den Namenspatron der zur Reichsabtei Burtscheid gehorenden Evermarus Kapelle in Rutten bei Tongern der dort uberfallen erschlagen und begraben wurde Wegen kriegerischer Auseinandersetzungen in Rutten sandte der Bischof Egidius von Sarepta am 10 Oktober 1480 die Gebeine und das Haupt des hl Evermarus der Abtei zur Aufbewahrung zu wobei die Gebeine spater wieder zuruckgegeben wurden und die Schadeldecke in Burtscheid verblieb Die Laurentiusbuste deren Bestandteile mehreren Epochen zuzuordnen sind Die Steinfassung deutet auf das Jahr 1280 hin wogegen der silbern getriebene Kopf und Zierkragen eine Entstehungszeit zwischen 1480 und 1500 vermuten lasst Die Buste von Johannes dem Taufer die eigentlich ein Armreliquiar ist und um 1370 hergestellt wurde Sie ist reich mit Edelsteinen Perlen und Gemmen verziert und mit einer prachtigen Konigskrone geschmuckt Diese soll die Krone des Lebens andeuten mit der Heilige und Martyrer im Himmel belohnt werden Das Bergkristall Reliquiar welches eines der altesten Objekt des Abteischatzes ist Es ist mutmasslich von Agypten uber Konstantinopel nach Aachen gekommen Uber dem Fuss des Reliquiars aus dem 19 Jahrhundert ist ein zylindrisches Flaschchen aus Bergkristall gefasst in gedrehten Rundstaben und einem lilienformigen Passkranz aufgesetzt In diesem Flaschchen ist eine Zahnreliquie des hl Zacharias aufbewahrt Daruber befindet sich ein weiteres kleines Glaschen in einer Arkadenfassung mit dem Blut von Johannes des Taufers Die Inschrift auf dem Passkranz ist in Niellotechnik gehalten 11 Das Abtissinnenkreuz das bereits um 1230 nachzuweisen ist und nur zu festlichen Anlassen gezeigt wurde Es wurde zeitgleich mit dem Rahmen der Nikolaus Ikone als Doppelkreuz angefertigt Das Kreuz ist zur Schauseite reichhaltig mit Edelsteinen Perlen und Filigranen ausgestattet womit es an ein antikes Gemmenkreuz erinnert Es ist mit zwei abnehmbaren Kreuzen bestuckt hinter dem sich kleine Kreuzreliquiare befinden Die silberne Ruckseite ist in Niellotechnik verarbeitet Christus ist im unteren Balken als Sterbender Mensch und im oberen mit dem Baum des Lebens dargestellt womit das Kreuz als Zeichen des Sieges uber Suhne und Tod gesehen werden soll Die Inschrift lauft auf einem schmalen und ebenfalls in Niellotechnik verarbeitetem Randstreifen rund um die Ruckseite des Kreuzes beginnend an der Oberseite des unteren linken Querarmes Sie benennt annahernd den gesamten Reliquienbestand des Klosters 12 Das barocke Altarkreuz geschaffen 1740 wobei das aufgesetzte Kruzifix bereits um 1500 in der Werkstatt von Hans von Reutlingen angefertigt worden ist Das Kreuz hat die gleiche Grundform wie das Abtissinnenkreuz Am oberen Kreuz ist eine Reliquienkapsel mit Bestandteilen vom Kreuz Christi angebracht Die Barockmonstranz 1737 ursprunglich angefertigt von J Weery fur das Kreuzherrenkloster in Maastricht Sie kam 1806 zur Abtei und wurde 1897 grundlegend verandert Lediglich die Figuren des hl Bernhards und des hl Augustinus mit dem flammenden Herzen sind noch von der alten Fassung Die Sonnenmonstranz 1785 fur die Marienkapelle in Burtscheid hergestellt und 1903 grundlegend umgearbeitet Dabei wurde sie mit dem Gnadenbild von 1644 dem Baujahr der ersten Kapelle bereichert Am rechten Rand zeigt sie den Abt des Klosters Val Dieu der als Beichtvater und Seelsorger fur die Nonnen der Abtei zustandig war Die Turmmonstranz silber vergoldet Vierpassfuss mit getriebenen Engelskopfen Girlanden und Fruchtschnuren Sie vermischt gotische und Renaissanceformen und wurde 1619 von dem Aachener Goldschmied Dietrich von Rath geschaffen In den Seitenbaldachinen befinden sich Darstellungen von Johannes dem Taufer und Bernhard von Clairveaux Eine Strahlenkranzmadonna und daruber noch ein Kreuz mit Maria und Johannes kronen den Hostienturm 13 ausserdem weitere liturgische Gerate Kaseln Reliquiare Urkunden und sonstige Exponate Seit Marz 2003 ist der Abteischatz in der neuen Schatzkammer ausgestellt die sich in dem restaurierten Kreuzgang der fruheren Abtei befindet Sie ist jeden 1 Samstag und jeden 3 Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr fur Besichtigungen geoffnet 14 nbsp Nikolaus Ikone nbsp Bernardus Reliquiar nbsp Evermarus Buste nbsp Abtissinnen Kreuz nbsp Johannes Buste nbsp Sonnen Monstranz nbsp Barock Monstranz nbsp Turm Monstranz nbsp Laurentius BusteAbte und Abtissinnen BearbeitenSeit ihrer Grundung wurde die Abtei von etwa 11 bis 15 Abten und 33 bis 35 Abtissinnen geleitet Die genaue Anzahl und namentliche Zuordnung lasst sich nicht exakt feststellen obwohl sich mehrere Personen bereits um eine luckenlose Aufzahlung bemuht hatten Zunachst war es der Aachener Historiker Karl Franz Meyer der sich in seiner Schrift Miscellanea Borcetano Aquisgranensia aus dem Jahr 1772 mit der Erforschung der Abteileitung befass hatte bevor sich dann der Aachener Heimatforscher Christian Quix in seinem Aufsatz aus dem Jahr 1834 uber die Geschichte der ehemaligen Reichsabtei Burtscheid von ihrer Grundung im 7ten Jahrhunderte bis 1400 vor allem mit der ersten Halfte der Existenz der Abtei beschaftigte Schliesslich haben wir es Heinrich Schnock mit seinen Studien uber die Reihenfolge der Abte und Abtissinnen in der ehemaligen Herrlichkeit Burtscheid aus dem Jahr 1919 zu verdanken dass beide Vorlauferquellen grundlich mit recherchiertem Material aus dem Abteiarchiv verglichen auf Fehler und Unstimmigkeiten uberpruft und zu einem neuen Aufsatz zusammengefasst wurden Alle drei Autoren greifen auch auf die Enzyklopadie Gallia Christiana zuruck und Schnock orientierte sich im Besonderen an den Aussagen von Oswald Holder Egger in der Monumenta Germaniae Historica Neuere in der Literatur angegebene Quellen bestatigen weitestgehend diese Forschungsergebnisse und kommen zu keinen nennenswerten neuen Erkenntnissen Besonders fur den Zeitraum der Regentschaft der Abte gabe es zwar noch viel Klarungsbedarf der aber auf Grund fehlender schriftlicher Aufzeichnungen nie zu Ende gebracht werden kann Auch bei den Abtissinnen bestehen noch manche Unstimmigkeiten und erst ab der Mechtildis von Bongard besteht zumindest eine luckenlose Aufzeichnung uber die Reihenfolge der Amtsinhaberinnen wenn auch die Jahreszahlen nicht immer klar erforschbar sind Diese Abtissinnen waren Jungfrauen die uberwiegend von dem niederen Landadel aus dem Raum Limburg und Julich abstammten und die durch ihre Stiftungen massgeblich zur Existenz des Klosters beitrugen Ihnen haben wir unter anderem die heute noch erhaltenen Gebaudetrakte der Abtei wie auch den wertvollen Abteischatz zu verdanken Die folgende Liste gibt Auskunft uber den derzeitigen Wissensstand bezuglich der Reihenfolge und Namen der Abteileitung und vermerkt einige der fur die Abtei im Speziellen und fur den Ort Burtscheid als Ganzes historisch bedeutsamen Ereignisse die von den Abten und Abtissinnen verursacht wurden Abt Abtissin AmtszeitDaten lt Quelle Schnock AnmerkungenGregor von Burtscheid 996 999 Grunder und erster Abt der Abtei Burtscheid ungeklart 999 1018 Am 6 Februar 1000 schenkte Kaiser Otto III dem Kloster Burtscheid den Konigshof Cagenberg in Bad Camberg um 1015 wird ein gewisser Carus als moglicher Abt genannt Benedikt sicher ab 1018 ca 1040 zwischen 1018 und dem 6 Juni 1040 urkundlich mehrfach bezeugt lt Christian Quix konnte zuvor noch ein Abt Wolfram die Leitung innegehabt haben der aber nur in Erzahlungen nicht aber urkundlich vermerkt ist Schnock nimmt gemass seiner Quelle Oswald Holder Egger Monumenta Germaniae an dass es sich hierbei um den spateren Abt Wolfram handelt Am 21 Januar 1018 bestatigt Kaiser Heinrich II dem Abt Benedikt den Erwerb der Pfarrgemeinde St Martinus in Rutten bei Tongern die zuvor der Abtei Seligenstadt unterstand sowie Guter im benachbarten Lauw und Herstappe im Tausch gegen den Konigshof Cagenberg Im Juni 1029 erwahnt Kaiser Konrad II die Schenkung der Guter Korrenzig Wil Gereonsweiler und Altenhof Freialdenhoven Am 8 August 1039 bestatigt Konig Heinrich III die Schenkung eines bei Boppard gelegenen Weingutes ungeklart 1040 1056 Widricus konnte lt Schnock direkter Nachfolger Benedikts gewesen sein Widricus um 1056 urkundlich nur erwahnt am 11 Juli 1056 im Rahmen einer Schenkung von Heinrich III der ihm Landereien bei Epen NL im Geultal ubertrug ungeklart 1056 1088 lt Schnock konnte Azelinus Widricus gefolgt sein Azelinus 3 Dezember 1091 sicher ab 1088 1091 erstmals erwahnt um 1088 als er den ca 18 jahrigen Kleriker Rudolphus in die Gemeinschaft der Benediktiner aufnahm der spater Abt in Sint Truiden wurde lt Schocks Quelle Jean Mabillon annales ord sti benedikti Johannes ab ca 1091 bis unbelegt erwahnt als Nachfolger Azelinus in Abt Rudolphus gesta abbatum trudonis war zuvor Kustos und Dekan Seine Bruder sollen ihn trotz seines Alters und seiner Unfahigkeit zum Abt gewahlt haben ungeklart nach 1091 bis vor 1133 die von Quix genannten moglichen Abte Wolframus Borchard und Arnoldus sind nicht belegt Folkard um 1133 erwahnt 1133 im Rahmen einer Schenkung von Walram III an das Kloster Onulfus nach 1133 ca 1151 Onulf konnte Nachfolger Folkards gewesen sein Er wird in einer Urkunde Walrams von 1133 als Custos erwahnt Als Abt wird er 1138 bei der Verleihung umfangreicher Privilegien durch Konrad III und in einer Urkunde von 1143 genannt wohnte 1151 urkundlich noch dem Begrabnis der Jutta von Wassenberg der Ehefrau von Herzog Walram bei Columbanus um 1162 wird in einem Reimser Totenbuch aus dem 12 Jh als Abt uberliefert Schnock fuhrt ihn nicht in seiner Liste auf Wolfram vor 1179 entspricht offensichtlich dem von Quix chronologisch zu fruh einsortierten Abt Uber ihn ist nichts Naheres bekannt Arnoldus ca 1179 ca 1192 erstmals 1179 urkundlich erwahnt als er in Harles NL ein Gut erwarb letzte Erwahnung 1192 als Mitunterzeichner einer Schenkung des Munsterstiftes an die Abtei Er hat die Gebeine des Klostergrunders Abt Gregor in die Kirche St Johann Baptist uberfuhrt ungeklart 1192 1217 keine namentliche Erwahnungen von Abten uberliefert Walter ca 1217 ca 1219 1220 letzter Benediktinerabt vor Ubernahme durch die Zisterzienserinnen unterzeichnete die Ubertragungsurkunde an die Nonnen Heilswindis von Gimmenich ca 1219 1220 ca 1269 erste Abtissin der Abtei Tochter von Arnold von Gimmenich Schultheiss zu Aachen Ihre Schwester Jutta heiratete Arnold I von Franckenberg Quix ging eigentlich von zwei Abtissinnen gleichen namens aus aber lt Schnock belegen seine Quellen die dialogus miraculorum von Caesarius von Heisterbach ein personlicher Vertrauter der Abtissin und die Monumenta Germaniae von Holder Egger sowie die Gallia Christiana dass es sich nur um eine Person handeln kann In Burtscheid urkundlich erstmals 1229 erwahnt aber lt Heisterbach wurde sie bereits als 12 Jahrige und noch auf dem Salvatorberg zur Abtissin gewahlt Im Jahr 1224 sind mit ihrem Namen Besitztumer in Aachen Vijlen Epen Rutten Steinstrass Schleiden Korrenzig Aldenhoven Sinzig und Boppard vermerkt ungeklart 1269 1272 moglich dass schon Sophia das Kloster geleitet hat Sophia 23 November 1276 ca 1272 ca 1275 Daten lt gallia Christiana urkundlich erwahnt nur 1272 Ermengardis ca 1275 ca 1294 lt Quix und Schock im vermeintlichen Antrittsjahr am 26 Februar 1275 urkundlich beim Tausch eines Zehnten mit der Abtei Herkenrode bei Hasselt erwahnt Helsmudis 7 Juli 1300 ca 1294 1300 erstmals 1294 als Stifterin fur zwei Jahrgedachtnisse fur die Eheleute Kraborn letzte Erwahnung 1300 bei der Ubertragung der Rektoratsstelle der Evermarus Kapelle zu Rutten an die Abtei Burtscheid Jutta 1300 zw 1314 und 1317 wird am 1 November 1300 als Nachfolgerin der verstorbenen Helsmudis genannt sie nahm sich im Besonderen der Tuchmacher an und unterstutzte zusammen mit dem Vogt Edmund von Franckenberg die Grundung einer Zunft der Tuchmacher und entliess vier Angehorige dieser Zunft nebst ihrer gesamten Verwandtschaft aus der Leibeigenschaft der Abtei Am 13 September 1314 besiegelte sie eine Urkunde mit der einige Horige aus der Leibeigenschaft entlassen wurden Elisabeth 29 August 1323 zw 1314 und 1317 ca 1323 erste Erwahnung 21 Mai 1317 mit dem Antrag an den Bischof Adolf von Luttich die Kirche St Martin und die Evermarus Kapelle zu Rutten vollends der Abtei Burtscheid zu ubertragen letzte urkundliche Nennung Elisabeths im Jahr 1323 im Rahmen einer Streitschlichtung in einem Grundgerichtsverfahren in Vijlen ungeklart 1323 1338 moglicherweise hat eine gewisse Aleidis von Mullenarck I regiert die in einigen alten Quellen Karl Franz Meyer Quix lediglich namentlich und ohne Amtsbezeichnung erwahnt ist und von der es keine Unterschriften gibt Schnock sieht in diesen Aufzeichnungen einen Schreib oder Ablesefehler zwischen der vermerkten Jahreszahl 1325 und 1395 als tatsachlich eine Aleidis von Mullenarck regierte Somit konnte eher Mechtildis von Schonau bereits das Amt ubernommen haben Mechtildis von Schonau 12 Februar 1346 ca 1338 ca 1346 erste urkundliche Erwahnung 1338 im Rahmen einer Schenkung von 27 Morgen Land bei Orsbach an die Abtei Burtscheid 1341 ermachtigte sie ihren abteilichen Beauftragten fur die an das Kloster Eberbach verkauften Guter in Boppard Verzicht zu leisten Letzte Nennung 24 Marz 1346 als sie einen Vertrag zwischen der Stadt Aachen und dem Markgrafen von Julich uber die Abgabe von 15 kleinen Florentiner Goldgulden fur das Kloster geschlossen hat In ihrer Amtszeit wurde der Neubau der Abteikirche beschlossen und begonnen Mechtildis von Bongard ca 1346 bzw 1351 ca 1356 bzw 1363 Tochter von Reinard von Bongard oder Bongart sie trat 1321 in das Kloster ein Mit ihr beginnt die luckenlose Erfassung der Abtissinnen Mechtildis durfte wahrscheinlich schon 1346 ins Amt gewahlt worden sein Sie unterschrieb 1351 den Vertrag mit der Stadt Aachen zwecks Aufrechterhaltung der abteilichen Freiheiten im Gegenzug zur Ubergabe der Jurisdiktion an die Stadt Diese besetzte daraufhin fortan das Amt des Meiers Nachste uberlieferte Erwahnung im September 1352 als sie drei des Totschlags verdachtigen Mannern Kirchenasyl bot Letzte Erwahnungen am 20 Mai und am 1 August 1356 im Rahmen eines Zeugenverhors In ihrer Amtszeit wurde der Neubau der Abteikirche vollendet ungeklart 1356 1363 In diesem Zeitraum konnte sowohl die Vorgangerin als auch die Nachfolgerin regiert haben da keine namentlich andere Personen uberliefert sind Richardis von Ulpenich 1363 ca 1389 verkaufte am 2 Oktober 1363 ihre Guter bei Plittersdorf und erwarb dafur Landereien bei Vetschau darunter die Niersteiner Hofe Sie erhielt 1377 von Rikolf Colyn die beiden Kulpriemuhlen ubertragen die fortan bis zur Sakularisation im Bestand der Abtei verblieben 1380 benutzte sie den Aufenthalt von Konig Wenzel in Aachen um sich von ihm die abteilichen Besitzungen und Rechte bestatigen zu lassen Letzte Erwahnung lt Quix fand sie 1389 im Rahmen eines Zeugenverhors Aleidis von Mullenarck 26 Juni 1395 ca 1389 1395 Als Abtissin quittierte sie am 9 August 1389 der Stadt Aachen den Empfang der am Urbanstag 25 Mai zu zahlenden 50 Gulden Nachste Erwahnung findet sich am 2 Marz 1390 bei der Einfuhrung eines neuen Rektors fur St Michael Burtscheid Letztmals wurde sie lt Schnock am 17 Januar 1395 beim Ankauf einer Erbpacht bei Vijlen genannt Richmodis von Schellart zu Obbendorf 12 Marz 1413 14 1395 ca 1399 bzw evtl 1414 erste Erwahnung am 10 August 1395 wo sie den Empfang einer Rente uber 15 Goldgulden von der Stadt Aachen quittiert Im Fruhjahr 1399 bestatigte Papst Bonifaz IX der Abtei die Inkorporation der Pfarrkirchen St Martin in Rutten St Martin in Vijlen St Andreas in Dalhem St Pauli in Epen und St Michael in Burtscheid Am 21 Dezember 1412 kam es zu einem Vertrag mit Adam von Uppey Herrn zu Herstal und Rutten in dem dieser anerkannte dass der abteiliche Hof in Rutten ein Allod sei und er ausser geringen Pachteinkunften keine weiteren Rechte habe Katharina von Efferen 16 Februar 1445 1414 ca 1445 erstmals am 8 September 1414 erwahnt als Konig Sigismund die Abtissin und den ganzen Konvent in seinen koniglichen Schutz nahm Weitere Erwahnungen fand die Abtissin 1422 1423 1424 und am 4 Juli 1425 hier siegte sie bei Auseinandersetzungen mit dem Burtscheider Schoffen wegen der Nutzung der heissen Quellen fur die Tuchmacher sowie am 13 Juli 1427 Am 4 Marz 1438 bestatigte der Aachener Dekan Edmundus von Marlberch eine Urkunde von Herzog Philipp von Brabant und Limburg vom 8 Mai 1433 in der die Abtei vom limburgischen Zoll in Dobach und Gulpen befreit wird Letztmals wird ihr Name am 1 September 1444 beim Empfang einer Leibrente fur die Mitschwester Grieten Beyssels genannt Barbara von Merode zu Franckenberg 22 Juni 1465 ca 1446 ca 1464 auch van Rode zu Frankenberg van Merode zu Frankenberg van Meraede genannt Tochter des 8 Vogtes Andreas von Meroide und der Mechtild von Franckenberg sowie Bruder von Johann von Frankenberg 9 Erbvogt und herzoglich julicher Rat Vater der folgenden Abtissin Erstmals findet sich 1446 die Unterschrift der Abtissin bei der Anlage eines Zinsbuchs weitere Unterzeichnungen folgten beispielsweise 1455 bei der Verpachtung des Steinbruchs Katzenkuhle bei Buschhausen fur das Aachener Munsterstift aus dem die Blausteine fur den Bau der Karlskapelle am Aachener Dom gewonnen wurden und letztmals am 23 August 1464 unter einem Tauschvertrag mit den Aachener Regulierherren Johanna von Franckenberg ca 1465 ca 1487 bzw 1490 Tochter des 9 Vogtes Johann von Frankenberg und Nichte ihrer Vorgangerin Urkundliche Erwahnungen in den Jahren 1470 1471 1475 1477 1482 1484 und letztmals am 8 August 1487 in einer Pachturkunde der Schoffen zu Siersdorf genannt danach keine Belege mehr fur ihre Amtszeit Wegen kriegerischer Auseinandersetzungen in Rutten sandte ihr am 10 Oktober 1480 der Bischof Egidius von Sarepta die Gebeine und das Haupt des hl Evermarus zur Aufbewahrung zu Nachdem die Gefahr fur Rutten beendet war holte man das Reliquiar mit den Gebeinen zuruck wobei allerdings die in einem weiteren Reliquiar eingeschlossene Schadeldecke in Burtscheid verblieb Hellenberg von Harff ca 1490 ca 1508 Hellenberg war schon 1473 als Nonne und 1481 als Kusterin erwahnt worden Als Abtissin wurde sie erstmals am 6 Marz 1490 genannt als sie der Stadt Maastricht 650 Gulden gegen einen jahrlichen Zinssatz von 5 Prozent zur Verfugung stellte In einer Urkunde vom 4 Juli 1500 wurde sie letztmals genannt Ihr Todestag wird angegeben mit dem 25 April 1501 ist aber nicht abgesichert Kunigunde von Virnich 2 Oktober 1514 ca 1508 1514 Als erste nachweisbare Amtshandlung quittierte Kunigunde am 7 Oktober 1505 den Empfang einer Zahlung von 100 Gulden seitens des Aachener Marienstiftes Nachste urkundliche Nennung als Abtissin findet sich in einem Ablassbrief ebenfalls aus dem Jahre 1508 Am 5 Februar 1510 erschien sie vor einer Kommission die von der Statthalterin in den Niederlanden Erzherzogin Margarete von Osterreich nach Burtscheid gesandt wurde um die Rechte von Abtei und Gemeinde am Burtscheider Gemeindebusch zu klaren Am 22 November 1510 unterschrieb sie einen Vergleich mit der Reichsstadt Aachen uber abteiliche Gebiete In einem Wahlprotokoll vom 12 Oktober 1514 wird durch Abt Peter von Heisterbach vermerkt dass wegen des Todes der Abtissin eine Neuwahl vorzunehmen sei Maria van Gulpen Bernau 1514 ca 1522 bzw 1538 auch als Maria von Gulpen oder Maria de Bern genannt wobei mit Bern au der Ort Berneau in der Gemeinde Dalhem gemeint ist wo die Wurzeln der Familie von Gulpen liegen Sie gehorte dem Konvent seit 1508 an wurde 1510 Kusterin und am 12 Oktober 1514 Abtissin Am 22 Juli 1517 vermerkte im Rahmen einer Visitation der Abt von Heisterbach Peter dass die Abtissin den Schuldenstand der Abtei Burtscheid halbiert habe Um diese Finanzen weiter zu sanieren verpachtete sie einige abteiliche Guter Hauser und einen Steinbruch 1519 unterzeichnete sie einen Vergleich mit dem Erbvogt von Burtscheid Adam von Merode zu Franckenburg der der Abtei in bestimmten Jahren 700 Goldgulden aus dem Verkauf von Holz aus dem Gemeindewald gestattete Letzte Erwahnung der Abtissin lt Schnock fand 1522 statt wogegen in anderen Aufzeichnungen zu finden ist dass sie und der Konvent 1537 dem Stiftsfraulein Maria von Birgel der spateren Abtissin eine jahrliche personliche Rente die nach deren Tod zur Feier eines Seelengedachtnisses an die Abtei zuruckfallen sollte genehmigte Petronella I von Voss vor 1538 ca 1562 1510 war sie Subpriorin und 1535 Priorin und wurde am 6 Februar 1538 im Beisein des Abtes vom Kloster Val Dieu zur Abtissin gewahlt Urkundliche Erwahnung 1539 und 1541 Auch sie war um die weitere Sanierung der Finanzen bemuht Anfang 1560 entliess sie den vom Burtscheider Schoffengericht zugelassenen Anwalt der Abtei Gillis Stickelmann aus Altersgrunden und ernannte seinen gleichnamigen Sohn und einen Herman Evyrtz zu Mombern zu seinen Nachfolgern Verstorben an einem 16 Mai vermutlich im Jahr 1562 Maria von Birgel ca 1562 1575 76 Ihre Wahl fand im Beisein des Abtes von Val Dieu am 18 Mai 1562 statt Erste urkundliche Erwahnung 1564 beim Verkauf eines Grundstuckes Am 23 Juni 1567 beschwerte sie sich beim spanischen Statthalter in Limburg dass in Epen ein reformierter Pfarrer angestellt wurde Am 26 Januar 1569 unterzeichnet sie einen notariellen Akt dass Meier und Vogt keine Kriminellen aus Burtscheid verhaften durfen ohne vorher das Schoffengericht zu fragen Letzte Erwahnung 1575 als sie einen Bauplatz in der Nahe des Schlangenbades verpachtete ihre spatere Nachfolgerin unterzeichnete dabei als Priorin Margareta von Voss 28 Marz 1579 1575 76 1579 lt Schnock 1575 ins Amt gewahlt aber gemass den anderen Quellen wurde sie 1576 noch Priorin genannt und erst in einem Protokoll vom 6 April 1579 als Abtissin erwahnt obwohl in den Darmstadter Handschriften ihr Todestag als der 28 Marz 1579 verzeichnet ist Petronella II von Voss 23 April 1614 1579 1614 Tochter des Amtmannes von Frank von Voss zu Aperschlag und der Margaretha von Schwartzenberg Erbin von Burg Schwartzenburg Sie war 1553 Konventualin und wurde 1579 zur Abtissin gewahlt und am 2 Mai 1580 im Rahmen der Teilung der Kockartzmuhle urkundlich bezeugt Am 8 Marz 1583 erteilte sie der Kupfermeisterzunft in Aachen die Erlaubnis in Burtscheid nach Erz zu graben Nachdem der Pachtvertrag mit den Aachener Kupfermeistern aufgelost worden war verlieh Petronella die Burtscheider Bergrechte am 21 Januar 1602 auf 50 Jahre an den Abteisekretar Johannes Teuffen und den Aachener Kaufmann Simon Abtissin Petronella setzte sich durch den Erhalt diverser Stiftungen fur die weitere Gesundung der Finanzen ein Letzte Erwahnung am 28 Juli 1608 in einem Protokoll des Abteisekretars Als Vermachtnis stiftete sie der Abteikirche einen neuen Altar mit beidseitig angebrachter Inschrift Elternwappen Abtissinnenstab und der Jahreszahl 1614 15 Maria Raitz von Frentz 1614 1616 Sie ist lediglich uber die gallia christiana bezeugt Anna Raitz von Frentz ca 1568 69 vor dem 25 August 1639 Bestattungstag 1616 1639 nbsp Wappenstein unter dem Gartenhausfenster Ihr Wahlspruch lautete soli Deo gloria allein Gott sei Ehre Mit ihr begann nachdem sich die Finanzlage der Abtei erholt hat die rege Bautatigkeit an den Klostergebauden So ordnete sie unter anderem den Wiederaufbau der Nikolauskapelle an der zwischen 1628 und 1630 erfolgte und welcher das heutige Pfarrhaus ist sowie den Bau des Garten und Weinhauses Ihr Familienwappen mit Inschrift ihres Wahlspruches befindet sich unterhalb der Fensterzeile des von ihr erbauten Garten und Weinhauses Ein Epitaph mit Inschrift und acht Ahnenwappen befindet sich im Chor der Abteikirche 16 Henriette Henrica Raitz von Frentz 1639 1674 nbsp Wappenstein uber dem Durchgang des Abteitores Ihr Wahlspruch lautete deus refugium meum Gott ist meine Zuflucht Sie war die Tochter des Arnold Raitz von Frentz und der Elisabeth von Wambach sowie eine Grossnichte ihrer Vorgangerin Henriettes altere Schwester Anna 8 Marz 1651 bekleidete das Amt der Subpriorin 17 und ihre jungere Schwester Johanna folgte ihr im Amt der Abtissin Henriette Henrica wurde erst 1640 offiziell zur Abtissin gewahlt und ein Jahr spater durch den Kolner Nuntius in ihr Amt eingefuhrt nachdem zuvor die Wahl der Priorin Susanne von Merode wegen ihres zu geringen Alters angefochten worden war 18 Ein Wappenstein mit dem Namen der Henrica Raitz von Frentz und der Jahreszahl 1643 befindet sich auch am Munnikenhof Monchshof in Vijlen Sie veranlasste 1644 den Bau des Abteitores uber dessen Tordurchfahrt ein Wappenstein mit ihrem Namen und der Jahreszahl eingelassen ist 1649 ubernahm sie fur 20 000 Pattakons die Vogteirechte von den Herren von Frankenberg und bezeichnete sich fortan als Erbvogtin 1660 liess sie den Kreuzgang des Klosters in dem heute die Sakristei die Schatzkammer und die Krankenhauskapelle des Marienhospitals untergebracht sind und 1667 den ostlichen Flugel der Abtei neu ausbauen 1674 vermerkt die gallia christiana sie als verstorben Johanna Raitz von Frentz 1675 1676 jungere Schwester der vorigen Abtissin Nur zwei Jahre spater wird sie als verstorben registriert Keinerlei urkundliche Erwahnungen bekannt Maria van Reede 1676 1680 aus dem niederlandischen Adelsgeschlecht van Reede urkundlich nur 1677 erwahnt im Rahmen eines Vergleichs zwischen der Abtei und den Burtscheider Burgern wo es um die Steuerfreiheit jungst erworbener Guter durch die Abtei ging Maria Agnes von Berghe gen Trips 1703 1680 1703 nbsp Wappenstein eingelassen an der Klostertreppe die Abtissin wurde am 22 August 1680 gewahlt Ein Jahr spater bekundet sie zusammen mit den Schoffen von Burtscheid dass es weder dem Meier noch dem Gericht zustehe die Freiheit der Abtei einzuschranken In der Verbindungsmauer zwischen dem jetzigen Hospital und dem ehemaligen Backeshof befindet sich ein Wappenstein mit der Jahreszahl 1684 und mit ihrem Namen Dieser Hof ist der Abtissin zuzuschreiben welcher vermutlich als Vogthaus diente Am 27 Juli 1691 ernannte sie Gertrud von Renesse zur Kusterin Uber ihre Amtszeit wurde ein Rechenschaftsregister angelegt welches in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Band 40 S 320ff veroffentlicht wurde Angelberta d Yve de Soye 1703 1713 Von ihr gibt es nur einen Wappenstein der aus der Ellermuhle stammte Die wahrend ihrer Amtszeit im Jahr 1708 durchgefuhrte kanonische Visitation stellte schwere Mangel fest Zucht und Ordnung waren mangelhaft Unbotmassigkeiten an der Tagesordnung der Zustand der Kirche verwahrlost materielle Guter waren schlecht verwaltet Verschwendung war an der Tagesordnung und der Zustand in den der Abtei unterstellten Bader unwurdig Der papstliche Nuntius aus Koln erliess eine Reihe von Bestimmungen um die Ordnung wiederherzustellen Anna Carolina Margarethe van Renesse van Elderen 22 August 1659 28 April 1750 1713 1750 nbsp Wappenstein eingelassen am Haus Abteistrasse 12 ihr Wahlspruch lautete Dominus providebit Gott wird sorgen und befindet sich auf dem Westportal des Turmes von St Johann Sie stammt aus dem Zweig des niederlandischen Adelsgeschlechts van Renesse der die Herren von Elderen stellte Sie wurde am 15 Februar gewahlt und am 2 Mai 1713 in ihr Amt eingefuhrt 1736 erteilte sie den Auftrag zum Neubau der dritten und heutigen Abteikirche nach Planen von Johann Joseph Couven die aber erst unter ihrer Nachfolgerin im Jahr 1754 vollendet wurde Weitere Erwahnungen fand die Abtissin 1714 als Unterzeichnerin eines Erlasses zur Schonung der Holzbestande und 1737 als sie verfugte dass Burtscheider Burger ohne ihre Genehmigung keinen Wein ausschenken durfen sowie 1743 als sie einem Kolner Burger untersagte eine Lotterie in Burtscheid einzurichten Maria Antoinette von Woestenraeth 8 Dezember 1698 17 Mai 1759 nbsp Grabstein vor der Grabkammer 1750 1759 nbsp Familien Wappen der Abtissin geboren als Tochter von Johann Christian Baron von Wuestenraedt Herr zu Schlesin Grand Richien und Surthier und seiner Ehefrau Irmgard von Wyhe Ihr Wahlspruch lautete suaviter et candida lieblich und aufrichtig Der Wappenstein der Abtissin befand sich zunachst uber dem Wasserrad an der Muhlradstrasse dann an der Frontseite der Krebsmuhle und schliesslich ab 1754 dem Jahr der Fertigstellung des Kirchenneubaus im Giebelfeld uber dem grossen Fenster an der Nordseite des Tambour Ein Keilstein uber der heute zugemauerten Gartenpforte zwischen Gartenhaus und Pfarrhaus stammt von J J Couven mit folgender Inschrift MAR IA ANT ONIA DE WOESTENRAEDT EX SCHLASSING ABBATISSA 1758 Alte Burtscheider bezeichnen diese zugemauerte Pforte noch heute als Jofferepoetz Jungfrauen Nonnen Pforte Johanna Theodora Theresia Freifrau von und zu Hamm 10 Dezember 1775 nbsp Grabplatte in der Totenkammer der Abteikirche 13 Mai 1759 1775 nbsp Familien Wappen der Abtissin als eine der ersten Amtshandlungen verscharfte sie den Erlass zur Waldordnung von 1714 da durch den Neubau der Abtei und der St Michaelskirche der Holzbestand arg in Mitleidenschaft gezogen worden war Am 4 Oktober 1760 verbot sie den Ausschank auswartiger Biere und ein Jahr spater erliess sie eine neue Brauordnung fur die drei in Burtscheid produzierenden Brauhauser Im ehemaligen Brauhaus Panes in der Hauptstrasse Nr 4 von Burtscheid welches sich seit 1649 im Besitz der Abtei befand erinnert ein Wappen an die Abtissin Ein weiterer Wappenstein mit dem Wappen der Abtissin ist uber dem Torbogen des ehemaligen Wirtschaftsgebaude der fruheren Krautmuhle eingelassen heute Obere Drimbornstrasse Nr 10 Inschrift Johanna Theod There L B de et in Hamm Abbatissa Borcetana 1761 Anna Francisca d Awans de Lonchin de Flemalle 1788 13 Dezember 1775 1782 nbsp Wappenstein in der Abteimauer Dammstrasse Ihr Wahlspruch lautete deus fortitudo mea Gott ist mein Gluck Anlasslich der Wahl der Abtissin kam es am 17 Dezember 1775 zu einer Ehrenkundgebung der Burtscheider Burger die bei dem Aachener Magistrat auf Widerspruch stiess da dieser sich als Landesherr in Burtscheid sah Die vor 1713 durch den Kolner Nuntius festgestellten Mangel scheinen sich in der Zwischenzeit nicht erledigt sondern im Gegenteil manifestiert zu haben Im Rahmen einer neuerlichen Untersuchung wurde sie ab dem 11 August 1781 von ihren Aufgaben entbunden und diese in die Hande der Priorin gelegt Damit eskalierte der Streit zwischen ihren Befurwortern und Gegnern mit dem Ergebnis dass die ordnungsgemass gewahlte Abtissin ein Jahr spater endgultig ihre Amtsgeschafte ihrer Koadjutorin Adriana von Quadt Wickrath von Alsbach ubergeben musste Adriana von Quadt 1782 1787 Die vormalige Koadjutorin leitete die Abtei nachdem ihre Vorgangerin wegen verschiedener Missstande von ihren Aufgaben entbunden worden war Ein Jahr vor ihrem Tod im Jahr 1788 wurde sie von ihrer Koadjutorin Maria Josephina von Eys gen Beusdael von Zweibruggen vertreten die danach selbst zur Abtissin gewahlt wurde Maria Josephina von Eys gen Beusdael von Zweibruggen 12 Dezember 1806 1788 9 Juni 1802 nbsp Wappenstein am Haus Burtscheider Markt 17 ihr Wahlspruch lautete in deo spes mea In Gott ist meine Hoffnung Sie war zunachst 1787 1788 Koadjutorin und wurde dann offiziell zur Abtissin gewahlt Ihr Wappen mit der Jahreszahl 1790 findet sich heute im restaurierten Zustand am Haus Burtscheider Markt 17 Nach dem zweiten Einmarsch der Franzosen hatten die Abtissin und ihre Stiftsdamen 1795 die Abtei zunachst nur vorubergehend verlassen aber endgultig erst durch den Konsularbeschluss vom 9 Juni 1802 Literatur BearbeitenChristian Quix Geschichte der ehemaligen Reichsabtei Burtscheid von ihrer Grundung im 7ten Jahrhunderte bis 1400 Verlag Jakob Anton Mayer Aachen 1834 Neuauflage 1977 ISBN 3 87519 076 9 Digitalisat Heinrich Schnock Studien uber die Reihenfolge der Abte und Abtissinnen in der ehemaligen Herrlichkeit Burtscheid In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Band 41 1919 S 205 253 Digitalisat Franz Bock Die Reliquienschatze der ehemaligen gefursteten Reichs Abteien Burtscheid und Cornelimunster nebst den Heiligthumern der fruheren Stiftskirche St Adalbert und der Theresianer Kirche zu Aachen Koln 1867 Digitalisat Hans Konigs Eine unbekannte Darstellung der Reichsabtei Burtscheid aus dem Jahr 1754 In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Band 84 85 Aachen 1977 1978 S 499 552 Wilhelm Zimmermann St Johann Aachen Burtscheid Rheinische Kunststatten 230 Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Koln 1979 Thomas Wurzel Die Reichsabtei Burtscheid von der Grundung bis zur fruhen Neuzeit Aachen 1984 ISBN 3 87519 102 1 Heinrich von Schwartzenberg Familien Wappen und Denksteine der Burtscheider Abtissinnen Verein fur wissenschaftliches Schrifttum e V Gottingen 1987 ISBN 3 925085 08 4 Ernst Gunther Grimme Kirchenschatze der ehemaligen Abteikirche St Johann und der Pfarrkirche St Michael in Aachen Burtscheid Thouet Verlag Aachen Leipzig Paris 1996 ISBN 3 930594 12 9 Herta Lepie Abteischatz St Johann Baptist in Aachen Burtscheid In Clemens M M Bayer Hrsg Schatzkunst in rheinischen Kirchen und Museen Schnell Steiner Regensburg 2013 ISBN 978 3 7954 2827 3 S 165 172 August Schaake Zur Verfassung und Verwaltung der Cisterzienserinnenabtei Burtscheid von ihrer Entstehung bis um die Mitte des 14 Jahrhunderts Inaugural Dissertation Universitat Munster Aachen 1913 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Burtscheid Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Benediktinerabtei Burtscheid in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland Sammlung Peter Packbier Texte zur Geschichte Reichsabtei Burtscheid Benediktinerkloster Aachen Burtscheid in Germania Sacra GSN 50071 Einzelnachweise Bearbeiten Handbuch der historischen Statten Deutschlands Dritter Band Nordrhein Westfalen 1970 S 123 f Schenkungsurkunde 1000 Urkunde Heinrichs II Archivalie des Monats Januar 2018 des Stadtarchivs Aachen Die Merode Frankenberg in Burtscheid In Christian Quix Die Frankenburg insgemein Frankenberg genannt und die Vogtei uber Burtscheid Aachen 1829 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der Deutschen Lander die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 2007 S 108 Nina Krusmann Ein grosser Wechsel im Marienhospital In Aachener Nachrichten 1 September 2014 Kurt Junger Der Totenkeller der ehemaligen Abteikirche St Johann Baptist Pfarre St Johann Hrsg Burtscheid 2000 Georg Dunnwald Burtscheid Das Abteitor ist ein Schatzkastlein geworden In Aachener Nachrichten 14 August 2014 Abteitor Aachen Ferienwohnungen Abgerufen am 10 Februar 2020 Inschriftenkatalog Inschriftenkatalog DI 32 Stadt Aachen Nr 3 Helga Giersiepen in www inschriften net Inschriftenkatalog DI 32 Stadt Aachen Nr 7 Helga Giersiepen in www inschriften net Inschriftenkatalog DI 32 Stadt Aachen Nr 115 Helga Giersiepen in www inschriften net Wilhelm Zimmermann Volker Spulbeck Reinhold Begass Abteischatz Orientalisches Gold fur Burtscheid PDF 1 01 MB Katholische Kirchengemeinde St Gregor von Burtscheid 6 September 2012 archiviert vom Original am 2 April 2013 abgerufen am 20 Februar 2018 Inschriftenkatalog DI 32 Stadt Aachen Nr 100 Helga Giersiepen in www inschriften net Inschriftenkatalog DI 32 Stadt Aachen Nr 160 Helga Giersiepen in www inschriften net Inschriftenkatalog DI 32 Stadt Aachen Nr 189 Helga Giersiepen in www inschriften net Inschriftenkatalog DI 32 Stadt Aachen Nr 170 Helga Giersiepen in www inschriften net50 763055555556 6 0933333333333 Koordinaten 50 45 47 N 6 5 36 O Normdaten Korperschaft GND 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