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Der Salvatorberg ist mit 229 Metern Hohe der mittlere der drei Hausberge Aachens Der hochste dieser Zeugenberge ist der Lousberg der niedrigste der Wingertsberg Der Salvatorberg erhielt seinen Namen nach der im 9 Jahrhundert auf ihm erbauten Salvator Kapelle und des spater ebenfalls dort gegrundeten gleichnamigen Salvatorklosters die beide Jesus Christus in seiner Eigenschaft als Salvator Mundi lateinisch Heiler Retter der Welt geweiht waren Salvatorberg mit Salvatorkirche und Klostergebaude Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Gestaltung und Nutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenGeologisch gesehen gehort der Salvatorberg zu den sudlichsten Auslaufern der Aachen Limburger Kreidetafel Im Zuge der Oberkreide Transgression wurden in der Region um Aachen zunachst tonige und sandige spater vorwiegend kalkige Sedimente abgelagert Die morphologische Hochlage der Lousberg Salvatorberg Wingertsberg Scholle steht in Zusammenhang mit tektonischen Bewegungen die zur Herausbildung der Niederrheinischen Bucht gefuhrt haben An der Basis des Salvatorberges wurden dunkelgraue bis schwarze vorwiegend tonige bis sandige Sedimente der so genannten Hergenrath Schichten abgelagert die sich in einem sumpfigen Flussdelta ausgebildet haben In die Hergenrath Schichten sind stellenweise Konkretionen aus Markasit sowie vereinzelt verkieselte Holzer und Holzkohle eingelagert Im weiteren Verlauf der Oberkreide wurde das Gebiet fortschreitend vom Meer uberflutet und 30 50 m machtige Quarzsande der Aachen Formation abgelagert 1 die insbesondere am ostlichen Unterhang im Bereich der Krefelder Strasse in kleinen Sandgruben abgebaut wurden Auf topographische Karten des 19 Jahrhunderts sind zu unterschiedlichen Zeiten mehrere Sandgruben verzeichnet die dann bei der Bebauung der Krefelder Strasse wieder verfullt wurden Die hufeisenformige Anlage der Kardinalstrasse folgt beispielsweise dem Verlauf einer ehemaligen Sandgrubengrenze Ursprunglich waren auf dem Salvatorberg auch noch jungere Oberkreide Sedimente abgelagert die jedoch im Laufe der Zeit durch Erosion abgetragen worden sind Gestaltung und Nutzung BearbeitenObwohl die geologischen Bestandteile des Salvatorbergs denjenigen des Lousbergs sehr ahnlich sind ist seine Oberflache zusatzlich mit einer fruchtbaren Erde bedeckt die die Basis fur ergiebige Viehweiden Garten und Gemusefelder bildet Dennoch erhielt der Berg in der ersten Zeit der Nutzung des Klosters mit seiner noch recht kargen Anhohe den Ruf ein kaltes feuchtes und zugiges Klima zu haben und es wurde bekannt dass die dort ansassigen Nonnen des Ofteren uber Lungen und Bronchienerkrankungen klagten Bereits seit dem Mittelalter liess um 840 Ludwig der Fromme eine Friedhofskapelle auf dem Plateau des Salvatorbergs erbauen die 870 unter seinem Sohn Ludwig den Deutschen im Rahmen eines bereits ersten notwendigen Neubaus urkundlich als Salvatorkapelle bezeichnet wurde Um das Jahr 997 wurde neben dieser Kapelle noch ein Klostergebaude fur eine neu gegrundete Benediktinergemeinschaft erbaut Dort residierten anschliessend von 1197 bis etwa 1220 die Zisterzienserinnen bevor diese die Reichsabtei Burtscheid ubernahmen Danach stand das Klostergebaude fast 700 Jahre uberwiegend leer und wurde erst wieder von 1949 bis 2012 von dem Orden der Oblaten der makellosen Jungfrau Maria neu erbaut und genutzt Der derzeitige Besitzer des Klostergebaudes und der mehrfach erneuerten und unter Denkmalschutz gestellten Salvatorkirche ist heute die Stadt Aachen welche einen Nutzungsvertrag mit dem Sozialwerk Aachener Christen abgeschlossen hat Uber einen langen Zeitraum diente der Salvatorberg mit seinen kirchlichen Einrichtungen als Wallfahrtsstatte was zur Folge hatte dass sowohl die Zufahrtswege von der Stadt aus entsprechend ausgebaut wurden als auch 1175 zum Bau des Aachener Neutores fuhrte Ab Ende des 17 Jahrhunderts wurden zusatzlich sieben einfache Andachtsstationen nebst Holzkreuze auf dem Wege zur Salvatorkirche aus privaten Mitteln aufgestellt die jedoch im Laufe der nachsten Jahrzehnte verfielen 1886 wurden sie auf Kosten des Vereins fur die innere Ausstattung der Salvatorkirche erneuert diesmal aus Stein und hergestellt in der Bildhauerwerkstatt von Wilhelm Pohl Ende des 19 Jahrhunderts wurden Planungen des Aachener Gartendirektors Heinrich Grube 1840 1907 umgesetzt die Parkanlagen des Lousberges in sudostlicher Richtung um die Flachen des Salvatorberges mit umfangreichem Baumbestand zu erganzen so dass ein Flachenverbund von Grunanlagen mit der ab 1807 von Maximilian Friedrich Weyhe gartnerisch uberplanten Stadtbefestigung nordliche Teile des Alleenrings und mit dem 1852 von Peter Joseph Lenne entworfenen heutigen Stadtgarten Aachen entstehen konnte Grube war seit 1882 Stadtgartner in Aachen zuvor von 1864 bis 1866 in Diensten des kaiserlichen Hofs in Mexiko und von 1867 bis 1879 Gartendirektor am Hof des Fursten von Hohenzollern Sigmaringen 2 Literatur BearbeitenChristian Quix Die Konigliche Kapelle und das ehemal adelige Nonnenkloster auf dem Salvators Berge nebst Notizen uber die vormaligen Weinberge bei der Stadt Aachen Urlichs Aachen 1829 MDZ Munchen abgerufen am 9 August 2015 Carl Rhoen Die St Salvatorkapelle bei Aachen In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins ZAachenerGV Nr 6 1884 S 65 80 Gabrielle M Knoll DuMont Kunst Reisefuhrer Aachen und das Dreilandereck DuMont Koln 1993 ISBN 3 7701 1829 4 S 209 f Dorothee Hugot Lousberg und Salvatorberg Aachen Emhart Aachen 2003Weblinks BearbeitenEintrag zu Ehemaliges Frauenkloster Sankt Salvator in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands RheinlandEinzelnachweise Bearbeiten Roland Walter Aachen und nordliche Umgebung In Sammlung Geologischer Fuhrer Band 101 Gebr Borntraeger ISBN 978 3 443 15087 7 Franz Severin Gassler Heinrich Grube der Schopfer des Sigmaringer Prinzengartens Eine biographische Notiz In Hohenzollerische Heimat 57 Jg 2007 S 6 10 50 784166666667 6 0855555555556 Koordinaten 50 47 N 6 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salvatorberg amp oldid 232923082