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St Salvator auf dem Salvatorberg in Aachen ist ein Kirchengebaude der romisch katholischen Kirche Der jetzige Bau wurde im Jahr 1886 fertiggestellt Vorgangerbauten werden erstmals um das Jahr 840 erwahnt und spatestens um 870 Jesus Christus in seiner Eigenschaft als Salvator Mundi lateinisch Erloser der Welt geweiht Salvatorkirche und KlostergebaudeDer Kirche raumlich angeschlossen war ab 997 ein Klostertrakt in dem zunachst bis um das Jahr 1220 nacheinander Benediktinerinnen und Zisterzienserinnen und nach mehr als 700 jahrigem Leerstand schliesslich von 1949 bis 2012 die Oblaten der makellosen Jungfrau Maria ihren Dienst versahen Die Stadt Aachen ist derzeit die eigentliche Eigentumerin des Klosters und der angeschlossenen Kirche und hat fur diese Einrichtung einen Nutzungsvertrag mit dem Sozialwerk Aachener Christen abgeschlossen Der Kirchenneubau aus dem 19 Jahrhundert steht unter Denkmalschutz Von der Kirche hat die Erhebung am Stadtrand von Aachen und am sudostlichen Auslaufer des Lousbergs ihren Namen erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Salvatorkirche 2 Salvatorkloster 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseSalvatorkirche Bearbeiten nbsp Altarraum nbsp Mittelschiff mit Blick Richtung OrgelDie Klosterkirche auf dem Salvatorberg ging aus einer fruheren Friedhofskapelle hervor die Ludwig der Fromme um 840 dort erbauen liess Bereits 30 Jahre spater wurde sie von seinem Sohn Ludwig dem Deutschen als baufallig bezeichnet Laut einer Urkunde vom 17 Oktober 870 in der die Kapelle erstmals offiziell als St Salvator Kapelle bezeichnet wird stellte dieser sie daraufhin unter die Obhut der Abtei Prum Der amtierende Abt Ansbald von Prum liess die Kapelle wiederherrichten und neu weihen Im Jahr 997 vermachte Kaiser Otto III dem auf dem Salvatorberg neu gegrundeten Benediktinerinnenkloster die Kapelle als Schenkung aber bereits 1005 dem Jahr der Einweihung von St Adalbert erklarte sie sein Nachfolger Kaiser Heinrich II zum Eigentum des Kollegiatstifts zu St Adalbert Um 1039 folgte im Auftrag von Kaiser Heinrich III an Stelle der alten Kapelle der Neubau einer flach gedeckten dreischiffigen Pfeilerbasilika die sein noch unmundiger Sohn Heinrich IV mit Genehmigung von dessen Mutter der amtierenden Regentin Agnes von Poitou im Jahr 1059 dem Aachener Munsterstift ubertrug Dort verblieb die Kapelle St Salvator bis zur Sakularisation im Jahr 1802 nbsp Alte Kreuzwegstation um 1700 nbsp Kreuzwegstation 2017Anfangs hatte sich die Kapelle auf dem Salvatorberg einen bedeutenden Ruf als Wallfahrtskirche erworben was unter anderem auch zum Bau des Aachener Neutors um 1175 fuhrte Spater findet die Kapelle nur noch selten Erwahnung in den Quellen so unter anderem am 5 Juni 1459 als der vakant gewordene Andreas Altar dem Kanonikus des Aachener Munsterstiftes Peter von Koln ubertragen wurde 1 und 1612 als der nicht mehr benotigte Leopardus Altar ebenfalls in den Besitz des Stiftes kam Mit Schreiben vom 21 April 1672 des Kanonikus von St Adalbert bat dieser um die Erlaubnis sieben einfache Andachtsstationen nebst Holzkreuze auf dem Wege zur Salvatorkirche mit eigenen finanziellen Mitteln aufstellen zu durfen Dieser Bitte wurde stattgegeben jedoch wurden die Stationen nicht regelmassig gewartet und verfielen im Laufe der folgenden Jahrzehnte Eine weitere Erwahnung erhielt St Salvator anlasslich einer Visitation im Jahr 1691 bei der unter anderem auf erhebliche baustatische Mangel hingewiesen wurde Nachdem die Kapelle in den nachsten Jahrzehnten weiter verfiel fanden zwar zwischen 1750 und 1800 immer wieder Restaurierungen und Sanierungen statt doch der weitere Verfall liess sich auf Dauer nicht aufhalten Nach der Sakularisation erhielt per Dekret vom 12 Juli 1806 der Aachener Bischof Marc Antoine Berdolet die Salvatorkirche der daraufhin einen Grossteil der Einrichtung darunter zwei Glocken dem ehemaligen Augustinerkloster in der Pontstrasse schenkte in dem das Konigliche Gymnasium zu Aachen zu jener Zeit untergebracht wurde Den Kirchenbau selbst nebst dazugehorenden Nebengebauden sowie die Wohnungen des Rektors und des Pachters und die angeschlossenen Landereien ubertrug der Bischof dem Josephinischen Institut einer Armen und Krankenanstalt in Aachen Dieses richtete die Kirche wieder behelfsmassig ein und nutzte sie fur ihre Andachtszwecke In den Folgejahren schritt der Zerfall der alten Kirche dennoch weiter voran und es zeichnete sich ab dass ein Neubau erforderlich wurde nbsp Salvatorkirche um 1900 mit neuer Kreuzwegstation und noch unbewaldet nbsp Marienstatue mater salvatorisSchliesslich erhielt der Aachener Stadtbaumeister Joseph Laurent im Jahr 1883 den Auftrag die mittelalterliche Kirche zu rekonstruieren Aufgrund der vorhandenen mangelhaften Bausubstanz entstand bis 1886 ein Neubau in Form einer dreischiffigen Basilika im neoromanischen Stil Auch die sieben Stationen des Kreuzweges wurden auf Kosten des Vereins fur die innere Ausstattung der Salvatorkirche erneuert diesmal aus Stein und hergestellt in der Bildhauerwerkstatt von Wilhelm Pohl Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschadigt und anschliessend im Jahr 1949 im Auftrag der Oblaten der makellosen Jungfrau Maria nach Planen von Wilhelm K Fischer im alten Stil neu errichtet Die Fenster wurden 1951 von Anton Wendling als Halbkreis Ornament entworfen und aus Antikglas und Blei hergestellt und eingebaut 1954 wurden im unteren rechten Seitenschiff eine kleine Fatima Kapelle eingerichtet und 1957 der Chor sowie die Altare nach Planen von Peter Salm neu gestaltet 1964 erhielt die Kirche neue Fenster nach einem Entwurf von Ingeborg Hintzen hergestellt in der Linnicher Glasmalerei Oidtmann 2 1966 wurde noch der Altarraum umgestaltet sowie einzelne Bereiche der Kirche durch den Aachener Maler Peter Hodiamont kunstlerisch ausgemalt Zudem wurde im Eingangsbereich links noch ein Portrat des katholischen Heiligen Eugen von Mazenod angebracht der die Missionskongregation der Oblaten ins Leben rief Schliesslich fand am 17 April 1966 die Konsekration von St Salvator durch den Aachener Bischof Johannes Pohlschneider statt Nach der Schliessung des angeschlossenen Klosters befindet sich die Kirche zusammen mit dem Salvatorkloster wieder im Besitz der Stadt Aachen Zu den besonderen Kostbarkeiten der Salvatorkirche gehort eine Glocke aus dem Jahr 1457 die Marienstatue Mater salvatoris hergestellt etwa Ende des 15 Jahrhunderts die Fatima Madonna von Schollmayer aus Dusseldorf aus dem Jahr 1953 der Kreuzweg aus dem Hause von Michael P Weingartner Pfaffenhofen aus dem Jahr 1957 sowie Kreuz Leuchter und Tabernakel von Wilhelm Winkelmann aus dem Jahre 1962 Salvatorkloster Bearbeiten nbsp SalvatorklosterIm Jahr 997 wurde von der vermogenden Witwe Alda eine Klostergemeinschaft fur freigeborene Jungfrauen gegrundet die ihr Leben nach den Regeln des heiligen Benedikt von Nursia ausrichteten Kaiser Otto III bestatigte diese Stiftung und gestattete dem neuen Orden sein Klostergebaude nordlich der vorhandenen Salvator Kapelle zu erbauen Daruber hinaus ubertrug er dem Orden die zur Abtei Prum gehorende Kapelle und zusatzlich noch funf ertragreiche Landguter Die Nonnen weihten die Klosteranlage sowohl dem Heiland s salvatori als auch der heiligen Corona Obwohl in den Folgejahren die Kapelle selbst mehrere von den jeweils amtierenden Herrschern veranlasste Besitzerwechsel zu verzeichnen hatte konnten die Nonnen ihre Betstunden weiterhin im nordlich angebauten Nonnenchor der Kapelle abhalten Schliesslich erhielten im Jahr 1147 die Zisterzienserinnen das Klostergebaude wechselten aber bereits um 1220 nach Burtscheid wo sie die Reichsabtei Burtscheid ubernahmen Eine Ordensgemeinschaft fur die Nachfolge fand sich nicht auch weil bekannt wurde dass das Klima auf der zu damaliger Zeit kargen Anhohe kalt feucht und zugig war und die Nonnen des Ofteren uber Lungen und Bronchienerkrankungen klagten Kurzfristig nahm Peter Cappuccio der Kardinal des Grafen Wilhelm von Holland im Rahmen der Belagerung von Aachen das Klostergebaude in Besitz und residierte von dort aus Nach der Kronung von Wilhelm zum Gegenkonig am 1 November 1248 ubertrug er die Klosteranlage wieder dem Munsterstift und bestatigte die fruheren Schenkungsversprechen In den Folgejahrhunderten stand das Klostergebaude auf dem Salvatorberg leer und war dem Verfall preisgegeben Der nicht mehr benotigte Nonnenchor der Klosterkirche wurde daraufhin zur Sakristei umgebaut Erst rund 700 Jahre spater ubernahm der Orden der Oblaten der makellosen Jungfrau Maria der seit der Preussenzeit auch in Aachen vertreten war die Klosteranlage und liess im Jahr 1949 zunachst die schwer beschadigte Kapelle St Salvator und ein Jahr spater das marode Klostergebaude nach Planen von Wilhelm K Fischer wieder neu errichten Am 8 Februar 1951 konnten die Oblaten aus ihrem bisherigen Hauptsitz in der Aachener Vaalser Strasse in das neue Kloster auf dem Salvatorberg einziehen Im November 2010 wurden schliesslich Plane von einem Verkauf des Klosters bekannt 3 und die Niederlassung wurde am 31 Dezember 2012 von den letzten drei Brudern der Ordensgemeinschaft der Oblaten der makellosen Jungfrau Maria aufgegeben und an das Sozialwerk Aachener Christen ubergeben 4 Bis zum Jahr 2018 wurde die Salvatorkirche grundlegend restauriert Die Kosten beliefen sich auf rund 220 000 Euro fur die Innensanierung von denen 60 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz DSD ubernommen wurden 5 Literatur BearbeitenChristian Quix Die Konigliche Kapelle und das ehemal adelige Nonnenkloster auf dem Salvators Berge nebst Notizen uber die vormaligen Weinberge bei der Stadt Aachen Urlichs Aachen 1829 MDZ Munchen abgerufen am 9 August 2015 Carl Rhoen Die St Salvatorkapelle bei Aachen In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins ZAachenerGV Nr 6 1884 S 65 80 Textarchiv Internet Archive Eduard Teichmann Zur Namensgeschichte der Aachener St Salvatorkapelle In ZAachenerGV Nr 21 1899 S 60 87 Textarchiv Internet Archive Nr 22 1900 S 347 348 Textarchiv Internet Archive Nr 26 1904 S 389 390 Textarchiv Internet Archive und Nr 28 1906 S 464 465 Textarchiv Internet Archive Eduard Teichmann Zur Baugeschichte der St Salvatorkapelle im 18 Jahrhundert In ZAachenerGV Nr 29 1907 S 327 333 Textarchiv Internet Archive Eduard Teichmann Zur Geschichte der Stationen auf dem Salvatorberge In ZAachenerGV Nr 29 1907 S 334 337 Textarchiv Internet Archive Joseph Frielingsdorf Die Entstehung des Nonnenklosters auf dem Salvatorberge bei Aachen In ZAachenerGV Nr 43 1921 S 228 265 Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Salvator Sammlung von Bildern Eintrag zu Ehemaliges Frauenkloster Sankt Salvator Lousberg Salvatorberg in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands RheinlandEinzelnachweise Bearbeiten Hugo Loersch Eine die Salvatorkapelle betreffende Urkunde von 1459 In Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins 5 Band Aachen 1883 S 142 143 Textarchiv Internet Archive abgerufen am 21 August 2015 Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V Aachen Kath Kirche St Salvator Zugriff am 1 September 2015 Alfred Stoffels Salvatorberg Das Kloster wird verkauft In Aachener Nachrichten Ausgabe vom 9 November 2010 Kloster auf dem Salvatorberg schliesst In Aachener Nachrichten Ausgabe vom 2 Dezember 2012 Aachener Zeitung Aachen Die Salvatorkirche glanzt nach Restaurierung wieder Abgerufen am 22 Januar 2019 50 784166666667 6 0855555555556 Koordinaten 50 47 N 6 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Salvator Aachen amp oldid 233348706