www.wikidata.de-de.nina.az
Die Marienkapelle ist eine der Gottesmutter Maria geweihte Kapelle in Aachen Burtscheid Sie steht an der Ecke Gregorstrasse Berdoletstrasse und wurde 1643 44 auf Veranlassung der amtierenden Abtissin der Reichsabtei Burtscheid Henrietta Raitz von Frenz und des Monchs Peter Kerchof zu Ehren der Madonna von Scherpenheuvel errichtet Die Kapelle enthalt als wichtigsten Bestandteil das neu angefertigte Gnadenbild Mariens dessen Darstellung dem Original in der barocken und Unserer lieben Frau geweihten Wallfahrtskirche im belgischen Wallfahrtsort Scherpenheuvel Zichem entspricht Die fruher verwendete frz Bezeichnung Montaigu fur Scherpenheuvel leitet sich von lat mons acutus Spitzer Berg bzw Scharfer Hugel her Dies fuhrte im Volksmund zur Bezeichnung Klein Scherpenhovel kleiner scharfer Hugel oder auch nur einfach Kapellchen fur die Burtscheider Marienkapelle Marienkapelle Burtscheid Inhaltsverzeichnis 1 Historie 2 Architektur 2 1 1644 2 2 1697 2 3 1901 3 Innenausstattung 4 Die Sieben Burtscheider Fussfalle 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHistorie BearbeitenSpatestens 1681 gehorte zu der Kapelle eine an der Nordseite angebaute Einsiedelei Die Eremitenwohnung wurde als Petit Ermitage zur Unterscheidung der Grand Ermitage bei Alt Linzenshauschen bezeichnet Im 19 Jahrhundert wurde die Eremitage als Wohnung fur den Kuster genutzt Nach 1796 schlossen die Franzosen die Kapelle die am 2 Februar 1807 neu eroffnet wurde In den Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkriegs diente sie als Notkirche da die Pfarrkirche St Johann zum grossten Teil zerstort worden war Architektur Bearbeiten1644 Bearbeiten nbsp Grundriss der Marienkapelle 1644 nbsp Marienkapelle und das Patrizierhaus Eckenberg um 1850 nbsp Marienkapelle 1900Die Holz Architektur der ursprunglichen Kapelle entsprach einem Heiligenhauschen in Fachwerk Manier Der Bau der Marienkapelle an einer Kreuzung zwischen dem Heissberg und dem Eckenberg gelegen wurde im Jahre 1644 fertiggestellt Da das Gebaude schon nach rund 50 Jahren baufallig geworden war wurde es 1697 durch einen Ziegelbau ersetzt 1697 Bearbeiten Der erste Neubau wurde in Backstein Mauerwerk ausgefuhrt Aus graublauem Kalkstein wurde das Rahmenwerk eingesetzt Der Bau war 7 60 m lang und 4 80 m breit Vor dem polygonalen Altarraum befand sich ein einschiffiger kreuzgewolbter Innenraum In den Jahren 1811 und 1812 wurde eine offene Saulenvorhalle auf einem roh behauenen Quadersockel angebaut Diese Vorhalle bestand aus vier Holzsaulen und einem Brettergiebel und offnete sich nach Westen Das Tympanon schmuckte das Monogramm Maria in Goldbuchstaben Im Jahr 1850 wurde die offene Vorhalle zu einem geschlossenen Bauteil umgebaut 1901 Bearbeiten Von 1901 bis 1903 wurde der heutige sechseckige Bau nach den Planen des Aachener Munsterbaumeisters Peter Friedrich Peters im neoromanischen Stil ausgefuhrt Der Haupttrakt ist zweigeschossig und geht in einen eingeschossigen im Durchmesser kleineren und ebenfalls sechseckigen Turmaufbau uber dessen Dreiecksgiebel in einem aufgesetzten Zeltdach munden An den beiden Ecken der Frontseite sind kleine dreigeschossige achteckige Treppenturme angebaut deren Ecken mittels Rundbogen verbundenen Pilastern betont sind Die Wandflachen der Turme sind jeweils mit ein bis zwei schmalen Fensterluken ausgestattet In den Seiten des Obergeschosses sorgen Radfenster und im Turmgeschoss Fenster im romanischen Stil fur die Belichtung des Innenraums Das Eingangstympanon schmuckt ein Relief von Schumacher aus dem Jahr 1923 mit dem segnenden Christus thronend zwischen den knienden Darstellungen von Maria und Johannes dem Taufer nbsp InnenansichtIm Inneren wird das Sechseck sowohl im Untergeschoss als auch im Obergeschoss durch starke mit Rundbogen verbundene Pfeiler gepragt Um dieses innere Sechseck herum lauft ein mit Rundbogen versehener Umgang uber dem sich die Empore bildend die Galerie des Obergeschosses befindet die nach innen durch ein schmiedeeisernes Gitter begrenzt wird Den Abschluss der Rundbogen sowohl auf den Stutzpfeilern des Sechsecks als auch im Umlauf bilden markante Kampfer die mit Monogrammen oder Symbolen verziert sind Unter und Obergeschoss sind durch ein kraftiges Gesims voneinander abgesetzt In den Seitenflachen des Obergeschosses wurden vier Fresken und zwei Wandgemalde mit christlichen Motiven aus der Marienverehrung angebracht Die sudliche Altarnische ist eine Kopie des ursprunglichen Kapellenchors Dies belegt der Inschriftenstein in einer Aussenmauer der Altarnische AUF OBRIGKEITLICHE ANORDNUNG WURDE DIESER ANBAU AUSGEFUHRT IN DEN FORMEN DES ANNO 1644 ERRICHTETEN UND ANNO 1901 ALS BAUFALLIG ABGEBROCHENEN CHORES DER ALTEN MARIENKAPELLE Joseph Assenmacher fuhrte die innere Ausmalung durch Die Einweihung des heutigen Kirchenbaus fand am 27 September 1903 statt Nach den Schaden im Zweiten Weltkrieg wurde die Marienkapelle in den Jahren 1957 und 1962 bis 1964 von dem Aachener Architekten Peter Salm wiederhergestellt und spater unter Denkmalschutz gestellt Innenausstattung Bearbeiten nbsp Gnadenbild von 1644Das alteste und bedeutendste Kunstwerk der Marienkapelle ist das Gnadenbild Mariens dessen Darstellung dem eines vergleichbaren Werks in Scherpenheuvel entspricht Es zeigt Maria mit Kind als Himmelskonigin in langem weitem Mantel schwebend vor einem Eichenbaum Auf dem linken Arm halt sie das Kind und in der rechten Hand das Zepter Im Hintergrund sind links die Abtei Burtscheid und rechts die Marienkapelle dargestellt Die eingravierte lateinische Inschrift symbolisiert sowohl ein Stossgebet an die Mutter Maria als auch eine Erinnerung an Petrus Kerchhof dem Beichtvater der Abtei Burtscheid Dieser gehorte zu den Monchen des Klosters Val Dieu die auf Anweisung des Vaterabts des Klosters Clairveaux die seelsorgerische Betreuung der Burtscheider Nonnen ubernommen hatten Er starb 1645 und wurde in Burtscheid begraben 1 Am 20 September 1983 wurde das Kunstwerk gestohlen Der Aachener Maler und Grafiker Jupp Kuckartz 2 der als Kunsterzieher an der Realschule Patternhof tatig war und zu den Grundungsmitgliedern der Aachener Gruppe 65 zahlt erhielt daraufhin den Auftrag eine Nachbildung anzufertigen nbsp Altar und SakristeischrankWeitere bedeutende Bestandteile der Inneneinrichtung der Kapelle sind der Sakristeischrank aus Eichenholz aus dem 17 Jahrhundert der reichlich geschmuckte holzerne Rokoko Altaraufsatz der den silbernen Tabernakel umgibt das in Messingblech getriebene 60 cm hohe Lavabo aus dem Zeitraum um 1700 und ein Glasgemalde von Ferber 3 aus der Zeit um 1850 mit der Darstellung Mariens und des Hl Josephs Seit 1977 beherbergt die Marienkapelle einen holzernen Kreuzigungsaltar der ihr als Geschenk der Christenserinnen anlasslich der Auflosung ihres Mutterhauses und der zugehorigen Kapelle an der Aureliusstrasse ubergeben wurde 4 Daruber hinaus besitzt die Kapelle drei Glocken eine aus dem Jahr 1663 mit 25 cm Durchmesser und 23 cm Hohe eine Glocke aus dem Jahr 1672 die Franz von Trier gegossen hatte und eine Glocke von 1819 Die Sieben Burtscheider Fussfalle BearbeitenVon Beginn an saumten sieben Bildstocke und abschliessend ein aufgerichtetes Pilgerkreuz unter einem Schutzdach den Weg von der Abtei Burtscheid zur Marienkapelle die als die Sieben Fussfalle von Burtscheid bekannt sind Analog dem Gedachtnis der Schmerzen Mariens symbolisieren diese Reliefs die sieben Schmerzen Mariens Im 18 Jahrhundert befanden sich die Bildstocke als steinerne Wegkapellen mit Bildnischen und vorgelagerten Kniebanken rund um das Areal der Kapelle Erst der Burtscheider Burgermeister Barto von Lowenigh liess 1832 die Bildtafeln nach einer grundlegenden Renovierung wieder entlang der damaligen Promenade im Bereich der heutigen Kapellenstrasse aufstellen Nach deren Ausbau 1862 wurden die Reliefs in die Mauer des Heissbergfriedhofs transloziert wo sie bis 1970 verblieben Auf Antrag der Gemeinde von St Johann wurden sie dann erneut restauriert und anschliessend im Rund der Kapelle eingelassen Nachdem ab 1990 die Marienkapelle selbst renoviert werden musste deponierte man die Bilder vorubergehend im Turm von St Johann bevor sie schliesslich Mitte des Jahres 2014 wieder ihren Platz in der Kapelle erhielten 5 nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenKarl Faymonville u a Bearb Die Kunstdenkmaler der Stadt Aachen Band II Die Kirchen der Stadt Aachen L Schwann Dusseldorf 1922 S 291 563 295 567 Pfarre St Gregor von Burtscheid Hrsg Karl Junger Die sieben Burtscheider Fussfalle Aachen 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkapelle Burtscheid Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katholische Pfarrgemeinde St Gregor von Burtscheid Klein Scherpenheuvel Geschichte der Marienkapelle Burtscheid Memento vom 20 Oktober 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Inschriftenkatalog DI 32 Stadt Aachen Nr 166 Helga Giersiepen in www inschriften net Werke des regionalen Kunstlers gehoren zur Trude und Peter Lacroix Sammlung im Suermondt Ludwig Museum Eine andere Sammlung Peter und Trude Lacroix Memento des Originals vom 6 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www suermondt ludwig museum de 1858 wohnte ein Eberhard Ferber Maler und Bildhauer Munsterplatz 5 1877 Beekstr 17 1887 als Landschafts und Portratmaler Lothringer Strasse 29 und 1899 Beekstrasse 23 Adressbuch Aachen Die Marienkapelle in Burtscheid und der neugotische Altarschrein auf den Seiten der Stadt Aachen anlasslich des Tags des offenen Denkmals im Jahr 2012 Mitteilung der katholischen Pfarrgemeinde St Gregor Memento des Originals vom 19 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www st gregor von burtscheid de50 759729 6 092318 Koordinaten 50 45 35 N 6 5 32 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkapelle Aachen Burtscheid amp oldid 225694780