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Als Depot auch Magazin werden in einem Museum die Raumlichkeiten bezeichnet in der die derzeit nicht ausgestellten Bestande gelagert und verwahrt werden In der Fruhzeit der Museumsgeschichte war es Praxis moglichst alle vorhandenen Exponate gleichzeitig zu prasentieren Spater setzte sich die Erkenntnis durch dass die damit verbundene Verdichtung nicht nur dem optischen Eindruck abtraglich ist sondern auch unter Sicherheitsgesichtspunkten problematisch sein kann Heute befinden sich je nach Museumstyp 40 90 der Bestande im Depot Im Zuge des Bewahrungsauftrags konnen sich hier auch Bestande befinden die nie ausgestellt werden Sie stehen aber analog zu den Archiven fur schriftliches Kulturgut fur die Forschung zur Verfugung Inhaltsverzeichnis 1 Lagerungsbedingungen 2 Ordnungskriterien Kennzeichnung und Auffindbarkeit 3 Personal 4 Schaudepot 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksLagerungsbedingungen Bearbeiten nbsp Depotlagerung von Radios Hier als Schaudepot eingerichtet ohne Staubschutz nbsp Temperiertes Depot des Freilichtmuseums Massing mit HochregallagerJe nach Museumsart ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an ein Depot Homogene Sammlungen z B reine Olgemaldesammlungen sind einfacher zu lagern als Sammlungen in denen unterschiedliche Materialgruppen vertreten sind Besonders kompliziert sind Sammlungen in denen Materialien die unterschiedliche Anforderungen an Temperatur und Umgebungsfeuchte haben an einem Objekt vorkommen z B Holz und Metall Kultur und technikhistorisch orientierte Museen sind hiervon besonders betroffen Hier konnen nur Kompromisse gefunden werden Generell gilt dass ein Klima mit moglichst geringen Feuchtigkeits und Temperaturschwankungen anzustreben ist Dieses Klima muss sich im Rahmen dessen bewegen was den unterschiedlichen Materialien zuzumuten ist Staub ist eines der Hauptprobleme beim Lagern von Objekten Hier hilft nur eine gute Verpackung Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten verlassliche Langzeitstudien zu Verpackungsmaterialien und methoden sind rar Die verpackten Objekte mussen aufmerksam beobachtet werden um mogliche Veranderungen zu registrieren und Lagerungsschaden zu vermeiden Daher sollte bei Verpackungen darauf geachtet werden dass sie moglichst ohne grossere Schwierigkeiten entfernt und wieder angebracht werden konnen um die regelmassige Kontrolle zu erleichtern da sonst die Gefahr besteht dass die Kontrolle unterbleibt und Veranderungen an den Objekten zu spat bemerkt werden Licht ist fur die meisten Exponate von wenigen Ausnahmen wie z B Elfenbein abgesehen schadlich Deshalb mussen die Depotraume moglichst abgedunkelt sein Trotzdem mussen sie fur Kontrollgange und Arbeiten an den Objekten ausreichend beleuchtet werden konnen Ein wichtiger Aspekt ist auch die Sicherheit von Depotraumen die etwa durch Bewachung Einbruchsschutz einschliesslich einer Alarmanlage und die Beschrankung des Zugangsrechts gewahrleistet werden kann Eine ubersichtliche Anordnung und regelmassige Kontrolle verhindert dass eventuelle Diebstahle erst zu spat entdeckt werden Be sehr grossen und schweren Objekten z B Steinskulpturen erscheint die Gefahr eines Diebstahls zwar geringer dafur konnten hier mutwillige Beschadigungen verubt werden In der Regel sind die Anforderungen an eine konservatorisch richtige Lagerung am ehesten in eigens fur diesen Zweck errichteten Gebauden zu realisieren In vielen Museen mussen aber ursprunglich nicht fur diesen Zweck gedachte und eigentlich ungeeignete Raumlichkeiten wie z B Keller oder Dachboden verwendet werden da die finanziellen und oder raumlichen Moglichkeiten begrenzt sind Auch ist bei der Planung eines neuen Depots der zu erwartende Zuwachs an Objekten zu berucksichtigen der z B bei archaologischen Museen die auch Grabungen durchfuhren erheblich sein kann Ordnungskriterien Kennzeichnung und Auffindbarkeit BearbeitenSchon aus Grunden der Klimatisierung bietet sich im Depot eine Lagerung nach Materialien an Ausserdem spielt die Grosse und das Format der Objekte eine Rolle Spezialanfertigungen von Regalen Kartons Kisten und Paletten sind oft notwendig Jedes Objekt besitzt in der Regel eine am Objekt angebrachte Inventarkarte auf der wichtige Angaben wie Inventarnummer und Objektbezeichnung vermerkt sind Oft ist die Inventarnummer auch noch einmal direkt auf dem Objekt angebracht In kleineren Museen mit uberschaubarer Depotflache wird manchmal auf eine Kennzeichnung der Standorte verzichtet Ab einer gewissen Anzahl von Objekten wird das jedoch unubersichtlich In grosseren Depots besitzen alle Lagereinrichtungen wie Regale Schranke und Rollregalanlagen eine eindeutige Kennzeichnung In Lagerhallen gibt es meist eine Unterteilung in Planquadrate so dass auch grosse Objekte z B Autos oder Druckmaschinen einen eindeutigen Standort haben Heute wird der Standort eines Objekts meist in einer Datenbank vermerkt siehe auch Museumsdokumentation Personal BearbeitenIn kleinen und mittleren Museen gehort die Verwaltung der Depots meist zum Alltagsgeschaft aller Beschaftigten In grosseren Museen gibt es Fachpersonal meist Museologen Restauratoren Registrare oder Museumstechniker Zu deren Aufgabe zahlt oft neben der Magazinierung und der Depotverwaltung auch die Abwicklung des Leihverkehrs mit anderen Institutionen Schaudepot Bearbeiten nbsp Schaudepot des MEKIn einigen Museen werden auch Fuhrungen durch das Depot angeboten wodurch letztlich die Grenzen zum Ausstellungsbereich etwas verwischt werden Viele Museen bieten zu besonderen Anlassen z B Tag des offenen Denkmals Fuhrungen durch ihre Depots an Davon bleibt aber das Depot was Aufstellung und Sicherheitstechnik betrifft weitgehend unberuhrt Anders sieht das bei Museen aus die regelmassige Depotfuhrungen anbieten z B das Uberseemuseum in Bremen oder gar ganze Teile als Schaudepot ausgelegt haben z B das Historische Museum Luzern Hier stellen sich neben der Frage der Prasentation Exponatsicherheit und Klimatisierung auch Fragen der Besucherfuhrung und sicherheit Siehe auch BearbeitenSchaudepot ZentraldepotLiteratur BearbeitenGunter S Hilbert Sammlungsgut in Sicherheit Gebr Mann Verlag Berlin 2002 ISBN 3 7861 2348 9 Landschaftsverband Westfalen Lippe Westfalisches Museumsamt Hrsg Inventarisierung Dokumentation Bestandsbewahrung 4 erweiterte und uberarbeitete Auflage Westfalisches Museumsamt Munster 2004 ISBN 3 927204 58 7 Florian M Muller Sylvia Mader Gerhard Tarmann Veronika Sossau Hrsg Museumsdepots und Depoteinrichtung Tagungsband zum ICOM Osterreich Symposium vom 4 5 Marz 2011 in Innsbruck SPECTANDA Schriften des Archaologischen Museums Innsbruck 2 Innsbruck 2012 ISBN 978 3 200 02733 6 Martina Griesser Stermscheg Tabu Depot Das Museumsdepot in Geschichte und Gegenwart Bohlau Verlag Wien 2013 ISBN 978 3 205 78894 2 Martina Griesser Stermscheg Stefan Olah Hrsg Museumsdepots Inside the Museum Storage Pustet Verlag Salzburg 2014 ISBN 978 3 7025 0766 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Depot Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Sachbegriff GND 4450047 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Depot Museum amp oldid 225012072