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Johannes Laurent ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Personen siehe Johann Laurent Johannes Theodor Laurent 6 Juli 1804 in Aachen 20 Februar 1884 in Simpelveld war Apostolischer Vikar von Luxemburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohannes Theodor Laurent stammte aus einer Familie mit bescheidenem Wohlstand Sein Vater der Luxemburger Franz Laurent hatte mit seiner aus Aachen stammenden Frau Gertrude Schonen 14 Kinder Nach dem Besuch des Gymnasiums in Aachen studierte Johann Theodor zwei Jahre Theologie in Bonn Da ihm die Vorlesungen des Professors Georg Hermes missfielen wechselte er in das Bistum Luttich in dessen Priesterseminar er seine Studien fortsetzte Hier wurde er am 14 Marz 1829 zum Priester geweiht Von 1829 bis 1835 war er Vikar in Heerlen von 1835 bis 1839 Pfarrer im belgischen Gemmenich Ortsteil des heutigen Plombieres Im zu jener Zeit eskalierenden Kolner Kirchenstreit in dem er durch eigene Schriften involviert war stand Laurent auf Seiten des Grunders des Aachener Priesterkreises und Ultramontanisten des Oberpfarrers Leonhard Aloys Joseph Nellessen und argumentierte mit gegen die Thesen des Hermesianismus Laurent der mit dem Leuvener Professor Karl Moller wie auch mit dem Brusseler Nuntius Raffaele Fornari befreundet war wurde am 17 September 1839 zum Apostolischen Vikar des Nordens und Titularbischof von Chersonesus in Creta ernannt Am 27 Dezember 1839 empfing er in Luttich die Bischofsweihe Da Laurent auf Grund seiner Stellungnahme im Kirchenstreit von der Preussischen Regierung abgelehnt wurde kam die Ernennung faktisch nicht zum Tragen und er suchte am 15 November 1840 um eine Entlassung aus seinem Amt nach Bis dahin hatte er sich erneut in Aachen aufgehalten Am 1 Dezember 1841 zum Apostolischen Vikar von Luxemburg ernannt wurde die Ernennung auf Wunsch Wilhelms des Zweiten der Niederlande des Grossherzogs von Luxemburg in Personalunion Konig der Niederlande noch einige Zeit geheim gehalten Hier schlug er ein wie eine Bombe und es kam auch gleich zwischen dem streng romisch denkenden Laurent und der liberalen Regierung zu Auseinandersetzungen Laurent mehr Draufganger als Diplomat bemuhte sich um die Errichtung eines Priesterseminars ein geregeltes Pfarreiensystem und einen starkeren kirchlichen Einfluss auf die Schulen Eigenen Angaben zufolge fuhrte er 1843 in Luxemburg erfolgreich einen Exorzismus an einer angeblich von Teufel besessenen Frau durch 1 Der Bericht wurde als Phanomen sechshundertjahriger Simplicitat und Beweis dafur verspottet dass unter der Sonne kein Ding unmoglich sei 2 der Rektor des in der Erzahlung Laurents erwahnten Redemptoristenklosters in Wittem distanzierte sich mit einer offentlichen Warnung vom Missbrauch des Namens seines Klosters 3 An der Spitze einer sehr zahlreichen Prozession von Glaubigen seiner Diozese unternahm Laurent 1844 zu Fuss eine Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier wo er am 14 September von Bischof Arnoldi empfangen und unter Glockengelaut in die Stadt geleitet wurde 4 Im Verlauf der Revolution 1848 49 kam es auch zu falschen Anschuldigungen gegen den Bischof und ein verstarktes Betreiben der Regierung um seine Entfernung Schliesslich verliess er am 1 Mai 1848 Luxemburg Auch zahlreiche Bitten wie die des Konigs der Niederlande fuhrten zu keinem Einlenken der Regierung Schliesslich reichte Laurent auf Bitten von Papst Pius IX am 2 Juni 1856 seinen Rucktritt ein Dieser wurde am 10 Juli 1856 angenommen und ihm von der Regierung in Luxemburg eine Pension bewilligt Noch am 20 Mai 1856 ist es in Luxemburg zu einer Ehrenerklarung gekommen die den Bischof rehabilitierte In Aachen lebte er im Haus seines Bruders Stadtarchivar und Bibliothekar Josef Laurent und beteiligte sich von hier aus an verschiedenen Klostergrundungen Besonders an der der Schwestern vom armen Kinde Jesus deren geistlicher Direktor er auch wurde und in deren Kirche er regelmassig predigte 1879 folgte er diesen da sie in der Folge des Kulturkampfes ins Exil gehen mussten nach Simpelveld und fungierte hier als deren Hausgeistlicher Sein Grab befindet sich auf dem Klosterfriedhof der Schwestern Laurent war im Umgang ein komplizierter Mensch und von einer gewissen Unausgeglichenheit In seinem Handeln von Gefuhlen und Stimmungen gefuhrt folgte er seinen Sympathien und Antipathien und konnte leicht spontan und energisch in seinen Ausserungen auftreten In anderen Zeiten war er wieder voller Melancholie und Schwermut Wenn es aber um die Katholische Kirche ging so war er voller Energie und auch ohne Kompromiss und stets kampfbereit Sich selbst verstand er als Kampfer eines orthodoxen Glaubens voller Abneigung gegen alles was nach Hermesianismus roch Mit einem grossen theologischen Wissen ausgestattet war er jedoch weniger ein Gelehrter als ein Agitator und Sturmer Sein Mut seine Aufrichtigkeit und seine Frommigkeit flossten auch seinen Gegnern Respekt ein Schriften BearbeitenRechtfertigung des Herrn Erzbischofs von Koln gegen die politischen Beschuldigungen des Herrn Ministers von Altenstein 1838 Des Hl Petrus von Alkantara goldenes Buchlein von dem Gebete und der Betrachtung Aachen 1839 Himmelsharfe Katholisches Kirchenliederbuch auch zum hauslichen Gebrauch Luxemburg 1846 Katechismus der Romisch Katholischen Religion zunachst fur das Apostolische Vikariat Luxemburg Luxemburg 1847 1883 Grosserer Katechismus Luxemburg 1847 1879 Kleiner Katechismus Luxemburg 1848 1883 Jesus Christus die Wahrheit der Weg und das Leben Kanzelvortrage Koln 1850 Die zeitlichen Segnungen des Christentums Kanzelvortrage Koln 1851 Die hl Geheimnisse Maria der jungfraulichen Gottesmutter 3 Bande Mainz 1856 1870 Les mysteres de la s Vierge Marie Mere de Dieu Sermons 2 Bonde Brussel 1857 Rede zum 50 Priesterjubilaum des Hochw Herrn Dr L A J Nellessen Aachen 1858 Christologische Predigten 2 Teile Mainz 1860 Das hl Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nach Matthaus Markus Lukas und Johannes ubersetzt und erklart Ein Handbuch fur katholische Laien Freiburg 1878 Oberhirtliche Aktenstucke 1842 1848 Geistliche Vortrage aus den Jahren 1871 und 1874 4 Bande Mskr ASK Sonntaglicher Unterricht uber den Katechismus Neuer Kursus Band 1 Mskr ASK Literatur BearbeitenRobert Oscar Claessen Laurent Johann Theodor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 721 f Digitalisat Friedrich Lauchert Laurent Johann Theodor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 51 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 602 604 Jean Malget Johannes Theodor Laurent In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 1181 1185 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Georges Hellinghausen Kampf um die Apostolischen Vikare des Nordens J Th Laurent und C A Lupke Der Hl Stuhl und die protestantischen Staaten Norddeutschlands und Danemark um 1840 Miscellanea historiae Pontificiae Band 53 Editrice Pontificia Universita Gregoriana Rom 1987 ISBN 88 7652 568 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Theodor Laurent im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kampf um die apostolischen Vikare des Nordens J Th Laurent und C A Lupke Biographie Artikel uber Laurent PDF 161 kB Eintrag zu Johann Theodor Laurent auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten Erzahlung einer vom Bischof Laurent in Luxemburg bewirkten Teufels Austreibung Aus dem Hollandischen wortlich ubersetzt Michaelis Luxemburg 1843 online bei Munchener Digitalisierungszentrum Curiosum aus dem Jahre 1843 In Offentlicher Anzeiger fur die Grafschaft Limpurg Nr 83 vom 18 Oktober 1843 S 2 online bei Zeitungsportal NRW Vgl auch Edw Kr Ein preussischer Bischof als Teufelsbanner In Die Gartenlaube Heft 45 1872 S 740 743 Volltext Wikisource Warnung In Stadt Aachener Zeitung Nr 333 vom 30 November 1843 S 4 online bei Zeitungsportal NRW Kolnische Zeitung Nr 262 vom 18 September 1844 S 1 online bei Zeitungsportal NRW Normdaten Person GND 117607010 lobid OGND AKS LCCN n87877282 VIAF 89167005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laurent Johannes TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Apostolischer Vikar von LuxemburgGEBURTSDATUM 6 Juli 1804GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 20 Februar 1884STERBEORT Simpelveld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Theodor Laurent amp oldid 234964696