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Horik I auch Erik I Horich oder Horik der Altere 854 Sohn des Gottrik regierte von 813 bis zu seinem gewaltsamen Tod 854 zunachst als einer von mehreren ab 826 827 mutmasslich als alleiniger danischer Herrscher Konig uber Teile des heutigen Danemark und Schonen Seine Herrschaft war gekennzeichnet durch das Ringen mit Harald Klak um die Vorherrschaft im sudlichen Jutland und mit den karolingischen Herrschern um die Oberhoheit im Norden namentlich uber die Friesen Nordalbingier und Abodriten Nach der Ermordung Gottriks 810 folgte diesem Hemming als Konig uber die an das Frankenreich angrenzenden Gebiete und schloss 811 mit Karl dem Grossen einen Friedensvertrag in dem die Eider als sudliche Grenze des danischen Einflussgebietes festgelegt wurde Er vertrieb Horik I und seine vier Bruder aus dem Land verstarb aber bereits 812 was einen Erbfolgekrieg ausloste An dessen Ende waren die ursprunglichen Kontrahenten gefallen und es standen sich Harald Klak und seine Bruder sowie die Sohne des Gottrik angefuhrt von Horik I als Anwarter auf den alleinigen Herrschertitel gegenuber Der mit den Franken verbundete Harald Klak musste bereits 813 1 vor den Sohnen Gottriks fliehen die mit einem grossen Heer aus schwedischer Verbannung zuruckgekehrt waren Er entkam zunachst zu den Abodriten Ein erster Versuch mit frankischer Unterstutzung an der Spitze eines abodritisch sachsischem Heeres die Herrschaft zuruckzuerobern scheiterte 815 an der militarischen Uberlegenheit Horiks Die frankische Unterstutzung fur Harald Klak fuhrte ab 819 zu einer vorubergehenden Herrschaftsteilung mit Horik I doch zwang Horik I den missliebigen Nebenbuhler um die Macht 826 827 erneut ins frankische Exil Zum Jahr 826 berichteten die Reichsannalen dann von einem Politikwechsel der Franken Danach beschworen Horik I und seine Bruder auf dem Reichstag zu Ingelheim pax et foedus also Frieden und ein Freundschaftsbundnis Der Begriff des foedus deutet dabei an dass Horik die Franken als politische und militarische Macht anerkannte wahrend der Kaiser ihm von nun an Schutz zu gewahren hatte 2 Nach 830 stieg Horik I zum danischen Alleinherrscher auf Seine Bruder scheinen um diese Zeit bereits verstorben zu sein Gegenuber Ludwig dem Frommen machte er 838 einen Anspruch auf die Oberherrschaft uber die Friesen und Abodriten geltend und verlangte ihm deren Siedlungsgebiete zu Lehen zu geben 3 Mit dem Horik I zugeschriebenen Angriff auf Hamburg im Jahr 845 4 soll dieser neben wirtschaftlichen Interessen auch das politische Ziel einer Schwachung des frankischen Einflusses auf Nordalbingien verfolgt haben Die Franken entsandten nach dem Angriff auf Hamburg eine Abordnung unter Fuhrung des Grafen Cobbo mit der Aufforderung als Schadensersatz eine Suhnezahlung zu leisten und drohten 847 sogar mit Krieg falls Horik die standigen Uberfalle auf frankisches Territorium nicht verhindere Denn nach frankischer Vorstellung waren samtliche Skandinavier Angehorige eines Stammes uber den Horik als rex regierte Auf der Grundlage dieses Herrschaftsverstandnisses gingen die Franken davon aus dass Horik I Angriffe und Uberfalle auf frankisches Gebiet anordnen und unterbinden konne 5 Horik seinerseits hatte anlasslich fruherer Ubergriffe schon 836 auf dem Reichstag zu Worms vergeblich versucht die Karolinger davon zu uberzeugen fur die Wikingeruberfalle auf die friesische Kuste nicht verantwortlich zu sein 6 Die Geschehnisse wiederholten sich 838 Jetzt liess Horik sogar erklaren er habe die fur den Beutezug verantwortlichen Anfuhrer hinrichten lassen 7 Kobbo berichtete spater er sei am Hof Horiks Augenzeuge eines Zusammentreffens von Horik I mit dem legendaren Ragnar Lodbrok Ragenarius gewesen Ragnar habe hochmutig von seinem erfolgreichen Uberfall auf Paris berichtet und mit der Zerstorung des Klosters St Germain des Pres geprahlt Da Horik I den Erzahlungen Ragnar Lodbroks keinen Glauben schenkte habe dieser zum Beweis einen Balken aus der Klosterkirche und das Schloss eines Tores aus der Stadtmauer von Paris prasentiert Dieser Bericht Kobbos wird als Beleg dafur angesehen dass Horik I fur den Uberfall auf Paris nicht verantwortlich gewesen ist Um 850 gestattete Horik I dem christlichen Missionar Ansgar die Errichtung einer Kirche in Hedeby Ab 850 war Horik I gezwungen die Herrschaft nach erbitterten Kampfen mit zwei Neffen zu teilen 8 Ein weiterer Neffe Gudurm kehrte 854 aus der von Horik I ausgesprochenen Verbannung zuruck in der er als Seerauber gelebt hatte 9 Im Rahmen der folgenden militarischen Auseinandersetzungen mit Gudurm fanden Horik I und alle Angehorigen seines Geschlechts bis auf seinen Nachfolger Horik II den Tod Literatur BearbeitenVolker Helten Zwischen Kooperation und Konfrontation Danemark und das Frankenreich im 9 Jahrhundert Kolner Wissenschaftsverlag Koln 2011 ISBN 978 3 942720 10 6 Anmerkungen Bearbeiten Annales regni Francorum 813 Chronicon Moissiacense 813 Sandra Polzer Die Franken und der Norden Uber die Schwierigkeit der Interpretation von fruhmittelalterlichen Quellen zur Geschichte Danemark Wien 2008 S 135 Annales Bertiniani 838 Vita Anskarii cap 16 Annales Fuldenses 845 Annales Bertiniani 845 ohne Nennung der Stadt erwahnt wird dort nur eine slawische civitas Namentlich wird Horik I dort aber weder als Anfuhrer noch als Veranlasser des Angriffs auf Hamburg genannt Dazu Volker Helten Zwischen Kooperation und Konfrontation Danemark und das Frankenreich im 9 Jahrhundert Kolner Wissenschaftsverlag Koln 2011 ISBN 978 3 942720 10 6 S 208 217 Andreas Mohr Das Wissen uber die Anderen Zur Darstellung fremder Volker in den frankischen Quellen der Karolingerzeit Studien und Texte zum Mittelalter und zur fruhen Neuzeit Bd 7 Waxmann Munster 2005 ISBN 978 3 8309 1522 5 S 251 Annales Bertiniani 836 Annales Bertiniani 838 Annales Bertiniani 850 Annales Fuldenses 854PersonendatenNAME Horik I ALTERNATIVNAMEN Horich Erik I KURZBESCHREIBUNG danischer Wikingerkonig 813 854 GEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 854 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horik I amp oldid 228273449