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Harald Klak Halfdansson auch Heriold und Hariold 1 um 785 um 846 war von 812 bis 814 und von 819 bis 827 Konig in Jutland Haithabu und moglicherweise auch von anderen Teilen des damals noch nicht geeinten Danemark Er gehorte einem mit den Nachkommen des 810 ermordeten danischen Wikingerkonigs Gudfred Gudrod um die Vorherrschaft in Danemark konkurrierenden Zweig des gleichen Geschlechts an Nach dem Tod von Gudfreds Neffen und Nachfolger Hemming im Jahre 812 gelang es ihm und seinen Brudern zunachst die Macht in Jutland an sich zu reissen Danach war er jedoch bis zu seiner endgultigen Vertreibung aus Danemark im Jahre 826 oder 827 in verheerende Erbkriege gegen die Sohne Gudfreds verwickelt Inhaltsverzeichnis 1 Burgerkrieg und Machtergreifung 2 Vasall Ludwigs des Frommen 3 Taufe und frankische Belehnung 4 Ruckkehr nach Danemark 5 Graf in Friesland 6 Ende 7 Familie 8 Anmerkungen 9 Siehe auch 10 Quellen 11 Literatur 12 WeblinksBurgerkrieg und Machtergreifung BearbeitenNach dem Tod Hemmings der die funf Sohne Gudfreds 2 aus dem Land vertrieben hatte brach ein erbitterter Erbfolgestreit aus Die beiden Konkurrenten waren Sigifrid II ein Neffe Gudfreds und Enkel Siegfrieds I und Anulo Ole Olaf ein Sohn des Halfdan und Neffe oder Enkel des ehemaligen Konigs Harald oder des Harald und des Konigs selbst Anulos Parteiganger gingen aus dem Kampf siegreich hervor aber da beide Kontrahenten gefallen waren Sigifrid 811 und Anulo 812 wurden Anulos Bruder Harald Klak und Ragnfrid Reginfrid als gemeinsame Konige von Jutland installiert Die beiden erneuerten im Jahre 813 den 811 von Hemming mit Karl dem Grossen geschlossenen Frieden in dem die Eider als Grenze zwischen frankischem und danischem Reich festgelegt worden war und ihr Bruder Hemming der als Geisel im Frankischen Reich gelebt hatte kehrte nach Danemark zuruck Schon im Jahre 814 wurden Harald und seine Bruder jedoch nach heftigen Kampfen von den aus schwedischer Verbannung mit einem schwedisch danischen Heer zuruckgekehrten Sohnen Gudfreds verjagt Zwar kehrten sie noch einmal mit einem Heer zuruck konnten jedoch den Thron nicht wieder erobern Bei den Kampfen fielen sowohl Haralds Bruder Ragnfrid als auch Gudfreds Sohn Gottfried Harald und sein Bruder Rorik flohen ins Frankenreich Vasall Ludwigs des Frommen BearbeitenUm die Unterstutzung Kaiser Ludwigs des Frommen zu erlangen wurde Harald 814 dessen Lehnsmann Ein von Ludwig entsandtes Heer von Sachsen und Abodriten unter dem legatus imperatoris Balderich dem spateren Markgrafen von Friaul fiel 815 in Jutland ein plunderte und brandschatzte und verhalf Harald kurzfristig wieder zu einem Teil Sudjutlands um Haithabu 817 wurde er erneut vertrieben Eine zweite Invasion im Jahre 819 wiederum mit Unterstutzung der Abodriten fuhrte zu einem Abkommen nach dem sich Harald und zwei der uberlebenden Sohne Gudfreds Olaf und Horik I ab 821 die Herrschaft teilten wobei Harald anscheinend eine Art von Unterkonig Horiks in Jutland war wahrend Olaf in Westerfold sudwestliches Jutland heutiges Nordfriesland regierte Schon bald brachen zwischen Harald und Horik erneut Feindseligkeiten aus die Ludwig der Fromme und die religios aufgeladene Reichseinheitspartei um Erzbischof Ebo von Reims auszunutzen suchten Ins Gewicht fiel dabei die Uberlegung dass man mit einer Taufe Haralds und einer damit zu fordernden Bekehrung der Danen zum Christentum den Einfluss des Frankischen Reichs jenseits seiner Nordgrenze sowie Haralds Vasallenverhaltnis zu Ludwig starken zu konnen glaubte Harald hatte wieder Zuflucht im Frankenreich gesucht Ebo von Reims ging 823 als kaiserlicher und papstlicher Legat und Missionsbischof nach Danemark und versuchte ein neues Abkommen zwischen Harald und Horik zu vermitteln Dies gelang wohl 825 war aber angesichts der tiefsitzenden Feindschaft der Antagonisten nur von kurzer Dauer die offensichtliche Parteinahme der Franken fur ihren Vasallen Harald war nicht angetan den Argwohn Horiks und der dem Christentum ablehnend gegenuberstehenden Bevolkerung zu besanftigen Taufe und frankische Belehnung BearbeitenDa das friesische Kustengebiet ein Schwachpunkt in der Grenzverteidigung des Frankischen Reichs und beliebtes und haufiges Ziel von Wikingeruberfallen war lud Kaiser Ludwig Harald dessen Position in Danemark inzwischen sehr geschwacht war 826 zu Verhandlungen uber die Sicherung Frieslands ein Auf einer Reichsversammlung und Synode in Ingelheim wurde Harald Herioldus von Ludwig mit grossem Pomp in der dortigen Kaiserpfalz empfangen Am 24 Juni 826 liess er sich zusammen mit seiner Frau seinem Sohn Gottfried und seinem etwa 400 Personen grossen Gefolge im Stift St Alban vor Mainz taufen Ludwig wurde Haralds Pate und belehnte ihn mit der friesischen Grafschaft Rustringen Damit war Harald wohl der erste Dane der frankisches Gebiet zu Lehen erhielt Als Gegenleistung verpflichtete er sich die friesische Kuste gegen zukunftige Wikinger Uberfalle zu verteidigen Ruckkehr nach Danemark BearbeitenAuf seiner Ruckreise 827 begleiteten ihn der bisherige Vorsteher der Klosterschule von Corvey und spatere Erzbischof von Hamburg Bremen Ansgar und eine Gruppe von Monchen die die nordische Mission in Danemark fortsetzen sollten Harald nannte sich nunmehr Konig von Rustringen und Jutland und wurde Mitregent in Stormarn Ob er allerdings danischen Boden tatsachlich noch einmal betrat ist nicht gesichert Wenn ja so wurde er jedenfalls noch im gleichen Jahr von Horik I endgultig aus Danemark vertrieben Der Grenzkrieg mit seinem Rivalen dauerte allerdings noch bis 829 an Haralds Taufe hatte weder die Ausbreitung des Christentums gesichert noch seinen Herrschaftsanspruch gestarkt sie mag sogar sein Scheitern in Danemark besiegelt haben Graf in Friesland BearbeitenEr musste sich mit seinen Rechten in Friesland begnugen von wo aus er an mehreren Plunderungsfeldzugen im Nordseeraum teilnahm Sein ebenfalls getaufter Bruder Hemming erhielt Walcheren zu Lehen und fiel dort im Juni 837 im Kampf gegen eingefallene danische Plunderer die danach auch noch Dorestad angriffen und dort Tribut kassierten Nach dem Tod Ludwigs des Frommen unterstutzte Harald dessen Sohn Lothar der ihm dafur 840 die Insel Walcheren und seinem Bruder Rorik den Gau Kimmen Kinnin in Friesland zu Lehen gab Als er jedoch dem Kaiser bei Koblenz den Ubergang uber die Mosel decken sollte floh er beim Herannahen der Feinde Ende BearbeitenWann Harald Klaks Leben ein Ende fand ist nicht gesichert Manche Quellen besagen dass er um 846 bei Walcheren fiel Wahrscheinlicher ist dass er im Jahre 852 von frankischen Rittern wegen des allerdings unbewiesenen Verdachts von Verrat umgebracht wurde Er scheint somit von 829 bis 852 ein Mann von Einfluss im nordlichen Grenzgebiet des Reiches gewesen zu sein ohne dass er jedoch noch einmal einen ernstzunehmenden Versuch unternahm die Herrschaft in Danemark zu erlangen Auch die frankischen Monarchen in ihre eigenen Machtkampfe verstrickt waren nicht mehr daran interessiert seine dortigen Anspruche militarisch zu unterstutzen Familie BearbeitenHarald war mit Sigrid Helgesdotter 800 854 verheiratet Ihre gemeinsamen Kinder waren vermutlich Gottfried Haraldsson um 820 um 856 Guthorm von Haithabu 825 X 854 in Friesland Gisela Gisla um 830 um 870 heiratete Erik Horik III von HaithabuHaralds Sohn Gottfried blieb von 826 bis in die 840er Jahre im Gefolge seines Taufpaten Lothar I Dann ging er in Unfrieden und verbreitete zusammen mit seinem Vetter Rorik von Dorestad bald nach 873 von 845 bis 855 durch zahlreiche Raubzuge Angst und Schrecken in Friesland Flandern und Nordfrankreich Die beiden versuchten 855 vergeblich nach dem Tod von Horik I noch einmal die Herrschaft in Danemark zu gewinnen Daraufhin eroberten sie stattdessen Dorestad und grosse Teile der heutigen Niederlande Gottfried starb oder fiel wohl in dieser Zeit denn er verschwindet danach aus der Geschichtsschreibung Gottfried Haraldsson wird haufig mit dem Grafen bzw Herzog Gottfried von Friesland verwechselt der bei der Eroberung Nordenglands durch die Wikinger beteiligt war 880 Flandern und 882 das Rheinland heimsuchte sich 882 taufen liess als Lehnsmann Karls des Dicken Herzog von Friesland wurde und 885 ermordet wurde Harald Klak war der Onkel von Rorik von Dorestad und Harald von Dorestad die Dorestad und grosse Teile Frieslands in den 840er und 850er Jahren beherrschten Die beiden waren wahrscheinlich aber nicht unbedingt Sohne seines Bruders Hemming Halfdansson der 837 auf Walcheren fiel Der jungere Harald war 826 in Mainz getauft worden und mit seinem Vetter Gottfried Haraldsson einige Jahre am kaiserlichen Hof erzogen worden Er fiel wohl in den fruhen 840er Jahren wahrend der Burgerkriege im Dienste Lothars I und war der Vater des Wikingerfursten Rodulf der 873 bei einem Raubzug in Friesland sein Ende fand Die Vermutung Snorris Harald Klak sei der Vater von Thyra Danebod der Frau des Gorm und Mutter des Harald Blauzahn ist wohl nicht haltbar wahrscheinlicher ist die Aussage des danischen Geschichtsschreibers Saxo Grammaticus dass sie eine Tochter des angelsachsischen Konigs Ethelred von Wessex war Harald Klaks Stammbaum sieht wohl wie folgt aus Halfdan II Haraldsson um 810 804 810 Herrscher von Haithabu Anulo X 812 Rorik II 882 Ragnfrid X 814 Hemming X 837 auf Walcheren Harald bald nach 842 Rodulf X 873 Rorik von Dorestad nach 873 Harald Klak erschlagen 852 Gottfried Haraldsson um 820 um 856 Guthorm 825 X 854 Gisela Gisla um 840 um 870 Rorik I X 844 bei Walcheren Mitkonig Harald Klaks in Haithabu 812 814 danach mit ihm in Friesland Knut 894 Konig von Jorvik Northumbria um York Anmerkungen Bearbeiten Holger Grewe Ingelheim in Heinrich Beck Dieter Geuenich Heiko Steuer Hg RGA 2000 Bd 15 S 420 423 hier S 421 Olaf 827 Gottfried 814 Erik I 854 Rodulf 836 und Ragnar 836 Siehe auch BearbeitenWikingerQuellen BearbeitenAnnales Regni Francorum Saxo Grammaticus Gesta Danorum Mythen und Legenden des beruhmten mittelalterlichen Geschichtsschreibers Saxo Grammaticus Ubersetzt nacherzahlt und kommentiert von Hans Jurgen Hube Marix Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 3 937715 41 X Georg Waitz Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 55 Vita Anskarii auctore Rimberto Anhang Vita Rimberti Hannover 1884 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Literatur BearbeitenVictor Langhans Ueber den Ursprung der Nordfriesen Carl Gerold s Sohn Wien 1879 S 34 36 Google Books W Vogel Die Normannen und das frankische Reich 1906 Danemark In Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 umgearb und stark vermehrte Auflage Band 4 China Deutsch Krone Eigenverlag Altenburg 1858 S 696 721 Weblinks BearbeitenGesta Danorum im Volltext auf der Homepage der danischen Koniglichen Bibliothek Fragmente der Gesta Danorum auf der Homepage der danischen Koniglichen Bibliothek http www artursson se 0001 1074 htm schwedisch Normdaten Person LCCN nr97002076 VIAF 71293865 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Juli 2018 PersonendatenNAME Harald KlakALTERNATIVNAMEN Harald Halfdansson HerioldKURZBESCHREIBUNG DanenkonigGEBURTSDATUM um 800GEBURTSORT Jutland DanemarkSTERBEDATUM um 854STERBEORT Walcheren Niederlande Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harald Klak amp oldid 237203526