www.wikidata.de-de.nina.az
Wolfgang Haubrichs 22 Dezember 1942 in Saarbrucken ist ein deutscher germanistischer Mediavist und Namenforscher Er gehort zu den fuhrenden Vertretern der Altgermanistik Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Mitgliedschaften 4 Auszeichnungen 5 Schriften Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWolfgang Haubrichs ist der Sohn des Rechtsanwaltes Willi Haubrichs und dessen Ehefrau Erika geb Schaap Geboren und aufgewachsen in Saarbrucken absolvierte er im Jahr 1961 sein Abitur am dortigen Ludwigsgymnasium Im selben Jahr begann er das Studium der Germanistik Geschichte und Philosophie an der Universitat des Saarlandes in Saarbrucken und an der Universitat Bonn Im Jahr 1967 promovierte er bei Hans Eggers zu einem Thema uber Otfried von Weissenburg Danach forschte er zwei Jahre als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu den Wechselbeziehungen zwischen der altdeutschen Bibelepik und der ostfrankischen Adels und Klosterkultur des 9 Jahrhunderts In dieser Zeit lehrte er als Assistent von Hans Eggers am Germanistischen Institut der Universitat des Saarlandes Im Jahr 1972 wurde er Assistenzprofessor am dortigen Fachbereich fur Neuere Sprach und Literaturwissenschaften Im Jahr 1975 erfolgte die Habilitation zu einem Thema uber das Georgslied und den Georgskult Im selben Jahr wurde er zum Professor ernannt Im Jahr 2007 wurde Haubrichs emeritiert und war von 2011 bis 2015 Seniorprofessor in Saarbrucken Wirken BearbeitenVon Beginn seiner wissenschaftlichen Tatigkeit befasste er sich mit der spatkarolingischen Zeit vor allem mit der Abtei Prum sowie mit dem Kloster Weissenburg und dem dort tatigen Otfried von Weissenburg Im Folgenden weitete er seine Interessen auch auf die Stauferzeit und auf das Spatmittelalter aus So befasst er sich unter anderem mit der Lyrik des Hochmittelalters den Ubertragungen franzosischer Chansons de geste durch Elisabeth von Lothringen und den deutschen Fassungen und der franzosischen Vorlage der Pilgerfahrt des traumenden Monchs Pelerinage de la vie humaine des Zisterziensers Guillaume de Digulleville aus dem 14 Jahrhundert Schon seit den 1970er Jahren befasste er sich mit der fruhmittelalterlichen Geschichte des Saar Mosel Raumes wobei er in interdisziplinarer Sichtweise namenkundliche und geschichtswissenschaftliche Forschungsergebnisse miteinander verband Gemeinsam mit der Mittelalterarchaologin Frauke Stein dem Romanisten Max Pfister sowie mit Historikern und Geografen initiierte er die an der Universitat des Saarlandes seit dem Jahr 1979 alljahrlich stattfindenden Kolloquien zum Thema Name und Siedlung die die fruhmittelalterliche Siedlungs und Sprachgeschichte des Saar Mosel Raumes interdisziplinar erforschen Aus der Analyse und Synthese archaologischer onomastischer historischer und geografischer Quellen lieferten die Kolloquien wichtige Forschungsergebnisse unter anderem zur Herausbildung der deutsch franzosischen Sprachgrenze Als eines der Ergebnisse konnte eine umfassende Ortsnamensammlung im Archiv fur Siedlungs und Flurnamen des Saarlandes und des germanophonen Lothringen erstellt werden Im Jahr 1970 grundete er gemeinsam mit Helmut Kreuzer Rul Gunzenhauser und Wolfgang Klein die interdisziplinare Zeitschrift fur Literaturwissenschaft und Linguistik Bis zum Jahr 2011 war er deren Mitherausgeber Ab 1998 war er Projektleiter des im Jahr 2011 abgeschlossenen Worterbuchs der deutschen Winzersprache 1 Mitgliedschaften BearbeitenLeiter der Kommission fur Deutsche Philologie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz seit 1997 Kommission fur Deutsch Slawische Namenforschung der Sachsischen Akademie der Wissenschaften Kommission fur Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften seit 1999 Korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften seit 2005 Mitglied im Vorstand der Kommission fur Saarlandische Landesgeschichte und Volksforschung Mitglied im Beirat des Instituts fur Landeskunde im Saarland Gutachter und Mitglied des CORE Panel Identities des Fonds National de la Recherche Luxembourg seit 2008 Vorsitz im Historischen Verein fur die Saargegend 1994 2000 Vorsitz in der Wolfram von Eschenbach Gesellschaft 1998 2006 gewahltes Mitglied des Fachkollegiums Literaturwissenschaften der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2000 2008 Mitglied des Beirates des Sprachenzentrums der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 2008 2012 Auszeichnungen Bearbeiten1997 Henning Kaufmann Preis zur Forderung der deutschen NamenforschungSchriften Auswahl BearbeitenMonographien Die Anfange Versuche volkssprachiger Schriftlichkeit im fruhen Mittelalter ca 700 1050 60 In Geschichte der deutschen Literatur von den Anfangen bis zum Beginn der Neuzeit Bd 1 1 Tubingen 1995 Georgslied und Georgslegende im fruhen Mittelalter Text und Rekonstruktion Konigstein 1979 Habilitationsschrift Ordo als Form Strukturstudien zur Zahlenkomposition bei Otfrid von Weissenburg und in karolingischer Literatur Tubingen 1969 Dissertationsschrift Herausgeberschaften mit Dieter Hagermann Jorg Jarnut Akkulturation Probleme einer germanisch romanischen Kultursynthese in Spatantike und fruhem Mittelalter Berlin New York 2004 mit Hans Walter Herrmann Gerhard Sauder Zwischen Deutschland und Frankreich Elisabeth von Lothringen Grafin von Nassau Saarbrucken Rohrig Universitatsverlag St Ingbert 2002 ISBN 978 3 86110 319 6 mit Ernst Hellgardt Reiner Hildebrandt Stephan Muller Klaus Ridder Theodisca Beitrage zur althochdeutschen und altniederdeutschen Sprache und Literatur in der Kultur des fruhen Mittelalters Eine internationale Fachtagung in Schonmuhl bei Penzberg vom 13 bis zum 16 Marz 1997 Berlin New York 2000 mit Eckart C Lutz Gisela Vollmann Profe Wolfram Studien 16 Aspekte des 12 Jahrhunderts Freisinger Kolloquium 1998 Berlin 2000 mit Dieter Geuenich Jorg Jarnut Nomen et gens Zur historischen Aussagekraft fruhmittelalterlicher Personennamen Berlin New York 1997 mit Hans Ramge Zwischen den Sprachen Siedlungs und Flurnamen in germanisch romanischen Grenzgebieten Beitrage des Saarbrucker Kolloquiums vom 9 11 Okt 1980 Saarbrucken 1983 Literatur BearbeitenAlbrecht Greule Hans Walter Herrmann Klaus Ridder Andreas Schorr Hrsg Studien zu Literatur Sprache und Geschichte in Europa Wolfgang Haubrichs zum 65 Geburtstag gewidmet Rohrig Universitatsverlag St Ingbert 2008 ISBN 3 86110 436 9 Peter Wiesinger Haubrichs Wolfgang In Almanach Osterreichische Akademie der Wissenschaften 155 2004 2005 S 142 143 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Haubrichs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Wolfgang Haubrichs im OPAC der Regesta imperii Seite von Wolfgang Haubrichs an der Universitat des Saarlandes Eintrag zu Wolfgang Haubrichs im GermanistenverzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Maria Besse Geschichte des WDW Projektes 20 Februar 2010 abgerufen am 16 Oktober 2014 Normdaten Person GND 107050161 lobid OGND AKS LCCN n80121007 VIAF 76330655 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haubrichs WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher germanistischer Mediavist und NamenforscherGEBURTSDATUM 22 Dezember 1942GEBURTSORT Saarbrucken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Haubrichs amp oldid 226956557